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Verfahren für Rufgeber und Rufnehmer als Wahlanrufapparate in der
drahtlosen Telegrafie und Telefonie Die Erfindung kennzeichnet eine besondere Konstruktion
für Rufgeber und Rufnehmer für den Nachrichtenverkehr, sei es drahtlos, sei es längs
Leitungen. Die Erfindung sei an Hand der Abbildungen im einzelnen nachfolgend dargelegt:
Der Rufgeber besteht (Abb. i) aus einer Scheibe i aus Isoliermaterial, die lose
um eine Welle 2 drehbar ist. Ihr äußerer Umfang ist als unrunde Scheibe ausgebildet
mit den Steigungen 3, 4.. Die Steigung 3 steuert einen Kontakthebel 5, die Steigung
q. steuert einen Kontakthebel 6. Dez- Kontakt 5 schaltet bei Berührung des Gegenkontaktes
7 über ein Relais den Sender ein, der Kontakt 6 schaltet bei Nichtberührung des
Gegenkontaktes 8 einen Teil einer Spule, einer Kapazität oder beides der Antenne,
eines Schwungradkreises usw. im Sender ab, so daß dieser gegenüber der gewünschten
Verkehrswelle erheblich verstimmt wird. Abb. i zeigt die Ruhestellung. Ersichtlich
ist der Sender abgeschaltet und gleichzeitig richtig abgestimmt. Auf der Scheibe
i ist ein Leerstift aus Isoliermaterial9 befestigt und ein Kontaktstift io, welch
letzterer parallel zu dem Kontakt 6 liegt. Auf der Welle 2 ist ein Kontaktarm i
i befestigt, der mit dem Gegenkontakt 8 verbunden ist.
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In der gezeichneten Ruhelage ist der Kontaktarm ii an dem festen Anschlag
12 angelegt und liegt andererseits an dem Leerstift 9.
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Durch ein nicht gezeichnetes Uhrwerk wird die Scheibe i stets in der
Richtung des Pfeiles 14 zu bewegen gesucht. Durch eine nicht gezeichnete schwache
Feder wird der Kontaktarm i i bzw. die Welle :2 in Richtung des Pfeiles 15 zu drehen
gesucht. Durch einen Stift 16, der an einer vorn liegenden nicht gezeichneten Scheibe
befestigt ist, welche mit Rasten ausgerüstet ist und einen Betätigungsknopf besitzt,
kann nun der Kontaktarm i i entgegen der Kraft des Uhrwerks tatsächlich in der Pfeilrichtung
17 verdreht werden in einem Bogen, dessen Größe jeweils so gewählt wird,
daß der Rücklauf der Scheibe i in die gezeichnete Stellung eine vorbestimmte Dauer
besitzt. Dieser Einstellknopf an der Kastenscheibe wird von Hand entgegen der Kraft
einer zweiten nicht gezeichneten Feder in die betreffende Rastenstellung gebracht,
welche dem Anruf einer bestimmten Station mit der eingestellten Welle durch einen
Wellenimpuls bestimmter Dauer entspricht. Ist dieser Betätigungsknopf in die betreffende
Kastenstellung gebracht, so geschieht nichts, außer daß hierbei der Kontakt 5 den
Gegenkontakt 7 berührt und den Sender :einschaltet, der nun z. B. dauernd die verstimmte
Welle aussendet, weil nämlich der Kontakthebel i i den Leerkontakt 9 berührt und
die Kontakte 6, 8 offen sind. Wird nun der Betätigungsknopf losgelassen, so bewegt
er sich sofort aus der Kastenstellung zusammen mit dem Stift 16 unter Einwirkung
einer Feder in die Anfangslage zurück und gibt damit die Bewegung der übrigen Apparatur
frei.
Es wird sich nun die Scheibe i unter der Einwirkung des Uhrwerks
mit gleichförmiger Geschwindigkeit in der Pfeilrichtung 14 in die Anfangslage zurückbegeben.
Gleichzeitig > wird aber der Kontakthebel i i, der zuerst die gestrichelt gezeichnete
Stellung I gehabthaben möge, sich unter der Einwirkung seiner Feder rasch in der
Pfeilrichtung 15 relativ zur Scheibe i bewegen und in die Stellung II gelangen,
in der er den Kontakt io berührt und die Verstimmung des Senders aufhebt. In dieser
Lage bewegen sich nun Scheibe i und Kontakthebel i i zusammen in der Pfeilrichtung
14, bis der Kontakthebel i i wiederum an den festen Anschlag 12 anstößt und festgehalten
wird. Die Scheibe i bewegt sich aber weiter in der Pfeilrichtung 14; hierbei löst
sich der Kontakt i i vom Kontaktstift 10, und der Sender wird also wiederum
verstimmt. Schließlich stößt der Stift 9 wiederum an den festgelegten Kontakthebel
i i ; hierdurch wird die Scheibe i zum Stillstand gebracht und der Sender abgeschaltet,
gleichzeitig aber auch seine Verstimmung dadurch aufgehoben, daß der Kontakt 6 den
Gegenkontakt 8 berührt.
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Natürlich könnte an Stelle der durch die Verstimmung des Senders hervorgerufenen
Pause auch eine vollständige Abschaltung desselben treten.
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Ein entsprechender Rufnehmer ist schematisch in Abb.2 dargestellt.
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An den Klemmen 2o, 24 liegt die Zuleitung einer beliebigen Stromquelle.
D.ementsprechend möge die Klemme 24 positiv und die Klemme 2o negativ sein.
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Zwischen den Klemmen 22, 23 ist eine Klingel 3o angeordnet. Zwischen
den Klemmen 24, 25 liege schließlich ein normaler Postapparat, der beim Abheben
des Hörers den Kontakt 31 öffnet. Die Schalter 32 sind die bekannten Umschalter,
welche einmal die Klingel dauernd mit dem Anrufsempfänger verbinden und ein anderes
Mal über den Rufnehmer und in einer dritten Stellung schließlieh abschalten. Die
Stellung für dauernde Einschaltung unter Umgehung des Rufnehmers kann zum Empfang
eines Dringend-oder Notzeichens benutzt und von Hand oder automatisch, wie beschrieben,
eingeschaltet werden.
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Ein Arm 33 aus Isoliermaterial werde durch ein Uhrwerk mit gleichförmiger
Geschwindigkeit über einen Magneten 36 in der Pfeilrichtung 34 bewegt, sobald ein
Anrufzeichen (z. B. Wellenimpuls ioo ooo) den Empfänger trifft. Dies geschieht in
der Weise, daß der Empfänger ein Relais von Galvanometerart mit nachgeschalteten
Hilfsrelais betätigt, welch letztere beispielsweise elektromagnetisch die Sperrung
des Uhrwerks aufheben. Gleichzeitig wird auf nicht gezeichnete Art,die örtliche
Stromquelle an die Klemmen 2o, 24 gelegt. Dies hat zur Folge, daß zunächst das Besetztzeichen
35 eingeschaltet und der Magnet 36 erregt wird, so claß er den Arm 33 in der Pfeilrichtung
34. mitnimmt. Ersichtlich liegt die Klemme 37 dieses Magneten an der negativen Seite
der Stromquelle.
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Auf dem Arm 33 ist nun ein Kontakthebel 38 drehbar befestigt und mit
der Klemme 37 leitend verbunden. Ein zweiter Kontakthebel 39 ist um den Zapfen 4o
drehbar im Apparat gelagert und wird in der gezeichneten Stellung durch eine Feder
41 erhalten. Berührt nun nach einiger Zeit der Kontakt 38 den Kontakt 39, so wird
ein Stromkreis von der Klemme 37 über die Kontakte-38, 39, den leitenden- Zapfen
40, Spule 42, Klemme 25, Schalter 31 zur Schlußklemme 24 geschlossen. Hierdurch
wird die Spule 42 erregt und dreht die Klinke 43 entgegen der Kraft einer Feder
44 in der eingezeichneten Pfeilrichtung um den Zapfen 45, so daß diese Klinke über
den unterdessen nach abwärts bewegten und den Zapfen 46 am Arm 33 drehbaren Doppelhebel
47 gelangt.
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Es sei nun angenommen, daß der Anruf gerade dieser Station erfolgen
soll und beispielsweise 5 Sekunden Andauer des Wellenimpulses erfordert. Es wird
dann in dieser Zeit sich gerade der vorbeschriebene Vorgang abgespielt haben, d.
h. !also -eine Berüihrung der Kontakte 38, 39 und ein überschieben der Klinke 43
stattgefunden haben. Es hört nun in diesem Moment der Wellenimpuls auf, der Magnet
36 wird abgeschaltet, und der Arm 33 sucht sich unter der Einwirkung .einer nicht
gezeichneten Feder augenblicklich entgegen , der Pfeilrichtung 34 in seine Anfangsstellung
zurückzubewegen. Dies hat zur Folge, daß die Klinke 43, welche den Doppelhebel 47
gerade noch berührt, den letzteren entgegen der Kraft einer' Feder 48 etwas verdreht,
so daß dieser den Kontakt 49 berührt und nunmehr ein Stromkreis von der Klemme 37
über Kontakt 49, Doppelhebel 47, Klinke 43, leitenden Zapfen 45, Leitung 46, Spule
47, Leitung 48, Klemme 25 usw, zum Minuspol der Stromquelle geschlossen wird. Hierdurch
wird der Selbstspeisekontakt 50 geschlossen, und die ICemme 37 erhält
weiterhin Strom; Trotz Abschaltung- des Magneten 36. Ferner wird durch die pule
47 der zweite Kontakt 51 geschlossen, wodurch an die Klemme 22 und damit an die
Klingel 30 Strom gelangt und das Anrufzeichen ertönt. Wird nun der Postapparat
abgehoben, so wird der Schalter 31 unterbrochen, hierdurch die Spulen 42, 47 stromlos,
das Klingelzeichen wird abgeschaltet, die Klinke 43 durch die Feder 44
vom
Doppelhebel 47 abgeschoben und der Arm 33 fährt in seine Anfangsstellung zurück,
welche der Anrufsbereitschaft entspricht.
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Gelangt ein Zeichen von kürzerer Länge an den Apparat, so ist es klar,
daß der Magnet 36 abgeschaltet wird, bevor die Klinke 43 über den Doppelhebel 47
gelangt ist, und es wird daher sofort das Besetztzeichen verschwinden, sobald der
Impuls von beispielsweise 3 Sekunden Länge verschwindet, und der Arm 33 ungehindert
und ohne Signalgebung in seine Anfangsstellung zurückkehren können.
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Gelangt aber ein Zeichen längerer Dauer, z. B. von 8 Sekunden, auf
der Welle roo ooo in den Rufnehmer, so bewegt er sich über die Stellung, in der
die Hebel 38, 39 einander berühren, hinaus, die Schneiden derselben gleiten voneinander
ab, und hört nun das Rufzeichen auf, so fehlt der Stromübergang zwischen diesen
beiden Kontakten, die Klinke 43, die bei der Sekunde 5 über den Hebel .1.7 gelangt
ist, ist bei der Sekunde 5,5 wiederum durch die Feder .1.l abgedrückt, da der Kontakt
38, 39 aufgehört hat und die Spule .a.2 wiederum stromlos geworden ist, und bei
der Sekunde 8 kann sich der Hebel 33 wiederum ungehindert in seine Anfangslage zurückbegeben.
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Um in dem letzteren Falle zu verhindern, daß sich der Hebel
33 zu weit nach abwärts bewegt und die Kontakte 38, 39 bei der Zurückbewegung
mit großer Wucht aneinanderschlagen, wird auch noch etwa in der Sekunde 5,7 das
Uhrwerk abgeschaltet, indem irgendein Anschlag 52, der mit dem Hebel 33 verbunden
ist, auf den besonders herausgezeichneten Kontaktarm 54 stößt und hierdurch eine
Spule 53 aberregt, welch letztere in aberregtem Zustande das Uhrwerk stillsetzt.