DE441076C

DE441076C - Verfahren, das Anspringen von kompressorlosen Zweitakt-Dieselmaschinen aus dem kalten Zustand zu erleichtern

Info

Publication number: DE441076C
Application number: DEH99838D
Authority: DE
Original assignee: Hannoversche Waggonfabrik A G
Current assignee: Hannoversche Waggonfabrik A G
Priority date: 1924-12-21
Filing date: 1924-12-21
Publication date: 1927-02-18

Description

herfahren, das Anspringen von kompressorlosen Zweitakt-Dieselmaschinen aus dem kalten Zustand zu erleichtern. Bei schnellaufenden, kompressorlosen Zweitakt-Dieselmaschinen besteht die Schwierigkeit, in dem kalten Klotor (insbesmndere im Winter) beim Andrehen Selbstzündungen zu erzielen. Zur Behebung dieses Übelstandes werden elektrische Glühkerzen verwandt, welche die verdichtete Luft erhitzen helfen sollen, die aber häufig versagen. Die Zündschwierigkeiten sind darauf. zurückzuführen, daß der Verbrennungszylinder während des ersten Verdichtungshubes zwar erwärmt, durch die gegen Ende des nächsten Hubes mit überdruck eintretende kalte Spülluft aber derartig abgekühlt wird, daß die Zündtemperatur für den eingespritzten Brennstoff nicht erreicht wird. Verringert man nun den Überdruck der Spülluft während der Anlaßdauer des -Motors dadurch, daß man, den vor den Spülschlitzen befindlichen Vorraum des Spülluftz«,i_checibeliälters oder des Druckraueres der Luftpumpe durch öffnung eines eingebauten Absperrkörpers mit der Atmosphäre in Verbindung bringt, so tritt weniger Sl:ühuft in den Arbeitszylinder, und es findet eine erheblich geringere Durchlüftung und damit Abkühlung des durch die vorherige Kornpression erwärmten Zylinders statt- Damit wird die für eine schwache Zündung bei geringer Brennstoffzufuhr erforderlich° Zündtemperatur erreicht. Diese schwachen Zündungen genügen, den Motor zu beschleunigen. Wird nun der obenerwähnte Absperrkörper geschlossen und damit der Druckraum der Luftpumpe gegen die Atmosphäre abgeschlossen, so läuft der Motor mit dem normalen Überdruck der Spülluft und ist dann imstande, die gewünschte- Arbeit zu leisten.
In der Zeichnung bedeutet A den Arbeitskolben mit dem daran befindlichen Luftpumpenstufenkolben B. C ist der Druckraum der Luftpumpe, welche natürlich auch unabhängig vom Arbeitskolben in Form einer besonderen Luftpumpe oder eines Gebläses angewandt werden kann. Der Druckraum C steht durch Druckventile mit dem Zwi5ChenbehälterD in Verbindung. Aus dem Raum D, welcher also unter Cberdruck' steht, strömt die Spülluft durch die SchlitzeE in den Arbeitszylinder, sobald die Steuerkante F des Arbeitskolbens A diese Schlitzt freigibt.
Au dem Zwischenbehälter D (oder dem Druckraum der Pumpe) befindet sich ein Absperrkörper C (z. B. ein Hahn), welcher den Behälter für gewöhnlich gegen die Atmosphäre a;)scliii2ßt. Vor Inbetriebsetzung des Motors wi-i d die3er Absperrkörper G ganz oder zum Teil geöffnet, so daß sich itn Behälter D nur. Spülluft von ge=ingereni Überdruck ansammeln kann. Beim Andrehen des Motors verdichtet der aufwärts gehende IiolbenA die iiu ZAinder H befindliche Luft und erwärmt dadurch den Zylinder, insbesondere dessen Kopf. )Vähfend des 1-Ibwärtsganges des Kolbens A ezpandiert"-diese- luft;= alsdann öffnet sich das im. .Zylinderkopf befindliche gesteuerte Auslaßventil J. Die Steuerkant: F des Kolbens A gibt nunmehr die überströmkanäle E frei, und es tritt eine geringe Menge frischer Spülluft in den Zylinder ein. @Vährend des Aufwärtsganges des Kolbens A schließt zunächst das gesteuerte Auslaßventil l: dann schließt die Steuerkante F des Kolbens ,4 die Lufteintrittskanäle F ab. Die im Zylinder befindliche Luft wird nunmehr verdichtet, und kurz vor dem oberen Totpunkt des Arbeitskolbens wird der Brennstoff durch eine Düse I( in den Zylinder eingespritzt und ergibt entsprechend der Verdichtungstemperatur der eingeführten Luft eine schwache Verbrennung. Dieser Vorgang wiederholt sich und genügt, den Motor ansprilzgen zu Lassen. Nunmehr wird der Absperrkörper G geschlossen, und der Motor nimmt seinen normalen Betrieb auf.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren, das Anspringen von kon.-pressorlosen Zweirakt-Dieselmaschinen aus dem kalten Zustand zu erleichtern, dadurch gekennzeichnet, daß beim Drehen der Maschine der vor den Spülschlitzen befindliche Vorraum oder der Druckraum der Lnftpunlpe mit der Atmosphäre in Verbindung gebracht und damit der f;berdruck der Spülluft vorübergehend itii Vergleich zum Daüerbetricb herabgesetzt wird. z. Vorrichtung zur Durchfiihrutig des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an dem vor den Spülluftuchlitzen befindlichen Vorraum, dem Spülluftzwisrchenbehälter (L» oder dein Druckraum der Luftpumpe ein Absperrkörper (z. B. ein Hahn G) angebracht ist, der während der Atiiaßdäuer eine i-er eibare Verbindung mit der Atmosphäre herstellen hilft und nach Anspringen der Maschine wieder geschlossen wird.