DE586861C

DE586861C - Verfahren zur thermokatalytischen Herstellung von Blausaeure

Info

Publication number: DE586861C
Application number: DED52344D
Authority: DE
Original assignee: WILHELM PIP DR
Current assignee: WILHELM PIP DR
Priority date: 1926-02-20
Filing date: 1927-02-22
Publication date: 1933-10-27

Description

Verfahren zur thermokatalytischen Herstellung von Blausäure Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermokatalytischen Herstellung von Blausäure aus .Formamid und besteht darin, daß das Formamid in Gegenwart von-erhitzten, inerten Gasen, Dämpfen oder Gasdampfgemischen über Katalysatoren geleitet wird, wobei die inerten Gase, Dämpfe oder Gasdampfgemische auf, solche Temperaturen vorerhitzt werden, daß die Reaktionswärme durch das vorerhitzte inerte Gas geliefert wird, so daß eine Beheizung der Katalysatoren zur Durchführung der Reaktion überflüssig ist.
Die thermokatalytische Zersetzung von Forrüamid zur Herstellung von Blausäure wurde bisher im technischen Großbetrieb hauptsächlich in der Weise durchgeführt, daß man Formamiddampf über erhitzte Katalysatoren leitete. Bei dieser Art der Durchführung - des Zersetzungsprozesses bietet die Apparatefrage und die Erhitzung der. Katalysatoren zur Erzielung der. erforderlichen Reaktionstemperatur erhebliche Schwierigkeiten.
Ferner sind durch die schweizerische Patentschrift 111 785 und die britische Patentschrift 233 o8a Darstellungsverfahren von Cyanwasserstoff und Cyaniden bekanntgeworden, nach welchen Formamid in Mi-,-1-....- ._..a .1:,. T):1.1.-_ .._-. #- ..... ____..., rr nicht störenden, über den Siedepunkt des Formamids. erhitzten gasförmigen Stoffen, wie z. B. gasförmiges Ammoniak, Stickstoff, Wasserstoff, Wassergas u. dgl., bei erhöhter Temperatur über Katalysatoren geleitet werden. Nach Angaben der Schweizer Patentschrift geschieht dies z. B. derart, daß Formämid mit Hilfeeines Ammoniakstromes zerstäubt und das innige Gemisch bei 3oo bis 35o° C über den in einem elektrisch geheizten Eisen- oder Porzellanrohr befindlichen Katalysator geleitet wird, oder es wird Formamid in einem 300° C heißen Stickstoffstrom verdampft, und die Dämpfe werden bei 5oo bis 55o° C durch eine Kontaktschicht von z. B. Bauxit geleitet. Die zusätzliche Wärme kann hierbei auch nur durch Beheizung der Katalysatoren bzw. des Katalysatorenraumes zugeführt werden. Nach Angaben der genannten britischen Patentschrift wird durch eine solche Vorwärmung auf 3oo° eine Überhitzung der Kontaktmassen vermieden. Eine solche Überhitzung kann jedoch nicht umgangen werden, wenn mit technisch brauchbaren Durchsatzgeschwindigkeiten gearbeitet werden soll. und hat den großen Nachteil, daß sie zu thermischem Zerfall der gebildeten Blausäure Veranlassung gibt.
Gegenüber diesen bekannten Verfahren, bei -- .._._,.. Ca.,it.," \Ä1:;.....,., .....*.,F:;t,..t werden muß, wurde nun gefunden, daß die thermokatalytische Herstellung von Bläusäure aus Formamid weit einfacher und mit besserem Erfolg durchgeführt werden kann, wenn man das Formamid in Gegenwart hocherhitzter inerter Gase, Dämpfe oder Gasdampfgemische über die Katalysatoren leitet, so daß die gesamte zur Durchführung der z. B..bei 3oo bis 8oo° C verlaufenden Reaktion erforderliche Wärme durch diese Gase, Dämpfe oder Gasdampfgemische zugeführt wird und die Katalysatoren durch andere Beheizung nicht erwärmt zu werden brauchen. Hierdurch wird nicht nur eine erhebliche Vereinfaphung der Apparatur erzielt, sondern die dadurch gebotene Möglichkeit einer genauen Temperaturregelung und einer gleichmäßigen Erhitzung des Reaktionsraumes unter Vermeidung irgendwelcher Überhitzung gestattet einen glatten Reaktionsverlauf und damit die Erzielung außerordentlich guter Ausbeuten.
Bei dem vorliegenden Verfahren wird zweckmäßig Formamiddampf oder -nebel mit dem vorerhitzten inerten Gas, Dampf oder Dampfgasgemisch vor dem Einleiten in die Reaktionszone gemischt in einem solchen Ausmaß., bei solcher Temperatur, um in dem mit dem Katalysator gefüllten, beliebig gestalteten Reaktionsgefäß die erforderliche Reaktionstemperatur zu erzeugen bzw. aufrechtzuerhal ten.
Als inertes Gas kann z. B. Stickstoff und als Gasdampfgemisch ein Gemenge aus Kohlensäure, Wasserdampf und Stickstoff verwendet werden, das durch Verbrennung eines geeigneten Heizgases mit der theoretischen Luftmenge erhalten -wurde.
Beispiel Eine Mischung von i Vol. Formamiddampf und 9 Vol. derart vorgeheiztem Stickstoff, daß im Reaktionsraum eine Temperatur von 67o° C erhalten bleibt, wird mit einer. Stundengeschwindigkeit von i ioo cm3 pro cm' Reaktionsraum durch den mit gekörntem Bimsstein gefüllten Reaktionsraum geleitet. Blausäureausbeute 92 % der Theorie.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur thermokatalytischen Herstellung von Blausäure durch Überleiten von Formamid und indifferenten Gasen bei erhöhten Temperaturen über Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß die inerten Gase, Dämpfe oder Gasdampfgemische auf solche Temperaturen vorer-.hitzt werden, daß die Reaktionswärme durch das vorerhitzte inerte Gas geliefert wird, so daß eine Beheizung des Katalysators zur Durchführung der Reaktion überflüssig ist. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die vorerhitzten Gase. Dämpfe oder Gasdampfgemische vor Einführung in den Reaktionsraum mit Formamiddampf gemischt bzw. beladen werden.