DE486110C - Herstellung von Bleicherde - Google Patents

Herstellung von Bleicherde

Info

Publication number
DE486110C
DE486110C DEB121411D DEB0121411D DE486110C DE 486110 C DE486110 C DE 486110C DE B121411 D DEB121411 D DE B121411D DE B0121411 D DEB0121411 D DE B0121411D DE 486110 C DE486110 C DE 486110C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
earth
bleaching
acid
fuller
acids
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEB121411D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
DR JOSEF BRUNNER
DR OTTO HELL
Original Assignee
DR JOSEF BRUNNER
DR OTTO HELL
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by DR JOSEF BRUNNER, DR OTTO HELL filed Critical DR JOSEF BRUNNER
Priority to DEB121411D priority Critical patent/DE486110C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE486110C publication Critical patent/DE486110C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J20/00Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof
    • B01J20/02Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof comprising inorganic material
    • B01J20/10Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof comprising inorganic material comprising silica or silicate
    • B01J20/12Naturally occurring clays or bleaching earth

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Silicates, Zeolites, And Molecular Sieves (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)

Description

  • Herstellung von Bleicherde Weiß erde ist bekanntlich ein Gelegemisch, das die Abbauprodukte aus der Verwitterung natürlicher Silikate darstellt. Bei den bisher üblichen Verfahren des Aufschlusses von Weißerde, die hauptsächlich darin besteht, die aus der Grube kommende Erde mit Wasser, meist unter Zuhilfenahme von Zerteilern, in möglichst feine Suspension aufzuschlämmen (um sie dem Aufschluß zugGänglicher zu machen), sodann mit verdünnten Säuren aufzuschließen, abzupressen, zu waschen und zu trocknen, erhält man durch wegs Produkte, die zwar nach Maßgabe der Güte der verwendeten Roherde eine gute Bleichfähigkeit für Öle besitzen, aber infolge des Charakters der Vorbehandlung nur als feinste Staube bzw. leicht zerfallende Verklebung dieser Staube dargestellt werden können. Diese Form schränkt aber die Anwendungsmöglichkeiten der Produkte ganz erheblich ein und schließt trotz guter Bleichkraft ihre Verwendung für ein Olbleichverfahren völlig aus, das sich in neuerer Zeit bei in und ausländischen Ölraffinenen wachsend eingebürgert hat und der Hauptsache nach darin besteht, Türme mit körniger Bleichmasse zu füllen und das zu raffinierende 01 durchrieseln zu lassen. Als Bleichmasse kommen bisher in Betracht nur unaufgeschlossene und daher schlecht bleichende Weißerden, die eben infolge ihrer tonigen Beschaffenheit durch Pressen oder Trocknen in eine nur unbeständige körnige Form gebracht werden können, soweit sie nicht diese in unaufgeschlossenem Zustande ohnehin schon besitzen. Wesentlich ist, daß die bayerischen Erden, die den ausländischen an Aufschluß fähigkeit und Wirkungsgrad zweifellos iiberlegen sind, infolge der oben beschriebenen Form in aufgeschlossenem Zustande für diesen Zweck nicht in Betracht kommen.
  • Außer der ungünstigen Form der auf dem oben skizzierten Weg dargestellten - Bleicherden, besitzen diese noch den schwerwiegenden Nachteil, in Wasser tonige Beschaffenheit anzunehmen. Diese üble Eigenschaft schließt die Produkte von jeder Anwendung in wässerigem Medium aus utid setzt die Absatzmöglichkeit in der Industrie stark herab.
  • Das vorliegende Verfahren fußt auf der Erscheinung, daß die Weißerde bei Behandlung mit Wasser oder verdünnter wässeriger Lösung bis zur kolloiden Feinheit zerfällt, dagegen bei Behandlung mit konzentrierten Säuren ihre in ihrer Breccienstruktur begründete körnige Form nicht nur beibehält. sondern in dieser Form erhärtet wird, ohne der aufschließenden Säure das erforderliche Eindringen in die Kapillaren zu verwehren.
  • Aus diesem Grunde besteht das erfindungsgemäße Verfahren darin, daß-die natürliche, ungeschlllnmte und ungemahlene Bleicherde, ohne notwendig vorher getrocknet zu werden, mit konzentrierter Säure 0. dgl. (z.B. mit Salzsäure im allgemeinen nicht unter 120 Be) behandelt wird, so daß der Aufschluß ohne Zerstörung der Struktur der Erde erfolgt.
  • Die so erreichte äußerst widerstandsfähige körnige Form der Erde gestattet, die teuere Benutzung von Filterpressen zu umgehen und ermöglicht ein denkbar einfaches Auswaschen.
  • Das getrocknete Produkt ist hochaktiv, entspricht den oben gestellten Anforderungen und berechtigt zu der Erwartung, dasselbe auch in weiteren der Bleicherde in ihrer heutigen Form bisher verschlossenen Gebieten der chemischen Großindustrie einzuführen.
  • Das erhaltene Produkt hat aber noch einen weiteren wichtigen Vorteil vor den bisher bekannten; während nämlich die bisherigen Fabrikate bei kurzer Lagerung einen bedeutenden Rückgang ihrer Aktivität erleiden, was die Herstellung auf Vorrat ausschließt, erweist sich das nach dem vorliegenden Verfahren hergestellte Produkt als stabil. Diese Erscheinung beruht offenbar darauf, daß beim Aufschluß mit verdünnten Säuren eine rasch alternde und damit adsorptiv unwirksam werdende Gelmodifikation entsteht, während das mit konzentrierter Säure aufgeschlossene Produkt ein fixiertes und daher stabiles Gel darstellt. Damit ist die Möglichkeit eröffnet, deutsche Bleicherde auch ins Ausland auszuführen, ohne, wie bisher, eine Verschlechterung des Produktes durch den langen Transport befürchten zu müssen.
  • Das wesentliche Merkmal der Erfindung besteht, wie bereits betont, in der Erhaltung der Struktur der Erde unter gleichzeitiger Erzielung wesentlich anderer adsorptiver Eigenschaften, als sie den bekannten Bleicherden anhaften, ganz im Gegensatz zu den bisher geübten Aufbereitungsverfahren, die lediglich auf eine hohe Aktivität, also Bleichkraft, abzielen, ohne Rücksicht auf die äußere Form zu nehmen.
  • Die eigenartige Härte und Festigkeit sowie die große Aktivität des gewonnenen Produktes besteht offensichtlich darin, daß der natürliche Feinbau der WeiBerde, der aus einem Gewirr von Kapilarfasern besteht, nach dem vorliegenden Verfahren, nicht wie bei den gebräuchlichen Verfahren (durch Behandlung mit Wasser oder verdünnter Säure oder durch Mahlung und Trocknen) zerstört wird, sondern erhalten bleibt und durch den Einfluß der Säure zu ebenem äußerst porösen, aber harten und widerstandsfähigem Gel erstarrt.
  • Die natürliche Struktur der Bleicherde zu erhalten und zu benutzen, ist bisher nicht angestrebt worden; es kann dies auch durch keines der gebräuchlichen Verfahren erreicht werden.
  • Die bekannte Behandlung von Tonen mit höchstkonzentrierter Säure zur Erzielung von Bleichton führt schon mit Rücksicht darauf zu einem wesensfremden Produkt, als Weißerde und Ton bekanntlich volkommen verschiedene mineralogische Eigenschaften besitzen. Dem Ton fehlt im wesentlichen die Gelnatur, die gerade den günstigen, oben erläuterten Einfluß konzentrierter Säuren auf Weißerde und so die Entstehung einer widerstandsfähigen, körnigen, für die Industrie brauchbaren Bleichmasse bedingt. Bei dem genannten Verfahren wird ferner der Ton vor der Säurebehandlung gemahlen und getrocknet, was einer systematischen Zerstörung der Struktur gleichkommt. Außerdem ist dort die Anwendung der Säure in ihrer höchst konzentrierten Form betont, und zwar in solchem Maße, daß z. B. gewöhnliche konzentrierte Salzsäure von etwa zo"Be noch als iu schwach angesehen wird; bei dem vorliegenden Verfahren erfüllt Salzsäure von etwa I3 bis I40 Be ihren Zweck vollauf, so daß auch in diesem Punkte ein Fortschritt gegenüber dem bekannten erzielt ist.
  • Das aufgeschlossene Produkt ist demgemäß vollkommen neu und stellt eine Vereinigung dar, die zwischen den bisher üblichen, nur für Ölraffinerie geeigneten Bleicherden und den echten I<ieselsäuregelen ; -(beispielsweise Silikagele) liegt, eignet sich also für beide Zwecke und eröffnet dadurch, daß es die Vorzüge beider Produkte in sich vereinigt, neue Anwendungsmöglichkeiten.
  • Da der Verlust der Struktur auf durch Wässerung hervorgerufene Quellung-oder Mahlung zurückzuführen ist, so besteht die Mögliciext, bei zerfallenen Erden durch Entwässerung mittels hoher Drucke eine der natürlichen analoge, künstliche Struktur wiederzugewinnen und die so regenerierte Weiß erde nach dem vorliegenden Verfahren zu behandeln.
  • Selbstverständlich können- statt Säure auch ein Säuregemisch, ein säureabspaltendes Salz, ein Säuresalzgemisch, gasförmige Säuren oder säurehaltige Dämpfe von entsprechender Konzentration verwendet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfaren zur Herstellung von Bleicherde durch Behandeln von Weiß erde mit konzentrierten Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß die natürliche, ungeschlämmte und ungemahlene Weiß erde, ohne notwendig vorher getrocknet zu werden, mit konzentrierter Säure o. dgl. (z. B. Salzsäure im allgemeinen nicht unter I2°-Bé) behandelt wird.
DEB121411D 1925-08-23 1925-08-23 Herstellung von Bleicherde Expired DE486110C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB121411D DE486110C (de) 1925-08-23 1925-08-23 Herstellung von Bleicherde

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB121411D DE486110C (de) 1925-08-23 1925-08-23 Herstellung von Bleicherde

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE486110C true DE486110C (de) 1929-11-14

Family

ID=6995514

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEB121411D Expired DE486110C (de) 1925-08-23 1925-08-23 Herstellung von Bleicherde

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE486110C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1291319B (de) * 1960-11-25 1969-03-27 Fullers Earth Union Ltd Mehrstufiges Verfahren zum Auswaschen einer Verunreinigung aus einem in aufschlaemmbarer Form vorliegenden Feststoff

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1291319B (de) * 1960-11-25 1969-03-27 Fullers Earth Union Ltd Mehrstufiges Verfahren zum Auswaschen einer Verunreinigung aus einem in aufschlaemmbarer Form vorliegenden Feststoff

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1940068C3 (de) Kieselxerogel und seine Herstellung
DE69116828T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Zellstoff
DE69028570T2 (de) Verfahren zur Herstellung einer säureaktivierten Bleicherde
DE2834907A1 (de) Verfahren zur herstellung von holzschliff
DE2551966C3 (de) Verfahren zum Reinigen von Urokinase
DE486110C (de) Herstellung von Bleicherde
EP3110543B2 (de) Trocken modifizierte, säureaktivierte bleicherde, verfahren zu deren herstellung und verwendung dieser
EP0000129A1 (de) Verfahren zum Reinigen von Tonsuspensionen und Verwendung der erhaltenen Produkte
DE3127137A1 (de) Verfahren zur herstellung eines halbstoffes aus gemahlenem, lignocellulosischem material
DE763926C (de) Herstellung von Kohle-Kationenaustauschern
DE930270C (de) Verfahren zur Herstellung von veredeltem Batteriebraunstein aus niederprozentigem Rohbraunstein
DE533647C (de) Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus Pflanzenfaserstoffen mittels Chlors
DE1259840B (de) Mittel zur Beseitigung radioaktiver Substanzen aus waesserigen Loesungen
DE687851C (de) Verfahren zur Herstellung von Salzen der Alginsaeure aus Algen
DE597716C (de) Verfahren zur Herstellung von Bleichstoffen
AT107581B (de) Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels.
DE861999C (de) Verfahren zur Herstellung einer aktiven Kieselsaeure
DE475343C (de) Verfahren zur Reinigung von Paraffinen
AT102541B (de) Verfahren zur Schnellbleiche von pflanzlichen, lose oder in verarbeitetem Zustande vorliegenden Fasern jeder Art.
AT125453B (de) Verfahren zur Gewinnung von verspinnbaren Fasern aus faserführenden Pflanzen.
DE544868C (de) Herstellung von geformtem Kieselsaeuregel
DE946181C (de) Verfahren zur Herstellung von Verbandstoffen mit einem Gehalt an oberflaechenaktiven Stoffen
DE163659C (de)
DE836140C (de) Verfahren zum Veredeln von Faserstoffen fuer die Papier-, Karton- und Pappenherstellung
AT201421B (de) Verfahren zur Herstellung von Papiermasse aus Holz