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Vorrichtung zur Herstellung von Kalkstickstoff Bekannt ist eine Vorrichtung
zur Herstellung von Kalkstickstoff in Reaktionskammern, deren Wandungen mit Hohlräumen
zur Durchleitung eines geeigneten Heiz- oder Kühlmittels versehen sind. Durch die
Heizung der Reaktionskammer vor der Inbetriebsetzung derselben wird die Einleitung
der Reaktion erleichtert. Während des Azotiervorganges selbst wird jedoch ein Kühlmittel
durch die Hohlräume geleitet, welches die Überhitzung des Reaktionskörpers und die
unerwünschte Krustenbildung an der Oberfläche desselben verhindert, so daß die Gefahr
der Wiederzersetzung des gebildeten Kalkstickstoffes vermieden und dem Stickstoff
die Möglichkeit geboten wird, von allen Seiten gleichmäßig in den Karbidkörper einzudringen.
Diese Hohlräume werden durch Rohre gebildet, welche mit den anschließenden, gerippten
Wandungsteilen verbunden sind. Die abgeführte Wärmemenge wird einem geeigneten,
wirtschaftlichen Verwendungszweck, beispielsweise der Heizung vorzuwärmender Karbidkörper,
zugeführt.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Verbesserung der gekennzeichneten
Einrichtung dahingehend, daß Wärmeabführungsrohre beliebigen Querschnitts zur Armierung
eines Mantels für den Azotierkörper selbst verwendet werden, wobei dieser Mantel
aus Schamotte oder einem anderen feuerfesten Material besteht. Ein solcher Mantel
besitzt hohe mechanische Festigkeit, so daß keine Gefahr besteht, daß er beim Anheben
zerfallen könnte. Dabei kann der Mantel zylindrisch oder konisch sein; er steht
auf einer Fußplatte, die mit Schamottesteinen oder einem anderen feuerfesten Material
gegen Verbrennung gesichert ist. Die Fußplatte und der Mantel werden zunächst mit
Wellpappe ausgelegt. Hierauf wird Karbid in den Mantel eingefüllt und, nachdem die
Zündung angestellt ist; Stickstoff eingeleitet. Nach erfolgter Azotierung und sobald
der Azotierkörper etwas abgekühlt ist, wird durch eine geeignete Hebevorrichtung
der Mantel aus dem Ofen entfernt. Dann wird der azotierte Körper samt der Fußplatte
aus dem Ofen gehoben, worauf wieder' das Einsetzen der Fußplatte und des Mantels
mit darauffolgender Füllung erfolgt, usf. Man kann auch die Fußplatte samt Mantel
und fertig azotiertem Karbidkörper durch die Hebevorrichtung gemeinsam aus dem Ofen
herausheben.
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Erfindungsgemäß wird somit statt des bisher zur Aufnahme des Karbids
verwendeten durchlochten Blechmantels ein mit Rohren armierter Schamottemantel oder
ein Mantel aus anderem gleichwertigen Material verwendet, wobei die Rohre dazu dienen,
Dampf, Luft oder ein anderes heizendes oder kühlendes Medium hindurchzuleiten, dessen
Temperatur den Erfordernissen des Azoiiervorganges so angepaßt wird, daß die Krustenbildung
vermieden und die Rückzersetzung des gebildeten Kalkstickstoffes verhindert wird.
Der Mantel, der zur Durchleitung des- Stickstoffes durchlocht ist, besitzt eine
geradezu unbegrenzte Lebensdauer. Die Fußplatte kann mit einer ähnlichen Rohranordnung
versehen sein wie der Mantel. Am Kopf des Mantels befindet sich eine hohle Platte,
in
welcher die einmündenden Rohre. befestigt sind und von der aus die Zuführung des
kühlenden oder heizenden Mediums in die Rohre erfolgen kann. Statt der Rohre kann
der Mantel auch eine feste Armierung aus Eisen oder einem anderen geeigneten Material
erhalten, neben welcher die Rohre eingelegt sind. Die Rohre können auch durch einen
vollständig oder teilweise geschlossenen metallischen Hohlzylinder ersetzt sein,
oder aber es sind mehrere solcher Hohlzylinder im Mantel in beliebiger Weise angeordnet,
welche untereinander in Verbindung stehen.
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Die Zündung des Azotierkörpers kann auf elektrischem Wege oder in
beliebiger, anderer Art erfolgen. Die Zu- und Abführung der Heiz-oder Kühhnittel
kann in beliebiger Weise erfolgen, ebenso die Zuführung des Stickstoffes. Letztere
kann. von der Mitte des Azotierkörpers aus erfolgen oder aber von der Seite her
durch die Öffnungen des durchbrochenen Mantels.
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Der Gegenstand der Erfindung ist auf der beiliegenden Zeichnung schematisch
in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i einen Vertikalschnitt
durch die neue Einrichtung, Abb. 2 einen Querschnitt nach Linie A A der Abb. _.
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Wie hieraus ersichtlich, befindet sich der Azotierkörper a beliebiger
Form in einem Mantel k, welcher aus Schamotte oder einem anderen geeigneten, feuerfesten
Material besteht und mit Durchbrechungen beliebiger Form und Anordnung versehen
ist, um dem Stickstoff Zutritt zum Azotierkörper zu gestatten, oder bei Zuführung
von innen dem Stickstoff den Austritt nach außen zu ermöglichen. Der Mantel
k ist mit Rohren b armiert, welche zur Versteifung derselben und außerdem
gleichzeitig zur Durchleitung des heizenden oder kühlenden Mediums dienen. Die Rohre
können beliebigen Querschnitt haben und im Mantel k beliebig angeordnet sein. An
der Oberseite des Mantels befindet sich eine Kopfplatte 1, welche hohl ausgeführt
ist, so daß die Rohre b in dieselbe einmünden können. Der Mantel steht unten auf
einer Fußplatte m, die gegenüber der hohlen Grundplatte n wärmeisoliert ist. Durch
ein aushebbares Traggestell o kann durch eine Vorrichtung bekannter Art die Kopfplatte
1 und damit gleichzeitig auch die Fußplatte m nebst dem Mantel k und dem in den
Mantel eingeschlossenen Azotierkörper a aus dem Ofen herausgehoben werden. Die Fußplatte
m kann in gleicher oder ähnlicher Weise eingerichtet und armiert sein wie der Mantel
k. Die einzelnen Teile sind so geformt und angeordnet, daß sie sich in den Azotierraum,
der nach außen wieder beliebig isoliert sein kann, leicht einsetzen und herausnehmen
lassen. Die Zündung des Azotierkörpers erfolgt beispielsweise bei P auf elektrischem
Wege-.
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Der Gegenstand der Erfindung ist durch das in der Beschreibung erläuterte
und in der Zeichnung veranschaulichte Ausführungsbeispiel nicht erschöpft, sondern
umfaßt auch alle übrigen Ausführungsformen, die auf dem gleichen Grundgedanken der
Erfindung beruhen.