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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Schalen für Zigarettenetuis
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Schalen für Zigarettenetuis
u. dgl., insbesondere zum Anbiegen des nach innen stehenden Schalenrandes.
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Es sind verschiedene Vorrichtungen zum Anbiegen der einwärts stehenden
Ränder von Etuischalen bekannt, z. B. solche, bei denen die Etuischale mit einer
mehrteiligen Metallfüllung ausgelegt und die darüber hinausstehenden Schalenränder
durch über dieselbe streifende Werkzeuge einwärts abgebogen werden, oder eine solche,
bei welcher die Etuischale über Eck auf den dachartigen vorspringenden Rand eines
Ambosses aufgelegt und der nach hinten über den Amboßrand überstehende Schalenrand
durch einen von oben herab hinter den Auflegerand geführten Stempel abgebogen werden.
`'Während das erstere Verfahren wegen des von Hand erfolgenden Einsetzens und Herausnehmens
der Metallfüllung zu zeitraubend ist, können mit dem letzteren Verfahren nur Etuischalen
mit abgerundeten Ecken erzeugt werden, und es tritt außerdem der Nachteil auf, daß
die Ränder wegen der in schräger Richtung erfolgenden Biegebewegung sich verwerfen
und die Randansätze verzogen werden.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung so gearbeitet,
daß die Ränder der Etuischale mit ihrer ganzen Länge auf ein waagerechtes Randgesenk
aufgelegt und durch die ebenfalls waagerechte Arbeitskante des Biegestempels einwärts
gebogen werden, worauf die an allen Rändern umgelegte Schale durch eine Drehung
der Schale in die Diagonale von dem Randgesenk abgenommen wird.
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Bei dem vorliegenden Verfahren können auch Schalen mit scharfen Ecken
erzeugt werden. Ein Verwerfen der Ränder oder ein Verziehen der Ansätze findet nicht
statt. Das Verfahren geht rascher vor sich und die Einrichtung dazu ist von größter
Einfachheit.
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Auf der Zeichnung ist das neue Verfahren in den verschiedenen Bearbeitungsstufen
einer Etuischale und die Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens in zwölf Abbildungen
dargestellt.
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Abb. i zeigt im Querschnitt und Abb.2 im Längsschnitt die in bekannter
Weise vorbearbeitete Etuischale mit hochstehenden Rändern; .Abb.3 bis 6 zeigt das
Randgesenk für den Längsrand mit der aufgelegten Etuischale, und zwar Abb. 3 im
Aufriß, Abb. q. und 5 in Seitenansicht, Abb. 6 in Draufsicht.
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Abb. 7 ist ein Querschnitt der Etuischale mit umgelegten Längsrändern.
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Abb. 8 bis ii stellen das Randgesenk für den Querrand dar, und zwar
Abb. 8 im Aufriß, Abb. 9 und io in Seitenansicht, Abb. ii in Draufsicht.
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Abb. 12 ist ein Längsschnitt der fertig bearbeiteten Etuischale.
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Eine Etuischale wird auf die folgende Weise
hergestellt.
In bekannter Weise wird eine Etui= schale A durch Ausstanzen mit allen Randansätzen
für die Ränder selbst sowie mit Ansätzen i für die Befestigung des Schlosses, für
die Bandösen 2 und die Scharniere versehen, durch Anrollen der Scharniere 3 und
durch Ruftiefen im Gesenk bis zum Einwärtsbiegen der über die . Schließkante überstehenden
Längsränder 4 und des Querrandes 5 in die Schließebene vorbereitet (Abb. i und 2).
Das letztere geschieht gemäß der Erfindung in Randgesenken B und C.
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Das Randgesenk B (Abb. 3 bis 6) ist zum Umbiegen der Längsränder bestimmt.
Es besteht aus einem Block 6, der auf seiner Vorderseite eine Platte 7 trägt, die
mit ihrer oberen, entsprechend dem Innenprofil des Schalenrandes geformten Kante
8 über eine Ausfräsung 18 am Block 6 hinaussteht. Auf dieses Gesenk bewegt sich
ein Stempel g herab, der an seiner Rückenfläche von der Ausfräsung 18 geführt ist
und an der auf die Profilkante 8 der Platte 7 von vorn aufgeschobenen und aufgelegten
Etuischale A (Abb. 4) den über die Profilkante 8 stehenden Rand io rechtwinklig
nach abwärts in die Schließebene der Etuischale A biegt (Abb.5). Auf diese Weise
erhält die Schale, nachdem auch die zweite Längskante 4 ebenso umgebogen worden
ist, die Querschnittsform Abb. 7.
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Es muß nun noch der vordere Querrand angebogen werden, was durch das
Randgesenk C (Abb. 8 bis ii) geschieht. Dieses Gesenk C besteht wieder aus einem
Block ii, welcher auf seiner Vorderseite die Platte 12 trägt, die mit ihrem Profilrand
13 über die etwas tiefere Ausfräsung ig. des Blockes ii hinaussteht. Da ein Aufschieben
der Etuischale von. vorn auf die Platte 12 bzw. deren Profilkante 13 wegen der bereits
eingebogenen Längsränder io nicht mehr möglich ist, erhält die Platte 12 die Form
eines unregelmäßigen Vierecks (Abb. 8), dessen linke längere Unterkante 2o und dessen
rechte kürzere Unterkante 21, die zueinander einen Winkel von etwa go ° bilden,
zur Waagerechten um etwa 45' geneigt sind und von denen die linke Unterkante 2o
mit einem Bogen 22 an die linke Ecke der Profilkante 13, die rechte, 2i, an die
von der rechten Ecke der Profilkante 13 senkrecht abfallende Seite 23 des Vierecks
anschließt. Diese abfallende rechte Seite 23 der Platte i2 und der Anschlußbogen
22 auf der linken Seite sind außerdem durch Anfräsen einer Seitennut 14 hinterschnitten.
Die Etuischale A (Abb. 7) wird nun mit um 45' geneigten Rändern, so daß ihre Diagonale
etwa in der Richtung der Profilkante 13 steht, über die Platte 12 geschoben (strichpunktierte
Stellung der Abb. 8) und hierauf um den Anschlußbogen 22 am linken Ende der Profilkante
13 um seine linke Ecke 17 im Uhrzeigersinn geschwenkt, wobei sie mit ihren bereits
einwärts gebogenen Längsrändern io hinter die Platte 12 in die Nuten 14 greift (Abb.
ii) und zuletzt mit ihrem Querrand 5 auf die Profilkante 13 zu liegen kommt (Abb.
g). Der überstehende Teil des Querrandes 5 wird nun wie beim Gesenk B durch einen
abwärts bewegten Stempel 15 zum einwärts in der Schließebene liegenden Rand 16 rechtwinklig
umgebogen (Abb. io).
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Auf umgekehrtem Wege kann dann die jetzt auf den beiden Längs- und
der vorderen Querseite mit dem sog. Bisorand io bis 16 versehene Schale A ,(Abb.
12) von dem Gesenk C abgenommen werden.
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Hierauf wird das Etui in bekannter Weise aus zwei solchen Schalen
durch Zusammenfügen des Scharniers, Einsetzen des Schlosses und der Bänder, Verzieren
mittels Guillochierens o. dgl. und Polierens fertiggestellt.