DE3735106A1 - Verfahren und vorrichtung zur ausscheidung von fluessigkeitsteilchen aus gasen, insbesondere von aerosolen aus abgasen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur ausscheidung von fluessigkeitsteilchen aus gasen, insbesondere von aerosolen aus abgasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausscheidung
von Flüssigkeitsteilchen aus Gasen, insbesondere
Aerosolen aus Abgasen, bei dem die Gase zentrifugiert
und anschließend gefiltert werden, sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Zur Ausscheidung von Flüssigkeitsteilchen aus einem
Gasstrom sind einstufige Verfahren aus der DE-PS 6 58
966 und dem DE-GM 78 09 563 bekannt, bei dem die Gase
durch ein Filter mit einem hygroskopischen
Filtermaterial geleitet werden. Die Ausbildung dieses
Filters mit einer inneren und einer äußeren
Filzschicht und einer dazwischenliegenden Koksfüllung
ergibt sich aus der erwähnten DE-PS 6 58 966. Die
Trennung von Stoffen unterschiedlichen spezifischen
Gewichts in einem Zyklon und die anschließende
Nachreinigung durch Filtern eines trockenen Gasstromes
ist allgemeiner Stand der Technik bei der Reinigung
trockenstaubhaltiger Gase, jedoch bei Aerosolen in
Gasen nicht anwendbar.
Insbesondere Abluft aus lebensmittelverarbeitenden
Betrieben, wie Räuchereien, Wurstküchen, Küchen und
Imbißläden, und Abluft aus Betrieben, in denen
fetthaltige Substanzen benutzt werden, ist mit
Aerosolen, vor allem Teeraerosolen, beladen. Ein
erheblicher Teil der Umweltbelastung ist auf Aerosole
in der Abluft aus solchen oder ähnlichen Betrieben
zurückzuführen. Die Belastung der Abluft mit Aerosolen
ist mengenmäßig unterschiedlich und variiert auch
während des Betriebes, so daß die Ausscheidung der
Aerosole aus dem Abluftstrom entsprechend schwierig
ist.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines
Verfahrens zur Ausscheidung von Flüssigkeitsteilchen
aus Gasen, insbesondere von Aerosolen aus Abgasen,
welches unabhängig von der Menge der Belastung des
Gasstromes wirksam und unempfindlich gegen Feuch
tigkeit, vor allem aber gegen fetthaltige Substanzen
ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein
Verfahren mit Merkmalen nach dem Kennzeichen des
Patentanspruches 1 vorgesehen.
Herausragendes Merkmal dieses Verfahrens ist die
Abscheidung der wesentlichen Menge der von dem
Gasstrom mitgeführten Flüssigkeitsteilchen in einer
kombinierten ersten Verfahrensstufe, bei dem der
Gasstrom mit den Flüssigkeitsteilchen zentrifugiert
wird so daß sich im ersten Teil dieser Stufe
Flüssigkeitssträhnen bilden, die im zweiten Teil
abgeschieden werden. Der somit bereits von einem
erheblichen Teil der mitgeführten Flüssigkeit
befreite Gasstrom gelangt dann in eine erste Nach
reinigungsstufe, in der der Gasstrom einer häufigen
Ablenkung seiner Bewegungsrichtung unterworfen wird,
so daß sich die feinstverteilten Flüssigkeitsteilchen
zu Tropfen vereinigen, die durch ihr Eigengewicht
nach unten ausfallen, dabei mit den Strähnen aus der
ersten Stufe vereinigt und gemeinsam abgezogen
werden. Durch ein solches Verfahren ist es möglich,
auch stark fetthaltige und neben Flüssigkeitsteilchen
auch staubhaltige Teilchen enthaltene Abgase selbst
dann zu reinigen, wenn die mengenmäßige Belastung des
Gasstromes relativ groß ist. Je nach den
Anforderungen an die Reinigungsqualität der Gase kann
eine Nachreinigung auch in mehreren Stufen, zum
Beispiel durch ein zusätzliches Koksbett und ein sich
daran anschließendes biologisches Reinigungsbeet,
erfolgen. Vorteilhaft wird die in den Nachreini
gungsstufen abgeschiedene Flüssigkeit in den Zyklon
der ersten Stufe zurückgesaugt und zusammen mit der
Flüssigkeit aus dem Zyklon ausgeschieden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
nach einem weiteren Erfindungsgedanken eine Vor
richtung geeignet, bei der die Ausströmöffnung eines
Radialgebläses und die Einströmöffnung eines Zyklons
miteinander verbunden sind, wobei die Zyklonachse und
die Läuferachse jeweils in einer Ebene angeordnet
sind, die beide parallel zueinander ausgerichtet
sind. Bei dieser Vorrichtung bilden sich schon im
Gehäuse des Radialgebläses zur Ausströmöffnung hin
stärker werdende Strähnen, die zunächst an der
Gehäusewandung des Gebläses und dann an der
Gehäusewandung des Zyklons entlang in den Zyklon
eingeführt und in diesem Zyklon abgeschieden werden.
Dabei reichern sich die Strähnen ständig mit weiteren
Flüssigkeitsteilchen an, so daß der wesentliche Teil
der Flüssigkeitsteilchen in dem Gasstrom bereits zur
Ausscheidung gelangt. Über ein zentral im
Zyklondeckel angeordnetes Tauchrohr werden die Gase
nach oben in die Nachreinigungsstufe abgeführt, wobei
die Mündung des Tauchrohres in einer horizontalen
Ebene liegt, die sich etwa in Höhe der unteren
Begrenzung der Einströmöffnung des Zyklons befindet.
Vorteilhaft ist die Anordnung der Drehachse des
Gebläseläufers und die dazu etwa parallele
Zyklonachse in vertikaler Ausrichtung. Oberhalb des
Zyklondeckels befindet sich bei einer bevorzugten
Ausführungsform ein ringförmig um eine obere
Verlängerung des Tauchrohres angeordnete
Nachreinigungsstufe aus einem Vliesfilter, welches
radial durchströmt wird, wozu die obere Verlängerung
des Tauchrohres im Bereich des Vliesfilters
Wandungsdurchbrechungen aufweist. Zur weiteren
Ausscheidung von eventuell noch im Gasstrom
mitgeführten feinsten Flüssigkeitsteilchen kann um
das Vliesfilter herum ein Koksfilter angeordnet sein,
in welches die Gase radial einströmen und axial nach
oben ausströmen. Die in dem Vliesfilter und in dem
Koksfilter zurückgehaltene und in einem
Desorptionsvorgang ausfallende Flüssigkeit wird bei
einer bevorzugten Ausführungsform in den Zyklon
zurückgeleitet und zusammen mit der hierin
abgeschiedenen Flüssigkeit nach unten aus dem Zyklon
herausgeführt. Zu diesem Zweck ist der Zyklondeckel
kegelstumpfförmig ausgebildet, wobei auch das
Vliesfilter und das Koksfilter auf einem geneigten
Boden angeordnet sind, dessen Neigung jeweils zum
Grundkreis des kegelstumpfförmigen Zyklondeckels
gerichtet ist, wobei letzterer Öffnungen zum
Innenraum des Zyklons aufweist, die den Durchtritt
der Flüssigkeit aus dem Vliesfilter und dem
Koksfilter ermöglichen.
Eine kostenarme Ausbildung der Vorrichtung wird nach
einem weiteren Erfindungsgedanken erreicht, wenn das
Koksfilter das Vliesfilter ringförmig umgibt und ihre
vertikalen Begrenzungen konzentrisch zur Achse des
Tauchrohres angeordnet sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der
Erfindung ist auf der Zeichnung im wesentlichen
schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch eine
Vorrichtung und
Fig. 2 einen horizontalen Schnitt nach Linie
II-II der Fig. 1.
Die Vorrichtung nach der Erfindung und zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist aus
einem Radialgebläse 1 mit einem Gehäuse 2 und einem
Zyklon 3 mit einem Gehäuse 4 sowie zwei Nach
reinigungsstufen aus einem Vliesfilter 5 in einem
Gehäuse 6 und einem Koksfilter 7 in einem Gehäuse 8
zusammengesetzt, dessen den Koks aufnehmender
Innenraum das Vliesfilter ringförmig umgibt. Bei dem
Ausführungsbeispiel ist das durch einen Elektromotor
9 angetriebene Radialgebläse 1 ist mit seiner
Drehachse 10 des Läufers vertikal angeordnet und
parallel zur Zyklonachse 22 ausgerichtet. Sein
Ausströmstutzen 11 ist mit dem Einströmstutzen 12 des
Zyklons 3 verbunden, wobei der Einströmstutzen 12 ein
die Strömungsgeschwindigkeit steigernde Verengung 12 a
aufweist, deren innere Begrenzungswand als
kehlförmige Leitfläche ausgebildet und mit ihrem
zyklonseitigen Ende etwa tangential zum Zyklonmantel
gerichtet ist. Die über den Ansaugstutzen 13
einströmenden Gase gelangen über das Tauchrohr 14
zunächst in das Vliesfilter 5 und von dort in das
Koksfilter 7, bevor sie aus diesem axial
herausgeführt und in den Abzugsstutzen 15 gelangen.
Das Tauchrohr 14 ist zentral in einem
kegelstumpfförmigen, kugelabschnittförmigen oder in
ähnlicher Weise profilierten Deckel 16 des Gehäuses 4
des Zyklons 3 befestigt und mit seiner Mündung 17 in
einer Ebene angeordnet, die etwa in Höhe der unteren
Begrenzung des Einströmstutzens 12 am Zyklongehäuse 4
liegt.
Das Vliesfilter 5 besteht vorteilhaft aus speziell
ausgesuchten mineralischen Fasern und ruht auf einem
Boden 18, der mit geringem Abstand über dem
kegelstumpfförmigen Deckel 16 des Zyklons parallel zu
diesem angeordnet ist. Auch das Koksfilter 7 ruht
auf einem geneigten Gehäuseboden 19, wobei dessen
Neigung zum Grundkreis des kegelstumpfförmigen
Deckels 16 gerichtet ist, der an diesen Stellen
Öffnungen 20 zum Innenraum des Zyklons 3 aufweist, so
daß sowohl die im Vliesfilter 5 als auch im
Koksfilter 7 durch ihr Eigengewicht ausfallende
Flüssigkeit durch diese Öffnungen 20 in den Zyklon
gelangen. Bevorzugt wird eine Ausbildung, bei der
sich an den Großkreis des Kegelstumpfes nach unten
gerichtet eine zylindrische Verlängerung ansetzt, die
mit dem Gehäuse 4 des Zyklons einen ringförmigen
Schlitz (Öffnungen) 20 bildet. Die Flüssigkeit aus
dem Vlies- und aus dem Koksfilter wird durch den
Sekundärwirbel, der sich im Zyklon aufgrund der
Radialströmung bildet, angesaugt.
Oberhalb des Zyklondeckels 16 weist das Tauchrohr
eine in das Vliesfilter hineinragende Verlängerung
17 a mit Wandungsdurchbrechungen auf, so daß die Gase
aus dem Zyklon radial in das Vliesfilter und von dort
in das Koksfilter einströmen können. Aus dem
Koksfilter gelangen die Gase zunächst radial und dann
axial nach oben in einen Sammelraum 21, der das
Koksfilter ringförmig umgibt und an den der
Abzugstutzen 15 angeschlossen ist. Die vertikalen
Stützwandungen des Vliesfilters 5 und die äußere
vertikale Gehäusewandung 8 des Koksfilters 7 sind
konzentrisch zur Achse des Tauchrohres angeordnet, so
daß die Herstellung gegebenenfalls in Verbindung mit
dem zylindrischen Teil des Zyklongehäuses 4 aus
Rohrabschnitten möglich ist.
Claims (13)
1. Verfahren zur Abscheidung von Flüssigkeits
teilchen aus Gasen, insbesondere Aerosolen aus
Abgasen, bei dem die Gase zentrifugiert und
anschließend gefiltert werden, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Gase in einem Radialgebläse um eine verti kale Achse zentrifugiert, dabei getrennt und am Innenmantel des Ventilatorgehäuses Flüssigkeits strähnen gebildet werden,
- - daß die Gase und die Flüssigkeitssträhnen mittels des Gebläses ohne Umlenkung bei gleichbleibender Drehrichtung unmittelbar in einen Zyklon eingelei tet werden und
- - daß die Gase aus diesem Zyklon einer ersten Nach reinigungsstufe zugeführt werden,
- - in welcher Reste der im Gasstrom mitgeführten Flüssigkeitsteilchen durch häufige Ablenkung ihrer Bewegungsrichtung zu Tropfen vereinigt werden,
- - die durch ihr Eigengewicht in den Zyklon zurück fallen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß es einer oder mehreren weiteren Nachreini
gungsstufen vorgeschaltet ist.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die in den Nachreinigungsstufen
abgeschiedene Flüssigkeit in den Zyklon abgesaugt
wird.
4. Vorrichtung zur Abscheidung von Flüssigkeits
teilchen aus Gasen, insbesondere Aerosolen aus
Abgasen, zur Durchführung eines Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausströmöffnung (11) eines Radialgebläses (1) und die
Einströmöffnung (12) des Zyklons (3) miteinander
verbunden sind, wobei die Zyklonachse (22) und die
Läuferachse (10) jeweils in einer Ebene liegen, die
beide parallel zueinander ausgerichtet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gasabzug des Zyklons (3) aus einem
zentral in dem Zyklongehäusedeckel (16) angeordneten
Tauchrohr (14) gebildet ist, dessen Mündung (17) in
einer horizontalen Ebene etwa in Höhe der unteren
Begrenzung der Einströmöffnung (12) des Zyklons (3)
liegt.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drehachse (10) des Gebläse
läufers und die Zyklonachse (22) jeweils in einer
Ebene angeordnet sind, die beide parallel zueinander
ausgerichtet sind.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zyklongehäusedeckel (16) das
Profil eines Kegelstumpfes, Kugelabschnittes oder
dergleichen aufweist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Tauchrohr (14) des Gasabzuges
aus dem Zyklon nach oben zentral in ein Vliesfilter
hineinragt und in diesem verlängerten Bereich (17 a)
Wandungsdurchbrechungen aufweist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß unter dem Vliesfilter (5) ein
gelochter Boden (18) vorgesehen und dieser parallel
zum kegelstumpfförmigen Zyklondeckel (16) mit einem
geringen Abstand darüber angeordnet ist, wobei der
Zyklondeckel am Grundkreis des Kegelstumpfes Öffnungen
zum Innenraum des Zyklons aufweist.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Koksfilter (7) das Vliesfilter
(5) ringförmig umgibt und auf einem Boden (19)
angeordnet ist, der von außen nach innen zu den
Öffnungen im Zyklondeckel (16) geneigt ist.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die vertikalen Begren
zungen (6, 8) des Vliesfilters (5) und des Koksfilters
(7) konzentrisch zur Achse des Tauchrohres (14)
angeordnet sind, dessen nach oben in das Vliesfilter
(5) hinein sich erstreckende Verlängerung (17 a) den
Einströmkanal für das Vliesfilter (5) bildet.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Koksfilter (7) in einer
ringförmigen Kammer angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der für das gereinigte
Gas vorgesehene Sammelraum (21) das Koksfilter (7)
ringförmig umgibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873735106 DE3735106A1 (de) | 1987-10-16 | 1987-10-16 | Verfahren und vorrichtung zur ausscheidung von fluessigkeitsteilchen aus gasen, insbesondere von aerosolen aus abgasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873735106 DE3735106A1 (de) | 1987-10-16 | 1987-10-16 | Verfahren und vorrichtung zur ausscheidung von fluessigkeitsteilchen aus gasen, insbesondere von aerosolen aus abgasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3735106A1 true DE3735106A1 (de) | 1989-04-27 |
Family
ID=6338490
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873735106 Ceased DE3735106A1 (de) | 1987-10-16 | 1987-10-16 | Verfahren und vorrichtung zur ausscheidung von fluessigkeitsteilchen aus gasen, insbesondere von aerosolen aus abgasen |
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