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Landmine In dem Hauptpatent 479 567 ist eine Landmine beschrieben,
bei der das Gehäuse der Zündeinrichtung der Höhe nach von einem beweglichen Zylinder
durchsetzt wird, in den der unter Federdruck stehende Schlagbolzen derart eingehängt
ist, daß nach Abscheren eines Bolzens durch die Abwärtsbewegung des Zylinders eine
genügend groß; Durchtrittsöffnung für den Schlagbolzenkopf zur Bewirkung der Zündung
freigegeben wird. Gegenstand der Erfindung ist eine weitere Ausbildung des Gegenstandes
des Hauptpatentes in mehrfacher Beziehung.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Mine aus zwei schüsselförmigen,
durch einen mit Bajonettverschluß versehenen Bolzen zusammengehaltenen, für sich
allein als Waffe verwendbaren Teilen besteht, von denen der eine Teil als Tretmine,
der andere Teil als Fernzündmine verwendet werden kann. Hierdurch wird eine größere
Verwendungsmöglichkeit der Mine erreicht. Weiterhin sind gemäß der Erfindung statt
des einen Zünders des Hauptpatentes drei sternförmige Zünder vorgesehen, welche
mit einer zweifachen Sicherung versehen sind und durch Drehen einer Kapsel o. dgl.
gleichzeitig entsichert werden können. Hierdurch ist erreicht, daß die Mine durch
Belastung an einer beliebigen Stelle zur Explosion gebracht wird, die Entsicherung
der Mine jedoch durch einen einzigen Handgriff bewirkt 'werden kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Längs-
und Querschnitt dargestellt.
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Die Mine besteht aus zwei schüsselförmigen Teilen 5- und 6, die für
sich allein als Waffe verwendbar sind. Der Teil 5 ist als Tretmine, der Teil 6 nach
Aufschrauben eines Handgranatenzünders oder Anbringen der Zündschnur eines Glühzünders
o. dgl. in dem Verschlußkopf i i als Fernzündmine verwendbar. Die beiden Teile 5
und 6 sind durch einen lösbaren- Blechring b dichtend miteinander verbunden und
werden durch einen mit Bajonettverschluß versehenen Bolzen 7 zusammengehalten, so
daß die beiden Teile 5 und 6 durch einfaches Lösen des Bajonettverschlusses getrennt
werden können. Bei der Verwendung des Teiles 5 für sich allein kann man ihn entweder
mit den weiterhin zu beschreibenden Zylindern la auf den Boden legen oder auch in
der umgekehrten Lage, so daß die Zylinder nach oben stehen. Die letztgenannte Lage
hat allerdings den Nachteil, daß beim Überfahren oder Betreten der Mine mindestens
ein Zylinder belastet werden muß, wenn die Mine zur Explosion gebracht werden soll,
während in der erstgenannten Lage die Mine zum gleichen Zwecke nur an
einer
beliebigen Stelle belastet zu werden braucht. Die Verwendung des Teiles 5 allein
als Tretmine ist besonders wertvoll bei Straßensperren o. dgl., weil die Mine hier
möglichst wenig auffallen soll, was sich mit der halben Mine leichter erreichen
läßt als mit der ganzen. Die Mine besitzt drei sternförmig verteilte Zünder, deren
Zündkanäle i nach der Mitte 2 der Mine hin gerichtet sind und dort in sternförmig
angeordneten Durchbohrungen eines drehbaren Sicherungszylinders 3 münden. Jeder
einzelne Zünder ist mit einem Zylinder h versehen, der nach der weiterhin zu beschreibenden
Entsicherung der Mine nur durch seinen Abscherstift i festgehalten ist. Wird der
Zylinder h durch Druck belastet, so wird der Bolzen i abgeschert, und der Zylinder
h gibt durch seine Verschiebung den Schlagbolzen p frei, der unter der Einwirkung
der Feder o gegen das Zündhütchen u schnellt. Von dem Zündhütchen u. überträgt sich
der entstehende Feuerstrahl zum Zylinder 3, durch dessen Bohrungen das Feuer sich
nach allen Richtungen verteilt. Zur Erleichterung der Entzündung der Mine setzen
sich die Zündkanäle i auf der gegenüberliegenden Seite des Zylinders 3 in weitere
mit Sprengkapseln versehene Zündkanäle io fort, ,auf welche der Feuerstrahl bei
der gezeichneten Stellung des Sicherungszylinders 3 aus den Zündkanälen i übergreift.
Ein vierter Zündkanal ist in der Mitte des unteren Teils 6 der Mine vorgesehen.
Die Sprengkapseln in den Zündkanälen io sind so angeordnet, daß sie von außen in
die Zündkanäle io eingeführt werden können. Das bringt den weiteren Vorteil mit
sich, daß vor Einführung der Sprengkapseln in die Zündkanäle io die Mine auch bei
Entzündung der Sprengladungen u nicht zur Detonation gelangt, wenn letztere so bemessen
sind, daß sie zwar zur Entzündung der Sprengkapseln in den Zündkanälen io, nicht
aber zur Enzündung der Minenladung ausreichen, von der sie durch die Wandungen der
Zündkanäle i getrennt sind.
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Zur Sicherung der Mine gegen vorzeitige Entzündung dient erstens die
sternförmige Scheibe q., welche in der Sicherungsstellung derart in die Zylinder
h eingreift, daß letztere sich in ihrem Gehäuse g nicht verschieben können. Eine
zweite Sicherung erfolgt durch den Zylinder 3, welcher in der Sicherungsstellung
durch seine sektorförmigen Teile 8 die Zündkanäle i und io abschließt, so daß kein
Feuerstrahl von den Zündhütchen u in die Zündkanäle io und zu den dort befindlichen
Sprengkapseln gelangen kann. Zum Scharfmachen .der Mine wird eine mit dem Sicherungszylinder
3 verbundene Kapsel 9 gedreht, wodurch die Durchbohrungen des Sicherungszylinders
3 in die gezeichnete Stellung gelangen und gleichzeitig auch die sternförmige Scheibe
q. so gedreht wird, daß sie die Zylinder h freigibt. Es können also sämtliche Zünder
durch einen einzigen Handgriff gleichzeitig entsichert werden.