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Gußapparat für zahnärztliche Zwecke Die Erfindung bezieht sich auf
einen Gußapparat für zahnärztliche Zwecke und besteht darin, daß ein auf den Tragstangen
der Bodenschale leicht gleitbarer -Überfalldeckel vorgesehen ist, der unmittelbar
nach erfolgtem Antriebe des Gußapparates sich auf die Bodenschale und über den mittels
besonderer Stiftführungen in der Mitte der letzteren Schale aufruhenden Formring
schachtelartig überstülpen läßt; für den Überfalldeckel sind geeignete Mittel vorgesehen,
vermöge deren er sich vor dem Gießen nahe dem Griffbügel hochhalten läßt.
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Der Apparat kommt in zwei Arten zur Ausführung.
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Die erste Ausführungsform dient zur Herstellung kleinerer Gegenstände,
wie Einlagen, Brücken und kleiner Gebißplatten usw. Auf der Zeichnung ist dieser
Apparat in den Abb, i bis 6 wiedergegeben im Größenverhältnis i : 2.
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Die zweite Ausführungsform dient zur Herstellung großer Gebißplatten.
Dieser Apparat ist auf der Zeichnung in den Abb.7 bis z1 wiedergegeben im Größenverhältnis
i :5.
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Bei der Herstellung des Gußapparates wurde das äußere Gerüst der bekannten
Handschleuder beibehalten, nämlich eine Bodenschale a (Abb. i und . q.), an der
zwei Stützpfeiler c durch den Bügel- f miteinander verbunden sind. In den Bügel
f ist mit seinem einen Ende ein' starker Draht i gelenkig eingelegt, das andere
Ende des Drahtes ist wiederum gelenkig mit der Handhabe k verbunden, durch die,
wie üblich, der Apparat in Schleuderbewegung gesetzt werden kann. Die bisher dargelegte
Bauart entspricht der der bekannten Handschleuder.
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Gemäß der Erfindung sind in die Bodenschale zwei Stiftchen m eingelassen.
Zwischen Bodenschale und Bügel ist eine zweite Schale b als Überfalldeckel eingelegt.
Die Öffnung des Überfalldeckels b ist der Öffnung der Bodenschale zugekehrt, und
zwar ist der Durchmesser des Überfalldeckels etwas kleiner als der der Bodenschale.
Seitlich trägt der Überfalldeckel zwei kleine Röhren oder Ringe d. Am Boden des
Überfalldeckels b ist nach außen ein kleiner Haken g angebracht. Dem Haken des Überfalldeckels
entspricht ein zweiter Haken g1, welcher an dem Bügel f befestigt ist. Zwischen
die beiden kleinen Haken g, g1 wird ein kleiner Gummiring h oder eine kleine Feder
eingespannt. Dieser Gummiring oder die Feder hält den Überfalldeckel b hoch.
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Das Einlegen des Überfalldeckels zwischen Bügel und Bodenschale wird
dadurch ermöglicht, daß der obere Teil der Schleuder zerlegbar ist, wie aus Abb.
6 in vergrößertem Maßstabe zu ersehen ist. Abb. 6 zeigt das Ende eines Stützpfeilers
c, der gewindeartig ausgeschnitten ist zur Aufnahme des Bügelteiles f ; der durch
eine Schraubmuffe e gesichert werden kann. Es zeigt den Apparat Abb. i in Ansicht
vor Gebrauch, Abb. 2 in Ansicht mit der eingelegten Gußküvette in die Bodenschale,
Abb.3 in Ansicht nach dem Gußvorgang,
-Abb. q. im Schnitt nach dem
GuBvorgang. Aus Abb. 3 und q. geht hervor, . daß beim Gußvorgang durch den Schwung
der Schleuder der Überfalldeckel auf die Bodenschale herabgefallen ist und sich
mit der Bodenschale schachtelartig zusammengeschlossen hat. Der Gummiring h ist
beim Gußvc.rgang abgesprungen. Die Abb. q. zeigt, deß im Boden des Überfalldeckels
Asbestscheiben y eingelegt sind, die beim Gußvorgang dem freien Rand der Güßküvette
l aufliegen und diesen abschließen.
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Als Zubehör des Gußapparates dienen Gußküvetten von bestimmter Gestalt
(Abb.'g). Der Formring wird z. B. von einer. Lasche eingefaßt, welche zwei Durchbohrungen
n zeigt, sö daß die Gußküvette 'übel die beiden in die Bodenschale eingelassenen
Stifte m aufschiebbar ist und fest aufsitzf. Die Formringe in ovaler und runder
Form werden in allen notwendigen Höhenmaßen und Durchmessern auf Vorrat gehalten.
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Gemäß der zweiten Ausführungsform ist eine Achse a1 (Abb. 7- und 8)
durch eine Haltevorrichtung bi auf eine Tischplatte k1 festgeschraubt oder in eine
Wand eingelassen. Die Achse ist von einem Mantel cl umgeben. An diesem Mantel ist
einerseits ein Hebel dl angebracht, welcher. sowohl einen Handgriff ei
als
auch ein bewegliches Balanciergewieht f 1 trägt. Dem Hebel gegenüber sind am Mantel
zwei -feste Eisenstäbe h1 angebracht. Weiterhin befindet sich am Mantel der Achse
noch ein zweiter Handgriff g2. In die beiden Enften der Eisenstäbe hl ist eine-zweite
Achse il gelenkig eingefügt. In Abb. ix ist diese zweite Achse il, i2 mit einem
Eisenträger hl in vergrößertem Maßstabe gezeigt.
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Die Achse il trägt die weitere Apparatur des Gußapparates, deren Einzelteile
in der gleichen Weise konstruiert sind, wie die entsprechenden Teile des Handschleuderapparates
der- ersten Ausführungsform. - _ In Abb. g ist ein Teil des Gußapparates gezeigt
beim ersten.' Antrieb des Hebelarmes (hier ist der Überfalldeckel durch den Gummiring
noch hochgehalten). Bei der Auswirkung der Zentrifugalkraft ist der Gummiring abgesprungen,
und der Überfalldeckel ist auf die Bodenschale herabgefallen und bildet mit dieser
einen schachtelartigen Abschluß (Abb. zo).
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Während der Antrieb des Apparates durch den Hebelgriff ei geschieht,
wird nach dem Guß der Apparat mittels Handgriff g2 gebremst und angehalten.
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Die Verwendung des geschilderten Gußapparates in zwei Ausführungsformen
zeigt wesentliche Fortschritte im Vergleich zu den bisher bekannten Gußapparaten.
.Der neue Gußapparat stellt eine Kombination des Schleuderverfahrens und des Preßdruckverfahrens
dar. Die Ausnutzung der Kraft beim Schleuderverfahren und die Ausnutzung der Kraft
beim Preßdruckverfahren treten gleichzeitig in Wirksamkeit. Die- Ausnutzung der
Zentrifugalkraft geschieht durch Rotation des Schleuderapparates, und die Ausnutzung
. des Preßdruckes durch das Herabfallen des Überfalldeckels bei der Rotation der
Schleuder.
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Ein weiterer Fortschritt der Erfindung besteht darin, daß der Apparat
es ermöglicht, homogene Goldlegierungen beim Gußobjekt zu erzielen, und daß die
Legierung nur so wenige Löcher aufweist, daß die Gußarbeit die notwendige Festigkeit
gegenüber dem Kaudruck besitzt.
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Durch die der Erfindung zugrunde liegende Konstruktion, die EinfügüngdesÜberfalldeckels,
wird beim' Guß ein schachtelartiger Abschluß des Überfalldeckels mit der Bodenschale
herbeigeführt. Dieser Abschluß verhindert eine vorzeitige Abkühlung des Gußobjektes
in der ..@xußküvette durch die äußere kalte atmosphärische Luft. Bei Abschluß der
äußeren kalten atmosphärischen Luft wird der Legierung die Möglichkeit gegeben,-
in dem sogenannten Interkristallisationsintervall, also nach der. Schmelze, Kristalle
von- homogener Struktur zu bilden.