DE488501C - Verfahren zur gefahrlosen Durchfuehrung zur Explosion befaehigter Gasreaktionen - Google Patents

Verfahren zur gefahrlosen Durchfuehrung zur Explosion befaehigter Gasreaktionen

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DE488501C
DE488501C DEF61724D DEF0061724D DE488501C DE 488501 C DE488501 C DE 488501C DE F61724 D DEF61724 D DE F61724D DE F0061724 D DEF0061724 D DE F0061724D DE 488501 C DE488501 C DE 488501C
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DE
Germany
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gas
liquid
explosion
gases
reaction
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Expired
Application number
DEF61724D
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English (en)
Inventor
Thomas Fischer
Dr Rudolf Wendlandt
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ALBERT R FRANK DR
NIKODEM CARO DR
Original Assignee
ALBERT R FRANK DR
NIKODEM CARO DR
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Publication date
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J19/00Chemical, physical or physico-chemical processes in general; Their relevant apparatus
    • B01J19/0006Controlling or regulating processes
    • B01J19/002Avoiding undesirable reactions or side-effects, e.g. avoiding explosions, or improving the yield by suppressing side-reactions

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)

Description

  • Verfahren zur gefahrlosen Durchführung zur Explosion befähigter Gasreaktionen Bei der auf allen Gebieten der anorganischen und organischen Chemie fortschreitenden Tendenz zur Anwendung der Gasphase als Reaktionszone, insbesondere unter Benutzung von Kontakten, häufen sich die Möglichkeiten des Zerknalls der Gasgemische vor oder am Kontakt bzw. des Rückschlags der Zersetzung oder Zündung in das zugeleitete Frischgas. Man hat diese Gefahr in speziellen Fällen dadurch zu umgehen versucht, daß man z. B. beide Gaskomponenten getrennt in die das Katalysatormaterial enthaltende Lösung oder Mischung eingeführt hat, wie bei der Darstellung des Acetyientetrachlorids gemäß der deutschen Patentschrift 154 657, oder indem man bei der Darstellung der gleichen Substanz gemäß der Patentschrift 204883 die beiden Gase in den mit Sand gefüllten Kontaktraum eintreten läßt. Ähnlicher Anordnungen hat man sich auch bei der Umsetzung der Halogene mit Wasserstoff bedient. Bei Verfahren, denen ein Oxydationsprozeß zugrunde liegt, und die durch die Exothermie bei der Reaktion besonders die Gefahr einer unzulässigen Überhitzung boten, hat man durch Zumischung indifferenter, als Verdünnungsmittel oder auf Grund ihrer hohen Wärmekapazität wirkenden Gase diesen Störungen entgegenzuarbeiten gesucht, mußte dafür aber die Nachteile einer solchen Zumischung beim Aufarbeiten des Reaktionsprodukts mit in Kauf nehmen. An einer universell anwendbaren Vorrichtung aber hat es bisher gefehlt.
  • Diese wird nun in der nachstehend beschriebenen Vorrichtung bei dem Betreiben solcher. Gasreaktionen beansprucht.
  • Angenommen, man wolle eine Reaktion zwischen zwei gasförmigen Komponenten in einem Reaktionsraum oder an einem Kontakt unter starker positiver Wärmetönung durchführen, deren Ableitung zur Einhaltung optimaler Temperaturbedingungen und zur Vermeidung von Explosionen unbedingt erforderlich ist, so ist die beanspruchte Erfindung durch eine Flüssigkeitssäule gekennzeichnet, die sich, im Sinne der Gasbewegung vor oder unter dem Reaktionsraum der Kontaktschicht (z. B. Metallnetz, körnige, pulvrige oder geformte Masse und ähnliches) über den ganzen Querschnitt der Zuleitung erstreckt, und durch die das gesamte Frischgas, in zahllose Gasblasen verteilt, hindurchperlen muß. Als solche Gasverteilungsvorrichtung wirkt z. B. die Ausbildung des Bodens, auf dem die Flüssigkeit sich befindet, als Sieb oder Lochblech, sehr engmaschiges Drahtnetz 0. dgl. Die Vorrichtung ist demnach gekennzeichnet als - eine auf einem Siebboden oder ähnlichem ruhende zusammenhängende Flüssigkeitssäule, deren Ablauf durch diesen Boden durch den Druck des entgegenströmenden Gases verhindert wird. Sie ist etwas ganz anderes als die im Bergbaubetrieb angewandten Explosionssicherungen, bei denen durch fein verteilte Flüssigkeitsnebel Stollen explosionssicher abgeriegelt werden sollen.
  • Diese Flüssigkeitsschutzsäule nimmt, da sie je nach Bedarf bis ganz dicht an den Reaktionsraum oder unter den Kontakt herangeführt werden kann, den größten Teil der dort gebildeten und von ihm durch Strahlung oder Konvektion fortgeleiteten Wärme auf, und man hat es durch Regulierung der Zulaufgeschwindigkeit der Flüssigkeit in der Hand, die Größenordnung dieser Wärmewegnahme und -ableitung den besonderen Bedürfnissen der Reaktionsbedingungen anzupassen und die Höhe der Flüssigkeitssäule den Arbeitsbedingungen entsprechend einzustellen.
  • Man kann durch Variieren der Höhe dieser Flüssigkeitssäule den Abstand zwischen der Oberfläche und der unteren Schichtgrenze des Kontakts zu einer so schmalen Zone gestalten, daß diese zur Entwicklung einer gerichteten Explosionswelle oder gar Detonation nicht ausreicht, so daß die Flüssigkeitssäule als eine Explosionssicherung oder als Rückschlagventil wirkt.
  • Im einzelnen ergeben sich folgende Ausführungsformen: I. Die Explosionssicherungswirkung der Flüssigkeitssäule soll kombiniert werden mit der Abgabe einer bestimmten Dampf- oder Gasspannung an das oder die Reaktioqsgase. In einem solchen Falle braucht man entweder als Kühlschicht diejenige Flüssig keit, durch deren durch die abgeleitete Reaktionswärme bewirkte Verdampfung man die erforderliche Gasspannung erhält; die Größe dieser Gasspannung kann man durch an sich bekannte Mittel weiter beeinflussen, z. B. indem man verdünnte oder konzentrierte Lösungen z. B. von Salzen oder auch Lösungsgemische zuführt oder der Kühlschicht noch besondere Wärme zur oder abführt, z. B. durch ergänzende Benutzung von besonderen Heiz- oder Kühlschlangen, oder man läßt einen der Reaktionsteilnehmer ganz oder zu einem Teilbetrag in der Flüssigkeitsschicht sich lösen oder führt durch eine innerhalb der Flüssigkeitsschicht befindliche zweite Gasverteilung (Düse, Lochschiangen usw.) das Gas zu. z. Die Explosionssicherungswirkung soll kombiniert werden mit einer chemischen Ulnsetzung eines oder der Reaktionsgase in der Flüssigkeitsschicht. Als solche kann z. B. eine chemische Reinigung, Trocknung, Aktivierung 0. dgl. erstrebt werden. Auch hier ist eine vielseitige Möglichkeit durch Zumischung, Suspendierung, Lösung oder sonstige dauernde oder intermittierende Veränderung der chemischen oder physikalischen Beschaffenheit der Flüssigkeitssäule gegeben.
  • Auch die Verlegung eines Teiles der Kontaktumsetzung der Reaktionsgase in die Flüssigkeitssäule gehört hierher. Es ist einleuchtend, daß der Erfindungsschutz einer solchen Sicherungsvorrichtung nicht beschränkt bleibt auf das Arbeiten mit gewöhnlichem Druck, sondern daß sich ihre wirksamsten Effekte erst bei höheren Betriebsdrucken mit ihren höheren Wärmemnsätzen und größeren Gefahren zeigen. Ebenso ist die Vorrichtung wirksam, wenn neben ihr noch andere Vorrichtungen zur Beeinflussung der Reaktionslage angewandt werden, wie Kühlung der Apparaturwandungen, Vorwärmung oder Vorkühlung der ReaktionsteX nehmer, Zumischung inerter oder wärmeaufnehmender oder -abgebender Gase. Als Beispiel führen wir die Chlorierung von Methan oder Erdgas an. Nach T 011 a csk o und K 1 i n g (Abhandlungen der Krakauer Akademie der Wissenschaften I9I2, A. 52, 295 bis 306; Zentralbl. I9I3, II, 99) sind die günstigsten Bedingungen der Chlorierung Temperaturen von etwa 4000 und Anwendung eines Kupferchlorid-Katalysators. Die starke Explosibilität des Gasgemisches zwang bisher aber dazu, eines der beiden Gase im starken Überschuß anzuwenden. Bei der vorliegenden Erfindung ist es nun möglich, die Gase im stöchiometrischen Verhältnis zur Einwirkung aufeinander zu bringen. Als Kühlflüssigkeit werden die hochchlorierten Produkte benutzt, wie sie beim Arbeiten mit Erdgas im Laufe des Prozesses als Nebenprodukt anfallen; durch eingelegte Kühlschlangen wird ihre Verdampfung möglichst verhindert. Soweit sich ein Ab destillieren nicht vermeiden läßt, werden diese Anteile bei der fraktionierten Kondensation der Reaktionsprodukte wieder aufgefangen und im Kreislauf der Sicherhe*svorlage zugeführt. Das eine Gas wird durch die Flüssigkeitssicherung, das andere unmittelbar in den Raum zwischen Sicherung und Kontakt eingeleitet.

Claims (3)

  1. P A T E N T A N S P R Ü C H E : 1. Verfahren zur gefahrlosen Durchführung zur Explosion befähigter Gasreaktionen, ausgenommen das Verfahren gemäß Patent 461 369, insbesondere an Kontakten, dadurch gekennzeichnet, daß im Bewegungssinn der Gase vor oder unter dem Reaktionsraum bzw. dem Kontakt eine Flüssigkeitssäule über einem den Gasdurchtritt ermöglichenden Boden angeordnet ist, durch die das zur Umsetzung zu bringende explosible Gasgemisch hindurchperlt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitssäule mit Zu- und Ablauf, Heiz- und Kühlorganen versehen ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und X, dadurch gekennzeichnet, daß man Lösungen z. B. von Salzen oder Gasen oder Lösungsgemische als Flüssigkeitssäule benutzt bzw. in diese getrennt vom Hauptgasstrom Gase einleitet.
DEF61724D 1926-07-11 1926-07-11 Verfahren zur gefahrlosen Durchfuehrung zur Explosion befaehigter Gasreaktionen Expired DE488501C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2352578A1 (fr) * 1976-05-29 1977-12-23 Stamicarbon Installation de protection pour reacteurs

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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