DE490736C

DE490736C - Verbrennungskraftmaschine mit Abgasturbine und von dieser angetriebenem Ladegeblaese

Info

Publication number: DE490736C
Application number: DEB134473D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1926-11-30
Filing date: 1927-11-19
Publication date: 1930-01-31

Description

Verbrennungskraftmaschine mit Abgasturbine und von dieser angetriebenem Ladegebläse Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung an Verbrennungskraftmaschinen mit Aufladegebläse, mit welcher das Anlassen erleichtert bzw. die für dasselbe notwendige Zündtemperatur besser erreicht wird. Bei Zweitaktmaschinen, deren Spülluftgebläse durch Abgasturbine betrieben werden, ist es bekannt, die Abgasturbine durch eine äußere Kraftquelle, wie Anlaßluft, zu betreiben, bis Abgase aus der Verbrennungskraftmaschine zur Verfügung stehen. Vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Vcrbrennungskraftmaschinen und besteht darin, daß glas Gebläse vor der Inbetriebsetzung der ''erbrennungskraftmaschine von einer fremden Kraftquelle betrieben wird und zwischen der Gebläsesaugleitung und der Gebläsedruckleitung eine Verbindungsleitung mit einem Steuerkörper angeordnet ist, welcher beim Inbetriebsetzen des Gebläses geöffnet und erst beim Übergang der Verbrennungskraftmaschine vom Anlassen auf Betrieb geschlossen wird, so daß die vom Gebläse angesaugte Luft ganz oder teilweise umgewälzt, dadurch erwärmt und in diesem Zustand dem Verbrennungszylinder zugeführt NN-ird. Die Betätigung des Steuerkörpers in (ler Umleitung kann durch die gleiche Vorrichtung geschehen, die dazu dient, die Verbrennungskraftmaschine auf Halt, Anlassen und Betrieb einzustellen. Das Gebläse kann auch mit Vorteil schon vor dem Inbetriebsetzen der Verbrennungskraftmaschine durch irgendeine äußere Kraftquelle betrieben werden, z. B. durch Beaufschlagen der Abgasturbine mit Druckluft oder Antreiben des Gebläses mit einem Elektromotor. Es kann zum Antrieb des Gebläses während des Anlassens auch eine besondere Abgasturbine oder auch ein besonderes Gebläse oder beides vorgesehen sein.
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung schematisch dargestellt: r ist der Zylinder einer Verbrennungskraftmaschine, welcher die Verbrennungsluft durch die Leitung a zugeführt wird. Die Auspuffgase verlassen dieselbe durch die Leitung 3. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel wird die Verbrennungsluft durch ein Gebläse 4 geliefert, welches durch eine Abgasturbine 5 angetrieben wird. Die den Gegenstand der Erfindung bildende Einrichtung besteht in einer Vorrichtung 6, mittels welcher im Behälter 7 aufgespeicherte Druckluft zur Turbine 5 zugelassen werden kann, wodurch dieselbe in Betrieb gesetzt wird und das Aufladegebläse d. sich in Drehung versetzt. -Die Einrichtung kann nun so getroffen sein, daß die 'Torrichtung 6 durch die Vorrichtung 8 zum Einstellen der Steuerung der Verbrennungskraftmaschine auf Halt, Anlas- .en und Betrieb betätigt wird. Es erfolgt dies mittels der Gestänge 9 und io. Die Stelhing o des Hebels 8 entspricht der Haltestellung, die Stellung I ebenfalls der Haltestellung, die Stellung II der Anlaß- und die Stellung III der Betriebsstellung der Verbrennungskraftmaschine.
13 ist eine ebenfalls Gegenstand. der Erfindung bildende Umleitung, welche den Druckraum 2 des Gebläses mit dem Saugraum 14 desselben verbindet. Damit diese Umleitung erfindungsgemäß geöffnet werden kann, ist darin ein Steuerkörper 15 eingebaut. Dessen Betätigung findet nach der Ausführung -entsprechend der Zeichnung ebenfalls durch die Vorrichtung 8 zur Einstellung der Steuerung der Verbrennungskraftinaschine auf Halt, Anlassen und Betrieb statt.
Die Ausbildung der Vorrichtung ist so getroffen, daß in :der Stellung o die Verbrennungskraftinaschine auf Halt steht, die Vorrichtung 6 geschlossen ist, ebenso der Steuerkörper 15. In der Stellung I steht die Verbrennungskraftmaschine immer noch auf Halt, die Vorrichtung 6 und der Steuerkörper 15 hingegen sind offen, so daß die Abgasturbine 5 von der Anlaßluft beaufschlagt wird und das Gebläse in Betrieb ist und Luft fördert. In Stellung 1I erhält die Verbrennungskraftmaschine Anlaßluft durch die Anlaßventile i i; Vorrichtung 6 ist geöffnet und ebenso Steuerkörper 15. In Stellung III steht die Verbrennungskraftmaschine auf Betrieb; die Vorrichtung 6 ist geschlossen und ebenso die Umlaufleitung i3. In Stellung I ist die Verbrennungskraftmaschine auf Halt, und die Luft, die nicht umgewälzt wird, kann nur durch die Zylinder entweichen, bei denen der Stellung entsprechend Ein- und Auslaßorgane zu gleicher Zeit offenstehen. Es kann sich hierbei nur um eine verhältnismäßig kleine Luftmenge handeln, die durch die Zylinder hindurchtritt, so daß durch die Drehung der Lufträder in der gleichen Luft eine ganz erhebliche Erwärmung derselben auftreten muß. Die Stellung Il des Hebels 8 entspricht der Anlaßstellung der Verbrennungskraftmaschine; es erfolgt die Betätigung derAnlaßventile in dem Gehäuse i i, die ihre Druckluft ebenfalls aus dem Behälter 7 erhalten können. Die Turbine 5 könnte ihre Luft auch aus einem andern Behälter erhalten, z. B. einem mit niedriger gespannter Luft, oder es kann auch die Luft aus dem Behälter 7 durch ein Druckreduzierorgan 12 der Turbine 5 zugeführt werden. In Stellung I oder II des Hebels 8 stößt, wie aus der Abb. i ersichtlich ist, die Stange io mit einem Anpaß gegen den Hebel -der Klappe 15 und stößt diese auf, so daß der Steuerkörper 15 geöffnet wird und die vom Gebläse 14 geförderte Luft in den Saugr aum 14 zurückströmen und innerhalb der Pumpe umgewälzt werden kann. Das Öffnen des Organs 15 könnte aber auch erst in der Anlaßstellung II erfolgen. Dadurch würde allerdings keine Erwärmung der Luft vor dem Anlassen stattfinden. In Stellung I muß der Antrieb des Gebläses durch eine äußere Kraft erfolgen, sei es, daß die Abgasturbine durch Druckluft, Dampf o. dgl. beaufschlagt wird, oder daß ein Elektromotor das Gebläse antreibt. Der Elektromotor kann auch ein besonderes Gebläse antreiben. Eine Betriebsmittelzufuhr zur Verbrennungskraftmaschine außer der im Gebläse vorgewärmten Luft findet in Stellung I des Hebels 8 nicht statt.
Bei umsteuerbaren Maschinen kann nun das Gebläse 4 während des ganzen oder eines Teils des Umsteuervorganges im Betriebe gehalten werden, derart, daß z. B. bei der Einleitung des Umsteuervorganges vorerst der Hebel 8 in die Stellung I gebracht wird, dann die Steuerung der Verbrennungskraftmaschine für die verlangte Druckrichtung umgelegt und erst nachher der Hebel 8 in die Anlaßstellung II und später in die Betriebsstellung III gestellt wird. Beginnt die Verbrennungskraftmaschine zu drehen, so ist dann auch vorgewärmte Luft vorhanden, was die Inbetriebsetzung und Zündung erleichtert.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verbrennungskraftmaschine mit Abgasturbine und von dieser angetriebenem Ladegebläse, bei welcher das Gebläse vor dem Inbetriebsetzen der Verbrennungskraftmaschine von einer - fremden Kraftduelle aus bereits betrieben werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen CTebläsesaug- und -druckleitung eine Verbindungsleitung (13) mit einem Steuerkörper (15) angeordnet ist, welcher beim Inbetriebsetzen des Gebläses geöffnet (Schaltstellung I) und erst beim Übergang der Verbrennungskraftmaschine vom Anlassen auf Betrieb geschlossen wird (Schaltstellung III), so daß in derersten Schaltstellung die vom Gebläse angesaugte Luft ganz oder teilweise nur umgewälzt und dadurch erwärmt und in diesem Zustande dem Verbrennungszylinder zugeführt wird.
2. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Steuern der Verbindungsleitung (13' und zum Einstellen der Verbrennungskraftmaschine auf Halt, Anlassen und Betrieb eine gemeinsame Vorrichtung dient.
3. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmaschine des Gebläses von der Vorrichtung, welche auch zum Einstellen der Verbrennungskraftmaschine auf Kalt, Anlassen und -$etrieb dient, in Betrieb gesetzt wird und daB das Gebläse vor und beim Anlassen der Verbrennungskraftmaschine-von der Abgasturbine angetrieben wird, die hierbei so lange, bis sie mit Abgasen der Verbrennungskraftmaschine beaufschlagt werden kann, ihrerseits fremd (z. B. durch Beaufschlagung mit Druckluft oder Dampf oder mittels Elektromotors) angetrieben wird.