DE499337C - Verfahren zur Verminderung von gegenseitigen Beeinflussungen in Fernsprechleitungen - Google Patents
Verfahren zur Verminderung von gegenseitigen Beeinflussungen in FernsprechleitungenInfo
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- H04B3/00—Line transmission systems
- H04B3/02—Details
- H04B3/32—Reducing cross-talk, e.g. by compensating
- H04B3/34—Reducing cross-talk, e.g. by compensating by systematic interconnection of lengths of cable during laying; by addition of balancing components to cable during laying
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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- Cable Transmission Systems, Equalization Of Radio And Reduction Of Echo (AREA)
Description
Die Nebensprechstörungen zwischen einander beeinflussenden Sprechleituingen umfassen
das Nebensprechen im engeren Sinne und das Gegennebensprechen. Während man
bekanntlich als Nebensprechen die Einwirkung einer Stromquelle bezeichnet, die am
selben Ende der sich beeinflussenden Leitungen steht wie der Empfangsapparat, versteht
man unter dem Gegennebensprechen eioe Störung, die von der an dem entgegengesetzten
Ende der induzierenden Leitung wirksamen Sendespannung herrührt. Der Unterschied
zwischen der Erscheinung des Nebensprecheins und der des Gegennebenspreehens soll im
folgenden an Hand der Abb. 1 und 2 näher erläutert werden.
Wie z. B. in der Arbeit von K. K ü ρ f m ü 11 e r »Über das Nebensprechen in mehrfachen
Fernsprechkabeln und seine Verminde-
ao rung«, »Archiv für Elektrotechnik«, Band 12, S. 160, 1923, näher gezeigt wird, ist der Induktionsstrom
proportional der induzierenden Spannung und einer Leitwertgröße, der Gesamtkopplung,
die näher bestimmt ist durch die Größe und Verteilung der zwischen den einander beeinflussenden Leitungen vorhandenen
!elektromagnetischen Kopplungen sowie durch die Wellenwiderstände und Fortpflanzungsgrößen.
Eben dort ist auch gezeigt, daß die von den einzelnen Kopplungen hervorgerufenen
Teilströme sich entsprechend den verschiedenen Wegen, die sie vom Sender bis zum Empfänger durchlaufen, auch mit
verschiedener Phase im Empfänger überlagern. So ist z. B. der im Empfänger auftretende
Teilstrom, der infolge einer in der Entfernung χ vom LeitungsanfaJng befindlichen
Kopplung in die induktiv beeinflußte Leitung übertritt, um den Faktor e~fa + »)* unterschieden
von einem Teilstrom, der durch eine gleich große, am Leitungsanfange χ = ο,
vorhandene Kopplung verursacht wird. J1 χ ist
hierbei die elektrische Länge oder der elektrische Weg, der auf der beeinflussenden
Leitung, γ2 χ der Weg, der auf der beeinflußten
Leitung zurückgelegt wird. Diese Verhältnisse sind in Abb. 1 näher veranschaulicht.
I und II sind darin die einander beeinflussenden Leitungen, z. B. die Stämme eines Vierers
von der Länget G ist der Geber und E der
Empfänger. Die Fortpflanzungsgrößen der beiden Leitungen sind mit Y1 und γ2 bezeichnet;
am Ende der Leitungen liegen die Abschlußwiderstände Z1 und Z2. Die beiden in
Betracht gezogenen Kopplungen sind symbolisch als Kondensatoren ^C1 und K2 eingezeichnet
und die Wege durch Pfeile, angedeutet.
Abb. 2 zeigt die entsprechenden Verhältnisse für das Gegennebenspnechen. Es liegt
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr.-Ing. Hans Carsten in Berlin-Charlottenburg.
hier die Sendespannung am entgegengesetzten Ende der beeinflussendem Leitung. Der
Teilstrom über die Kopplung^ durchläuft also zunächst den Weg γ± (I — χ) und sodann
γ2 x, während der Teilstrom über die Kopplung
Ki den Weg Y1^ zurücklegt. Der Unterscheidungsfaktor
ist jetzt demnach
e— WiV- χ)+ yix]
. . == Q — fo*2—"Sl)-X.
Man erkennt daraus, daß· beim Gegennehensprechen zwischen zwei Leitungen mit gleichen
Fortpflanzungsgrößen
sämtliche Teilströme mit gleicher Phase, al, eintreffen. Das Gegenniebemsprechen ist dann
also bestimmt durch die Größe einer fiktiven ao Gesamtkopplung ψε, die dem Betrage nach
gegeben ist durch die algebraische Summe der EinzeUcopplungen:
bei homogenen und
v N
bei nichthomogenen, also Pupinleitungen, wobei
N die Anzahl der Spulenfelder und Kv die Kopplung im v-ten Feld bedeutet. Hierin
liegt der grundsätzliche Unterschied zwischen Gegennehensprechen und Nebensprechen, im
engeren Sinne,, bei dem eine derartige gleichphasige
Überlagerung sämtlicher Induktionsteilströme wegen der Verschiedenheit der
elektrischen Wege niemals eintreten kann. Die Übereinstimmung der Fortpflanzungsgrößen
ist nun tatsächlich mit hinreichender Genauigkeit bei den meisten Eernsprechleitungen
vorhanden. Von den Sprechkreisen beispielsweise eines Kabelvierers besitzen die beiden Stammleitungen stets die gleiche Fcrrtpflanzungsgröße
ys<, von der die Fortpflanzungsgröße
der Viererleitung γν entweder gar
nicht oder nur in geringem Maße verschieden ist, da man meist gleiche Dämpfung und gleiche
Grenzfrequenz, also gleiches γ, zur Erreichung
größter Gleichwertigkeit von Stamm- und Viererleitungen anstrebt.
Der Erfrndungsgedanke besteht nun darin, daß durch, die geringe Abhängigkeit bzw. die
vollständige Unabhängigkeit der gesamten Gegennebensprechkopplung ψβ vom Orte der
Einzelkopplungen die Möglichkeit ihres Ausgleiches in Abständen, die groß gegen die
Wellenlänge der Fernspr<echströme sind, gegeben ist. Die Erfindung bezweckt, eine Her-
So abminderung der Gegennefaenspriechstörungen
einer Fernsprechanlage mittels Ausgleichs herbeizuführen, was beispielsweise in den Fatten
besondere Bedeutung erlangt, in deinen es aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen
nicht möglich oder nicht nötig ist, das Nebensprechen durch Anwendung eines der bekannten
Ausgleichsverfahren zu vermindern. Solche Fälle treten z. B. bei Fernsprechseekabeln ein,
bei denen nur die Enden zugänglich sind.
Der Ausgleich des Gegennebensprechens läßt sich gemäß der Erfindung durch, zusätzliche
Kopplungen erreichen, die in Form von Ausgleichsmitteln, z. B. Kondensatoren oder
Spulen oder Widerständen oder Kombinationen davon an einem oder mehreren Punkten,
deren Abstand vorzugsweise groß gegen die Wellenlänge der Sprechströme ist, z. B. an
einem oder an beiden Enden der Kabelanlage, angebracht werden, derart, daß die algebraische
Summe der nunmehr vorhandenjen gesamten Gegennebenspriechkopplungen in einem
möglichst großen Frequenzbereich verschwindet.
Sind mehrere Ausgleichspunkte vorhanden, so werden die insgesamt auszugleichenden
Kopplungen gleichmäßig auf alle Ansgleichspurikte verteilt.
Die Bestimmung der für den Ausgleich benötigten Kopplungsanordnung kann z. B. in
der in Abb.. 3, näher dargestellten Weise vorgenommen
werden. An einem Leitungsende befindet sich eine Stromquelle G, etwa der
der Kreisfrequenz ω = 5ooo, am anderen Leitungsende 'ein Empfangstelephon E. Durch
die zwischen den Leitungen I und H vornandenen Einzelkopplungen, die symbolisch durch
Kapazitäten /C1, Kz · ■ · Kn dargestellt sind,
wird im Empfänger E Gegennebenspnechen hervorgerufen. Es wird sodann eine an einem
Leitungsende eingeschaltete, stetig veränderliehe Kopplungsanordnung St, die im einfachsten
Falle z. B. ein Drehkondensator aejn kann, so eingestellt, daß der im Empfänger
fließende Induktionsstrom verschwindet, was durch Eintreten eines Tonminimums erkennbar
ist. Die Kopplungsanordnung zeigt dann die Größe der auszugleichenden Kopplung an.
Der so gemessene Kopplungswert kann schließlich in Form von festen Kopplungselementen, Spulen, Kondensatoren oder Wi-
derständen oder Kombinationen davon in die Leitung fest eingebaut werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Verminderung von gegenseitigen Beeinflussungein in Fernsprechleitungen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gegennebensprechen dadurch beseitigt wird, daß die Gegennebensprech,-kupplungen,
vorzugsweise in gegen die Wellenlänge der Sprechströme großen Ab-
ständen, durch Spulen oder Kondensatoren oder Widerstände oder durch, aus diesen
Elementen bestehende Kopplulngsanordnungen, deren Kopplungswert entgegengesetzt
gleich der algebraischen Summe der auszugleichenden Kopplungen ist, abgeglichen werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgleich an
einem oder an beiden Kabelenden erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorhandensein
mehrerer Ausgleichspunkte die insgesamt auszugleichende Kopplung gleichmäßig
auf alle Ausgleichspunkte verteilt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
»ERUN. GEDRUCKT IN HER
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES69326D DE499337C (de) | 1925-03-18 | 1925-03-18 | Verfahren zur Verminderung von gegenseitigen Beeinflussungen in Fernsprechleitungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES69326D DE499337C (de) | 1925-03-18 | 1925-03-18 | Verfahren zur Verminderung von gegenseitigen Beeinflussungen in Fernsprechleitungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE499337C true DE499337C (de) | 1930-06-10 |
Family
ID=7500907
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES69326D Expired DE499337C (de) | 1925-03-18 | 1925-03-18 | Verfahren zur Verminderung von gegenseitigen Beeinflussungen in Fernsprechleitungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE499337C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1011932B (de) * | 1955-12-23 | 1957-07-11 | Siemens Ag | Anordnung zur Verminderung der magnetischen Kopplungen zwischen symmetrischen und koaxialen Leitungen, z.B. in Traegerfrequenz-Kabeln mit Fernspeisung durch Wechselstrom |
DE969654C (de) * | 1942-01-01 | 1958-07-03 | Siemens Ag | Verfahren zur Verminderung des Fernnebensprechens zwischen Fernmeldekabelleitungen gleicher UEbertragungsrichtung mit in Abstaenden eingeschalteten Verstaerkern |
DE971828C (de) * | 1942-11-14 | 1959-04-02 | Siemens Ag | Verfahren zur Verminderung des Fernnebensprechens zwischen Fernmeldeleitungen gleicher UEbertragungsrichtung |
-
1925
- 1925-03-18 DE DES69326D patent/DE499337C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE969654C (de) * | 1942-01-01 | 1958-07-03 | Siemens Ag | Verfahren zur Verminderung des Fernnebensprechens zwischen Fernmeldekabelleitungen gleicher UEbertragungsrichtung mit in Abstaenden eingeschalteten Verstaerkern |
DE971828C (de) * | 1942-11-14 | 1959-04-02 | Siemens Ag | Verfahren zur Verminderung des Fernnebensprechens zwischen Fernmeldeleitungen gleicher UEbertragungsrichtung |
DE1011932B (de) * | 1955-12-23 | 1957-07-11 | Siemens Ag | Anordnung zur Verminderung der magnetischen Kopplungen zwischen symmetrischen und koaxialen Leitungen, z.B. in Traegerfrequenz-Kabeln mit Fernspeisung durch Wechselstrom |
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