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Staubabscheider mit taschenförmigen, am unteren offenen Ende mit einer
ortsfesten Absetzkammer verbundenen Filtern Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen
zum Abscheiden von Staub, der sich in Gasen oder Dämpfen in der Schwebe befindet.
Unter »Staub« soll dabei jede Art von fein verteiltem Feststoff verstanden werden,
gleichviel aus welcher Quelle er staminden mag und unabhangig davon, ob er wertvoll
ist oder nicht. Beispielsweise sollen unter den Begriff »Staub« nicht nur die unerwünschten
Schwebeteilchen (Koksstaub, Sägemehl, feine Fasern usw.) fallen, welche aus einem
Gas ausgewaschen oder sonst ansgeschieden werden sollen, sondern auch wertvolle
feinverteilte Stoffe, wie etwa Bleioxyd, Zinkoxyd oder Zinkrauch, wie sie bei der
Herstellung von Zinkfarben oder sonstigen Stoffen entstehen.
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Es ist häufig notwendig, Staub aus Gasen oder Dämpfen ohne Waschen
derselben mit Flüssigkeiten auszuscheiden, und eine übliche Methode hierfür besteht
darin, die mit Staub beladenen Gase oder Dämpfe durch röhrenförmige Filtersäcke
hindurchzufiltern, welche gewöhnlich aus Textilstoffen bestehen, Derartige Filtersäcke
besitzen gervöhnl, ich einen Einlaß an ihrem oberen Ende.
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Die Gase treten durch die Sackwandung hindurch, wobei sich der Staub
an der Innenseite der Wandung ansammelt. Die Säcke werden periodisch geschüttelt,
um zu bewirken, daß der angesammelte Staub zu Boden fällt, wo er sich anhäuft, um
schlsießlich entfernt zu werden. Eine Schwierigkeit, welche sich bei einer derartigen
Anwendung von Filtersäcken ergibt, besteht darin, daß der Staub, indem er sich an
die Wände der Filtersäcke ansetzt, die Neigung besitzt, nach einiger Zeit die Poren
zu verstopfen, so daß ein unerwünscht hoher Druck erforderlich wird, um die Gase
durch die Wandung des Sackes hiindurchzupressen. Außerdem verursacht die Anhäufung
des Staubes in dem Sack eine zusätzliche Beanspruchung des Werkstoffes.
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Hierdurch wird die Lebensdauer der Filtersäcke verkürzt. Von Nachteil
ist auch, daß die Mittel zum Schütteln der Säcke beständige Aufmerksamkeit verl.angen.
Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu beseitigen und eine Filtereinrichtung
von gesteigerter Leistung zu schaffen.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, kegelförmige Filtersäcke zu
verwenden, welche sich nach unten hin erweitern. Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird die Filtereinrichtung so ausgebildet, daß ein röhrenförmiger, nach oben sich
verjüngender Filter sack oder eine Gruppe solcher Säcke mit einem Einlaß für den
Eintritt der mit Staub beladenen Gase versehen wird, und daß dieser
Filtersack
oder die Filtersackgruppe schwebend am oberen Ende aufgehängt wird, z. B. unter
Anwendung eines Gewichtes welches hinreicht, um den mit seinem unteren Rande festgelegten
Sack gespannt zu halten, welches aber nicht genügt, um das Filtersackgewicht aufzunehmen,
wenn es durch eine stärkere Staubablagerung wesentlich erhöht wird.
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Es hat sich gezeigt, daß bei einer solchen Apparatur der sich an
die Innenwand des Filtersackes ansetzend Staub selbsttätig abfällt, wenn sein Gewicht
groß genug wird, um te Spannung des Sackes zu überwinden und z. B. das Gegengewicht
anzuheben, wobei der Sack auf seiner ganzen Länge schlaff wird und den Staub fallen
läßt.
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Staubfilter mit an ihrem oberen Ende nachgiebig aufgehängten, unten
offenen Filtersäcken sind zwar an sich nicht neu, jedoch war bei den vorbekannten
Filtern dieser Art kein Zusammenfallen des Filtersackes oder der Filtersäcke bei
stärkerer Staubablagerung an der Innenwand des Sackes vorgesehen, so daß auch keine
selbsttätige Reinigung in der bei Idem Filter gemäß der Erfindung vorgesehenen Weise
eintrat.
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Ein Ausführungsbeispiel der Filtereinrichtung gemäß der Erfindung
ist auf den beigefügten Zeichnungen veranschaulicht.
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Abb. 1 zeigt die Einrichtung in Seitenansicht, wobei einzelne Teile
fortgebrochen sind, um das Innere sichtbar zu machen.
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Abb. 2 ist ein Querschnitt nach der Linie 2-2 der Abb. I und Abb.
3 eine Seitenansicht und ein teilweiser Schnitt in größerem Maßstabe durch einen
Filtersack.
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Mit 10 ist eine kegelförmige Absetzkammer bezeichnet, deren Kegelspitze
11 am unteren Ende liegt, und welche mit einem tangentialen Einlaß 12 versehen ist,
dler am oberen Ende der Kammer angeordnet ist, wo diese den größten Durchmesser
besitzt. Die obere Öffnung der Kammer ist durch eine Deckplatte 13 verschlossen,
welche einen inneren Kegel 14 trägt, der an seinem unteren Ende offen ist und dessen
Seitenwände mehr oder weniger gleichlaufend mit den Wänden der Absetzkammer 10 sind.
Diese Einrichtung stellt eine Form eines sogenannten Zyklonstaubabscheiders dar,
bei welchem die staubbeladenen Gase bei ihrem Eintritt veranlaßt werden, auf einem
spiralförmigen, kegelförmigen Wege zu strömen, wobei ein erheblicher Bruchteil des
mitgeführten Staubes durch Fliehkraftwirkung ausgeschieden wird. Die so teilweise
vom Staub befreiten Gase treten in den inneren Kegel 14 durch dessen untere Öffnung
ein und gelangen hier in einen Zustand verhältnismäßiger Ruhe.
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Die Deckelplatte der Absetzkammer 10 ist oberhalb des inneren Kegels
14 mit einer Anzahl Öffnungen 15 versehen (Abb. 3). Die Öffnungen 15 sind kreisförmig
und dienen als Einlässe für die darüber angeordneten Filtersäcke I6.
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Jeder Sack I6 ist kegelförmig gestaltet und verjüngt sich nach oben
hin. Der Durchmesser der Filtersäcke I6 an ihrem unteren Ende kann etwa 45 cm betragen
und ihre Länge etwa 3½ m. Die Filtersäcke bestehen aus einem kräftigen Gewebe. Jeder
Filtersack steht mit seinem breiten unteren Ende iiber einer Öffnung in der Deckplatte
des Fliehkraftstaubabscheiders und ist auf einen daraus hervorragenden Flansch I7
aufgesetzt und an demselben durch ein Umschließungsband 18 befestigt. Die oberen
Enden der Filtersäcke sind durch Ringklemmvorrichtungen 25, 26 und Bolzen 27 an
einer Stahlplatte 19 befestigt, die mit Aulgen 20 versehen ist, an welche Stahlkabel
angreifen, die bei 21 zusammengeführt sind, über Rollen 22, 23 laufen und ein Gewicht
24 tragen, welches die Filterisäcke unter Spannung hält.
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Beim Betriebe des Staubabscheiders wird ein großer Teil des von den
Gasen mitgeführten Staubes in dem Fliehkraftabscheilder abgetrennt. Die teilweise
gereinigten Gase treten darauf in die kegelförmigen Filtersäcke 16 ein, welche sie
in der Richtung von unten nach oben durchströmen und aus denen sie durch die Filterwaudung
austreten. Der von den Filtersäcken zurückgehaltene Staulb setzt sich an die Filterwand
an, lost sich periodisch von ihr ab und fällt in die darunter befindliche Absetzkammer,
in der er sich ansammeln und aus der er entfernt werden kann.
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Wenn es zu irgendeiner Zeit erforderlich sein sollte, den F, iltersäcken
eine Schüttelbewegung zu erteilen, um das Abfallen des Staubes zu unterstützen,
so kann diese durch Anheben und Wiederfallenlassen des Gegengewichts 24 z. B. von
Hand hervorgerufen werden. Für gewöhnlich ist eine derartige Schüttelbewegung indessen
nicht erforderlich; zum mindesten ist die Häufigkeit der erforderlichen Schüttelvorgänge
stark vermindert im Vergleich zu derjenigen, welche sich bei üblichen Filtersackanordnungen
erforderlich macht.
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Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß bei einem Betriebe der beschriebenen
Filtereinrichtung die kegelförmigen Faltersäcke beständig in auf und ab gehender
Richtung vibrieren, was zur Folge hat, daß sich die Maschen der Filtersäcke nicht
zusetzen, sondern daß diese selbsttätig gereinigt werden.
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Wenn man wünscht, die Gase zu besonderer Verwendung zur Verfügung
zu haben, dann würden die Filtersäcke von einer Gassammelkammer
zu
umschließen sein. Die mit Staub beladenen Gase werden vorzugsweise in die Vorrichtung
durch einen Ventilator hineingeblasen. Der Durchzug der Gase durch die Einrichtung
kann aber gewünschtenfalls bei Vorsehung einer Gassammelkammer dadurch unterstützt
werden, daß man das Gas aus der letzteren absaugt.
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Gewünschtenfalls können die Filtersäcke von in ihren Poren sitzendem
Staub jederzeit gereinigt werden, indem man die Abscheideeinrichtung unter abwechselnd
wirkendem Luftdruck setzt.