DE500244C - Verfahren zur Gewinnung von koerpereigenen Siliciumverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von koerpereigenen Siliciumverbindungen

Info

Publication number
DE500244C
DE500244C DEJ23831D DEJ0023831D DE500244C DE 500244 C DE500244 C DE 500244C DE J23831 D DEJ23831 D DE J23831D DE J0023831 D DEJ0023831 D DE J0023831D DE 500244 C DE500244 C DE 500244C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
silicon
milk
silicon compounds
production
compounds
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEJ23831D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
HEINRICH JENA
JOHANNA JENA GEB GASSNER
Original Assignee
HEINRICH JENA
JOHANNA JENA GEB GASSNER
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by HEINRICH JENA, JOHANNA JENA GEB GASSNER filed Critical HEINRICH JENA
Priority to DEJ23831D priority Critical patent/DE500244C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE500244C publication Critical patent/DE500244C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K20/00Accessory food factors for animal feeding-stuffs
    • A23K20/20Inorganic substances, e.g. oligoelements
    • A23K20/30Oligoelements

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Animal Husbandry (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Fodder In General (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von körpereigenen Siliciumverbindungen Die Bedeutung des Siliciums für den menschlichen Organismus wird immer mehr erkannt. Vor allem scheint erwiesen zu sein, daß spezielle Zusammenhänge zwischen der Widerstandsfähigkeit des Gewebes gegen gewisse pathogene Mikroorganismen und seinem Gehalt an mehr oder minder großen Mengen organischer Siliciumverbindungen bestehen. Es wurde auch schon beobachtet, (laß pathogene Bakterien durch Behandlung mit Siliciumverbindungen an Giftigkeit verlieren. Speziell bei der Behandlung Tuberkulöser können durch eine Siliciunitherapie "iinstige Ergebnisse erzielt werden.
  • Hier stellt sich aber ein großes Hindernis insofern in den Weg, als eine Reihe von Siliciunipräparaten, hauptsächlich die Silikate, unangenehme Reizerscheinungen im Magen und Darm auslösen. Der empfindliche Verdauungsapparat gerade Tuberkulöser reagiert auf derartige Präparate oft mit Appetitlosigkeit und Durchfällen. Es besteht daher das Bestreben, möglichst indifferente Siliciumverbindungen herzustellen. So entstanden eine Reihe organischer Siliciumverbindungen, von denen aber keine die ideale Form, d. h. eine Verbindung des Siliciums, wie sie im Organismus vorliegt, repräsentiert. Die Verhältnisse liegen in dieser Beziehung besonders schwierig deshalb, weil es bis heute noch nicht gelungen ist, die körpereigene Siliciumyerbindung zu isolieren. Man weiß zwar, daß (las Silicium in organischer Form vorliegt, aber die Verbindung ist so labil, daß sie bei den bisher angewandten, zu groben I:solierungsmethoden zerfällt.
  • Welch großer Unterschied aber rein biologisch darin begründet ist, ob eine Substanz in körpereigener Bindung vorliegt oder nicht, zeigen die inzwischen erforschten Verhältnisse beim Schwefel. Es ist hier einwandfrei nachgewiesen, daß nur körperkonformer Schwefel zur Synthese von Eiweiß verwendet werden kann und eine Anreicherung und Ergänzung des Eiweißschwefels nur mit der körperkonformen Form, dem Cystin-Cy stein, zu erreichen ist.
  • Gegenüber dem Schwefel hat Silicium noch den Nachteil, vom Darin schwer resorbiert zu werden; selbst von den sogenannten resorbierbaren Präparaten geht der größte Teil in die Faeces über, und der Rest erscheint nach kurzer Zeit im Harn.
  • Deshalb ist es für die Therapie besonders wertoll, daß es jetzt gelungen ist, die körperkonforme Siliciumverbindung in solchen Mengen zu gewinnen, daß eine wirksame Siliciumtherapie möglich wird. Es wurde die überraschende Feststellung gemacht, daß bei milcherzeugenden Tieren, an die größere Mengen von Siliciumverbindungen, möglichst gemischt mit gewöhnlichem Futter, z. B. im 11#Iehltrank, systematisch verfüttert «-erden, eine körperkonforme Siliciumverbindung in der Milch erscheint. Das Silicium gelangt durch die Darmwand der Tiere (hauptsächlich kommen Wiederkäuer in Frage) ins Blut, wird vermutlich dort schon in irgendeine organische Bindung gebracht und dann durch die Milchdrüse in die Milch ausgeschieden, wobei möglicherweise die synthetisierende Kraft dieser Drüse erst gerade die Verbinclung entstehen läßt, welche durch die cheinische Analyse in der Milch festzustellen ist. Normale Milch enthält gewöhnlich kein Silicium, manchmal ganz minimale Spuren.
  • Daß das Silicium in körperkonformer Form in die Milch übergehen würde, war nicht zu erwarten, weil anorganische, nicht dialysable Kolloide nur schwer das System des Organis-:nus zu durchdringen vermögen. Es ist auch in der ganzen Literatur nichts bekannt davon, daß schon einmal in der Milch irgendwie nennenswerte Mengen von Silicium zufällig oder bei irgendeiner Art der Fütterung festgestellt werden konnten. Die in der Milch festgestellten Spuren dürften von den organischen Isieselsäureverbindungen der Pflan--en, die die Tiere mit ihrer Nahrung aufnehmen und die sich hinsichtlich ihrer Resorption anders verhalten als die uns bekannten Siliciumverbindungen, herrühren. Eine Anreicherung des körperkonformen Siliciums in der -Milch ist aber durch Pflanzenfütterung ganz unmöglich zu erreichen, da die Mengenausscheidung an Milch immer in einem gewissen prozentualen Verhältnis zur Futteraufnahme steht und Methoden zur Anreicherung des Futters an organischen Silicium,-verbindungen, aus Pflanzen nicht bekannt sind.
  • Bekannt ist, daß man durch Verfütterung von Eisenzucker in bestimmter Form eine eisenhaltige Milch erhält, auch daß noch verschiedene andere Metalle, wie Quecksilber und Arsen, in die Milch übergehen sowie das Metalloid Jod. Diese Elemente sind aber mit Silicium nicht zu vergleichen, weil sie sich physikalisch, chemisch und biologisch ganz anders verhalten. Während man nicht behaupten kann, daß beim Eisen ein Bedürfnis bestanden hätte, dieses gewissermaßen körperkonform zu erhalten, ist dieses Bedürfnis bei Silicium unbedingt vorhanden. Körperkonforme Eisenverbindungen stehen in überreichlichem Maße im Blut zur Verfügung; auch kann man die betreffenden Verbindungen längst aus -dem Blut isolieren. Beim Silicium kennt man aber nicht die Konstitution der körperkonformen Form, ja, man kann sie aus dem Organismus bis jetzt nicht einmal isolieren.
  • Der Phosphorgehalt der Milch kann selbst nach Verfütterung großer Mengen von Phosphaten nicht merklich erhöht werden. Die gleichen Verhältnisse zeigen sich beim Kalium, Natrium, Lithium. Die Milchdrüse übt also unter den ihr mit dein Blut zugeführten Stoffen eine strenge Selektion aus, so daß man keine Analogieschlüsse ziehen, etwa aus dem Verhalten von Phosphor oder Arsen Folgerungen für das des Siliciums machen kann.
  • Das Verfahren bietet noch einen besonderen Vorteil dadurch, daß die entgiftende Wirkung des Siliciums ermöglicht, giftig wirkende Stoffe, wie Arsen, Kupfer und Quecksilber, ohne Schädigung zu verfüttern und in an sich bekannter Weise zu einem Teil in der Milch wiederzugewinnen. Da sich diese Elemente dann gleichzeitig mit Silicium in der Milch linden, sind sie dank dessen entgiftender Wirkung in dieser Kombination ohne Gefahr einer Vergiftung zu verabreichen.
  • Die Ausführung des Verfahrens geschieht wie folgt: Man wählt gesunde milcherzeugende Tiere, z. B. Kühe oder Ziegen, aus und ernährt sie mit ausgewähltem Futter. Dem Futter wird die betreffende Siliciumverbindung beigegeben. Um die Resorption zu begünstigen, wird die Siliciumverbindung in Lösung oder Emulsion gleichzeitig- mit leichtverdaulichen Nahrungsstoffen gegeben. Am besten eignet sich der 1,lehltrank. Bei Verwendung von alkalischen Polysilikaten, ivie z. B. Wasserglas, sättigt man das Alkali teil-«-eise ab, damit nicht durch zu hohe -Mengen Alkali Reizerscheinungen entstehen. Man beginnt finit niedrigeren Mengen und steigert sie erst, wenn sich das Tier gewöhnt hat.
  • Sobald der Siliciumgehalt der Milch sich genügend gehoben hat, wird die -Milch für Heilzwecke als solche gewonnen und direkt verwendet oder auch auf Kondensmilch. Trockenmilch, Milchschokolade, Käse, Kaseinpräparate usw. verarbeitet. Man kann sie auch zu parenteraler Injektion verwenden.
  • Zur Fütterung einer Ziege werden z. B. .Mo g Liquor natrii silicicri in a 1 Mehltrank gelöst und tropfenweise so lange verclünnte Salzsäure zugegeben, als die Lösung noch schwach alkalisch reagiert. Am besten bestimmt man jeweils die Alkalität des zur Verwendung kommenden Liquors und bereeIhnet die zur Dreiviertelabsittigung nötige Menge verdünnter Salzsäure. Den mit dieser Lösung versetzten Mehltrank verfüttert man im Laufe eines Tages an eine Ziege. X ücli vier Tagen beginnt man, langsam zu steigern und gewinnt dann die Silicium enthaltende Milch.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Gewinnung von körpereigene Siliciumverbindungen enthaltender Tiermilch, dadurch gekennzeichnet, daß an milchgebende Säugetiere Siliciuniverbindungen verfüttert werden. z. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die gewonnene Milch in .an sich bekannter Weise auf Dauerpräparate verarbeitet wird.
DEJ23831D 1923-06-27 1923-06-27 Verfahren zur Gewinnung von koerpereigenen Siliciumverbindungen Expired DE500244C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEJ23831D DE500244C (de) 1923-06-27 1923-06-27 Verfahren zur Gewinnung von koerpereigenen Siliciumverbindungen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEJ23831D DE500244C (de) 1923-06-27 1923-06-27 Verfahren zur Gewinnung von koerpereigenen Siliciumverbindungen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE500244C true DE500244C (de) 1930-06-19

Family

ID=7201550

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEJ23831D Expired DE500244C (de) 1923-06-27 1923-06-27 Verfahren zur Gewinnung von koerpereigenen Siliciumverbindungen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE500244C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3206911A1 (de) Biochemischer wirkstoff, dessen herstellung und diesen wirkstoff enthaltendes mittel
DE69904370T2 (de) Chelatierte Lebensmittelzusatz und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2705878C3 (de) Beifuttermittel zur Förderung der Milchsekretion bei Tieren Kyowa Hakko Kogyo Co, Ltd, Tokio
DE1620113A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Chinoxalin-di-N-oxyden
DE500244C (de) Verfahren zur Gewinnung von koerpereigenen Siliciumverbindungen
DE1217764B (de) Futtermittelzusatz fuer Huehnerfutter
EP2557940A1 (de) Tierfutterzusatz mit antimikrobieller und leistungsfördernder wirkung
DE4317006C2 (de) Verfahren zur Anwendung von Mikroalgen in Viehfutter
AT365455B (de) Verfahren zur behandlung weiblicher saeugetiere bei der kuenstlichen befruchtung, zwecks herstellung des physiologischen zustandes der brunst- ausscheidung
DE1492823A1 (de) Verfahren zum Herstellen von Milchprodukten
DE238995C (de)
DE220534C (de)
DE2621436A1 (de) Aus einem extrakt des panseninhaltes von wiederkaeuern bestehendes arzneimittel fuer haustiere
DE328782C (de) Verfahren zur Vermeidung der Auswaschverluste und zur Abwaesserbeseitigung bei der Herstellung von aufgeschlossenem Stroh
DE1770889A1 (de) Wasserloesliche Mischungen von Sulfonamid- und Tetracyclin-Saeuresalzen
DE816239C (de) Zuechtung von Mikroorganismen
DE701602C (de) Verfahren zur Gewinnung von Prolaktin
DE1692506C3 (de) WachstumsfSrderndes Futtermittel
DE2022653C (de) Wachstumsfördernde Wirkstoff kombination fur Nutztiere
DE619455C (de) Verfahren zur Herstellung von Adenosinphosphorsaeure und Adenosinpolyphosphorsaeuren aus tierischen Organen
DE573314C (de) Verfahren zur Herstellung von Jodeiweiss-Zucker-Ferment-Verbindungen
DE501693C (de) Verfahren zur Herstellung von Tuberkuloseschutz- und -heilmitteln
DE747235C (de) Verfahren zur Herstellung von leichtverdaulichen Beifuttermitteln
DE936205C (de) Verfahren zur Gewinnung des Coferments der Carbonanhydrase
EP0130281A1 (de) Verwendung von Salzen des Methionins zur Fütterung von Wiederkäuern