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Ausdehnungswerkzeug für geschlitzte Kolbenringe Die Erfindung bezieht
sich auf ein Werkzeug, das dazu dient, geschlitzte Kolbendichtungsringe bis auf
einen solchen Grad auszudehnen, daß die Ringe über den Kolben in die entsprechenden
Nuten hinein- und aus ihnen herausgebracht werden können.
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Die bekannteste Art, in welcher Ringe auf dem Kolben angebracht werden,
besteht darin, daß man die Enden der Ringe mit den Händen faßt (wobei ein oder mehrere
Arbeiter verwendet «erden), diese Enden auseinanderzieht, den mittleren Teil des
Ringes gegen den Kolben legt- =und dann mittels Meißel, eiserner Platten u. dgl.,
welche als Unterlagsteile dienen, den Ring allmählich über den Kolben zieht. Diese
Behandlungsweise verursacht häufig Fehler an dem Ring, welcher leicht während der
rohen und ungleichmäßigen Behandlung deformiert wird. Man hat früher auch schon
Werkzeuge für diesen Zweck verwendet, die man aber in der Praxis nicht anwendet,
da sie unpraktisch sind. Ein solches Werkzeug besteht aus einem Ring, welcher um
den Kolbenring gelegt und an der Mitte desselben zwischen den geschlitzten Enden
des Kolbenringes befestigt wird. Solche Befestigungsmittel verursachen viel Arbeit,
wenn man sie aus dem eingefügten Ring befreien will, und sind nicht anwendbar, wenn
man abgenutzte Kolbenringe vom Kolben entfernen will.
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Eine andere Form von Ausdehnungswerkzeugen für Kolbendichtungsringe
besteht aus einem mehr oder weniger elastischen gebogenen Teil, welcher den Kolbenring
umfassen kann und mit hakenförmigen Ansätzen zum Fassen der Enden desselben versehen
ist und auch mit Mitteln, um die Ausdehnung desselben hervorzubringen und ein nachträgliches
Zusammenpressen, nachdem er einen Dichtungsring gefaßt hat.
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Das Werkzeug der Erfindung hat ein weiteres Feld für die praktische
Ausnutzung und ist leichter anzuwenden und zu gebrauchen als die bekannten Vorrichtungen.
Es besteht aus einer an einem Band angreifenden Spannvorrichtung.
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Das Wesen der Erfindung beruht darin, daß das Band an seinen Enden
mit Haken versehen ist, die über die Enden des Kolbenringes greifen, und an der
der Kolbenringöffnung gegenüberliegenden Seite mit einer Spannvorrichtung verbunden
ist, durch deren Anziehen der Kolbenring geöffnet wird.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist auf der Zeichnung zur Darstellung
gebracht, in welcher der Kolbenring mit dem Ausdehnungswerkzeug in Verbindung steht.
Ein
Band 2 ist um den geschlitzten Kolbendichtungsring r herumgelegt und an` j edem
Ende mit einem Haken 3 versehen, welche in die beiden Enden des Kolbenringes einzugreifen
haben. Das Band ist in der Zeichnung in zwei Teile geteilt, die durch eine Streck-oder
Anzugsvorrichtung q. zusammengehalten «erden, welche bei der dargestellten Ausführungsform
aus zwei Kloben 5 und einer Schraubenspindel 6 mit Rechts- und Linksgewinde bestehen.
Jeder Kloben 5 ist an dem Ende eines Bandteiles :2 befestigt und besitzt Gewinde,
welches dem Gewinde der Spindel 6 entspricht. Die Spindel 6 besitzt einen festen
Kopfteil 8, in welchem ein Kurbelhandgriff 9 zum Drehen der Spindel eingesetzt ist,
so daß hierdurch die Entfernung zwischen den beiden Kloben 5 geändert werden kann.
Wenn die Kloben 5 einander genähert werden, so wird das Band 2 gestreckt, und hierdurch
wird ein Zug auf die Enden des Kolbenringes ausgeübt, um dessen Schlitz weiter zu
öffnen. Die Kurbel 9 und die Spindel 6 wird so lange gedreht, bis der Durchmesser
des Kolbenringes etwas größer wird als der Durchmesser des Kolbens. Dann wird der
Kolbenring zusammen mit seinem Ausdehnungswerkzeug über den Kolben geschoben und
bis zur Kol-I:enaussparung.hin bewegt, in die der Ring einzufügen ist. Nun wird
das Werkzeug entlastet, indem man die Kurbelg in der entgegengesetzten Richtung
dreht, wodurch der Ring in seine Aussparung tritt und das Werkzeug sich löst und
vom Ring abfällt.
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Dasselbe Werkzeug kann auch benutzt werden, um einen Kolbenring aus
seiner Aussparung herauszubringen. Diese Möglichkeit ist von großer Wichtigkeit,
besonders in Fällen, in denen der Kolbenring in seiner Aussparung infolge verkohlten
Öles o. dgl, festsitzt. In derartigen Fällen kann das Werkzeug ebenso leicht angewendet
und in passender Weise gebraucht werden, um die alten Kolbenringe abzuziehen und
wieder aufzubringen.
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Wenn das Band 2 dicht an die äußere Fläche des Kolbenringes angelegt
ist, so wird die, Kraft, welche zur Ausdehnung des Ringes erforderlich ist, sehr
groß werden. Die Kraft wird geringer werden, wenn das Band um einen Betrag von dem
Ring entfernt gehalten wird, beispielsweise mittels Klötze ro. Auf der Zeichnung
sind sechs Klötze zwischen dem Band und dem Ring eingelegt, abgesehen von den zwei
Klötzen 5, obgleich diese zur Erreichung desselben Zwecks beitragen. Die Zahl und
die Höhe der Klötze kann auf demselben Ring und auf verschiedenen Ringen geändert
werden. Die Zahl kann so groß gemacht werden, daß das Band praktisch nur aus Klötzen
besteht, welche zusammengelenkt sind. Wenn die Klötze verschiedene Höhe erhalten,
beispielsweise mit abnehmender Höhe von den Enden des Kolbenringes nach der Mitte
des Ringes, so kann die infolge der Ausdehnungskraft in dem Ring entstehende Beanspruchung
in gleichmäßigerer Weise um den Ring verteilt werden, und die größte Beanspruchung,
welche sonst in der Mitte des Ringes entsteht, kann verringert werden, während eine
größere Beanspruchung an den Enden des Ringes entsteht. Infolge der geringeren Beanspruchung
in der Mitte des Ringes, welche bei Anwendung dieses Werkzeuges und entsprechender
Höhe der Klötze entsteht, wird es möglich sein, Kolbenringe mit noch größerer radialer
Dicke als bisher zu verwenden. Dies ist eine sehr wichtige Folge bei der Verwendung
dieser Erfindung.
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Die Klötze sind vorteilhaft so ausgebildet, daß sie während des Gebrauchs
nicht vom Ring abgleiten. Zu diesem Zweck sind an den Klötzen schmale Flanschen
oder radiale Rippen vorhanden, welche an beiden Seiten des Ringes heraustreten,
wie dies aus der Zeichnung ersichtlich ist. Außerdem besitzen die Klötze Aussparungen
o. dgl., um sich dem Band 2 anzupassen, in solcher Anordnung, daß das Band in diesen
Aussparungen gleitet und in ihnen in solcher Weise gehalten wird, daß die Klötze
nicht von dem Band abfallen, wenn dies von dem Kolbenring gelöst wird. Das Band
kann ein Stahlband, eine Kette, ein Drahtgebilde oder ähnliches biegsames Material
sein. Die Haken 3 können eine andere Form besitzen als dargestellt und sollen sich
den Enden des Ringes anpassen, je nachdem diese quadratisch oder geneigt oder abgesetzt
sind. Die Streckvorrichtung 4 kann in verschiedener Weise ausgeführt sein. Statt
eine Gewindespindel 6 zu verwenden, kann auch eine gezahnte Stange mit einem Antriebsritzel
oder einem Klinkwerk verwendet werden. Oder die Enden der Bandteile können. exzentrisch
an eine Rolle oder einen Hebel angelenkt sein, welcher an Stelle der Klötze ,5 tritt,
damit man die gewünschte Streckung des Bandes erreichen kann. Da die Möglichkeiten
zahlreich sind, so ist nur eine einzige Ausführungsform dargestellt.
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Um das Werkzeug für Kolbenringe von verschiedenem Durchmesser verwenden
zu können, kann das Band-- einstellbar eingerichtet sein. Dies kann auf verschiedene
Arten erfolgen; beispielsweise derart, daß man die Haken 3 der beiden Teile die
Enden des Bandes fassen läßt und sie mit Stiften o. dgl. versieht, die an verschiedenen
Stellen in Öffnungen des Bandes eingefügt werden können.
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Das Werkzeug kann nicht nur bei gewöhnliehen,
einfachen
Kolbenringen verwendet werden, wie dargestellt ist, sondern auch bei anderen Arten
geschlitzter Kolbenringe, beispielsweise solchen, die aus zwei geschlitzten Ringen
zusammengesetzt sind.