DE502180C - Verfahren zur drahtlosen Fernuebertragung von niederfrequenten Wellen (von Hoerfrequenz oder Bildfrequenz) mit Hilfe hochfrequenter Traegerwellen - Google Patents
Verfahren zur drahtlosen Fernuebertragung von niederfrequenten Wellen (von Hoerfrequenz oder Bildfrequenz) mit Hilfe hochfrequenter TraegerwellenInfo
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- H04B7/00—Radio transmission systems, i.e. using radiation field
- H04B7/02—Diversity systems; Multi-antenna system, i.e. transmission or reception using multiple antennas
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Description
Bei dem bisherigen als Rundfunk bekannten Verfahren zur drahtlosen Fernübertragung von
niederfrequenten Wellen mit Hilfe von hochfrequenten Trägerwellen wurde jeder Sendestation
eine Welle bestimmter Hochfrequenz als Trägerwelle zugeordnet. Dabei mußte beachtet werden, daß der Frequenzabstand der
Wellen zweier Stationen einen gewissen Wert nicht unterschreitet, damit Interferenz vermieden
wurde. Der erforderliche minimale Frequenzabstand beträgt, wie die Erfahrung lehrt, etwa 10 000 Hertz. Bei geringerem Wert
ist keine genügende Selektivität beim Empfang von Radiosendungen vorhanden. Diese Notwendigkeit
führt aber zu einer sehr beschränkten Zahl zur Verfügung stehender Trägerwellen in dem für den Rundfunk geeigneten Wellenbereich,
und dieser Nachteil macht sich um so störender bemerkbar, je mehr Sendestationen
eingerichtet werden. Man ist bereits gezwungen, den Frequenzabstand unter das zulässige Minimum
zu verringern, um überhaupt noch die Möglichkeit zu haben, den einzelnen Stationen
eigene Wellen zuzuordnen, und heute reicht auch dieses schon an und für sich sehr nachteilige
Mittel nicht mehr aus, so daß man, um Raum im Wellenbereich zu schaffen, zur Gleichwellensendung
mehrerer Stationen geschritten ist. Dies bedeutet aber eine Verarmung an Programmen und verringert dem Empfänger
die Auswahl der radiotechnischen Darbietungen. An die Zuteilung von Wellen an Private, an
industrielle und wirtschaftliche Unternehmungen ist unter diesen Umständen gar nicht zu denken,
so daß der Nutzen der ganzen Wellentechnik für die Allgemeinheit nur ein beschränkter ist.
Im wesentlichen ist er auf die Übermittlung von Musikwiedergaben, Wetterprognosen, Unterhaltungsvorträgen
und neuerdings auf den Bildrundfunk beschränkt, aber dem eigentliehen
Wirtschaftsleben des Volkes kommt er nur in ganz geringem Maße zugute. Anders
wäre es, wenn es möglich wäre, die Zahl der Sendestationen störungsfrei in so großem Maße
zu steigern, daß ein großer Wellenbereich dem Privatverkehr und volkswirtschaftlichen Unternehmungen
freigegeben werden könnte.
Die geschilderten Nachteile der geringen Zahl von verfügbaren Frequenzen können durch
das nachfolgend beschriebene Verfahren zur drahtlosen Fernübertragung niederfrequenter
Wellen, das man mit Doppel- oder Mehrfachwellensendung bezeichnen könnte, vollkommen
vermieden werden. Das neue Verfahren besteht darin, daß jeder Sendestation anstatt einer
hochfrequenten Trägerwelle, deren mindestens zwei zugeordnet werden und daß jede Station
ihre zu übertragende niederfrequente Welle gleichzeitig auf beiden ihr zugeordneten Trägerwellen
aussendet. Der selektive Empfang der 6u so übertragenen niederfrequenten Wellen erfordert
nun aber Empfangsapparate, durch welche beide Trägerwellen gleichzeitig aufgenommen
werden, und die so eingerichtet sind,
daß sie nur bei einem derartigen Doppelempfang die niederfrequenten Stromwellen hindurchlassen.
Solche Einrichtungen sind möglich, wie noch an späterer Stelle gezeigt werden wird.
Zunächst hätte dieses Verfahren zur Folge, daß der Empfang von jeder Station durch zwei
Trägerwellen bedingt ist, wobei jede einzelne dieser Trägerwellen vielen Sendestationen gemeinsam
sein kann, wenn nur die jeweils anderen
ίο Trägerwellen dieser Stationen voneinander verschieden
sind. So kann die eine Sendestation gleichzeitig auf Welle 500 und 600, die andere
auf Welle 500 und 400 senden. Eine gegenseitige Störung findet bei geeigneten Empfangsapparaten
in diesem Falle in keiner Weise statt. Die Gesamtzahl der bisher im Wellenbereich
von 270 bis 570 m zur Verfugung stehenden Wellen beträgt bei Abstand von 9 000 Hertz
= 65; bei dem neuen Verfahren würde die
ao Gesamtzahl der zur Verfugung stehenden Wellenpaare
bei gleichem Wellenabstand wie bisher
gleich—~— =2100 sein. Wollte man aber nur
die bisherigen 65 Stationen versorgen, dann erfordert dies eine Wellenzahl gleich ]/ 2 X 65
= 12. Der Frequenzabstand könnte 45 000 Hertz, also etwa das Fünffache von dem heutigen
Wert betragen. Könnte man den Wellenbereich um 50% gegen heute vergrößern, dann erhielt
man bei gleichem Wellenabstand etwa 100 zur Verfügung stehende Trägerwellen, mit denen
, j Tr j. , 100 · 100
nach dem neuen Verfahren
5000
Stationen störungsfrei versorgt werden könnten.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur drahtlosen Fernübertragung von
niederfrequenten Wellen (von Hörfrequenz oder Bildfrequenz) mit Hilfe hochfrequenter Trägerwellen,
bei dem in an sich bekannter Weise die zu übertragende niederfrequente Welle gleichzeitig
auf mindestens zwei hochfrequente Trägerwellen verschiedener Frequenz ausgesendet wird,
so daß in jeder Empfangsstation die Sendewellen verschiedener Hochfrequenz mit Hilfe einer
entsprechenden Anzahl geeignet abgestimmter Empfangsapparate gleichzeitig aufgenommen
werden können, daß ferner die beiden den verschiedenen Wellen zugeordneten Empfangsapparate auf den gemeinsamen Lautwiedergabe-
apparat über Einrichtungen geschaltet sind, welche nur den gleichzeitigen Durchgang der
in Stärke und Phase gleichschwingenden niederfrequenten Ströme der beiden Empfangsapparate
durch den Stromkreis des Lautwiedergabeapparates gestatten, während sie einen dieser
Ströme allein in diesem Stromkreis unterdrücken.
In der Zeichnung zeigt schematisch Abb. 1 eine Sendeeinrichtung gemäß der Erfindung,
Abb. 2 eine Empfängereinriehtung und die
Abb. 3a bis c zeigen schematisch die Umbildung der den Empfangsgeräten zugeführten Wellen
in die nutzbare Grundwelle.
Die Sendeeinrichtung Abb. 1 besteht aus den Sendeantennen SyI1 und SA2, die auf den Masten
M1 bis M3 aufgehängt und zweckmäßig so
angeordnet sind, daß sie senkrecht oder im Winkel zueinander verlaufen. Von den Antennen
führen die Verbindungsleitungen V1, V2
zu den Sendegeräten C1, C2, die parallelgeschaltet
sind und mit dem Sendemikrophon K verbunden sind. An der Empfangsstelle Abb. 2
befinden sich zwei Empfängerapparate B1, B2
mit den zugehörigen Empfangsantennen EA1, EA%, an deren Stelle ebensogut eine gemeinsame
Empfangsantenne EA treten kann. Von den Klemmen ax, a2 und bv b2 der Empfangsgeräte,
an die bisher die Telephone oder Lautsprecher angeschlossen wurden, sind U1 und a2 direkt
miteinander verbunden, während O1, b2 zu den
Spulen Z1, Z2 der bifilar gewickelten Eisendrossel
D geführt sind. Mit H ist das Telephon bezeichnet, das zwischen die Verbindungsleitung von ax, a2 und den Knotenpunkt der
Drosselspulen eingeschaltet ist.
Es sei nun der von der Antenne EA1 aufgenommene
Strom durch die Kurve O1 der Abb. 3a, der von der Antenne EA2 gleichzeitig
aufgenommene Strom durch die Kurve O2 der Abb. 3b dargestellt. Unter Wirkung der beiden
Empfangsgeräte B1, B2 werden die negativen
Werte dieser Ströme unterdrückt, so daß nur ihre positiven Werte, wie in den Abb. 3a, 3b
gestrichelt dargestellt, durchgelassen werden. Die Grundwellen G1, G2 dieser verbleibenden
Stromwerte stellen die zu übertragende niederfrequente Welle dar und die Apparate B1, B2
sind so einreguliert, daß die Wellen G1, G2
möglichst die gleiche Amplitude zeigen. Diese Grundwellen durchfließen nun aber die SpulenZj,
Z2 der Sperrdrossel in einem solchen Sinne, daß sich ihre MMKe in der Drossel kompensieren.
Sie stehen also bezüglich dieser Kräfte in Gegenphase zueinander, wie Abb. 3c zeigt. Hiernach
ist leicht zu erkennen, daß die beiden niederfrequenten Ströme die Sperrdrossel ungedrosselt
durchfließen, so daß also ein lauter Empfang der von der Station ausgehenden Sendung
erzielt wird. Würde jedoch nur eine Welle dieser Station empfangen werden, dann würde die
vorhandene Sperrdrossel den niederfrequenten Strom nicht durchlassen. Der Fortfall der
Sperrdrossel würde es auch einfachen Apparaten ermöglichen, die Sendung der Station auf einer
der beiden Wellen zu empfangen, da aber bei dem beschriebenen Verfahren die gleiche Welle
mehreren Stationen zugeordnet werden kann, ist zu erwarten, daß die Sendungen verschiedener
Stationen gleichzeitig wiedergegeben werden. Es ist ohne weiteres möglich, jeden vorhandenen
Apparat durch Hinzufügung eines zweiten Apparates und einer Sperrdrossel so zu ergänzen,
daß ein einwandfreier Empfang erzielt wird. Die beiden Sende- wie auch die beiden Empfangsapparate
lassen sich leicht konstruktiv zu einem einzigen Gerät vereinigen. Unter Umständen
kann es zweckmäßig sein, die beiden Hälften so abzuschirmen, daß eine gegenseitige
induktive Beeinflussung vermieden ist. Die beiden den Empfangsgeräten entnommenen
niederfrequenten Ströme können nach Durchlaufen der Sperrdrossel verschiedenen oder dem
gleichen Wiedergabegerät zugeführt werden. Wird die Sendung und der Empfang durch
drei oder mehr Wellen betätigt, dann ist eine entsprechende Anzahl von Sende- und Empfangsapparaten
zu verwenden und die Sperrdrossel muß dann eine der Wellenzahl entsprechende Anzahl von Spulen Z1, Z2 usw.
erhalten, die derart angeordnet sind, daß alle niederfrequenten Ströme sich in ihrer Gesamt-
ao heit kompensieren. Die freien Enden der
Wicklungen Z1 ,Z2 usw. sowie die Enden der
von den Punkten ax, a2 usw. ausgehenden
Verbindungesleitungen können zu je einem Knotenpunkt zusammengefaßt werden, wobei
*5 zwischen die so erhaltenen Knotenpunkte der
Wiedergabeapparat geschaltet wird. Bei der Herstellung der Sperrdrossel ist darauf zu
achten, daß eine möglichst gute Verkettung der einander entgegenwirkenden Spulen besteht.
In einfacher Weise läßt sich die enge Kopplung der Spulen Z1, Z2 bei einem Zweiwellenempfangsapparat
dadurch herstellen, daß die Drähte unmittelbar parallel auf den gemeinsamen Schenkel gewickelt werden. Zur möglichsten
Vermeidung jeglicher Streuung kann als Kern auch ein aus lamellierten Blechen hergestellter
Eisenring verwendet werden, um den beide Wicklungen Z1, Z2 in gleichmäßiger Verteilung
aufgebracht werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung besitzt noch einen weiteren wesentlichen Vorteil, der
darin besteht, daß eine Störung der Sendung, durch Zwischensendung unter Benutzung von
nur einer der Sendewellen unmöglich ist.
Zwischensendungen unter Verwendung aller für die eigentliche Sendung verwendeten Wellen
werden für den Empfang nur dann störend empfunden, wenn zufällig die für die Zwischensendung
verwendeten Wellen die gleichen sind wie für die eigentliche Sendung,
Claims (4)
1. Verfahren zur drahtlosen Fernübertragung von niederfrequenten Wellen (von
Hörfrequenz oder Bildfrequenz) mit Hilfe hochfrequenter Trägerwellen, dadurch gekennzeichnet,
daß in an sich bekannter Weise die zu übertragende niederfrequente Welle gleichzeitig auf mindestens zwei
hochfrequente Trägerwellen verschiedener Frequenz ausgesendet wird, so daß in jeder
Empfangsstation die Sendewellen verschiedener Hochfrequenz mit Hilfe einer entsprechenden
Anzahl geeignet abgestimmter Empfangsapparate gleichzeitig aufgenommen werden können, daß ferner die beiden den
verschiedenen Wellen zugeordneten Empfangsapparate auf den gemeinsamen Lautwiedergabeapparat
über Einrichtungen geschaltet sind, welche nur den gleichzeitigen Durchgang der in Stärke und Phase gleichschwingenden
niederfrequenten Ströme der beiden Empfangsapparate durch den Stromkreis des Lautwiedergabeapparates gestatten,
während sie einen dieser Ströme allein in diesem Stromkreis unterdrücken.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unter sich gleichen
niederfrequenten Ströme über Spulen einer Sperrdrossel derart geleitet werden, daß sich
in jedem Zeitmoment die MMKe dieser Ströme in ihrer Gesamtheit kompensieren, daß aber eine drosselnde Wirkung bei Ausfall
auch nur eines dieser Ströme in hohem Maße vorhanden ist.
3. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Sperrdrossel eine Drossel mit Eisenkern und eng gekoppelten Wicklungen verwendet wird, durch welche die
den verschiedenen Empfangsapparaten entnommenen unter sich gleichen niederfrequenten
Ströme vor Eintritt in den Wiedergabeapparat geleitet werden.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Kern für die Drossel
ein aus lamellierten Blechen hergestellter Eisenring verwendet wird, um den die beiden Wicklungen in gleichmäßiger Verteilung
aufgebracht werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEJ37378D DE502180C (de) | 1929-03-12 | 1929-03-12 | Verfahren zur drahtlosen Fernuebertragung von niederfrequenten Wellen (von Hoerfrequenz oder Bildfrequenz) mit Hilfe hochfrequenter Traegerwellen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEJ37378D DE502180C (de) | 1929-03-12 | 1929-03-12 | Verfahren zur drahtlosen Fernuebertragung von niederfrequenten Wellen (von Hoerfrequenz oder Bildfrequenz) mit Hilfe hochfrequenter Traegerwellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE502180C true DE502180C (de) | 1930-07-14 |
Family
ID=7205696
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEJ37378D Expired DE502180C (de) | 1929-03-12 | 1929-03-12 | Verfahren zur drahtlosen Fernuebertragung von niederfrequenten Wellen (von Hoerfrequenz oder Bildfrequenz) mit Hilfe hochfrequenter Traegerwellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE502180C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
MD1635B2 (ro) * | 1994-03-25 | 2001-03-31 | Бучер-Гуйер Аг | Procedeu de debitare a materiei prime în filtru-presă |
-
1929
- 1929-03-12 DE DEJ37378D patent/DE502180C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
MD1635B2 (ro) * | 1994-03-25 | 2001-03-31 | Бучер-Гуйер Аг | Procedeu de debitare a materiei prime în filtru-presă |
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