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Vorrichtung zur Regelung der Verbrennung in Feuerungen Den Gegenstand
der Erfindung bildet eine Vorrichtung zur Regelung der Verbrennung in Feuerungen,
insbesondere Gasfeuerungen, entsprechend der Zusammensetzung der Abgase, bei welcher
die Differenz der Anzeigen zweier das Verbrennliche und den freien Sauerstoff in
den Abgasen bestimmenden Analvsatoren zur Regelung der Brennstoff-und Luftzufuhr
benutzt wird.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, zu prüfendes Abgas in zwei Strömen
zu führen und diese dann zu vereinigen, um mittels des Gehaltes an freiem Sauerstoff
und Brennstoff eine sogenannte flatternde Flamme aufrechtzuerhalten. Damit ist aber
keine genaue Vergleichsmöglichkeit gegeben, und die Flamme muß sogar erlöschen,
wenn, wie das vorkommt, freier Sauerstoff oder freier Brennsroff oder beides fehlt.
Auch ist es bekannt, zwecks Regelung der Verbrennung die Temperaturen der Prüfströme
miteinander zu vergleichen.
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Gemäß der Erfindung ist die Einrichtung so getroffen, daß zwei Gasbrenner,
von denen der eine mit Luftübersebuß, der andere bei ungenügender Luftzufuhr brennt,
die zu untersuchenden Rauchgase injektorartig ansaugen und in zwei getrennte Kammern
leiten. Die in den Kammern auftretenden Temperaturerhöhungen infolge der Verbrennung
der brennbaren Bestandteile bzw. des freien Sauerstoffs in den Abgasen werden dann
mittels eingebauter Tbermoelemente auf eine Galvanoirieternadel, die die Regelimpulse
auslöst, zur Einwirkung gebracht. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel schematisch
dargestellt, und es zeigt Abb. r einen Aufriß einer Gasfeuerung für Oberflächenverbrennung,
Abb.2 einen Schnitt durch den Gasprüfer nach Linie 2-2 der Abb. 3, Abb.3 einen waagerechten
Schnitt nach Linie 3-3 der Abb. 2 mit den Leitungen zwischen dein Gasprüfer und
aem Galvanometer der Anzeigevorrichtung, Abb. q. einen Grundriß der Anzeige- und
Regelvorrichtung nach Abb. r, Ab#b.5 einen senkrechten Schnitt nach Linie 6-6 der
Abb. d., Abb.6 einen senkrechten Schnitt nach Linie 7-7 der Abb. 5, Abb. 7 einen
Teilschnitt der Linie 7-7 der Abb. 5 bei anderer Lage der Teile.
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Der Erfindungsgegenstand findet besonders vorteilhaft Anwendung bei
Feuerungen für vollständige Verbrennung ohne Luftüberschuß, z. B. für die Feuerung
ro für Oberflächenverbrennung nach Abb. r. -Die Brennkammer r z wird durch die Verbrennung
einer explosiven Mischung von Gas und Luft durch Brenner 12 geheizt. Diesen wird
Brenngas durch ein Rohr 13 und Luft durch ein Rohr zq.zugeführt. Das Abgas strömt
aus der Kammer r r durch den Abzug. Eine Probe dieses Abgases wird fortlaufend aus
dem Zug 15 durch ein Rohr 16 abgezogen und in zwei Ströme geteilt, die durch getrennte
Leitungen 2r, 22 des Gasprüfers 2o den zwei Gasbrennern 23, 24 zufließen, die mit
Gas durch ein Rohr 25 von der Leitung 13 gespeist werden.
Der
Brenner 23 wird so eingestellt, daß er freien Sauerstoff in den Abgasstrom in Leitung
2i einführt, während der Brenner 24 unverbrannten Brennstoff in den Abgasstrom in
Leitung 22 einführt.
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Eine Anzeige- und Regelvorrichtung 5o ist mit dem Prüfer 2o durch
elektrische Leiter 54 51' verbunden und soll die Zusammensetzung des Abgases
anzeigen sowie ein Absperrglied 52 im Luftzuführungsrohre 14 verstellen, um das
Brennstoffluftverhältnis zu regeln. Statt dessen könnte der Regler auch ein Ventil
im Gasrohr 13 verstellen.
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Der Gasprüfer 2o (Abb. 2 und 3) hat eine zylindrische Kammer 26, deren
eines Ende mit Rohr 16 verbunden ist. Die Leitungen 2i, 22 führen von der
Oberseite der Kammer 26 ab und sind zu Venturirohren 27, 27' mit Eintrittskegeln
28, 28' ausgebildet, die mit der Kammer 26 verbunden sind, und mit Austrittskegeln
29, 29', die sich allmählich aufwärts in die Leitungen 21, 22 erweitern. Die Gasbrenner
23, 24 ragen von unten in die Kammer 26 und in die Venturirohre 27, 27', für welche
sie Ansauger von konstantem Verhältnis bilden.
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Jeder Gasbrenner hat auch einen solchen Ansauger, der imstande ist,
ein konstantes Verhältnis zwischen dem ihm gelieferten Gas und der von diesem mitgerissenen
Luft aufrechtzuerhalten, unabhängig von Änderungen im mitreißenden Druck. Der Gashrenner
23 hat eine Düse 30, der Brenngas unter Druck aus Rohr 25 durch Rohr 31 geliefert
wird. Die Düse 3o ist in den Eintrittskegel eines Venturirohres 32 gerichtet, und
das aus ihr tretende Gas dient dazu, Luft mitzureißen, die durch Öffnungen 33 in
ein die Düse und das Eintrittsende des Venturirohres umgebendes Gehäuse 34 gesaugt
wird. Die Luft mischt sich gründlich mit dem Inhalt des Venturirohres 32. Von dem
Druckkegel des Venturirohres 32 strömt die Gas-Luft-Mischung durch eine verengte
Austrittsöffnung in eine zylindrische Verbrennungskammer 36, die in den Eintrittskegel
des Venturirohres 27 der Leitung 21 ragt. Von der Verbrennung in der Kammer 36 wird
ein heißer Strahl in das Venturirohr 27 geschleudert und reißt eine konstante Abgasmenge
aus der Kammer 26 mit. So wird ein stetiger Abgasstrom aufwärts durch die Leitung
21 unterhalten. In dem Hals und dem Ausdehnungskegel 29 des Venturirohres 27 wird
das Abgas gründlich mit den aus der Verbrennungskammer 36 tretenden Verbrennungsprodukten
gemischt.
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Die Düse 3o des Brenners 23 und das Venturirohr 32 sind so bemessen,
daß in das Venturirohr 32 Luft, die sich mit dem aus der Düse 30 tretenden
Gas verbindet, in solchem Übersch:uß eingesaugt wird, als sich mit der Aufrechterhaltung
einer stetigen Flamme verträgt; dieser Überschuß sollte über 25 °/o sein. Der Querschnitt
der Austrittsöffnung 38 der Brennkammer 36 ist im Verhältnis zum Hals des Venturirohres
27 so bemessen, daß so viel Abgas in das Venturirohr 27 durch den durch die Öffnung
38 austretenden heißen Strahl mitgerissen wird, daß der Luftüberschuh in dem Strahl
ausreicht, um sich mit der größten Menge unverbrannten Brennstoffes zu verbinden,
die in den Abgasstrom auftreten kann, der in die Leitung 2i bei normalem Betrieb
der Feuerung io gesaugt wird.
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Der Brenner 24 entspricht dem Brenner 23, hat aber in seiner Gasdüse
30' eine weitere Öffnung und ist im Verhältnis zu seinem Venturirohr 32' so bemessen,
das die in dieses mitgerissene Luft nicht zur vollständigen Verbrennung des Gases
aus der Düse 3o' ausreicht. Der Querschnitt der Austrittsöffnung 38' der Brennkammer
36' ist im Verhältnis zum Hals des Venturirohres 27' so bemessen, daß so viel Abgas
in das Venturirohr 27' mitgerissen wird, daß der Brennstoffüberschuh in dem Strahl
ausreicht, um sich mit der Höchstmenge von Überschußluft zu verbinden, die beim
gewöhnlichen Betriebe der Feuerung io in dem in die Leitung 22 gesaugten Abgasstrom
vorhanden sein kann.
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Durch Einstellen der Ventile 39, 39' in den Gasrohren 31, 31' werden
die Verhältnisse der Gaszufuhr zu den beiden Brennern 23, 24 so bemessen, daß die
in den Leitungen 21, 22 durch die Brenner aufrechterhaltenen Temperaturen bei der
gewünschten Beschaffeuheit der Abgase gleich sind. Die in jeder Leitung durch ihren
Brenner aufrechterhaltene Temperatur liegt über der Zündtemperatur des
je-
weiligen Brennstoffs, so daß, wenn Sauerstoff und unverbrannter Brennstoff
gleichzeitig in einer der Leitungen vorhanden ist, infolge der Einführung von Luft
oder unverbranntem Brennstoff in die Leitung eine Verbrennung zwischen beiden stattfindet,
die zusätzlich zur Brennerwärme weitere Wärme erzeugt.
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Die Wirkung des Prüfers 2o ist folgende: Ist das Verhältnis zwischen
der Luftzufuhr und Gaszufuhr zu den Brennern 12 so, daß vollständige Verbrennung
im Feuerungsraunn 11 erfolgt und das Abgas weder unverbrannten Brennstoff noch Luftüberschuh
enthält, so enthalten die durch Leitungen 21, 22 fließenden Abgasströme weder unverbranntenBrennstoff
zur Verbindung mit dem vom Brenner 23 kommenden Luftüberschuh noch auch überschüssige
Luft zur Verbindung mit dem vom Brenner 24 kommenden Brennstoffüberschuh, und die
Gegenwart des Abgases in den beiden Leitungen erzeugt daher in keiner von diesen
eine Temperatursteigerung. Die in den beiden Leitungen erzeugten Temperaturen sind
daher
jetzt gleich. Wenn aber wegen ungenügender Luftzufuhr zu
den Brennern 12 das Abgas unverbraneten oder teilweise verbrannten Brennstoff enthält,
so verbindet sich dieser in der Leitung 2i mit der überschußluft vom Brenner 23
unter Steigerung der Temperatur in der Leitung 21. Unter diesen Umständen tritt
keine Reaktion in der Leitung 22 ein, so daß die in dieser erzielte Temperatur sich
nicht ändert. Wenn andererseits wegen übermäßiger Luftzufuhr zu den Brennern 12
das Abgas freien Sauerstoff enthält, so verbindet sich der Sauerstoff in dem Abgasstrom
in der Leitung 22 mit dem unverbrannten überschüssigen Brenngas des Brenners 24
und steigert die Temperatur in der Leitung 22. Unter diesen Umständen tritt keine
Reaktion in der Leitung 2i ein, und die in dieser erzielte Temperatur wird daher
nicht beeinflußt. Die Temperaturerhöhung in der Leitung 21 auf Grund des Vorhandenseins
von unverbranntem Brennstoff im Abgase ist eine bestimmte Funktion des Brennstoffgehaltes
im Abgase, und Versuche haben gezeigt, daß die Temperaturerhöhung annähernd proportional
dem Gehalt an unverbrauchtem Brennstoff über einen weiten Bereich ist. Ebenso ist
die Temperatursteigerung in der Leitung 22 auf Grund von Luftüberschuß im Abgase
eine bestimmte Funktion des Luftüberschusses im Abgase und diesem überschuß über
einen weiten Bereich annähernd proportional.
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Mithin zeigt die algebraische Differenz in den Temperaturen der Leitungen
21, 22 die Zusammensetzung des Abgases an. Wird der Prüfer bei einer Feuerung mit
Oberflächenverbrennung oder sonstiger vollkommener Verbrennung benutzt, so daß Lu.ftüberschuß
und unverbrannter Brennstoff nie gleichzeitig im Abgase sind, so gibt die algebraische
Differenz zwischen den Temperaturen in den beiden Leitungen eine unmittelbare Anzeige
der Abgaszusammensetzung. Ist die Temperatur in der Leitung 21 höher als in der
Leitung 22, so zeigt die Differenz zwischen den beiden Temperaturen den Prozentsatz
an unverbranntem Brennstoff im Abgase an, während die Differenz zwischen den Temperaturen,
wenn dagegen die Temperatur in der Leitung 22 höher ist, den Prozentsatz an Überschußluft
im Abgase anzeigt. Gleichheit zwischen den Temperaturen in den beiden Leitungen
zeigt an, daß weder unverbrannter Brennstoff noch Luftüberschuß ,im Abgase ist,
d. h. daß die Verbrennung vollkommen ist.
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Beliebige Temperaturmesser können zur Anzeige der Differenz zwischen
den Temperaturen in den Leitungen 21, 22 und damit zur Angabe der Abgaszusammensetzung
dienen. Nach Abb. 2, 3, 4, 5 wird hierzu ein Pvrometer benutzt. Thermoelemente 45,
45' ragen in die Leitungen 21, 22 an den äußeren Enden der Venturirohre 27, 27'
und sind mit einem Galvanometer 53 so verbunden, rlaß sie sich entgegenwirken.
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Die Nadel 54 des Galvanometers 53 zeigt an einer Skala 55 die algebraische
Differenz zwischen den Temperaturen in den Leitungen 22 und 21 an. Wenn diese Differenz
gleich Null ist, also die Temperaturen der beiden Leitungen gleich sind, ist die
Nadel 54 (Abb.4) in der Mittellage oder Nullage. Wenn- wegen Luftüberschuß im Abgase
die Temperatur in der Leitung 22 höher ist, so ist die algebraische Differenz positiv
und die Na-del 54 ist auf der positiven Seite 56 der Skala 55. Ist andererseits
wegen Vorhandenseins unverbrannten Brennstoffes im Abgase die Temperatur in der
Leitung 21 höher, so wird die algebraische Differenz negativ, und die Nadel 54 liegt
auf der negativen Seite 57 der Skala 55. Letztere kann so geteilt sein, daß die
Nadel auf der Seite 56 den Prozentgehalt n Iberschußluft im Abgase anzeigt, auf
der a ZD Seite 57 aber den Prozentsatz von unv erbranntem Brennstoff im Abgase.
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Andere Einflüsse als Änderungen in der Zusammensetzung des Abgases
können zwar die Temperaturen im Prüfer 2o verändern, aber sie beeinflussen die Temperaturen
in den beiden Leitungen des Prüfers in gleichem Maße und verändern daher nicht die
von dem Galvanometer angezeigte Differenz zwischen diesen Temperaturen. So bat z.
B. eine Änderung in der Feuerungstemperatur und der Temperatur des von der Feuerung
abgesaugten Abgases eine sich ausgleichende Wirkung in den Leitungen 21 und 22 zur
Folge. Eine Änderung im Feuerungsdruck kann die Temperaturen irn Prüfer vermöge
Veränderung des Strömungsverhältnisses des Abgases durch den Prüfer verändern; aber
in diesem Falle wird auch die Strömung des Abgases durch die beiden Prüferleitungen
entsprechend verändert, so daß sich keine Änderung der Temperaturdifferenz in den
beiden Leitungen ergibt. Eine Änderung im Druck des Brenngases in der Zweigleitung
25 kann .die in jedem der Brenner 23, 24 erzeugte Temperatur verändern; da aber
die Brenner mit Brennstoff von der gleichen Quelle gespeist werden, so entsprechen
sich die Wirkungen dieser Veränderungen iin Druck bei beiden Brennern und veranlassen
keine Änderung in der relativen Wärme der beiden Brenner. Solche Druckänderungen
derBrennstoffzufuhr verursachen Änderungen in den Strömungsverhältnissen der von
den beiden Brennern entsandten Strahlen, aber das Verhältnis zwischen den Strömungsverhältnissen
dieser beiden Strahlen bleibt unverändert, und daher bleibt auch das Verhältnis
zwischen den
Strömungsverhältnissen der durch diese Strahlen mitgerissenen
Abgasströme unverändert, und die relative Temperatur der beiden Ströme bleibt unbeeinflußt.
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Die chemische Vereinigung etwaiger Überschußluft im Abgase mit dem
in die Leitung 22 des Prüfers eingeführten Brennstoffüberschuß oder die Vereinigung
etwaigen unverbrannten Brennstoffes im Abgase mit der in die Leitung 21 eingeführten
Überschußluft.geschieht praktisch augenblicklich wegen der im Prüfer durch die Brenner
aufrechterhaltenen hohenTemperatur, unddieentsprechende Temperatur der beiden Leitungen
wird praktisch augenblicklich durch die Thermoelemente und das Galvanometer angezeigt.
Wenn der Prüfer 20 nahe an der Feuerung sitzt, wie Abb. 1 zeigt, so zeigt die Galvanometernade154
die Zusammensetzung einer jeweiligen Probe von Abgas wesentlich gleichzeitig mit
der Entstehung dieser Probe im Ofen an. Diese praktisch augenblickliche Anzeige
der Abgaszusammensetzung ist sehr wichtig und gestattet eine Vornahme der Verbrennungsregelung
im Einklang mit der Zusammensetzung des jeweils wirklich erzeugten Abgases, was
unmöglich wäre, wenn man die Regelung auf eine Prüfung von Abgas gründen müßte,
das längere Zeit vor dem Eingreifen der Regelung erzeugt wurde.
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Die Regelung der Verbrennung kann durch den Heizer erfolgen, .der
je nach Stellung der Nadel 54 ein Ventil im Luftrohr 14 oder Gasrohr 13 so verstellt,
daß die Luftzufuhr zu den Brennern 12 vermindert oder vermehrt wird; vorzugsweise
aber wird nach der Erfindung mechanisch von der Nadel 54 aus geregelt, z. B. elektrisch
oder pneumatisch. Ein Regelwerk, bei dem die Steuernadel am Ende eines bestimmten
Bereiches eine Bewegung bestimmter Größe bei einem Ventil bewirkt, ist nicht imstande,
die genaue Regelung der Luftzufuhr zum Ofen für stets vollkommene Verbrennung zu
bewirken. Daher wird vorzugsweise ein neuer Regelmechanismus (Abb. 4 bis 7) benutzt,
der mit der Steuernadel 54 häufig und regelmäßig in Eingriff tritt und bei jedem
Eingriff eine Bewegung eines Ventils im Luftrohre oder Gasrohre bewirkt, und zwar
proportional im Ausmaß und entsprechend in Richtung zu der Abweichung der Nadel
54 vom Nullpunkt zur Zeit des Eingriffes.
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Das Gehäuse 58 birgt das Regelwerk und das Galvanometer 53. Ein Elektromotor
6o von konstanter Umlaufgeschwindigkeit treibt durch Reduziergetriebe 61 in der
Pfeilrichtung nach Abb. 5 eine waagerechte Welle 62, die unter dem äußeren Ende
der Nadel 54 verläuft. Ein Ritzel 63 auf Welle 62 kämmt mit einem Zahnrad 64 auf
einer Welle 65, die parallel zur Welle 62 dicht über der Nadel 54 verläuft. Eine
Schnecke 66 auf Welle 62 hat eine rechtsgängige Schraubenrippe 68, eine linksgängige
Schraubenrippe 69 und einen Zwischenraum 70 zwischen beiden. Für eine zu
vollkommener Verbrennung fähige Feuerung wird die Schnecke 66 auf der Welle 62 so
befestigt, daß die Lücke 70 unmittelbar unter der Mittellage .der Nadel 54
ist. Die vierkantige Welle 65 trägt ein verschiebbares Eingriffsglied 72, das einen
Vorsprung hat, dessen Außenfläche 73 ein mit der Welle 65 gleichachsiger Zylindersektor
ist. Auf der Oberfläche 73 sitzen in Abständen Umfangsrippen 74. Eine Rillenmuffe
75 am Eingriffsglied 72 wird von einer Gabel 76 einer Stange 77 erfaßt, die bei
78 umweit des Luftrohres 14 angelenkt ist und dort seitlich einen Zahnradsektor
79 trägt. Dieser greift in ein Ritzel 80 auf der Welle 81 des Drosselventils 52
des Luftrohrs 14.
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Wirkungsweise: Die Nadel 54 liegt gewöhnlich oberhalb der Schraubenrippen
68, 69 der Schnecke 66 (Abb. 6), so daß sie durch die Galvanometersptile frei verstellbar
ist.
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In regelmäßigen Zeitabschnitten, nämlich bei jeder Drehung der Welle
65, kommt die Zylinderfläche 73 in Berührung mit der Nadel 54 und drückt sie nieder.
Ist sie in Mittellage oder Nullage nach Abb. 6, so wird sie in die Lücke 70 zwischen
den Schraubenrippen niedergedrückt, und weder die Nadel noch das Eingriffsglied-
wird längs der Wellen 62 und 65 verschoben. Ist aber die Nadel außer Nullage, so
wird sie in eines der Gewinde 68 oder 69 (Abb. 7) gedrückt und dann von diesem nach
der Lücke 70, also der Nullage, zurückgedreht, während sie durch die Zylinderfläche
73 des Eingriffsgliedes 72 niedergehalten wird. Bei solcher Seitenbewegung der Nadel
nimmt sie das Eingriffsglied (Abb. 7) mittels einer der Umfangsrippen 74 längs der
Welle 65 um ein Stück mit, das dem Nadelausschlag vom Nullpunkt aus beim Eintritt
der Berührung mit dem Eingriffsgliede entspricht. Dabei wird durch die Stange 77
und Zahnradsektor 79 das Drosselglied 52 im Luftrohr 14 entsprechend bewegt. Ist
z. B. beider Erfassung der Nadel durch die Zylinderfläche 73 die Nadel auf der Seite
56 der Skala 5.5, was Luftüberschuß im Abgase anzeigt, so werden die Nadel und das
Eingriffsglied nach rechts durch das Gewinde 69 bewegt und dadurch die Drossel 52
proportional dem Nadelausschlage geschlossen. Ist zur Eingriffszeit die Nadel auf
der Seite 57 der Skala, was unverlbrannteil_ Brennstoff im Abgase anzeigt, so werden
die Nadel und das Eingriffsglied nach links durch das Gewinde 6$ bewegt und die
Drossel 52 proportional zum Nadelausschlag geöffnet.
Die
Vorrichtung dient also dazu, stetig die Zusammensetzung des Abgases der Feuerung
io anzuzeigen und die Luftzufuhr zur Feuerung im Einklang damit zu regeln. Während
des Betriebes der Regelvorrichtung bleibt die Temperaturdifferenz zwischen den beiden
Prüferleitungen in .dem Bereich, in dem sie annähernd proportional dem Gehalt an
unverbranntem Brennstoff oder überschußluft im Abgase ist. Die Vorrichtung stellt
also die Drossel 52 im Luftrohr in regelmäßigen und häufigen Zeitabständen
so ein, daß sie die Luftzufuhr verringert, wenn die Abgaszusammensetzung Luftüberschuß
anzeigt, und die Luftzufuhr vergrößert, wenn ungenügende Luftzufuhr angezeigt wird.
Es wird daher vollkommene Verbrennung dauernd in der Feuerung io erzielt.
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Der Regler kann auch für Kohlen- oder Ölfeuerung benutzt werden, in
denen eine vollkommene Verbrennung nicht erzielbar ist. Dafür muß man zunächst den
Punkt wirksamster Verbrennung für die besondere Feuerung feststellen. Das ist gewöhnlich
der Punkt, bei welchem ..das Luftzuführungsverhältnis zur Feuerung so eingestellt
ist, daß vollständige Verbrennung mit geringstmöglichem Luftüberschuß erzielt wird.
Ist dieser Punkt bestimmt, so wird eine Probe des bei solchem Betrieb in der Feuerung
erzeugten Abgases durch den Prüfer 2o geschickt und die Stellung der Nadel 54 an
der Skala notiert. Bei gewöhnlichen Kohlen- oder Ölfeuerengen wird man finden, daß
dabei die Nadel 54 auf der positiven Seite 56 der Skala 55 steht, so daß die algebraische
Differenz zwischen den Temperaturen in den Leitungen 22 und 2i positiv ist. Dann
wird die Nadel 54 auf diesem Punkt festgehalten, und die Schnecke 66 wird längs
der Welle 62 verschoben, bis ihre Mittellücke 70 unter der Nadel liegt. Die
Schnecke wird dann auf der Welle fest angezogen, und die Vorrichtung ist jetzt für
die betreffende Feuerung richtig eingestellt. Alsdann vermindert die Vorrichtung
mechanisch die Luftzufuhr zur Feuerung, wenn die algebraische Differenz zwischen
den Temperaturen in den Leitungen 22 und 21 einen bestimmten Wert überschreitet,
und vergrößert mechanisch die Luftzufuhr, wenn diese Differenz unter den bestimmten
Wert fällt. Das Ergebnis ist eine solche Regelung der Luftzufuhr, daß -die algebraische
Differenz immer wesentlich gleich dem bestimmten Wert ist, so daß dauernd die wirksamste
Verbrennung erzielt wird. Der Gasprüfer 2o kann auch benutzt werden, um die Zusammensetzung
von Abgasen aus zu vollkommener Verbrennung unfähigen Feuerungen anzuzeigen, indem
getrennte Einrichtungen vorgesehen werden, um die in den Leitungen 2,1 und 22 erzielten
Temperaturen anzuzeigen. In diesem Falle wird das Steigen der Temperatur der Leitung
2i über die normale Temperatur des Abgases dazu verwendet, den Gehalt von unverbranntem
Brennstoff im Abgas anzuzeigen, während das Steigen der Temperatur der Leitung 22
über die normale Abgastemperatur den Gehalt an Überschußluft anzeigt. Die Prozentsätze
an unverbranntem Brennstoff und Überschußluft werden daher beide angezeigt, trotzdem
beide, nämlich Üiberschußluft und unverbrannter Brennstoff gleichzeitig vorhanden
sein können.