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Verfahren zur Gewinnung von kaustischer Magnesia für technische Zwecke
aus unreinem Igagnesit und magnesithaltigem Gestein Das vorliegende Verfahren bezweckt
die Gewinnung von technisch verwertbarer kaustischer Magnesia aus natürlichen Rohprodukten,
bei dienen dIe neben Üern Magnesiumcarbonat vorhandenen Bestandteile derart büschaffen
sind" daß sie bei der zum Entsäuern des Magnesiunicarbonates notwendigenTemperatur
in ihrerHärte nicht odernur wenig verändert werden.
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Es ist bekannt, aus Dolomit auf trockeneni Wege Magnesia, oder ein
Erzeugnis mit erhöhtem Magnesiagehaltein der Weise zu gewl mnen, daß man !den Dolomit
bei 5oo bis 6oi brennt, wobei nur das Magnesiumcarbonat die Kohlensäure verliert,
und das erhaltene Breungut sodann pulvert, worauf die leichtere Magnes.ia von dem
schwereren Calciumcarbonat durchGebläsewind getrennt wirtd. Auch die vorliegende
Erfindung geht davon auis, das magnesithultige Gestein bei Temperaturen zu brennen,
welche die zum Kaustischbrennen des Magneseits, das ist zum Entsäuern des Magnesiumcarbonates
' erforderlichen Temperaturen nicht wesentlich überschreiten, so daß Jer
beispielsweise vorhandene Kalk als Calciumcarbonat, Serpentin als Magnesiumsilikat
in ihrer natürkchen. Härte ganz er-halten oder doch nur wenig verändert werden.
Der Erfinidlung gemäß werden aber alsidann dieweicherenmagnesiarelcheren Anteile
des gebrannten Gutes durch milde Zerkleinerung oder durch Abreiben (z.B. i#,nPoc-liwerken
oderScheuertrommeln) auf kleines Korn gebracht, während die härteren Bestandteile
oder n-icht gargdbrannten Teile größtenteils gröberes Korn behalten und dadurch
leicht von einer handeilsfähigen kaustisch gebrannten Magnesia geschieden werden
können.
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In einem durch Dolomit verunreinigten Ma,gnesit ist z. B. Reindolomit
CaCO, -MgCO" und Kalk CaCO" ganz unregelmäßig verteilt. Wird nun ein soldhes Gut
im Schachtofen entsprechendschonendgebrannt, so stellt dieses Gut ein Gemisch
mürber und harter Stücke dar, wobei der Gehalt der einzelnen Anteile an Ca0 zwischen
i und 2,5010
schwankt. Die Härte ides gebrannten Produktes nimmt mit steigend,emKa,1,k,-eha;lt-un#d
init steigendem Kohlensäuregehalt zu. Wird nun das Gut z. B. in einer Scheuertrommel
behandelt, so zerfallen nicht nur Jie aus gut ausgebranntem Magnesit mit dem normalen
Kalkgehalt von i bis 2"/, bestehenden Anteile fastaugenblicklich, sondernwerdünauch
die immerhin verhältnismäßig weicheren Anteile mit mäßigem Kalkgehalt durch Üie
Einwirkung der harten Partien zerkleinert und zerrieben. Wenn durch entsprechende
Einstellung der Scheuerwirkung dafür gesorgt wird, daß nur soleheMengenderkalkhaltigen
mürberen Anteile in das Fertigprodukt hineinkommen, daß sich der Kalkgehalt dieses
letzteren der oberen, zulässigen Grenze annähert, so wird in dieser Weise durch
Ausnützlung der Scheuerwirkung der harten Anteile auf 4ie weicheren, idie Erzielung
der Höchstausbeute an handelsfähiger kaustisch
gebrannter Magnesia
mit sehr einfachen Mitteln ermöglicht.
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Im Gegensatz zu dem eingangs erwähnten bekannten Verfahren beruht
also Idas vorliegende Verfahren nicht auf dein Unterschied im spezifischen Gewicht
zwischen der kaustischenMagnesiaund den davon zutrennenden Bestandteilen, welch-er
Unterschied z.B. be.i id#er Windsichtung ausgenützt wird" sondern darauf, daß im
Zuge des Verfahrenis kaustische Magnesia und schädliche Nebenbestandteile in Gruppen
von verschiedener Korngröße verarbeitet werden, diedurcheänfaches Absieben leicht
voneinander getrennt werden können, wodurch,der Gehaft an frem-,den Bestandteilen
im Endprodukt auf das technisch zulässige Maß verringert wird.
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Das Verfahren wird beispielsweise wie folgt ausgeführt. Der Robstein,
wird ohne besondere bei Temperaturen gebrannt, bei denen die Neben-gesteinsteile
chemisch soweit unverändert bleiben, daß ihfe Härte nichtoder nur zum Teil vermindert
wird. Zur Aufbereitung des so erzielten Brenngutes kann man sich beispielsweise
der in der Zeichnung,scheinatisch dargestellten Apparatur bedienen.
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Das Ofengut wird nach erfolgter Hanclabscheidung der Kreibse und groben
Stücke sowie nach oberflächlicher Zerkleinerung mittels hölzerner Schlägel auf ein
dem Elevator angepaßtes Maß ohne maschinelle Vorzerkleinerung mittels eines Elevators
i und einer Schüttelaufgabe2 in die Tron-ime13 aufgegeben. Diese Trommel besitzt
an ihren beiden Enden je einen Bordring 4 und 5, WO-bei der Bordring
auf Ader Einlaufseite 4 höher ist als der auf der Gegenseite. Die TrOmme13 ist in
ihrer ganzen Länge mit einem Sieb 6 bespannt. Das abgesiebte Gut wird von
der Sammelschnecke 7 durch die Sch#uber 12 &r Transportschnecke 13 zugeführt.
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Normalerweise geht der Übergang durch den Trichter 14 und den Einlauf
8 in eine zweite kleinere Trommel 9, die an der Einlaufseite ebenfalils
mit einem Bordring, io versehen ist. Diese Trommel kann, um eine erhöhte Scheuerwirkung
zu erzielen, beim Eintrag -ungefähr zur Hälfte ihrer Länge mit Blech ausgekleidet
und nur im letzten Teil mit einem Sieb i i bespannt sein.
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In der ScheuertrOnImel 3 nimmt naturgemäß Ader Kalkgehalt des
Siebdurchfalls gegen den Austrag hin zu. Mit Hilfe der Schuber 1:2 kann das Siebgut
in mehrere Qualitätsklassen geteilt und getrennt ausgetragen werden, so daß bei
der Verarbeitung von kalkreicherem Gut auch schon die aus dem letzten Teil der Trommel
3 'durchifallenden Mengen des Sieb.gutes in die zweite Trommel
9 geleitet werden können, wo infolge der engeren Maschenweite des Siebes
auch aus diesein Gut der größte Teil des Kalkes entfernt werden kann.
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Es stehen, uni dasVerfahren derwechselnden Beschaffenheit ödes aufgegebenen
Gutes anpassen zu könncii, dreiveränderlich--Hilfsmittel zur Verfügung: i. Die Umdrehungszahl
der Trommel bzw. die GrößeJer Trommel, welche beiden Faktoren die Umfangsgeschwindigkeit
des auf dem Siebe liegenden Scheuergutes bestimmen, 2. die Zeitdauer, während welcher
das Material der Scheuerung, ausgesetzt wird, 3. die Siehgröße.
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Aus betrigbl#ichen Gründen wird der Faktor i in der Regel konstant
sein, und werden die Faktoren 2 und 3 in der obcn angegebenen Art geregelt,
wodurch es ermöglicht #vird, das Höchstausinaß an technisch verwertbarer kaustisch
gebrannter Magnesia auch aus verhältnismäßig kalkreichem Gut herauszubringen. Wesentlich
ist"daß vor und nach dem Brennprozeß jede zu weit gehende Zerkleinerung, die auch
#die harten Teilchen allzusehr in Mitleidenschaft zieht, zu unterbleiben, hat. Während
es früber unmöglich war, stärker kalkhaltigen Rohstein auf handelsfählige Ware zu
verarbeiten, liefert nach dem angemeldeten Verfahren behandelter Rohstein, z. B.
bei einem Durchschnittsgehalt von 4"/" CaCO" im ungebrannten Rohstein, ein gebranntes
Produkt, wovon 7501o einen Gehalt von, 4'/" Ca0 und 25/" einen Gehalt bis zu 2o111,
Ca0 aufweisen.