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Maschine zum selbsttätigen Verkapseln von Flaschen, Fläschchen oder
sonstigen Behältern Ein bekanntes Verfahren zum Verkapseln von Flaschen, Fläschchen
und sonstigen Behältern besteht darin, daß das mit seinem Pfropfen versehene Ende
des Halses in einen Stoff nach Art eines Lackes, der an der Luft, durch Abkühlung
oder durch Verdunstung erhärtet, getaucht und dann die Erhärtung des so auf dem
Pfropfen niedergeschlagenen Häutchens vor sich gehen gelassen wird.
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Die bekannten Vorrichtungen zum Verkapseln von Flaschen mit Lack o.
dgl. besitzen im allgemeinen eine Anzahl von Flaschenträgern, die an den Rahmen
der Maschine derart angelenkt sind, daß sie verschwenkt werden können und so das
Eintauchen dieser Vorrichtungen in einen Lackbehälter gestatten. Bei einzelnen dieser
Vorrichtungen sind die Flaschenträger auf einem endlosen Band befestigt, das jeden
der Flaschenträger nacheinander an einem Lackbehälter vorbeiführt.
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Die bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, mindestens zwei Arbeiter
zu erfordern, von denen einer am Lackbehälter aufgestellt ist und jeden der Flaschenträger
alsbald nach seinem Vorbeigang vor ihm eintauchen läßt, während der andere an einer
anderen Stelle des Bandes die verkapselten Flaschen vom Träger entfernt und durch
neue ersetzt.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung ist der, daß durch
das sehr schnelle Verschwenken der Flaschenträger und ihr gleichfalls sehr schnelles
Zurückbringen in die Ausgangsstellung ein Verspritzen des Lackes stattfindet, wodurch
unerwünschte Verluste an wertvollem Material entstehen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, die eine leichte Durchführung
der Arbeit bei Ersparnissen an Material und an Arbeitskraft gestattet.
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Sie besteht in an sich bekannter Weise aus verschwenkbaren Flaschenträ_
gern, deren Zahl, entsprechend der Größe des Betriebs, beliebig gewählt werden kann.
Der einzelne Flaschenträger besitzt Vorrichtungen zur Befestigung der Flaschen oder
Fläschchen, die verkapselt werden sollen, und ist mit einem Lacknäpfchen derart
verbunden, daß das Ende des Flaschenhalses bei Senkrechtstellung des Flaschenträgers
in den Lack eintaucht.
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Durch eine Feder wird der schwingende Arm oder Hebel in eine geneigte
Lage zurückgeholt, bei der er das zu verkapselnde Fläschchen aufnimmt. Ein Griff
oder ein sonstiges Bedienungsorgan macht es möglich, den Arm entgegen dieser Feder
zu verschwenken, um dadurch die Eintauchung des Halses in den Lack herbeizuführen,
worauf der losgelassene Hebel von selbst in seine ursprüngliche geneigte Tage zurückkehrt.
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Das besondere Kennzeichen der Vorrichtung
besteht
darin, daß diese Flaschenträger mit einer Bremsvorrichtung verbunden werden, beispielsweise
einem mit Luft oder Flüssigkeit betriebenen Kolbenpuffer oder einem umlaufenden
Antriebsteil, der auf Massen wirkt, die sich unter dem Einfluß der Fliehkraft innen
an einen Laufkranz bremsend anlegen, oder einer elektromagnetischen Bremse, die
bei Bedarf aus der Ferne mittels eines Rheostaten oder auf beliebige sonstige geeignete
Weise geregelt werden kann.
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Diese Bremsvorrichtung wirkt gegen die Feder der Flaschenträger und
ermöglicht eine sehr langsame Rückkehr der letzteren in ihre Ausgangsstellung. Die
Bremse kann derart eingestellt werden, daß bei Rückkehr der Flaschenträger in ihre
Ausgangsstellung die Lackschicht auf dem Flaschenhals vollkommen angetrocknet ist;
die Arbeit wird hierdurch sehr erleichtert, da der Arbeiter ohne weiteres den Moment
ersehen kann, in dem er die Flasche abnehmen kann.
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Es wird hierdurch " auch ermöglicht, die Bedienung der Maschine durch
einen einzigen Arbeiter ausführen zu lassen, da dieser Arbeiter die .Reihe der Flaschenträger
abschreiten, sie nacheinander verschwenken und sie dann sich selbst überlassen kann.
Die sehr langsame Rückkehr der Flaschenträger in ihre Ausgangsstellung läßt schließlich
jedes Verspritzen des Lackes vermeiden und macht die Maschine sparsamer.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
dargestellt.
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Abb. i ist eine Seitenansicht eines mit Bremsung durch einen Kolbenpuffer
versehenen Bestandteils der Maschine.
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Abb. 2 ist eine Oberansicht.
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Abb.3 ist eine Vorderansicht, gesehen im Sinne des Pfeiles F der Abb.
i.
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Abb. 4 zeigt eine Einzelheit.
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Abb.5 ist eine schematische Oberansicht auf eine Maschine mit einer
gemeinschaftlichen Bremse für die Hebel der verschiedenen Einheiten.
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Abb. 6 zeigt in größerem Maßstab in Seitenansicht, wie im einzelnen
die um ihre gemeinschaftliche Achse schwingenden Hebel befestigt sind.
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Abb. 7 zeigt eine elektromagnetische Bremsvorrichtung, die unter den
möglichen Bremsvorrichtungen als Beispiel herausgegriffen ist.
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Abb.8 stellt die Vorrichtung zum Speisen der Tröge mit Lack dar.
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Abb. g, io und ii veranschaulichen Einzelheiten verschiedener abweichender
Ausführungsformen.
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Abb. i2 ist die Oberansicht einer mit erzwungenem Umlauf versehenen
Vorrichtung zum Speisen der Tröge mit Lack.
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Die Ausführungsform nach den Abb. i bis 4 enthält ein Gestell i aus
Winkeleisen oder sonstigen Profilstangen, auf dem ein um eine Achse 3 schwingbarer
Hebel 2 gelagert ist, der durch eine Verdrehungsfeder 4 in die mit strichpunktierter
Linie in Abb. i eingetragene schiefe Lage zurückgeholt wird. Die zu verkapselnden-
Flaschen oder Fläschchen werden auf den Hebel 2, wenn dieser sich in der Lage 2'
befindet, mittels der in ihrem Durchmesser veränderbaren Klammern 6, 7, 7`,
aufgeklemmt, die auf den Hebel mittels eines Schlitzes 5 nebst Flügelmuttern 8 aufgebracht
und auf ihm eingestellt werden können. In den Abb. i bis 3 ist mit strichpunktierten
Linien eine Flasche g von größeren Abmessungen dargestellt, deren Rumpf in der Klammer
6 und deren Hals in einer kleineren Klammer 7`, gefaßt ist, die zugleich
einen Anschlag gegen Abwärtsverschiebung bildet. Abb. 4 zeigt die Vorrichtung zum
Aufbringen eines Fläschchens mittels einer Klammer 7 und eines Anschlags io.
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Sobald die Flasche oder das Fläschchen sich an der Klemmstelle befindet,
wird der Hebel 2 entgegen der Feder ¢ mit Hilfe des Griffes 14 in die mit vollen
Linien in Abb. i eingetragene aufrechte Lage gebracht, wodurch erzielt wird, daß
der Pfropfen und das Halsende des Fläschchens in den Lacktrog ii taucht, der durch
Röhren 12 und 13 mit den Trögen der benachbarten Einheiten verbunden ist und mittels
einer weiter unten zu beschreibenden Einrichtung selbsttätig gespeist werden kann.
Sobald der Hebel 2 einmal in die lotrechte Lage gebracht worden ist, wird er sich
selbst überlassen; dann kehrt er unter der Einwirkung der Feder 4 in seine anfängliche
schiefe Lage zurück.
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Damit der TJberschuß des auf dem Hals haftenden Lackes während der
Zurückbewegung des Hebels 2 durch Kapillarität in den Trog zurücklaufen kann, d.
h. um dafür zu sorgen, daß der Hebel sich hinreichend langsam zurückbewegt, ist
beim ausgewählten Beispiel eine Bremsvorrichtung mit einem Puffer vorgesehen, dessen
Zylinder 15 bei 16 an das Gestell i und dessen Kolbenstange 17 bei 18 an den Hebel
2 angelenkt ist. Der Puffer kann entweder mit Luftleere oder mit Luftverdichtung
arbeiten. In allen Fällen ermöglicht es ein Hahn i9, durch mehr oder weniger starkes
Drosseln der Verbindung zwischen dem Zylinderinnern und der Umgebungsluft die Rücklaufgeschwindigkeit
entsprechend der Beschaffenheit der benutzten Lacke zu regeln.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 5 und den folgenden weist die Maschine
eine gewisse Anzahl von mit dem oben beschriebenen Hebel 2 übereinstimmenden Hebeln
2 auf, die in der gleichen Weise dazu eingerichtet sind, um je eine Flasche aufzunehmen,
und die unabhängig voneinander um eine gemeinschaftliche Achse 2o schwenkbar sind.
Die Achse 2o
ist mittels einer passenden, mit Übersetzungsgetriebe
versehenen Rückholvorrichtung an eine Bremsvorrichtung 21 angeschlossen.
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Die Hebel sind von der Achse 2o unabhängig, wenn sie aus ihrer schiefen
Lage, d. h. aus der Lage, bei der je eine Flasche aufgelegt werden kann, in die
aufrechte Lage, d. h. die Eintauchlage, verschwenkt werden. Hingegen sind sie bei
ihrer Zurückschwenkbewegung mit dieser Achse verbunden, so daß sie die Bremsvorrichtung
in Tätigkeit setzen. Die verschiedenen Hebel werden, wie zuvor, in die schiefe Lage
durch Verdrehungsfedern 4 zurückgeholt, die zwischen je einen Hebel und einen ortsfesten,
zugleich als Lager für die Achse 2o dienenden Gegenhalt 22 eingeschaltet sind.
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Um diese Verbindung zwischen den Hebeln und der Achse 2o für einen
Drehsinn herbeizuführen, kann die im einzelnen in Abb. 6 dargestellte Einrichtung
getroffen sein.
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Je ein Hebel 2 ist lose drehbar gelagert, und zwar nicht unmittelbar
auf der Achse 2o, sondern auf einer mit dieser Achse starr verbundenen Muffe 23.
Eine im gleichen Wicklungssinn wie die Feder 4 angeordnete, auf der Muffe 23 befindliche
Schraubenfeder 24 ist mit ihrem einen Ende 24@, am Hebel 2 befestigt und mit ihrem
anderen Ende 24 b auf der Muffe 23 lose drehbar.
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Infolge dieser Anordnung spannt sich, wenn der Hebel aus seiner im
betrachteten Fall hinter der Ebene der Abb.6 befindlichen schiefen Stellung in die
in der Ebene der Abb. 6 befindliche aufrechte Lage geschwenkt wird, die Feder 4,
deren Enden festgehalten sind, während die Windungen der Feder 24 sich öffnen, und,
da das Ende 24b frei ist, dreht sich diese Feder lose um die Muffe 23. Hingegen
schließen sich, wenn der Hebel 2 sich unter der Einwirkung der Feder 4 zurückbewegt,
die Windungen der Feder 24, und da der Durchmesser dieser Windungen ein wenig kleiner
ist als der der Muffe, sperrt sich die Feder 24 auf der Muffe und setzt diese in
starre Verbindung mit dem Hebel 2. Zugleich gelangt der Hebel 2 in starre Verbindung
mit der Achse 2o; bei seiner Zurückbewegung nimmt er durch Vermittlung der Zahnräderübersetzung
21 und des Schneckengetriebes 25 und 26 die Bremse mit.
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Die Bremse kann, wie oben angegeben, auf beliebige geeignete Weise
ausgebildet sein; z. B. kann sie aus einem metallischen Umlaufkörper bestehen, der
sich zwischen den Polen eines Elektromagneten mit veränderbarer Erregung dreht,
oder auch, wie aus Abb. 7 ersichtlich, aus einer kleinen stromerzeugenden Dynamo
30, die auf einen Regelungsrheostaten 31 arbeitet, oder aus einem beliebigen kleinen
Elektromotor, der mit Gleich- oder mit Wechselstrom gespeist wird. Die vor je einem
Hebel angeordneten Lacktröge ii werden aus einem gemeinschaftlichen Vorratsbehälter
33 mittels einer Leitung 34 gespeist. Die Speisung geschieht selbsttätig auf die
nunmehr zu beschreibende Weise (Abb.8) bis zu einer in den Trögen gleichbleibenden
Spiegelhöhe.
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Der mit Bezug auf die Tröge im Beladungszustande befindliche Vorratsbehälter
33 kann durch einen Trichter 35 und einen Hahn 36 mit Lack gefüllt werden. Sobald
dieser Hahn geschlossen ist, stellt sich der Spiegel im Behälter auf eine solche
Höhe ein, daß der Druckunterschied zwischen dem Spiegel im Behälter und den Spiegeln
in den Trögen den Unterdruck in der Kammer 37 ausgleicht. Die Spiegelhöhe in den
Trögen darf eine gewisse Grenze nicht überschreiten und dabei ist dem Ansteigen
des Lackes Rechnung zu tragen, das sich beim Eintauchen der Flaschenköpfe ergeben
könnte.
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Auf dem lotrechten Zweig der Leitung 34 ist eine Art von Muschel,
nämlich ein Gehäuse 39, befestigt, das durch eine Öffnung 40 mit dem Innern dieser
Leitung in Verbindung steht. Diese Muschel ist bei ihrem oberen Ende mit einem Loch
41 von kleinem Durchmesser versehen, so daß wenn die Lackhöhe in der Muschel die
nämliche ist wie in den Trögen ii, die gewöhnliche Höhe dieses Spiegels ein wenig
oberhalb des oberen Randes der Öffnung 40 liegt.
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Sinkt infolge Verbrauchung oder Verdunstung der Spiegel in den Trögen
ii, so sinkt er auch in der Muschel 39. Sobald die Öffnung 40 ein wenig freigelegt
ist, stellt sich durch 41 und 4o ein Luftrücktritt in der Kammer 37 her, der ein
Sinken des Spiegels im Behälter zugunsten der Tröge herbeiführt.
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Die Spiegelhöhe in den Trögen kann mittels einer Art von Schützen
(Abb. 9 und io) eingeregelt werden; dieser ist mittels einer Stange 43 vor der Öffnung
40 verstellbar, so daß ein veränderbarer Bruchteil dieser Öffnung abgedeckt und
somit die Spiegelsenkung in den Trögen, für welche ein Luftrücktritt in die Kammer
37 zustande kommt, verändert wird.
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Außer dem für gewöhnlich geschlossenen und einzig und allein zum Füllen
des Behälters 33 zu öffnenden Hahn 36 hat der Behälter ein für gewöhnlich offenes
Ventil 44, welches jedoch, wenn man den Hahn 36 öffnet, zwangsweise geschlossen
wird, um zu verhüten, daß in diesem Augenblick plötzlich Lack in die Tröge stürzt.
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Um jegliche falsche Bedienung zu verhüten, ist zwischen dem Ventil
44 und dem Hahn 36 eine Verriegelungsvorrichtung vorgesehen, ausgeführt beispielsweise
mittels eines auf der Achse des Hahnes 36 sitzenden Zylinders 45, der mit einer
Nut versehen ist, in die das Ende der Stange 46 des Ventils 44 erst dann treten
kann, wenn der Hahn 36 geschlossen ist.
Zum Öffnen des Hahnes 36
muß die Stange 46 aus der Nut gelöst werden, indem sie entgegen einem Gegengewicht
47 nach unten gestoßen wird, wodurch das Ventil 44 sich schließt. Beim Schließen
des Hahnes 36 geschieht das Umgekehrte.
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Statt eines Zylinders mit einer Nut könnte natürlich eine auf der
Achse des Hahnes angebrachteKurvenscheibe48 (Abb. ii) oder irgendeine sonstige passende
Verriegelungsvorrichtung vorgesehen sein.
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Zweckmäßig ist der Durchmesser der Tröge ii knapp ausreichend, damit
die Verdunstung des Lackes auf den Kleinstbetrag heruntergesetzt wird. Trotzdem
vergrößert diese Verdunstung die Dichte des Lackes in den Trögen, was ein Übelstand
sein kann. Um diesem abzuhelfen, kann mittels einer Pumpe, z. B. einer Flügelpumpe,
einer Zahnräderpumpe o. dgl., ein Umlauf des Lackes in der Speiseleitung der Tröge
herbeigeführt werden.
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Beispielsweise ist in Abb. 12 eine derartige Einrichtung wiedergegeben.
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Die Tröge ix sind in Abzweigung zwischen zwei Leitungen 49 und 5o
eingeschaltet; die Speisung geschieht durch die Leitung 51 vom Behälter 33 aus.
Die Leitungen 49 und 50 sind mit ihren einander gegenüberliegenden Enden
mit einer Umlaufpumpe 52 verbunden, die im Sinne der Pfeile saugt und drückt. Auf
diese Weise kommt in den Trögen ein Lackumlauf zustande, und dabei wird vermieden,
daß die näher bei der Druckseite der Pumpe angeordneten Tröge einem höheren Druck
ausgesetzt sind, was die Wirkung haben würde, daß in diesen Trögen die Spiegelhöhe
des Lackes ,steigt.