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Spritzgußmaschine, deren bewegliche, mit einer Kolbenstange verbundene
Formhälfte durch Flüssigkeitsdruck angetrieben wird Es ist bekannt, bei Spritzgußmaschinen
die bewegliche Hälfte der zweiteiligen Form mit einer Kolbenstange zu verbinden,
um sie durch auf den Kolben wirkenden Flüssigkeitsdruck anzutreiben. Dabei wirkt
der Flüssigkeitsdruck beim Schließen der Form auf die freie Seite, beim Öffnen der
Form auf die Kolbenstangenseite des Kolbens. Dies hat zur Folge, daß die beim Öffnen
wirkende Kraft um den der Kolbenstangenfläche entsprechenden Druck kleiner als die
beim Schließen wirkende Kraft ist. Dieser Unterschied ist jedoch bei der üblichen
Ausführung des Kolbenantriebes, bei der die Stärke der Kolbenstange im üblichen
Verhältnis zum Kolbendurchmesser steht, nur so gering, daß er praktisch nicht ins
Gewicht fällt und jedenfalls nicht entfernt dem bedeutenden Unterschied zwischen
der für das Schließen einerseits und das Öffnen andererseits erforderlichen Kraft
entspricht. In Anbetracht des geringen Unterschiedes zwischen den beiden wirksamen
Kolbenflächen ist vor allem auch der Verbrauch an Druckflüssigkeit für beide Bewegungsrichtungen
fast gleich, so daß sich bei der Öffnungsbewegung ein Energieaufwand, der den Bedarf
weit übersteigt, und damit ein entsprechender Energieverlust ergibt.
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Zur Beseitigung dieser Mängel wird gemäß vorliegender Erfindung der
Kolbenstange ein solcher Durchmesser gegeben, daß die zum Öffnen der Form erforderliche,
auf die Kolbenstanensei_te wirkende Flüssigkeitsmenge gegenüber der'zum"- Schließen
notwendigen Flüssigkeitsmenge entsprechend dem Unterschied zwischen Öffnungs- und
Schließdruck der Form herabgesetzt wird. Es wird"dadurch bei beiden Bewegungsrichtungen
derFlüssigkeitsdruck richtig ausgenutzt und ein wirtschaftlicher__Verbrauch"'der
Druckflüssigkeit erreicht.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
in einer Seitenansicht'-'der Maschine mit teilweisem Längsschnitt.
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Die dargestellte Maschine entspricht im allgemeinen Aufbau einer bekannten
Ausführungsform. Sie besitzt einen Schmelzkessel z von bekannter Bauart und eine
in ihn hineinhängende, über ihm aufZapfen 3 kippbar gelagerte Druckkammer 2. Die
Zapfen 3 sind zweckmäßig hohl für die Einführung von Druckluft in die Druckkammer,
wie ebenfalls in der einschlägigen Technik bekannt. Ein geeignetes Kniehebel- bzw.
Kurbelgetriebe 4, das durch den Umlauf einer Welle 5 in Tätigkeit gesetzt wird,
bewirkt das Kippen der Druckkammer.
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Auf einer Heizkammer 6 und einem Fuß 7 ist ein Rahmen 8 gelagert.
Dieser weist eine Mehrzahl von Stangen auf, die Gleitlager 9
tragen,
welche durch eine Platte io miteinander verbunden sind. Letztere trägt ihrerseits
den Matrizenschlitten ii und dessen Zylinder i2. Um den Rahmen und Schlitten zur
Anpassung an Matrizen verschiedener Größe zu bewegen, besitzen die Stangen 8 Zahnungen
13, die .mit Zahntrieben 14 zusammen wirken. Durch Drehen der Triebe 14 kann der
ganze Schlitten bewegt werden. Eine Kurbel 15 dient zum Drehen der Triebe 14.
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Der Zylinder und Schlitten sind bei 16 drehbar auf dem Rahmen gelagert
und das vordere Ende der durch den Schlitten und den Zylinder gebildeten Einheit
ist gelenkig mit einem Lager 17 verbunden, das auf einer schrägen Gleitstange 18
gleiten kann. Der Matrizenschlitten ist ferner mit einer Einstellvorrichtung ig
versehen, mittels deren er für verschiedene Breiten der Matrizen eingestellt werden
kann.
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Im Zylinder i2 gleitet ein Kolben 21, dessen Kolbenstange 2o im Vergleich
zum Kolben selbst so stark ist, daß der Kolbendurchmesser nur wenig größer als der
Stangendurchmesser ist und der Kolben auf der Stangenseite eine verhältnismäßig
kleine ringförmige Stoßfläche aufweist.
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Am einen Ende des Zylinders 12 sind mehrere Stangen 23 befestigt,
auf denen der Schlitten ii gleitet; am linken Ende dieser Stangen ist ein Matrizenkopf
24 befestigt, der einen festen Matrizenteil 25 trägt. Mit dem festen Matrizenteil
25 wirkt ein beweglicher Matrizenteil26 zusammen, der von dem mit dem Schlitten
ii verbundenen Matrizenkopf 27 getragen wird. Der Schlitten ii gleitet mit dem Matrizenkopf
27 und dem Matrizenteil 26 längs der Stangen 23 unter dem Einfluß der Kolbenstange
2o, die ihrerseits mit dem Schlitten verbunden ist. Es ist ersichtlich, daß bei
Bewegung des Schlittens und der mit ihm verbundenen Teile nach rechts die ganze
Vorrichtung unter Kippen um den Zapfen 16 gehoben wird durch das Zusammenwirken
des Lagers 17 mit der schrägen Führungsstange 18. Ferner ist ersichtlich, daß die
Düse 28 der Druckkammer 2 in der angehobenen Stellung etwas über dem Spiegel des
Metalls im Schmelztopf liegt und der Öffnung 29 zwischen den beiden Matrizenteilen
25 und 26 dicht gegenübersteht.
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Eine durch einen Handhebel 31: betätigte Luftsteuervorrichtung
30 steuert dem Übertritt von Druckluft in die Druckkammer 2, um das Metall
durch die Düse 28 zu treiben. Die Einzelheiten dieser Vorrichtung bilden keinen
Teil der Erfindung und brauchen nicht beschrieben zu werden.
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Um Flüssigkeitsdruck zur Wirkung auf den Kolben 21 zu bringen, sind
zwei Rohrverbindungen vorgesehen, von denen die eine 36 zu einer Öffnung 32 am hinteren
Zylinderdeckel, die andere 37 zu einer Öffnung 33 am vorderen Zylinderende in der
Nähe des Punktes geht, an welchem die Stoßfläche 22 die Schulter 34 des Zylinders
berührt. Ein Kanal 35 in der Schulter 34 führt von der Öffnung 33 ins Zylinderinnere,
um dort den Flüssigkeitsdruck zur Wirkung auf die Stoßfläche 22 des Kolbens zu bringen.
Die Rohre 36 und 37 führen zu einem Ventil 38, das von irgendeiner geeigneten bekannten
Bauart sein kann und den Durchgang der Druckflüssigkeit von dem Zuleitungsrohr 39
nach den Rohren 36 und 37 sowie auch den Auslaß 40 steuert. Die Einzelheiten dieses
Ventils bilden keinen Teil der Erfindung und brauchen nicht beschrieben zu werden.
Ein Handhebel 41 dient zum Betätigen des Ventils 38. ,Es ist klar, daß die Rohre
36 und 37 sowohl für die Zuleitung als für die Ableitung der Druckflüssigkeit zum
und aus dem Zylinder 12 dienen.
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Beim Arbeiten der Maschine wird auf das Ventil 38 so eingewirkt,
daß je nach Bedarf Druckflüssigkeit entweder bei 32 oder bei 33 in den Zylinder
eingelassen wird, und es ist ersichtlich, daß der durch die bei 32 in den. Zylinder
eintretende Druckflüssigkeit ausgeübte -Druck viel größer ist und die beiden Matrizenteile
zwangläufig zusammenbringt.