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Vorrichtung zum Übertragen der Steuerwirkung der in der Musterkarte
vorhandenen Löcher auf die Nadeln einer Jacquardmaschine Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Vbertragen der Steuerwirkung der in der Musterkarte vorgesehenen
Lochungen auf die Nadeln der Jacquardvorrichtung. Zweck der Erfindung ist eine Verringerung
des Verbrauchs .an Karten. Einesteils werden dadurch die Kartenspiele billiger,
außerdem wird aber auch eine Verringerung der allgemeinen Unkosten :einer Weberei
durch Ersparnis an Lagerraum erzielt. Das letztere hat seinen Grund darin, daß die
bereits gebrauchten Kartenspiele zu Nachbestellungen aufbewahrt werden müssen und
ihre Zahl sich in einem mittleren Betrieb: schon auf viele Tausende beläuft. Beides
fällt besonders in der Etikettenweberei ins Gewicht, weil dort die Kartenspiele
stets nur für wenige Meter zu webender Ware benutzt werden können.
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Man hat bereits zur Verkleinerung d'er Kartenfläche eine sechzehnreihige
Maschine vorgeschlagen, deren Nadeln durch Drucknadeln beeinflußt werden, und bei
welcher in die Zwischenräume zwischen den einzelnen senkrechten Drucknadelreihen
zu beiden Seiten der Drucknadeln Hilfsnadeln verteilt sind, die von der Papierkarte
beeinflußt werden. Der Ersparnis an Kartenfläche sind dabei aber durch die große
Zahl auf einem beschränkten Raum unterzubringender Nadeln Grenzen gesetzt; der erzielte
Vorteil ;wird zum großen Teil dadurch zunichte gemacht, daß für die Karten die einfache
Pappe der Jacquardkarte nicht genügt, und weiter dadurch, daß die Herstellung der
Karten derartige Anforderungen an den Kartenschläger stellt, daß man vielfach das
Muster zuerst einmal .auf gewöhnliche Jacquardkarten schlug, um es dann mit besonderen
Kopiermaschinen auf die zu benutzenden Karten zu übertragen. Es sind auch Maschinen
bekannt, bei weichen zur weiteren Verringerung der Kartenfläche die Hilfsnadeln
ohne Karte unmittelbar von einem Prisma beeinflußt werden, dessen Nadellöcher zum
Teil je nach der gewollten Bindung durch Einschrauben von Holzpflöckchen verschlossen
werden. Hierbei ist natürlich das Aus- und Einschrauben der Holzpflöckchen bei jeder
neuen Bindung sehr umständlich und zeitraubend. Man hat endlich auci. senkrechte
Hilfsnadeln angeordnet, welche in einer Reihe nebeneinanderstehend das Muster von
der Karte abtasten und mit einer knieartigen Verstärkung unmittelbar auf die Platinennadeln
des Jacquardwerkes einwirken. Um aber jede Hilfsnadel vor die zugehörige Jacquardnadel
zu bringen, muß jede horizontale Reihe der Jacquardnadeln um einen Hilfsnadelabstand
zur Seite verschoben angeordnet werden. Damit wird aber der Hauptvorteil der Jacquardschen
Erfindung, nämlich die Anordnung der Nadeln in Reihen senkrecht übereinander, aufgegeben,
und es ergeben sich Abmessungen, die die Maschine praktisch unbrauchbar machen.
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Durch die Erfindung wird es nun ermöglicht, die Karte figürlich
gelochter Muster durch Anordnung einer Tastnadelvorrichtung an Stelle des Prismas
zu verkleinern, ohne die Abmessungen der jacquardmaschine zu beeinflussen, und zwar
dadurch, daß zwischen die Tastnadeln und die Jacquardnadeln schn'li.egsame Mutel,
z. B. Zugschnüre, ' !o;der -drähte, eingeschaltet sind. Bei der Verwendung schmiegsamer
Zugmittel ist von deren Enden jedesmal eins festgelegt, während das andere mittelbar
oder unmittelbar auf Jacquardnadeln einwirkt. Soll die Einwirkung unmittelbar sein,
dann sind verlängerte Jacquardnadeln erforderlich. Die neue Vorrichtung läßt sich
ohne Umstellung in bestehende Betriebe @einfügen und paßt für jede beliebige Art
der Jacquardsysteme ohne bauliche Änderung des Stuhles. Dabei ist die Karte derart
verkleinert, daß sich auch bei Verwendung eines aus Gründen der Betriebssicherhcit
bei allen feineren Einteilungen notwendigen wertvolleren Kartenstoffs eine beträchtliche
Ersparnis an Herstellungskosten gegenüber der gewöhnlichen Pappkarte ergibt. Endlich
ist beim Erfindungsgegenstand die Herstellung des zu webenden Musters auf dem E'rsatzkartenstoff
nicht teurer als die Herstellung eines gewöhnlichen Kartenspiels.
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Bei Verwendung der Vorrichtung an vorhandenen Jacquardmaschinen können
nach Wahl die vorhandenen Nadeln beibehalten oder gegen verlängerte ausgewechselt
werden. Im ersteren Falle erfolgt die Einwirkung der Zugschnüre .auf die Nadeln
mittelbar, über eine leicht anbringbare Hilfsvorrichtung mit Stoßplatinen, welche
auf die Jacquardnadeln wirken, und an welche de Zugs,ehnüre unmittelbar angeschlossen
sind.
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Erfindungsgemäß ist die Bewegung der Tastnadeln beim Hin- und Rückgang
zwangläufig, die Führungsleiste für die hjadelenden ist mit dem Musterblatt beweglich,
so daß die Führung stets am äußersten Ehde der Nadel erfolgt. Die Zuverlässigkeit
der Vorrichtung wird dadurch gegenüber den berannten Ausführungen erhöht, weil die
Nadelspitze in jeder Betiiebslage stets aus der Führungsleiste gleich auf die Musterkarte
oder durch die Musterkarte tritt.
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Auch die Bewegung der Stoßplatinen der Hilfsvorrichtung für mittelbare
Einwirkung auf normale jaequardnadeln ist beim Hin-und Rückgang zwangläufig. Die
Jacquardnadel braucht infolgedessen nicht federnd auf die Platinen zu wirken.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt die Vorrichtung in Vorderansicht.
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Abb. 2 ist ein Schnitt durch die Mittellinie. Abb.3 zeigt den Antrieb
des Gestänges] zur Bewegung der Abtastvorrichtung.
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Abb. ¢ und 5 .zeigen die verechxedenen Stellungen der Musterblatt-Hebevorrächtung.
Abb. qa ist ein Schnitt nach der Linie a-a der Abb. q..
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Abb. 6 zeigt eine Tastnadel, Abb. 7 den zugehörigen Zugschi:eb.er,
Ab@b. 8 eine Druckplatine, Abb. 9 ein auf die Transportvorrichtung aufgelegtes Musterblatt,,
Abb. io einen Teilstreifen zur Bildung des Gewebegrundes.
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Abb. i i und 12 zeigen in schematischer Darstellung die übertragung
des Musters auf die Platinen der J.acquardmaschine. -Abb. 13 zeigt eine Anordnung,
bei der die Druckplatinen mit den Nadeln der Jacquardmaschine vereinigt sind.
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Da es hei der geringen Größe der Zeichnungen unmöglich war, sämtliche
Nadeln darzustellen, so ist nur ein. Teil derselben dargestellt.
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Die Abtastvorrichtung A (Ab:b. i und 2) besteht aus einem kastenförmigen
Gestell, in dem die zum Abtasten des Musterblattes dienenden Vorrichtungen und die
Teile zur Steuerung der Zwischenvorrichtung angeordnet sind. Die ganze Vorrichtung
ist an dem Träger i (Abb. i und z) angebaut; dieser dient auch zum Befestigen der
Vorrichtung am Gestell W des Webstuhles. An der Vorderseite der Vorrichtung befindet
sich die Platte z, die in ihrer ganzen Länge mit einem Schlitz 3 versehen ist. Diese
Platte dient als Träger für die Tastnadelvorrichtung. Oberhalb des Schlitzes ist
eine Leiste 4. angebracht, die an der Vorderseite kurze Stifte 5 trägt, die zum
Einhängen der Tastnadeln 6 (Abb. 1, 2 und 6) dienen, deren Anzahl gleich der Platinenzahl
der betreffenden Jacquardmaschine ist. Vor der Leiste q. befindet sich noch eine
Schlußleiste 7, die ein Herausfallen der Tastnadeln verhindert und die durch Arme
8 an dem Oberteil ;der.. Platte 2 befestigt ist. Die Tastnadeln 6 ,enthalten an
ihrem oberen Ende zwei Ösen 9
und io (Abb. 1, 2 und 6), die nach Art von Nadelöhren
in den Schaft der Nadeln eingefräst sind. Das untere Ende der Nadeln endet in .einer
feinen, aber abgestumpften; Spitze. An der Vorderseite der Platte 2 befindet sich
.eine bewegliche flache Schiene i i, die mit Schlitzen 12 (Abb. i) mittels durch
Schlitze 12 - hindurchge ende Schrauben 13 an der Platte 2 gehalten wird, jedoch
so lose, daß sie sich leicht an dieser Platte auf- und abwärts bewegen kann. Die
Schiene i i dient als Träger für die gelochte Nadelleiste 1¢ (Abb. i und 2), die
die unteren Enden der Tastnadeln 6 führt. An der Schiene i i sind
Stützen
1 5 angebracht, die eine Leiste 16
tragen, welche oberhalb der Stifte 5 lieg
und dazu dient, die Nadeln 6 nach ihrer Aufwärtsbewegung durch das Musterblatt wieder
in ihre Anfangsstellung zurückzubringen und a 'h ein Herausspringen der Nadeln in
der ue tiefsten Stellung der Nadelleiste 14 zu verhindern.
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Unterhalb der Nadeln 6 befinden sich die zum Weiterschalten und zum
Heben . und Senken des Musterblattes dienenden Einrichtungen. Diese bestehen aus
Transportscheiben 1-7 (Abb. i und 2), die mit Stiften 18 versehen, in die Transportlöcher
der Musterkarte eingreifen (Abb. 9). Die Transportscheiben sitzen auf der Welle
i 9 (Abb. i und 2), die in den in Führungen 2 i geführten Schlitten 2o gelagert
'ist. Diese Führungen sind mittels Armen 2a am Träger i befestigt. Dicht oberhalb
der Welle ig ist zwischen den Transportscheiben am Schlitten 2o mittels; Armen 2¢
ein Träger 23 befestigt, der dem :Musterblatt bei seiner Bewegung gegen die Nadeln
.als Auflage dient. Der Träger 23 ist von einem Längsschlitz 25 (Abb.2) durchzogen,
in den die durch die Lochungen des Musterblattes hindurchgehenden Nadeln bei Anheben
des Musterblattes eintreten. Die fortschreitende Bewegung der Transportscheiben
erfolgt durch Zahnradantrieb 26 (Abb. i und 2), der an einem der Schlitten 2o angebracht
ist. Dieser Zahnradantrieb erhält seine bei jedem Schuß unterbrochene Bewegung durch
einen Wendekopf 27 (Abb. i) vermittels eines Wendehakens 28. Ein an einer Ausladung
29 angebrachter Bremshebel 3o, der durch die Feder 31 gegen den Wendekopf gedrückt
wird, hält die ganze Vorrichtung nach jeder Wendung in der Ruhelage. Das freie Ende
des Bremshebels ist mit einem Handgriff versehen, der ein Lösen der Bremse von Hand
z. B. beim Einlegen des Musterblattes gestattet. Werden, wie es bei nachstehend
beschriebener Vorrichtung der Fall ist, verschiedene Platinennadelgruppen verwendet,
von denen beispielsweise die Nadelgruppen B und C (Abb. i) zu beiden Seiten von
den eigentlichen Figurennadeln abgesondert liegen, so erhalten entsprechend der
Unterteilung in einzelne Nadelgruppen, z. B. B und C (Abb. i), diese auch getrennte
Transportvorrichtungen und Antriebe, deren einzelne Teile entsprechend der beschriebenen.
Haupteinrichtung mit 17" bis 2¢" und 26-, bis 3i" bezeichnet sind. In der zugrunde
gelegten Form liegt beispielsweise der Antrieb der Einrichtung für die Figur des
Gewebes bei D (Abb. i) und der Antrieb der Einrichtung für den Gewebegrund bei E
an der entsprechenden Ausladung 29" des Schlittens 20". Mit dem Antrieb F ist die
rechte Platinengruppe B durch eine Welle 32 (Abb. 2) verbunden, die das Teilgetriebe
der Gruppe B bewegt.
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Durch diese Trennungsmöglichkeit der Transportvorrichtung ist die
Möglichkeit geschaffen, bei der gleichen Maschine für Nadelgruppen, an die besondere
Anforderungen gestellt werden, in derselben Nadelleiste abweichende Teilungen anzuwenden
und die betreffenden Teile des Musterblattes, dementsprechend mit verschiedener
Schlußeinteilung weiterzuschalten.
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Das Heben und Senken der Schlitten 20 und der Transportscheiben geschieht
durch Hebel 33 (Abb. i und 2), die an der Welle ig oder den Teilwellen ig" angreifen.
Diese Hebel, von denen bei der dargestellten Ausführungsform drei Paare vorhanden
sind, sitzen fest auf der im Seitengestell gelagerten Schwingachse 34 (Abb. 2).
An einem weiteren an der Achse 34 festen Hebelarm 36 (Abb.2) greift eine Schubstange
37 an, die durch eine oberhalb der Abtastvorrichtung A gelegene, später besdhriebene
Vorrichtung I( bewegt wird.
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In die untere öse io einer jeden Tastnadel 6 ist ein flacher Schieber
38 (Abb. i, 2 und 7) eingelegt, der durch den,Schlitiz 3 der Platte 2 in das Innere
der Vorrichtung führt und mit seinem anderen Ende auf einem im Maschinengestell
festen Träger 39 (Abb. 2) aufliegt, dessen Auflagestelle für die Schieber eine schmale
abgerundete Kante bildet. Die Enden des Schiebers 38 ragen über diesen Träger hinaus.
Die Schieber 38 (4bb.7) haben in der Nähe des Endes, das zum Einlegen in die Nadel
bestimmt ist, auf ihrer Unterseite eine rechtwinkelige Aussparung 40 (Abb. 2 und
7). Das andere Ende ist derart umgebogen, daß dadurch eine schmale Schlaufe 41 (Abb.7)
entsteht, die zur Aufnahme von Zugschnüren dient. Mit dem Träger 39 ist ein offener
Rost 42 verbunden, zwischen dessen Stäbe die hinteren Enden der Schieber 38 :eingelegt
werden, um sie an seitlicher Verschiebung zu hindern. In einigem Abstand von dem
Träger befindet sich eine im Gestell feste Leiste q;3, die die, rückwärtige Bewegung
der Schieber 38 begrenzt. Oberhalb dieser Leiste befindet sich, durch Stützen 45
mit der ersteren verbunden, eine zweite Leiste 44. Die vordere Kante dieser Leiste
44 ragt über die untere Leiste vor und dient ihrerseits als Anschlag für die Zugschnüre
81, damit in der hinteren Stellung der Schieber 38 die Schlaufeneinden 4i von den
Zugschnüren frei werden und Klemmwirkungen zwischen Schieber- 38 und Zugschnur 8
i verhindert werden. Auf der ganzen Breite der Schieb.erreihe ruht eine leichte
Metallwalze 46 (Abb. i und 2) auf den Schiebern
auf, um ein Schleudern
der Schieber während des Ganges der Maschine zu verhindern. Diese Walze wird von
winkelig gebogenen Haltern 47 an der Leiste 44 gehalten. Die Halter treten mit Spiel
durch Bohrungen in der Walze hindurch, so daß diese, leicht auf und ab beweglich"
das Heben und Senken der Schieber beim Abtasten mitmachen kann. Unterhalb der Schieber
38 ist ein -waagerecht bewegliches Messer 48 (Abb. i und 2) angebracht, das in am
Maschinengestell festen Führungen 49 gelagert ist. Dieses Messer 'hat an seiner
Vorderseite eine rechtwinklig nach oben gerichtete Kante 5o (Abb. 2), die im Ruhezustand
in die Aussparungen 4o der Schieber 38 ,eingreift. Von dein. Messer 48 erstrecken
sich ein oder mehrere Stützen 51 nach unten, an denen die Wendehaken 28, 28" zum
Schalten der Mustertragwalze beweglich befestigt sind, so daß bei Bewegung des Messers
48 die Wendeköpfe gedreht und die Karte geschaltet wird.
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Die Bewegung des Messers 48 erfolgt durch zwei, beiderseits an den
Tragbügeln 52 für das Messer .angreifenden Hebeln 53a, 53v (Abb. i und 2). Diese
Hebel sind auf der @rn GesteR gelagerten Welle 54 befestigt. Ein rechtwinklig zu
diesen Armen an des Welle 54 befestigter Hebel 5 5 dient der Zugstange 56 als Angriffspunkt,
die durch die oberhalb der Abtastvorrichtung A gelegene nachstehend beschriebene
Vorrichtung I( bewegt wird. ..
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Die vorerwähnte Vorrichtung I@ besteht zunächst aus einer Platte 57
_ (Abb. 2), die so viel Löcher enthält, als Platinen in der betreffenden Jacquardmaschwe
vorhanden sind. Die Platte 57 wird aus einem Rahmen gebildet, dessen Seitenleisten
58 (Abb. i) mit Nuten versehen sind, in welche rechteckige Stäbe 59 (Abb.2) eingelegt
sind, die so viel rechtwinklige Aussparungen. enthalten, als Platinen in .einer
Horizontalreihe der Jacquardmaschine untergebracht sind. Die Anzahl dieser Stäbe
59 ist gleich der Zahl der Horizontalreihen der Jacquardmaschine. Die Seitenleisten
des Rahmens werden durch eine obere Rahmenleiste, die in die obersten Nuten eingelegt
wird und dort verschraubt wird, zu einem Ganzen zusammengehalten. Der ganze Rahmen
wird durch seitlich angebrachte, mit dem Maschinengestell fest verbundene waagerechte
Holme 6o (Abb. i und 2) gehalten.
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Mit der Platte 57 ist das Nadelbrett 62
(Abb.2) der Jacquardmaschine
durch Arme 6 3 und eine Schiene 64 fest verbunden. Letztere ist mit dem Gestell
der Jacquardmaschine J verschraubt. Zwischen den Holmen 6o befindet sich ein Rost
65, der runde Stäbe 66 in der Anzahl .der waagerechten, Platinenreihen der Jacquardmaschine
enthält. Die Platinen sind als Flachdrähte 67 (Abb. i, 2 und 8) ausgebildet und
werden durch die Form der Führungen in der Platte 57 an einem Verdrehen um ihre
Längsachse gehindert. Die Platinen 67 tragen an dem der Jacquardmaschine zugewendeten
Ende ein kleines pufferartiges Plättchen 68 (Abb. 2 und 8) in der Größe des Loches
einer Jacquardkarte. Jede Platine befindet sich je einer Nadel 69 der Jacquardmaschine
gegenüber. Am anderen Ende ist jede Platinei mit je .einer nach aufwärts gerichteten
Nase 70 versehen. Der Querschnitt der Platinen ist derart gewählt, daß die
Nasenenden bei leichtem Zug auf die Platinen senkrecht zur Länge nach unten federnd
nachgeben.
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Diese mit Nasen versehenen Enden der Platinen liegen in einem Doppelrost
71 (Abb. i und 2), dessen messerartige Stäbe 72, 72Q in zwei Reihen hintereinander
angeordnet sind. Jede :dieser Reihen enthält so viele Messer, als horizontale Nadelreihen
in der Jacquardmaschine vorhanden sind. Die Roste sind derart eingestellt, daß die
Platinenenden die Messer 72, 72Q anderen Untexseite berühren. Der Doppelrost 71
wird von einem: Schlitten 73 (Abb. i und. 2) getragen, der leicht waagerecht beweglich
auf am Maschinengestell festen Rollen 74a, 74v (Abb. i) läuft. Der Schlitten 73
ist an seinem der jacquardmaschine zugewandten Ende an dem Bügel 75 befestigt, zwischen
dem sonst der drehbare Kartenzylinder der Jacquardmaschine gelagert ist. An diesem
Bügel greifen an den Zapfen 76Q, 76v (Abb. i) die Zugstangen der Jacquardmaschine
an. Durch die hin und her gehende Bewegung dieses Bügels wird somit der Schlitten
71, 75 bewegt. An jeder der Platinen 67 (Abb.2) hängt eine Drahtschlaufe
77 (Abb. i und 2). Die Drahtschlaufen 77 werden durch zwei waagerechte Roste 78
und 79, zwischen deren Stäben sie leicht beweglich hindurchgehen, in ihrer senkrechten
Stellung so geführt, daß sie beim Gang der Maschine die hin und her gehende Bewegung
der Platinen 67,, an denen sie hängen, nicht mitmachen können, sondern daß
die Platinen. bei ihrer Bewegung durch die Schlaufen gleiten. An den Drahtschlaufen
77 sind Zugschnüre 81 befestigt, die die Verbindung mit der Abtastvorrichtung
herstellen. Die Schnüre sind an ihrem unteren Ende mit einem Gewicht 82 (Abb. i
und 2) belastet. Die Schnüre gehen lose durch die erwähnten Schlaufen 41 (Abb. 2
und 7) der Schieber 38 hindurch. Unterhalb der Schieber liegen in der ganzen Breite
der Abtastvorrichtung zwei Klemmleisten 83 und 84 (Abb.2), zwischen denen die Zugschnüre
81 hindurchgehen. Diese Klemmleisten sind mit einer elastischen Einlage aus Gummit
oder Leder
ausgestattet, damit sie keine quetschende Wirkung auf
die Schnüre ausüben. Die Islefnmleiste 8 3 ist fest gelagert (Abb. i und 2), die
Klemmleiste 8.. dagegen in Führlmgen beweglich angeordnet. Durch Schrauben 85 (Abb.
2) werden diese Klemmleisten gegeneinander gepreßt und klemmen somit die Zugschnüre
in ihrer Arbeitsstellung fest. Durch diese ganze Anordnung ist eine selbsttätig
wirkende Einstell- und' Regelvorrichtung von unbedingter Sicherheit geschaffen.
Ein Lösen und wieder Schließen der Klemmvorrichtung ist gleichbedeutend mit einer
genauen Regelung vieler hunderter Zug3chnüre in ihrem Verhältnis zu den in Betracht
kommenden Teilen der Vorrichtung.
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Oberhalb der Schieber 38 befindet sich in unmittelbarer Nähe der Zugschnüre
eine glatte Walze 36 (Abb. i und 2), die in festen Führungen 87", 87v horizontal
verschiebbar gelagert ist. Diese Walze dient zur Regelung der Zugwirkung der Zugschnüre.
Da die Zugwirkung durch seitliches Vorziehen der Schnüre aus ihrer senkrechten Lage
heraus erfolgt, so wird durch entsprechende Einstellung der Regelwalze 86 näher
an die Zugschnürenreihe heran oder weiter von ihr entfernt die Zugwirkung auf die
Stoßplatinen 67 (4bb. 2) im ersten Falle verstärkt, im zweiten Falle abgeschwächt.
Durch nvei Schrauben oder Stifte 88 (Abb.2) wird die Walze in den Führungen gehalten.
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Die Übertragung der hin und her gehenden Bewegung des Schlittens 73
(Abb. i und 2) auf die Schubstange 37, die zum Heben und Senken des Musterblattes
dient, und auf die Zugstange 56, die zur Bewegung des Messers 4.8 (Abb. 2) dient,
geschieht nun auf folgende Weise: An dem Gestell der jacquardmaschiile J (Abb. 2)
ist ein Ausleger 89 (Abb. i und 2) befestigt, an dem ein doppelarmiger Hebel 9o
gelagert ist (Abb. 3 bis 5).
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Dieser Hebel greift einesends an dem oberen Ende der Stange 37 an.
Das andere Ende des Hebels 9o trägt einen Zapfen 9i (Ab#b. 3). Dieser Zapfen ruht
auf einer Führung, die an dem Seitenteil des Schlittens 73 angebracht ist. Diese
Führung besteht aus einer schräg aufwärts gerichteten Führungsleiste 92 (Abb. 3
bis 5) und einer mit dieser beweglich verbundenen Horizontalführung 93 in Formeiner
flachen Zunge, die mit dem an ihr befestigten Zapfen 94 in einer mit dem Schlitten
verbundenen Platte i io beweglich gelagert ist. Ein mit dem Zapfen 94 verbundener
Hebelarm 95 dient einer Feder 96 als Angriff, die am Schlitten befestigt ist. Die
Zunge 93 liegt also unter Federwirkung gegen den @oberen Teil der Schrägführung
92 an. Die Gesamtlänge der waagerechten Führung ist etwas kürzer, als der Weg des
Schlittens ist. Eine an der Schubstange 37 angreifende Feder 97 bewirkt ein ständiges
Anliegen des Zapfens 9i an der Führung. Am Ende des Auslegers 89 (Abb.3) ist weiter
ein Winkelhebel 98 angebracht, der die Bewegung des Schlittens vermittels der erwähnten
Zugstange 56 auf das Messer 48 (Abb. i und 2) überträgt.
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!Ein Arm des Winkelhebels 98 ist durch das Gestänge 99 mit dem kurzen
Schwingarm ioo verbunden (Ab-b. 3), der an dem Ausleger 89 beweglich angebracht
ist und dessen Bewegungen zu beiden Seiten durch Anschläge 101a, I
O I b begrenzt sind, damit er bei der schnellen Bewegung nicht nach unten durchschlagen
kann. Der Arm ioo trägt seitwärts einen Nocken 102. Auf diesen Nocken wirkt ein
Mitnehmer io3 (Abb. i und 3) ein, der mit zwei den Abmessungen des Nockens entsprechenden
Aussparungen 104, io5 versehen ist. Dieser Mitnehmer ist an dem Schlitten 73 drehbar
befestigt. Ein Anschlag 107 am Schlitten hindert ein Ausweichen des Mitnehmers
103 nach oben über eine gewisse Grenze hinaus. Die Aussparungen 10q. und
io5 des Mitnehmers 103 sind in eiuriger Entfernung voneinander angeordnet, derart,
daß der Nocken io2 bei den Endstellungen des Schlittens 73 immer in eine der Aussparungen
einschnappt. Es wird hierdurch erreicht, daß das Messer 48 (Abb. 2) .immer in der
ersten Hälfte des Vorgehens des Schlittens 73 (Richtung X, Abb. 2) und in der ersten
Hälfte des Rückganges (Richtung Y) desselben seine volle Bewegung ausführt.
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Das Webmuster wird nun von Hand oder auf mechanischem Wege von der
Patrone aus auf ein kräftiges Papier oder einen sonstigen Baustoff übertragen, derart,
daß die Löcher einer Schußreihe, die zueinander gehören, nebeneinander auf einer
Linie stehen.
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Zum Straffhalten des Musterblattes während des Arbeitsvorganges dient
eine Rolle I 13 (Abb. 9 und i o), die in die von dem zusammengefügten Musterblatt
gebildete Schleife lose eingelegt wird.
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Für neu zu bauende jacquardmaschinen wegirden die Stoßplatinen 67
(Abb. 2) mit den zugehörigen Platinennadeln 69 der jacquardmaschine zu einem Stück
115 (Abb. 13) verbunden. Die Lochplatte 57 (Abb. 2) und das Nadelbrett 62- der jacquardmaschine
kommen dabei naturgemäß in Fortfall. An deren Stelle tritt dann der Rost 66 aus
Abb. 2. Sinngemäß kann man bei dieser Anordnung auch einen runden Drahtquerschnitt
wählen, da diesen kombinierten Stoßplatinennadeln in der bisherigen Weise durch
die Messer i 16 (Abb. 13) des bei jacquardmaschinen bekannterz Federkastens F gegen
seitliches Verdrehen gesichert sind. Eine Federung der Nadeln, wie
sie
bei den üblichen Jacquardmaschinen erforderlich ist, fällt hierbei natürlich ,auch
fort, da die kombinierten Stoßplatinennadeln durch den Doppelrost 71 (Abb.
2) zwangläufig vor-und zurückgeführt werden.
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Die Wirkungsweise der Maschine ist nun folgende: Das Auflegen des
Musterblattes geschieht bei eingefallener Jacquardmaschine, d. h. in der Stellung,
in der die Platinen 68 (Abb. i und 2) auf die Nadeln der Jacquardmaschine einwirken.
In dieser Stellung sind die zur Aufnahme der Musterkarte dienenden Teile in ihrer
tiefsten Stellung.
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Läßt man jetzt die Jacquardmaschine hochgehen, so wird der Bügel 75
(Abb. i und 2) in bekannter Weise zurückgeschoben. Der mit ihm verbundene Schlitten
73 geht .daher ebenfalls in die rückwärtige Stellung (Richtung Y). Dabei wird nun
durch die Schrägführung 92 (Abb. 3 bis 5) Hebel 9o entgegen dem Uhrzeigersinn ausgeschwungen.
Es bewirkt durch die Schubstange 37 (Abb. i bis 5) Hebelarm 36 (Abb. 2), Achse 34
und Heb.elartn 33 ein Heben des Musterblattes. Der Zapften 91 hebt bei dieser Aufwärtsbewegung
die Zunge 93 (Abb. ¢), die sich sofort nach seinelmm Durchgang unter der Wirkung
der Feder 96 (Abb. 2, 4 und 5) wieder gegen die Schrägführung 92 ,anlegt. Der Zapfen
9i befindet sich jetzt auf der so gebildeten Geradf iShrung (Abb. ¢). Das hochgehende
Musterblatt legt sich von unten gegen die Nadelleiste 14 (Abb. i und 2) und hebt
somit diese samt der Schiene i i und der Leiste 16. Durch die ungelochten Teile
des Musterblattes werden gleichzeitig die darauf treffenden Tastnadeln 6 mit hochgehoben.
An den Stellen jedoch, w3 sich Löcher in der Karte befinden, treten sie durch die
Lochungen hindurch in den Schlitz 25 (Abb. 2) des Trägers 23 ein und bleiben in
der Tiefstellung stehen (Abb. i i). Durch die hochgehenden Tastnadehi werden die
in deren äsen io (Abb. i und 2) ruhenden Schieber 38 gehoben. Dadurch .entfernen
,sich diese Schieber auch von dem Messer 48, und dessen Angriffskante 5o (Abb. 2)
greift nun nicht mehr in die Aussparungen 4o di;eser gehobenen Schieber ein (Abb.
i i). Es werden also beim Arbeitshub des Messers nur die von der Figur des Musters
beeinilußten Schieber vorgezogen.
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Während des Hochganges der Mustertrommel ist gleichzeitig der am Schlitten
73 (Abb.2) befestigte Mutnehmer 103 (Abb.3) zurückgegangen (Richtung Y) und
hat vermittels des Zahnes 102, der in der vorderen Stellung in die Aussparung io5
des Mixnehmers eingreift, den Schwingarm ioo mitgenommen. Dieser hat die Bewegung
auf die Schubstange 99 (Abb. 2 und 3) und den Winkelhebel 98 übertragen: Hierdurch
hat sich nun die an dem Winkelh ebel 98 befindliche Zugtange 56 (Abb. i bis 3) gesenkt.
Sie ist jetzt in eine Stellung gelangt, die der rückwärtigen Stellung des Messers
48 entspricht (Richtung M), und kann nun auf den Bolzen des Hebelarmes 55 wieder
aufgeschoben werden. Diese Senkung der Zugstange 56 zur Rückführung des Messers
48 (Richtung M) geschieht in der ersten Hälfte der Rückbewegung des Schlittens 73
(Richtung Y, Abb. 2), da durch die Bewegung des Messers 48 auch die Teile zum Weiterschalten
der Musterkarte angetrieben werden und dieser Vorgang beendet sein muß, ehe das
Musterblatt die Tastnadeln 6 erreicht hat.
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In der zweiten Hälfte der Rückbewegung des Schlittens 73 (Richtung
Y) gleitet der Mutnehmer io3 über den Nocken tot hinweg (Abb. 3), bis sich in der
Endstellung die Aussparung 104 über dem Vorsprung io2 befindet, worauf sich der
Mitnelaner senkt und so wieder in Eingriffsstellung mit den Nocken gelangt (Abb.3).
Beim nun erfolgenden Niedergang des Messerkorb:üs in (Abb. i i) der Jacquardmaschine
gleitet der Schlitten 73 wieder gegen die Jacquardmaschine vor (Richtung X), und
der Mutnehmer io3, der an dem Vorsprung io2 .angreift, bewirkt durch die Zugstange
56; die Hebelvorrichtung Arm 55 (Abb. i und 2), Achse 54 und Armen 53Q und 53b ein
Vorgehen des Messers 48 (Richtung N).
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Die durch Eintreten der Tastnadeln 6 in die Löcher des Musters nicht
gehobenen Schieber 38, die daher mit der Kante 5o des Messers 48 in Eingriffsstellung
verblieben sind, gehen nun mit-dem Messer vor (Richtung N). Gleichzeitig gehen die
an dem Messer mit dem Stutzen 51 (Abb.2) angebrachten Wendehaken 28, 28" (Abb. i
und 2) über die zugehörigen Wendeköpfe 27, 27Q nach vorne in Eingriffsstellung.
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Durch die mit dem Messer 48 vorgehenden Schieber 38 werden nun die
durch die Schlaufen 41 dieser Schieber hindurchgehenden Zugschnüre 81 aus ihrer
senkrechten Lage gezogen. Sie üben somit auf die Drahtschlaufen 77 eine Zugwirkung
aus, wodurch wiederum die hinteren Enden der zugehörigen Platinenr 67 abwärts gezogen
-werden. Dadurch entfernen sich die Nasen 7o der betreffenden, Platinen aus der
Ebene der zugehörig en Messer 72, 72Q. In der nun beginnenden zweiten Hälfte des
Vorgehens des Schlittens 73 (Richtung X) treffen die Messer 721Q auf die uni der
Messerebene verbliebene Nase 70 und treiben so diese Platinen durch die Platte
57. hindurch gegen die Nadeln der Jacquardmasclzine. Die abwärts gezogenen Nasen
ntreten in die Zwischenzäume zwischen den Messern
72ä (Abb. 12)
ein und bleiben daher liegen. Die Jac'quardmaschine wird also jetzt genau wie von
einer gelochten jacquardkarte bewegt.
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Während dieses ganzen Vorgehens des Schlittens 73 (Richtung X) ist
die Musterkarte in ihrer Stellung den Tastnadeln gegenüber verblieben, da der Zapfen
9i (Abb. 4) sich auf der oberen Geradführung 93 _ befindet. Diese Geradführung ist
aber nun etwas kürzer als der Schlittenweg. Kurz vor Beendigung des Schlittenweges
gleitet daher der Zapfen gi von der Geradführung ab. Durch die Wirkung der Feder
97 geht die Schubstange 37_ (Abb. 5) hoch. Der Zapfen gi gelangt wieder an das Fußende
der Schrägführung 92, und die Musterkarte nimmt beim Schluß der Vorbewegung des
Schlittens 73 (Richtung X) ihre tiefste Stellung wieder ein (Abb.12).
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Beim darauffolgenden Rückgang des Schlittens (Richtung Y) treten die
Nasenenden der zurückgebliebenen Platinen zunächst aus den Zwischenräumen zwischen
den Messern 72Q heraus und schnellen infolge ihrer Federwirkung wieder in ihre alte
Lage zurück, wobei ihre Nasen wieder in den Bereich je zweier Messer geraten. Dann
Zverden durch die Messer 72 die vorgetriebenen Platinen wieder in die Anfangsstellung
zurückgebracht. Gleichzeitig ist in der ersten Hälfte dieser Rückwärtsbewegung des
Schlittens (Richtung Y) das Messer 48 mix den vorgezogenen Zugschiebern 38, mit
denen es ja dauernd in Eingriff bleibt, angetrieben durch den. Mitnehmer 103, zur
Anfangsstellung zurückgekehrt und hat die vorgezogenen Zugschnüre freigegeben, die
nun wieder an der Leiste 44 (Abb. 2 und i i) anliegen.
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Die zurückgebliebenen Schieber, die nach dem Senken des Musterblattes
mit ihren Unterkanten auf der Messerkante 5o aufliegen, gelangen am Schluß der Rückbewegung
des Messers 48 (Richtung M) wieder in Eingriff mit der Messerkante 5o. Gleichzeitig
hat das Messer 48 durch die Wendehaken 28, 28Q (Abb. i und 2) die Zahnradgetriebe
26, 26" bewegt und so die Musterkarte eine Schußreihe weitergeschaltet. Beim nun
wieder erfolgenden Vorgehen des Bügels 75 (Richtung X) wiederholen sich dieselben
Vorgänge. Bei allen Hantierungen an der Vorrichtung oder am Webstuhl ist es zweckmäßig,
vorher das in der hinteren Ruhelage befindliche Messer 48 (Abb. 2) durch einfaches
Ablösen der Zugstange 56 (Abb. i und 2) von dem Hebelarm 55 auszuschalten. Durch
diesen einfachen Handgriff ist man auch in der Lage, mitten m einem zu webenden
Muster gewissermaßen mit blinden Karten zu arbeiten, z. B. beim Aufsuchen von Störungen
an der Jacquardmaschine oder am Webstuhl, ohne vorher das Musterblatt entfernen
zu müssen, da. bei nicht arbeitendem Messer 48 die Zwischenvorrichtung K stets als
blinde, d. h. nicht gelochte Karte auf die, Jacquardmaschine einwirkt. Da in diesem
Falle auch die Transportvorrichtung nicht weiterschaltet, so kann nach erfolgtem
Aufschieben der Zugstange auf den Bolzen des Hebelarmes 55 (Abb. i und 2) der Webevorgang
sofort ,weitergehen.