DE971523C - Verfahren zum Nitrieren aromatischer Kohlenwasserstoffverbindungen - Google Patents
Verfahren zum Nitrieren aromatischer KohlenwasserstoffverbindungenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C201/00—Preparation of esters of nitric or nitrous acid or of compounds containing nitro or nitroso groups bound to a carbon skeleton
- C07C201/06—Preparation of nitro compounds
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 12. FEBRUAR 1959
B 17664 IVb j 12
Troisdorf (Bez. Köln)
(Ges. v. 15. 7.1951)
Die Nitrierung aromatischer Kohlenwasserstoffverbindungen erfolgte bisher diskontinuierlich, weil
die Leitung der oft heftig verlaufenden Reaktionen besondere Vorsicht erfordert. Ferner ist es bekannt,
aromatische Verbindungen derart zu nitrieren, daß die Komponenten in eine mit übereinandergelagerten
Kammern versehene Kolonne eingesprüht werden, wobei in den einzelnen Kammern der Kolonne die Nitrierung vonstatten geht. Neben
dem erheblichen technischen Aufwand bedeutet die Verbindung der unteren und oberen Kammern in
der Kolonne, d. h. die Möglichkeit des Zurückfließens, daß eine gleichmäßige Verweilzeitverteilung
nicht erreichbar ist und somit Nebenreaktionen nicht zu unterbinden sind.
Es wurde gefunden, daß die Nitrierung aromatischer Verbindungen vorteilhaft in der Weise
durchgeführt werden kann, daß man die zu nitrierende Verbindung in Dampfform kontinuierlich in
das Nitriermittel einleitet und das Reaktionsprodukt und das verbrauchte Nitriermittel laufend abzieht.
Wenn das spezifische Gewicht des nitrierten Produktes und des Nitriermittels und die Löslichkeit
des Nitroproduktes dies erlauben, können das Reaktionsprodukt und das Nitriermittel direkt voneinander
getrennt abgezogen werden.
Zur Verdampfung der zu nitrierenden Stoffe kann man sich eines inerten, also an der Reaktion
nicht teilnehmenden Trägergases bedienen, das man durch die zu nitrierende Flüssigkeit, ge-
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gebenenfalls bei erhöhter Temperatur, führt. Vorteilhaft kann man den zu nitrierenden Stoff in
einem von dem Trägergas durchströmten Raum versprühen oder verdüsen und das Dampfgemisch
in das Nitriermittel einführen. Die Einleitung des Gases bzw. Dampfgemisches in das Reaktionsgefäß
kann durch eine am Boden desselben angeordnete poröse Fläche, z. B. eine Filterplatte, Glasfilterplatte u. dgl., erfolgen. Statt eines Gases kann auch
ίο der Dampf einer indifferenten Flüssigkeit als Trägerstoff dienen.
Je nach den Erfordernissen der durchzuführenden Nitrierungsreaktion sind das Reaktionsgefäß und die Zuführungs- bzw. Abführungsleitungen
und -vorrichtungen zu kühlen oder zu heizen. Gegebenenfalls können selbsttätige Steuereinrichtungen
vorgesehen werden, die die Zufuhr der Reaktionsteilnehmer entsprechend dem Temperaturverlauf
im Reaktionsbereich regeln. Das verbrauchte Nitriermittel wird zweckmäßig nach Wiederherstellung der Ausgangskonzentration im
Kreislauf dem Reaktionsraum wieder zugeführt. Das neue Nitrierverfahren hat verschiedene wesentliche
Vorteile. Die stetige Zuführung in Dampfform gewährleistet einen kontinuierlichen,
schnellen und vollständigen Reaktionsablauf und läßt eine Verzögerung der Reaktion und eine Anhäufung
von nicht nitrierten Anteilen des zu nitrierenden Stoffes nicht zu. Es führt zu einem besonders
gleichmäßigen und einheitlichen Reaktionsprodukt. Durch die fortlaufende Abführung des
Reaktionsgemisches und die Abscheidung bzw. Abtrennung des nitrierten Produktes wird erreicht,
daß sich im Reaktionsbereich und in der ganzen Nitrierapparatur immer nur verhältnismäßig
kleine Mengen des nitrierten Produktes befinden, so daß auch bei empfindlichen Reaktionsprodukten
eine Explosion praktisch ausgeschlossen ist. Die kontinuierliche Arbeitsweise bringt außerdem eine
starke Verringerung des Raumbedarfs und der Größe der Maschinenaggregate mit sich.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit allen in Frage kommenden. Nitriermitteln, z. B.
den üblichen Mischsäuren aus Salpetersäure und Schwefelsäure oder einer Mischung aus Salpetersäure
und Pyroschwefelsäure, Salpetersäure und Phosphorsäure u. dgl., ausführen.
Das beschriebene Verfahren muß hinsichtlich der einzelnen Arbeitsbedingungen, d. h. bezüglich
der Temperaturführung der in der Zeiteinheit zuzuführenden Menge der Reaktionsteilnehmer sowie
Art und Umfang der Abführung des Reaktionsgemisches der jeweils auszuführenden Reaktion angepaßt
werden. Grundsätzlich eignet sich das Verfahren zum Nitrieren einer sehr großen Anzahl von
aromatischen Körpern. Es seien beispielsweise genannt die Nitrierung des Benzols und seiner
Homologen beispielsweise zu Nitrobenzol, des Phenols zu Trinitrophenol, des Xylols zu Dinitroxylol
sowie die Herstellung von Di-, Trioder Tetranitromethylanilin, von Nitroacetophenon
und die Nitrierung von Chlorbenzol und anderen aromatischen Verbindungen, die einer Nitrierung
in der Dampfphase zugänglich sind. Bei dem Verfahren nach der Erfindung arbeitet man zweckmäßig
mit den Mischsäurekonzentrationen und den Reaktionstemperaturen, die auch sonst zur Durchführung
der beabsichtigten Nitrierung angewandt werden. Die Mischsäure wird nach Regenerierung
auf die Sollstärke im Kreislauf wieder in den Reaktionsraum eingeführt.
Ein inertes Trägergas, z. B. Stickstoff oder Kohlensäure, wird in auf 6o° C erwärmtes Benzol
und das Benzoldampfgasgemisch in Mischsäure eingeleitet, die 700Zo1H2SO4 und 30% H NO3 enthält.
Die Nitriersäure wird während des Einleitens des Benzoldampfgemisches bei einer Reaktionstemperatur
von 90 bis 95° C gehalten. Nach kurzer Zeit scheidet sich im Reaktionsraum öl ab,
das aus Dinitrobenzol besteht, das leicht von dem Säuregemisch abgeschieden und säurefrei gewaschen
werden kann. Bei einer Zufuhr von 100 Teilen Benzol werden z.B. 900 Teile obiger
Mischsäure verbraucht, die nach Einstellung der Ausgangskonzentration erneut in den Reaktionsraum zurückgeführt wird. Die Ausbeute, bezogen
auf Benzol, beträgt 90 bis 95 %>.
90 Beispiel 2
Anisol wird bei einer Temperatur von 1350C
durch Stickstoff verdampft. Das Dampfgemisch tritt in ein Gefäß mit Mischsäure ein, die bei einer
Temperatur von 90 bis 95 ° C gehalten wird. Die Mischsäure kann beispielsweise aus 33 °/» HNO3
und 71% H2 S O4 bestehen, wobei freies SO3 als
H2SO4 gerechnet wird. Das aus dem Reaktionsraum abfließende Nitrierungsgemisch scheidet beim
Abkühlen Trinitroanisol aus. Die Mischsäure wird wieder auf die Ausgangskonzentration gebracht
und im Kreislauf erneut in das Nitriergefäß eingeleitet.
In eine auf 85° C erhitzte Mischsäure, die 45% HNO3 und 5 S VoH2SO4 enthält, werden die
Dämpfe von Chlorbenzol eingeleitet, die mit Kohlensäure aus auf 1200C erhitztem Chlorbenzol
entwickelt werden. Die Nitrierung zu Dinitrochlorbenzol erfolgt sofort beim Eintritt der Dämpfe in die
Säure. Aus dem Nitriergefäß wird das Nitrierungsgemisch fortlaufend abgezogen und durch frische
Mischsäure ersetzt. Aus dem abgezogenen Nitrierungsgemisch läßt sich das gebildete Dinitrochlorbenzol
leicht abscheiden.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE:ϊ. Verfahren zum Nitrieren aromatischer Kohlenwasserstoffverbindungen mit Hilfe an sich bekannter Nitriermittel, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu nitrierende Verbindung in Dampfform kontinuierlich in das Nitriermittel einleitet und das Reaktionspro-dukt und das verbrauchte Nitriermittel laufend abzieht.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das verbrauchte Nitriermittel nach Herstellung der Ausgangskonzentration dem Reaktionsraum wieder zugeführt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu nitrierende Verbindung mittels eines oder in einem inerten Trägergas verdampft und in das Nitriermittel eingeleitet wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu nitrierende Verbindung in einem indifferenten Lösungsmittel gelöst und mit dem Lösungsmittel zusammen verdampft und die Dämpfe in das Nitriermittel eingeleitet werden.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 207 170;
britische Patentschrift Nr. 139 234;
USA.-Patentschrift Nr. 2 109 873.© 809 725/36 2.59
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB17664D DE971523C (de) | 1943-07-16 | 1943-07-16 | Verfahren zum Nitrieren aromatischer Kohlenwasserstoffverbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB17664D DE971523C (de) | 1943-07-16 | 1943-07-16 | Verfahren zum Nitrieren aromatischer Kohlenwasserstoffverbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE971523C true DE971523C (de) | 1959-02-12 |
Family
ID=6959423
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB17664D Expired DE971523C (de) | 1943-07-16 | 1943-07-16 | Verfahren zum Nitrieren aromatischer Kohlenwasserstoffverbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE971523C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0039556A2 (de) * | 1980-04-24 | 1981-11-11 | E.I. Du Pont De Nemours And Company | Wasserentfernung bei einem Verfahren zum kontinuierlichen Nitrieren einer nitrierbaren aromatischen Verbindung |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE207170C (de) * | ||||
GB139234A (en) * | 1918-06-05 | 1920-03-04 | H N Morris And Company Ltd | Improvements in apparatus applicable for the sulphonation, nitration and chlorination of aromatic substances |
US2109873A (en) * | 1938-03-01 | Process of nitrating hydrocarbons |
-
1943
- 1943-07-16 DE DEB17664D patent/DE971523C/de not_active Expired
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE207170C (de) * | ||||
US2109873A (en) * | 1938-03-01 | Process of nitrating hydrocarbons | ||
GB139234A (en) * | 1918-06-05 | 1920-03-04 | H N Morris And Company Ltd | Improvements in apparatus applicable for the sulphonation, nitration and chlorination of aromatic substances |
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EP0039556A3 (en) * | 1980-04-24 | 1981-12-09 | E.I. Du Pont De Nemours And Company | Water removal in processes for nitration of aromatic hydrocarbons, products of such processes and aniline and other derivatives thereof |
DK156512B (da) * | 1980-04-24 | 1989-09-04 | Du Pont | Fremgangsmaade til kontinuerlig nitrering af en nitrerbar aromatisk forbindelse med blandingssyre-metoden |
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