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Vorrichtung zur Ermittelung der richtigen Klemmentfernung von Streckwalzenpaaren
für Faserstoffe Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ermittelung der richtigen,
Klemmentfernung von Streckwalzenpaaren für Faserstoffe.
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Bei Faserstoffen, die zwischen. Streckwalzenpaaren aus dickeren Lunten
zu dünneren vemogen werden, soll die Entfernung der Klemmstellen der einzelnen Streckwalzenpaare
voneinander möglichst nahe an die durchschnittliche Faserlänge des Rohstoffes heranreichen,
um die Anzahl der frei schwimmenden kürzeren Fasern so niedrig .als möglich zu halten.
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Mit dieser Klemmentfernung steht auch der Klennmdruck der Walzenpaare
aufeinander in engem Zusammenhang. Ferner ist auch die Oberflächenbeschaffenheit
der Streckwalzen von großer Bedeutung. Ebenso kann der Feuchtigkeitsgehalt einer
Faserstofllunte und die ihr erteilte Drehung die Einstellung der Entfernung der
Klemmstellen sehr stark beeinflussen.
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Infolge des engen Zusammenhanges dieser wichtigen Einflüsse ist es
unmöglich, die richtige und günstigste Klemmentfernung der Streckwalzen für einen
Faserstoff allgemein gültig zu bestimmen. Nicht ,nur in verschiedenen Fabriken,
sondern auch an verschiedenen. Maschinen einer Fabrik bedingen die mannigfachen
Einflüsse die Einstellung verschiedener Klemmentfernung für ein und denselben Faserstoff.
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Technologisch betrachtet, ist die Faserlunte, zwischen zwei. Streckwahenpaaren
eingespannt, einem bestimmten Zug unterworfen, der sicher und groß genug sein muß,
um die Fasern auseänanderzmiehen und dadurch die beabsichtigte Verjüngung des Querschnittes
zu erreichen. Die Streckwalzenpaare müssen imstande sein, diesen Zug auf die Lunte
sicher genug auszuüben, ohne ein merkliches Durchgleiten der Fasern durch die Klemmstellen:
zu gestatten. Bei zu enger Stellung der Streckwalzenp.aare besteht die Gefahr, daß
die längeren Fasern der Lunte zerrissen werden; bei zu weiter Stellung ist die Anzahl
der frei schwimmenden Fasern eine zu große.
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Zweck der Erfindung ist, eine Vorrichtung zu schaffen, die die richtige
Klemmentfernung der Streckwalzenpaare zu ermitteln gestattet.
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Die Erfindung besteht darin, daß ein die Lunte zwischen zwei Streckwalzenp,aaren,
z. B: einer Spinnmaschine, erfassender oder auf diese aufseizbarer Teil derart mit
einem Kraftmesser verbunden ist, da,B die zum Bruch der Lunte erforderliche Zug-
oder Druckkraft ablesbar angezeigt wird.
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Ein, Ausführungsbeispiel für die Erfindung ist auf der Zeichnung schematisch
veranschaulicht, und zwar stellen dar: Abb. i eine Seitenansicht zweier Streckwalzenpaare
mit durchlaufender belasteter Lunte, Abb. z eine Vorrichtung nach der Erfindung
in der Laufrichtung der Lunte gesehen,
Abb.3 und q. Seitenansichten
eines Streckwerks mit verschiedenen Ausführungsformen der Vorrichtung nach der Erfindung,
teilweise geschnitten.
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In Abb. i sind zwei Streckwalzenpaare 1, 2 und 3, q. mit der zwischen
ihnen geführten Luntea dargestellt. Durch einen Pfeils ist eine auf die Luntea ausgeübte
Druckkraft angedeutet, die den, Bruch der Lunte herbei.-. führen .soll.
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In Abb.2 ist eine Vorrichtung für diesen Zweck veranschaulicht, die
beispielsweise aus einem auf die Lunte a aufgesetzten Preßstück 6 und einem Träger
7 für beliebig viele aufzulegende Gewichte 8, 9, io bestehen, kann. Die Gewichtsstücke
sind dort als ioo-Gramm-und 4o-GTamm-Stücke angedeutet.
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Bei der Ausführung nach Abb.3 soll die Lunte auf Zug beansprucht werden.
Für diesen Zweck ist zwischen, den Streokwalzenpaa.ren ein, Zugglied i i angeordnet,
das mit einer Meßvorrichtung verbunden ist. Diese Meßvorrichtung besteht beim gezeichneten
Ausführungsbeispiel aus einen. Kolben 12 mit Zeiger 13. Der Kolbens 12 ist durch
eine Kolbenstange 14 mit dem Zugglied ii verbunden und steht unter dem Ein$uß einer
Druckfeder 15. Kolben 12 und Druckfeder 15 sind im Innern eines mit Boden versehenen
Rohrstückes 16 untergebracht. Wird dieses in Richtung des Pfeiles 17 angehoben,
so wird auf die Luntea ein Zug ausgeübt, dessen Größe an einer Skala 18 ablesbar
ist.
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Bei der Ausführungsform .nach der Abb. q wird die Luntea ebenfalls
durch ein Zugglied i i gefaßt, das mit dem Arm eines auf einer Skala 2o spielenden
Gewichtshebels ig verbunden ist. Diese Skala 2o ist an einem Rahmen 21 angebracht.
Ferner weist dieser Rahmen 21 z. B. einen Halter oder einen Handgriff 22 auf, womit
die Vorrichtung gehoben werden kann, so daß durch diesen Zug in dem Zugglied i i
die Luntea entsprechend beansprucht wird.
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Weil bei Verwendung der Vorrichtung nach der Erfindung im Grunde genommen
nur der ,gleitende Reibungswiderstand der Fasern in Betracht kommt, so hängt die
zum Bruch der Lunte führende Kraft unter sonst gleichen Umständen lediglich von
der Anzahl der im Luntenquerschnitt bfindlichen Fasern ab, also von der Nummer der
Lunte. Die Oberflächenbeschaffenheit der Fasern, ist z. B. bei Baumwolle für die
einzelnen Baumwollsorten zwar etwas voneinander verschieden, kann aber praktisch
ganz vernachlässigt werden, so gering ist deren Einfluß hier.
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Nach: der Erfindung soll nun die Klemmentfernung der Streckwalzenpaare
so gewählt werden, daß für jede Luntennummer eine bestimmte Kraft zum Durchbrechen
derselben nötig ist. Mithin stellt diese Kraft eine Funktion der Luntennummer dar.
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Die einer Luntennummer zugeteilte Bruchkraft gilt beispielsweise bei
Baumwolle nicht nur für eine gewisse Baumwollsorte mit bestimmter Faserlänge, sondern.
auch für jede beliebige Baumwollsorte mit anderer Faserlänge. Die Klemmentfernung
muß eben so gewählt werden, daß sie bei größerer Stapellänge des Rohstoffes weiter,
bei kürzerer Stapellänge enger wird, damit für eine bestimmte Luntennummer die ihr
zugehörige Bruchkraft der Lunte erreicht wird, unabhängig von der Faserlänge des
Rohstoffes und unter voller Berücksichtigung aller in Frage kommender Nebeneinflüsse.
Dies ist bei der neuen: Vorrichtung möglich, weil die Bruchkraft unmittelbar an
der Bearbeitungsmaschine selbst festgestellt wird.