DE409744C - Verfahren und Einrichtung zum Anwerfen von Zweitakt-Brennkraftmaschinen mit Abgasturbinen - Google Patents

Description

• Verfahren und Einrichtung zum Anwerfen von Zweitakt-Brennkraftmaschinen mit Abgasturbinen. Bei den Zweitaktbrennkraftmaschinen, deren Abgase mittels Abgasturbinen zur Erzeugung der notwendigen Spülluft ausgenutzt werden, bereitet das Ingangsetzen insofern Schwierigkeiten, als kein Spülluftvorrat vorhanden ist. Es liegt nahe, die Spülluft unmittelbar aus dem für das Anwerfen der Zweitaktmaschine ohnehin erforderlichen Anlaßbehälter zu entnehmen. Doch würde die hierdurch erfolgende starke Abkühlung der Verbrennungsräume den Zünd- und Verbrennungsvorgang beeinträchtigen. Um vom Beginne des Anwerfens an warme Spülluft zur Verfügung zu haben, hat man vorgeschlagen, das Gebläse außer mit der Abgasturbine noch mit einem Elektromotor zu verbinden, welcher den Antrieb des Gebläses bis zum Eintreffen von Abgasen übernimmt. Hierdurch werden jedoch die Anlagekosten vermehrt, sofern der Elektromotor nicht ohnehin für den Antrieb notwendig ist, und ferner wird die Gesamtanlage von Stromquellen in Abhängigkeit gebracht. Die Erfindung beruht nun in einer mittelbaren Verwendung der Anlaßdruckluft zur Erzeugung von Spülluft, und zwar dadurch, daß zur Beaufschlagung der Abgasturbine bis zum Eintreffen von Abgasen Druckluft aus dem Anlaßbehälter entnommen wird. Hierdurch wird die Maschine unabhängig von etwaigen Hilfseinrichtungen beim Anwerfen bereits mit warmer Spülluft versorgt, indem der durch die Abgasturbine betriebene Verdichter die Frischluft auf den Spüldruck verdichtet. Vorteilhaft ist es, die Spannung der zur Beaufschlagung der Turbine verwendeten Anlaßdruckluft zu ermäßigen. Denn einerseits ist die Turbine entsprechend dem geringen Druck der Auspuffgase von höchstens 5 Atm. berechnet, andererseits würde die Anpassung des Anlaßdruckes für den hier vorgeschlagenen Zweck zu übermäßig großen Abmessungen des Anlaßbehälters führen. Zwecks Beaufschlagung der Turbine können besondere Düsen vorgesehen sein, welche nur während des Anwerfens des Motors in Tätigkeit sind und dann ausgeschaltet werden. In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, die vorhandenen Abgasdüsen auch zur Beaufschlagüng mittels Druckluft zu verwenden. Es wird dann in den Auspuffkanal ein Umschalthahn oder ein sonstiges Umschaltorgan eingebaut, welches beim Anwerfen der Maschine die Turbinendüsen mit dem Anlaßbehälter, die Auspuffschlitze mit dem Freien verbindet und nach dem Ingangsetzen durch Umschalten dieselben Düsen an die Auspuffschlitze anschließt.
• Die Zeichnung veranschaulicht das neue Verfahren an einer Zweitaktmaschine. Auf einem Sockel des Motors a ist unmittelbar neben dem Zylinder die Abgasturbine b angeordnet, welche an die Auspuffschlitze angeschlossen ist und mittels eines nicht gezeichneten Verdichters die Spülluft erzeugt; diese gelangt durch die Rohrleitung c zu den Spülschlitzen. In die Anlaßdruckluftleitung d zwischen Druckluftbehälter g und Motorzylinder ist ein Dreiweghahn e eingeschaltet, der eine Verbindung nach der Turbine herstellt. Er gestattet es, Druckluft sowohl in den Zylinder als durch Leitung tz in die Turbine zu lassen, um sowohl die Maschine anzudrehen, als die nötige Spülluft zu erzeugen.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zum Anwerfen von Zweitaktbrennkraftmaschinen mit Abgasturbinen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beaufschlagung der Abgasturbine Druckluft aus dem Anlaßbehälter verwendet wird.
2. 2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Beaufschlagung der Abgasturbine beim Anwerfen besondere Düsen vorgesehen sind.
3. 3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Umschaltehahn (e) im Auspuffkanal, durch welchen die zur Beaufschlagung der Abgasturbine angeordneten Düsen beim Anlassen der Maschine mit dem Anlaßbehälter, nach dem Ingangsetzen der Maschine mit dem Auspuff verbunden werden.