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Verfahren und Vorrichtung zum Haspeln von Garn in achtförmigen Windungen-In
der Textilindustrie, insbesondere in der Kunstseidenindustrie, untere irft man vor
dea-' Ablieferung oder Benutzung die Fäden gewöhnlich einer doppelten Prüfung, um
Unvollkommenheiten der Struktur und der Farbe zu beseitigen. Diese doppelte Prüfung,
von welcher im wesentlichen der Handelswert des Erzeugnisses abhängt, da sie dem
Hersteller gestattet, Garantien zu geben oder nicht zu geben, bietet bis heute erhebliche
Schwierigkeiten, und zwar ausschließlich wegen der wenig geeigneten Strähnenform.
Zum Zweck der Prüfung ist nämlich nicht nur eine völlige Sichtbarkeit des Fadens
erforderlich,- da die Prüfungen durch Besichtigung des Fadens erfolgen, sondern
es muß auch möglich sein, leicht die Ausschußfadenteile abzusondern.
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Es sind Garnsträhne bekannt; deren Fäden zwei ringförmige, einander
kreuzende Schleifen bilden, welche in zwei einen spitzen Winkel miteinander bildenden
Ebenen auf den Garnträgern liegen. Nach Abnahme der Strähne von den Garnträgern
kann man der Strähne eine 8-Form geben. Hierbei fallen aber die Kreuzungspunkte
sämtlicher Fäden zusammen.
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Bei diesen Strähnen ist die Sichtbarkeit des einzelnen Fadens sehr
begrenzt, und noch schwieriger ist die geringste Absonderung- von Fadenteilen, so
daß selbst die geschicktesten Arbeiter sehr oft darauf verzichten, weil sie hierbei
die Strähnen derart zerzausen würden, däß eine weitere Verwendung der Strähne ernsthaft
in Frage gestellt wäre: Matt begnügt sich also im allgemeinen mit einer sehr groben
Sortierung, ohne Garantien geben zu können, wobei man außerdem viel. Zeit verliert,
und Wozu man die geschicktesten Arbeiter verwenden muß.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Faden auf zwei Garnträgerarmen
fortschreitend in nebeneinanderliegenden achtförmigen Schleifen von gleichem Abstandaufgehaspelt.
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Dieses Verfahren ermöglicht es, unmittelbar auf dem Haspelarm das
Nachprüfen vorzunehmen, da der Faden auf seiner ganzen Länge vollkommen sichtbar
ist, so daß man ihn leicht und mit größter Genauigkeit prüfen und Ausschußteile
aussondern kann. Diese Prüfung wird besonders dadurch erleichtert, daß die einzelnen
Garnfäden in genau gleichem Abstand voneinander liegen. Wäre dieser Abstand verschieden
oder überdeckten sich die Fäden mehr oder weniger, so würde das Auge des Arbeiters
bei seiner Schätzung getäuscht werden, denn der Farbenton eilfies Fadens erscheint
mehr oder weniger dunkel und der Fadendurchmesser mehr oder weniger stark, je nachdem
die Fäden mehr oder weniger voneinander entfernt sind. Bei unregelmäßiger Fadenlage
können also scheinbar Fehler in dem Garn erblickt werden, wo in Wirklichkeit keine
Fehler sind, und es können tatsächlich vorhandene Fehler verschwinden. Diese Nachteile
werden bei der neuen Art des Haspelns mit Sicherheit vermieden, und es kann auch
kein Zerzausen der Strähne eintreten. Die
Arbeit läßt sich nicht
nur genau, sondern auch sicher durchführen. Man kann auch die Prüfung auf Farbenschattierungen
ohne anderweitige Umbildung der Strähne sogleich nach der Strukturprüfung nach Eintauchen
der Strähne in ein neutrales Bad vornehmen.
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Auf der Zeichnung ist der -Gegenstand der Erfindung sowie eine zu
seiner Herstellung ;geeignete Vorrichtung beispielsweise dargestellt.
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Abb. 1, a und 3 zeigen ,eine nach dem neuen Verfahren gehaspelte Strähne
schaubildlich, in Vorderansicht bzw. in Seitenansicht.
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Abb. ¢ und 5 zeigen eine Vorrichtung zur Herstellung der Strähne in
Vorderansicht bzw. in Seitenansicht.
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Abb. 6 zeigt einen Teil der Vorrichtung in abgeänderter Ausführungsform
in Seitenansicht.
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Abb. 7 zeigt den Fadenführer teils in Seitenansicht, teils im Längsschnitt.
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Die Form der Strähne i ist aus Abb. i ersichtlich. Der Faden z ist
in einer einzigen Lage in parallelen nebeneinanderliegenden Windungen aufgewickelt,
von denen eine jede die Form einer Acht besitzt; der Faden verläuft also in der
Weise, daß die geradlinigen Teile der beiden aufeinanderfolgenden Halbschleifen
sich in der Mitte kreuzen. Die Sichtbarkeit, Zugänglichkeit und die Ordnung der
Fäden sind vollkommen. Aber selbst wenn einige Unregelmäßigkeiten der Fäden auftreten
sollten, so würde es genügen, di;e Strähne in ihrer Längsrichtung gleiten zu lassen,
um überall die an der Kreuzungsstelle bestehende Ordnung der Fäden herzustellen,
wo diese Fäden aufeinander - wie Kämme einwirken.
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Abb. a läßt erkennen, daß die Unterteilung der Strähne in kleine Abschnitte
während der Prüfung durch Einführung eines Messers 3 oder eines Nagels zwischen
die Fäden leicht durchgeführt werden kann. Die Trennung ist genau durchzu -.fuhren,
und der Verbindungsfaden zwischen dem abgetrennten Teil und dem Hauptteil der Hauptsträhne
erscheint unmittelbar sichtbar.
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Abb. 3 zeigt, daß zwei Ringe 5, 5' aus starkem Draht in jede der beiden
Schleifen der Strähne eingeführt sind. Die Ringe gestatten durch einfachen Zug im
Sinne der Pfeile ein leichtes Wiederöffner dieser Schleife., wenn die Strähne bei
der Handhabung nach ihrer Abnahme von den Trägern deförmiert, abgeplattet oder verdreht
worden ist.
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Die Bauart und die Wirkungsweise der Vorrichtung zur Herstellung der
Strähne sind folgende Das Wesen der Vorrichtung besteht darin, daß eine als Fadenführer
6 dienende Stange eine achtförmige Bahn um zwei Stangen 7, 7' eines Strähnenträgers
8 beschreibt. @ Sobald eine Windung der Strähne vollendet ist, verschiebt sich der
Strähnenträger parallel zu sich selbst um eine Fadenstärke, und gibt den für die
Bildung der folgendem. Windung erforderlichem Raum frei, auf den nunmehr die nächste
Windung aufgetragen wird.
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Die Verwirklichung der achtförmigen Bahn beruht auf der Tatsache,
da.ß gewisse Punkte einer Stange 9 (Abb. 6), die an dem einen Ende durch eine Kurbel
i o bewegt wird, und in einer Führung 13 gleitet, achtförmige Kurven (Lemniskaten)
beschreiben. Von diesenPunkten beschreibt derjenige eine aus zwei genau gleichen
Teilen bestehende Acht, dessen Abstand von dem Zapfen der Kurbel gleich dem Abstand
der festen Führung von der Drehachse der Kurbel ist. Man befestigt den Fadenführer
i i an diesem Punkt mittels eines kleinen Winkels 12. Die Führung, in der die Stange
9 gleitet, besteht aus drei Rollen, die auf einer dreyeckigen Platte 13 angeordme
sind, welche um einen festen, senkrecht zu ihrer Ebene stehenden Zapfen schwingt.
Die große Achse der so erhaltenen Acht ist gleich dem Durchmesser des von dem Zapfen
der Kurbel beschriebenen Kreises. Die Abmessungen der Kurbel und folglich der ganzen
Maschine hängen also von den Abmessungen der herzustellenden Strähne ab.
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Für kleine Strähnen wird die Raumbeanspruchung der Maschine nicht
erheblich sein, so daß man die oben erläuterte Ausführungsform verwenden könnte.
Wenn aber die Strähne beträchtliche Abmessungen (beispielsweise 5o cm und mehr)
haben soll, so. würde die Raumbeanspruchung der Maschine -zu groß und für die Praxis
ungeeignet sein, zumal .eine ganze Anzahl von Maschinen durch einen einzigen Arbeiter
beaufsichtigt werden muß. Dieser Nachteil, soll durch die Ausführungsform gemäß
Abb. 4 und 5 beseitigt werden. Bei dieser Ausführungsform kann man Strähnen erreichen,
deren große Achse gleich dem doppelten Durchmesser des Kurbelkreises ist.
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An der Kurbel 14 ist, wie bei der oben beschriebenen Ausführungsform,
eine Stande 15 angelenkt, die in einer Führung 16 gleitet, die in dem dargestellten.
Ausführungsbeispiel die Form einer Büchse hat, und schwenkbar am Oberende einer
Säule 17 angeordnet ist. Der Fadenführer 6 aber ist nicht unmittelbar an der Stange
15 befestigt, sondern. er ist an zwei Büchsen 1.$, 18' angeordnet, die miteinander
durch eine kleine Traverse i 9 verbunden sind und längs den beiden Stangen 2o, 2o'
gleiten, die parallel zu und in fester Verbindung mit der .Stange 15 angeordnet
sind. Ein; Seil 21 ist in seiner Mitte an der Traverse
i9 befestigt,
läuft über zwei Rollen 22, 22',
die an der Stange 15 sitzen, und ist mit seinen
Enden an der Führungsbüchse 16 angeschlossen. Eine Spannvorrichtung 23 ist in -
das Seil eingeschaltet. Es ist leicht verständlich, daß bei dieser Anordnung der
Fadenführer 6 eine Acht beschreibt, die doppelt so groß ist, als wenn der Fadenführer
unmittelbar an der Stange 15 befestigt wäre, wie dies in dem vorher beschriebenen
Ausführungsbeispiel der Fall ist.
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Der Strähnenträger 8 ist auf einem kleinen Schlitten 24 angeordnet,
der auf der Unterseite mit zwei. Büchsen 25, 25' und einer Halbmutter 26 versehen
ist. Die Halbmutter umfaßt eine Schraubenspinde127; die beiden- Büchsen sind auf
einer Führungsstange 28 verschiebbar, die parallel zu der Schraubenspindel.27 verläuft.
Eine Exzenterwelle 29, die parallel zu den beiden Führungen 27,28 verläuft,
aber oberhalb des Schlittens angeordnet ist, dient dazu, entweder die halbe Mutter
an die Schraubenspindel während der zwangsläufigen Schlittenbewegung anzudrükken,
oder die halbe Mutter mittels des Winkels 30 abzuheben, wenn man den Schlitten
frei verschieben will.
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Der Antrieb der Maschine erfolgt mittels der Treibscheibe 31, die
auf der Antriebswelle 32 sitzt. An dem einen Ende dieser Welle ist die Kurbel 14
aufgekeilt. Die absetzende Drehbewegung der Schraubenspindel 27, welche die Verschiebung
des Schlittens hervorruft, wird durch ein Exzenter 33 bewirkt, das ebenfalls auf
der Welle 32 sitzt und mittels einer Klinke auf ein Klinkenrad 34 einwirkt.
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Die Spule ist auf dem Träger 35 angeordnet. Eine Bremse 36 bekannter
Art dient zur Regelung -der Fadenspannung. Die Unterschiede der Geschwindigkeit
beim Aufwikkeln des Fadens werden durch die Rollen 38, 39 ausgeglichen, über die
der Faden läuft, und die am Ende von elastischen Stangen angeordnet sind, welche
ihrerseits im Sinne der Pfeile durch nicht gezeichnete Federn belastet sind. Die
Gesamtänordnung wird von einem Gestell 40, 40' getragen, welches auf dem Tisch befestigt
ist, und gegebenenfalls mit seitlichen Ansätzen versehen sein kann, die dazu dienen,
mehrere Maschinen nebeneinander zu vereinigen. Die Maschine besitzt auch eine Vorrichtung
zum selbsttätigen Anhalten @beim Bruch des Fadens. Bauart und Wirkungsweise dieser
Vorrichtung sind folgende: Die Treibscheibe 3 i sitzt lose auf der Welle 32 und
läuft dauernd um. Eine Scheibe 42 ist gegenüber der Treibscheibe 31 angeordnet,
und sitzt :ebenfalls lose auf der Welle 32, sie ist aber an dem Gestellteil4o' befestigt.
Zwischen der Treibscheibe 31 und der Scheibe 42 ist auf der Welle 32 eine Muffe
45 in der Längsrichtung, verschiebbar, die mit zwei radial gerichteten Federn 46,
46' versehen ist. Die Verschiebung der Muffe 4.5 erfolgt mittels einer Gabel 43,
die auf der Welle 44 angeordnet ist. Die Muffe läuft ständig mit der Welle 32 unter
Wirkung einer Feder und Nut um. Die Treibscheibe 31 ist mit einem Stift 47 versehen.;
dje Scheibe 42 besitzt mehrere Stifte 48. Wenn die Feder 46 den Stift 47 erfaßt,
so wird die Welle 32 gezwungen, sich zu drehen. Wenn die Muffe verschoben wird,
und die Feder 46' zwischen die Stifte 48 greift, so wird die Maschine augenblicklich
angehalten. Eine nicht gezeichnete Feder drückt die Muffe 45 stets in diese zuletzt
erwähnte Stellung. Die Muffe kann indessen dem Druck der Feder nur dann folgen,
wenn der Hehe149, der am Oberende hakenförmig gebogen Lind an dem einen Ende der
Welle 44 aufgekeilt ist, sich von dem Haken 5o ablöst. Dies tritt ein, wenn der
Faden gerissen ist und der elastische Hebel 51 im Sinne des Pfeiles unter der Wirkung
einer schwachen Feder ausschwingt und mittels der Hebel 52 und 53 gegen den Haken
5o stoßen kann. Das Ingangsetzen der Maschine erfolgt von Hand durch Einstellen
des Hebels 55, der an dem anderen Ende der Welle 44 aufgekeilt ist.
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Der Fadenführer 6 berührt zweimal die Strähne am Kreuzungspunkt der
Fäden.. Um hier das Zerreißen des Fadens zu verhindern, ist das Vorderende des Fadenführers
gemäß Abb.7 ausgebildet; das Vorderende besteht aus einem kleinen Porzellanpilz
54, der mit einer axialen Öffnung versehen und am Vorderende abgerundet ist.
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Die Abänderung der Vorrichtung zur Herstellung der Strähnen gemäß
Abli.6 betrifft nur die schwingende Stange 9, die den Fadenführer i i trägt. Im
übrigen ist die Maschine genau so ausgebildet - wie bei dem Ausführungsbeispiel
;gemäß Abb.4 und 5, abgesehen von den Abmessungen.