DE503373C - Elektrische Vorrichtung zur direkten Messung von Fehlern in Eisenbahnschienen mit einem bewegten Messfahrzeug - Google Patents

Description

Es sind bereits Vorrichtungen bekannt, um Fehler in Eisenbahnschienen (Risse, Lunkerbildungen usw.) auf elektrischem Wege mit einem bewegten Meßfahrzeug aufzudecken. Unter anderem wurde dazu auch eine Thomsonsche Brückenschaltung vorgeschlagen, die ja bekanntlich immer dann vorteilhaft Anwendung findet, wenn es sich um die Messung von kleinen Widerständen handelt. Die

ίο Stromzuführung (Gleichstrom) zu den zu untersuchenden Schienen wird in diesem Falle durch starke Bürsten bewerkstelligt, die in bestimmtem Abstand an dem Meßfahrzeug befestigt sind, während zum Abgreifen der Meßspannung Hilfsbürsten verwendet werden, die nur den verschwindend kleinen Meßstrom zu führen haben. Auf das Brückeninstrument selbst wirkt die Differenzspannung zwischen den Spannungsabfällen der linken und rechten Seite des Hauptstromkreises. Die Nullstellung des Brückeninstrumentes ist von der Größe des Schienenstromes unabhängig. Die Abweichungen des Instrumentes von der Nullstellung nach der positiven oder negativen Seite sind jedoch von dem Schienenstrom abhängig. Es kann also eine genaue Messung der Schienenwiderstände bei diesem Verfahren nicht durchgeführt werden.

Um dennoch einwandfreie Meßergebnisse zu bekommen, wird erfindungsgemäß die Thomsonsche Brückenschaltung, in deren einem Zweig in bekannter Weise ein dem zu messenden Strom proportionaler Strom fließt, in Verbindung mit einem gleichfalls bekannten selbstregistrierenden Kreuzspulinstrument für direkte Messung von Fehlern in Eisenbahnschienen des Gleises mit einem bewegten Meßfahrzeug verwendet.

Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Bezeichnet man den linken Abschnitt des Hauptstromkreises b c mit r, den rechten b' c' mit r', den Schienenstrom mit /, so erhält man für die linke Seite des Meßwerks (Spule I) die treibende Spannung Jr, für die rechte Jf. Die Spule I möge den Strom I₁ — L = / führen (I₁ im linken, L₂ im rechten Meßkreis); die Widerstände der beiden Meßkreise ab-\-cd bzw. a' b' -}- c' d' seien R, dann erhält man die Beziehung:

iR = J [r — r'),

d. h. der gesuchte Widerstand r' ist proportional dem Verhältnis /: /, da ja die übrigen Größen R und r konstant bleiben und be- 5j> kannt sind. Ein Instrument, welches das Verhältnis zweier Ströme anzeigt, ist bekanntlich ein Kreuzspulinstrument. Diese Instrumente sind so ausgeführt, daß sie zwei starr miteinander verbundene und um 90⁰ gegeneinander versetzte Drehspulen als Meßwerk besitzen, die sich in einem permanenten Erregerfeld drehen können. Die Spulen sind so angeschlossen, daß der durch sie fließende Strom in Verbindung mit dem Erregerfeld für die eine Spule eine Rechtsdrehung, für die

andere eine Linksdrehung verursachen will. Gleichgewicht ist vorhanden, wenn das nach links gerichtete gleich dem nach rechts gerichteten Drehfeld ist. Wenn Jerr den Erregerstrom bedeutet, dann ist also

oder

Jerr · i - cos y = Jerr · J · sin y

tgy zuDaraus geht hervor, daß der gesuchte Widerstand f proportional dem Tangens des Winkels y ist, welchen das Instrument angibt.

Bei kleinen Ausschlägen kann der räumliche Winkel y zwischen Erregerfeldachse und Kreuzspule; gleich dem Tangens gesetzt werden.

Im vorliegenden Fall wird man also der

einen Spule I des Meßsystems den Brückenstrom /, der anderen Spule II einen Strom zuführen, der proportional dem zu messenden Schienenstrom ist. Die Instrumentenanzeige liefert dann direkt die Größe der Abweichung des Widerstandswertes der Schiene von demjenigen einer normalen Schiene. Eventuell muß in bekannter Weise die Wirkung durch eine Verstärkeranordnung vervielfacht werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verwendung der bekannten Thomsonschen Brückenschaltung, bei der in dem einen Zweig ein dem zu messenden Strom proportionaler Strom fließt, in Verbindung mit einem gleichfalls bekannten selbstregistrierenden Kreuzspulinstrument für direkte Messung von Fehlern in Eisenbahnschienen des Gleises mit einem bewegten Meßfahrzeug.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen