DE491856C - Verfahren zur Darstellung N-alkylierter aromatischer Amine - Google Patents

Verfahren zur Darstellung N-alkylierter aromatischer Amine

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DE491856C
DE491856C DEL58428D DEL0058428D DE491856C DE 491856 C DE491856 C DE 491856C DE L58428 D DEL58428 D DE L58428D DE L0058428 D DEL0058428 D DE L0058428D DE 491856 C DE491856 C DE 491856C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B51/00Nitro or nitroso dyes

Description

  • - Verfahren zur Darstellung N-alkylierter aromatischer Amine N-alkylierte aromatische Amine sind verschiedentlich durch Reduktion von Alkylideniminen (Schiffschen Basen) hergestellt worden. Bei den älteren Verfahren verwandte man als Reduktionsmittel vorwiegend metallisches Natrium oder Natriumamalgam in absolutem Alkohol, oder man reduzierte elektrolytisch. Die Ergebnisse waren dabei sehr unbefriedigend; denn die =Schiffschen Basen, namentlich der aliphatischen Aldehyde, sind oft sehr zersetzlich und liefern beträchtliche Mengen unerwünschter Nebenprodukte.
  • Es wurde nun ein Verfahren-gefunden, durch welches die Bildung derartiger Nebenprodukte vermieden wird. Es besteht darin, daß primäre aromatische Amine in saurer Lösung unter der Einwirkung von naszierendem Wasserstoff allmählich mit einem Aldehyd oder mit einer geeigneten Aldehydverbindung der aliphatischen Reihe mit Ausnahme von Formaldehyd oder dessen Derivaten versetzt werden. Bei den älteren Verfahren steht dem angreifenden Reduktionsmittel dauernd die Gesamtmenge der zu reduzierenden Verbindung gegenüber, so daß der größere Teil der letzteren Gelegenheit zu Nebenreaktionen hat, die teilweise durch die Gegenwart der Reduktionsmittel noch begünstigt werden. Bei der vorliegenden Erfindung wird durch das allmähliche Hinzufügen des Aldehyds bewirkt, daß stets nur eine geringe Menge des Aldehyds mit dem Amin reagiert und sogleich reduziert wird, bevor Nebenreaktionen eintreten können. Es sind auch einige neuere Verfahren bekannt geworden, Amine mit - Hilfe von- Aldehyden zu alkylieren. So ist z. B. in der Patentschrift 376 013 angegeben, Zink in Gegenwart wäßriger schwefliger Säure auf Gemische primärer oder sekundärer Amine mit Aldehyden oder Ketonen bzw. auf Alkylidenimine oder deren Verbindungen mit schwefliger Säure einwirken zu lassen. Nach der französischen Patentschrift 485 282 läßt man aromatische Amine und aliphatische Aldehyde bei Gegenwart eines überschusses an Reduktionsmitteln. miteinander reagieren. Der Aldehyd wird in wenigen großen Portionen zugesetzt. Es soll dabei in alkalischer oder neutraler Lösung gearbeitet werden. Mittel von ausgesprochen saurem Charakter seien zu vermeiden; Mineralsäuren werden grundsätzlich ausgeschlossen. Näher begründet werden diese Forderungen nicht. Sämtliche in der Patentschrift angeführten Beispiele betreffen nur Methylierungen mit Formaldehyd. Eine Nacharbeitung ergab, daß bei Verwendung von Homologen des Formaldehyds das Verfahren nur unbrauchbare harzige Schmieren liefert.
  • N-Methylierungen primärer aromatischer Amine mit Formaldehyd und naszierendem Wasserstoff in essigsaurer oder mineralsaurer Lösung sind verschiedentlich beschrieben worden. In allen diesen Fällen wurde aber die gesamte Aldehydmenge auf einmal zugesetzt. Eine derartige Arbeitsweise ist nur im Falle des Formaldehyds ausnahmsweise anwendbar. Bei Verwendung der höheren Homologen des Formaldehyds liefert sie dagegen unbrauchbare Produkte.
  • Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich von demjenigen der französischen Patentschrift 485 282 dadurch, daß gerade in saurer Lösung unter Anwendung sowohl von organischen wie von starken Mineralsäuren gearbeitet wird, wobei der Aldehyd allmählich zugegeben wird. Bei dem Verfahren der deutschen Patentschrift 376 oi3 kommt zwar schweflige Säure zur Anwendung; diese wird aber nicht wegen ihres allgemeinen Säurecharakters, sondern wegen besonderer Eigentümlichkeiten benutzt. Sie bildet bekanntlich einerseits Anlagerungsverbindungen mit Alkylideniminen, wodurch dem Eintritt von Nebenreaktionen entgegengewirkt wird, andererseits liefert sie mit metallischem Zink ohne Wasserstoffentwicklung Zinkhydrosulfit. Hydroschweflige Säure und ihre Salze, vorwiegend das Natriumhydrosulfit, werden ja in der Technik vielfach als Reduktionsmittel benutzt. Im Gegensatz dazu kommt bei dem vorliegenden Verfahren naszierender Wasserstoff zur Anwendung, der z. B. durch Einwirkung anorganischer oder organischer Säuren auf Metalle, wie Zink, Eisen oder Altuninium, entwickelt wird.
  • Während nach der Patentschrift 376 013 Gemische verschieden weit alkylierter Amine erhalten werden, besitzt das hier angegebene Verfahren den Vorzug, daß es bei richtiger Leitung der Aldehydzugabe stets einheitliche Produkte liefert. Aus primären Aminen entstehen mit i Mol. Aldehyd nur sekundäre Amine. Mit 2 Mol. Aldehyd können in vielen Fällen tertiäre Amine erhalten werden. Besonders günstig gestaltet sich die Ausbeute, wenn man von Nitro- oder Nitrosoverbindungen ausgeht, deren Reduktion in demselben Reaktionsgemisch entweder vor Beginn oder während des allmählichen Zusatzes des Aldehyds ausgeführt werden kann. Zwar wird nach dem Verfahren der britischen Patentschrift 118 2g8 ebenfalls in derselben Lösung reduziert und alkyliert. Es handelt sich jedoch auch hier lediglich um eine Methylierung mit Formaldehyd, dessen gesamte Menge auf einmal zugesetzt wird. Wie schon erwähnt, führt eine derartige Arbeitsweise bei höheren Homologen des Formaldehyds zu unbrauchbaren Produkten.
  • Man kann das Verfahren sinngemäß auch so abändern, daß Amin und Aldehyd, entweder gemischt oder getrennt voneinander, allmählich zu einem sauren Reduktionsgemisch gegeben werden.
  • An Stelle der aliphatischen Aldehyde können auch deren Derivate, wie z. B. Aldehydammoniake, Verwendung finden, aus denen unter den Bedingungen der Reduktion die Aldehyde vorübergehend wieder in Freiheit gesetzt werden.
  • Durch geeignete Aktivierung des verwendeten Metalls und durch passende Wahl der Säure sowie durch Anwendung organischer Lösungsmittel kann das Verfahren jeweils den besonderen Eigentümlichkeiten der angewendeten aromatischen Amine, Nitro- oder Nitrosoverbindungen einerseits, der aliphatischen Aldehyde andererseits beliebig angepaßt werden. Beispiele Teile p-Aminobenzanilid werden mit 2o Teilen Alkohol, ioo Teilen ioprozentiger Schwefelsäure und io Teilen Zinkstaub auf dem Wasserbade unter Rückfluß zum gelinden Sieden erhitzt. Dazu läßt man imLaufe von 45 Minuten eine Lösung von o,65 Teilen Acetaldehydammoniak in 2o Teilen Wasser fließen. Nach einer weiteren halben Stunde wird filtriert und aus dem Filtrat nach dem Verjagen des Alkohols das p-Äthylaminobenzanilid mit Ammoniak gefällt. Aus verdünntemAlkoholkristallisiert das Produkt in farblosen Nadeln vom Smp. 135 bis 136'. Es ist in Alkohol, Essigester, Benzol, Chloroform in der Wärme leicht löslich, schwerer in Äther und sehr schwer in Ligroin. Die Ausbeute beträgt 94 Prozent der theoretisch möglichen.
  • 2. 2,4 Teile p-Nitrobenzanilid werden mit 5o Teilen Alkohol, 25 Teilen Eisessig und 15 Teilen Zinkstaub auf dem Wasserbade erhitzt. Nachdem das Gemisch klar geworden ist, wird innerhalb einer halben Stunde eine Lösung von o,6 Teilen Propylaldehyd in io Teilen Alkohol allmählich zugegeben. Nach einer weiteren halben Stunde wird heiß filtriert, aus dem Filtrat Alkohol und Essigsäure mit Wasserdampf abgetrieben und dann mit kaltem Wasser auf 3oo Teileverdünnt. Dabei scheidet sich dasp-Propylaminobenzanilid ab. Aus verdünntem Alkohol kristallisiert es in farblosen Nadeln vom Smp. 149 bis i5o °. Löslichkeit wie in Beispiel i. Ausbeute 7o Prozent.
  • 3. Zu einer auf dem Wasserbade erhitzten Lösung von 9,3 Teilen Anilin in 3oo Teilen 2oprozentiger Schwefelsäure werden allmählich 4,4 Teile Acetaldehyd in 2o Teilen Wasser gegeben und gleichzeitig 3o Teile Zinkstaub eingetragen, dem etwas Kupfersulfat beigemischt ist. Nach Aufhören der Wasserstoffentwicklung wird alkalisch gemacht und das gebildete Monoäthylanilin in bekannter Weise abgeschieden. Die Ausbeute beträgt 82 Prozent.
  • 4. Zu 8oo Teilen 2o prozentiger Schwefelsäure werden i2,3 Teile Nitrobenzol gegeben und dann unter gelindem Erwärmen allmählich Zinkstaub mit etwas Kupfersulfat zugegeben. Nachdem 5o Teile Zinkstaub eingetragen sind, wird auf dem Wasserbade erhitzt und dann weitere 3o Teile Zinkstaub gleichzeitig mit einer Lösung von 4,4 Teilen Acetaldehyd eingetragen. Nach Beendigung der Wasserstoffentwicklung wird das entstandene Monoäthylanilin in bekannter Weise abgeschieden. Die Ausbeute beträgt 8o Prozent, berechnet auf Nitrobenzol.
  • 5. In 5oo Teile 2oprozentiger Schwefelsäure wird unter gelindem Erwärmen nach und nach eine Mischung von 5,4 Teilen Nitrosobenzol, 2o Teilen Zinkstaub tmd etwas Kupfersulfat eingetragen. Unter stärkerem Erhitzen werden dann weitere 35 Teile Zinkstaub und gleichzeitig eine Lösung von 4,4 Teilen Acetaldehyd zugegeben. Es wird bis zum Aufhören der Wasserstoffentwicklung erhitzt und dann das in einer Ausbeute von go Prozent entstandene Diäthylanilin in bekannter Weise abgeschieden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Darstellung N-alkylierter aromatischer Amine, darin bestehend, däß man primäre aromatische Amine in saurer Lösung unter der Einwirkung von naszierendem Wasserstoff allmählich mit einem Aldehyd oder einer geeigneten Aldehydverbindung der aliphatischen Reihe mit Ausnahme von Formaldehyd oder dessen Derivaten versetzt.
  2. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, darin bestehend, daß man an Stelle der primären aromatischen Amine die entsprechenden Nitro- oder Nitrosoverbindungen verwendet, deren Reduktion in derselben Reaktionslösung vor Beginn oder während des allmählichen Aldehydzusatzes ausgeführt wird.
  3. 3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, darin bestehend, daß man die zu alkylierenden Verbindungen zusammen mit Aldehyden oder geeigneten Aldehydverbindungen der aliphatischen Reihe mit Ausnahme von Formaldehyd oder dessen Derivaten oder getrennt von diesen allmählich zu einem sauer reagierenden Reduktionsgemisch gibt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3812368A1 (de) * 2019-10-25 2021-04-28 Chang Sha Jia Qiao Biotech CO.,LTD. Verfahren zur herstellung einer n-cyclopropylmethyl-anilin-verbindung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP3812368A1 (de) * 2019-10-25 2021-04-28 Chang Sha Jia Qiao Biotech CO.,LTD. Verfahren zur herstellung einer n-cyclopropylmethyl-anilin-verbindung

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