DE484594C - Verfahren zum Schmelzen von Glas - Google Patents

Verfahren zum Schmelzen von Glas

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DE484594C
DE484594C DEK99446D DEK0099446D DE484594C DE 484594 C DE484594 C DE 484594C DE K99446 D DEK99446 D DE K99446D DE K0099446 D DEK0099446 D DE K0099446D DE 484594 C DE484594 C DE 484594C
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    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B5/00Melting in furnaces; Furnaces so far as specially adapted for glass manufacture
    • C03B5/12Melting in furnaces; Furnaces so far as specially adapted for glass manufacture in shaft furnaces
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B1/00Preparing the batches
    • C03B1/02Compacting the glass batches, e.g. pelletising
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B3/00Charging the melting furnaces
    • C03B3/02Charging the melting furnaces combined with preheating, premelting or pretreating the glass-making ingredients, pellets or cullet
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B5/00Melting in furnaces; Furnaces so far as specially adapted for glass manufacture
    • C03B5/16Special features of the melting process; Auxiliary means specially adapted for glass-melting furnaces

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Glass Melting And Manufacturing (AREA)

Description

  • Verfahren zum Schmelzen von Glas Die allgemein übliche Art, Glas herzustellen, besteht darin, daß das lockere Gemenge, das die Rohstoffe möglichst gleichmäßig gemischt enthält, in das auf hoher Temperatur befindliche Schmelzgefäß (Hafen oder Wanne) in verhältnismäßig kleinen Posten' eingetragen wird. Das Temperaturgebiet, das dabei für ein gegebenes Glas Anwendung findet, ist ein verhältnismäßig eng begrenztes. Im Grunde genommen steht die Einschmelztemperatur der Läuterungstemperatur nahe. Sie liegt nur insoweit unter ihr, als das eingelegte Gemenge durch seinen Wärmeverbrauch die Umgebung abkühlt. Im ganzen genommen ist also die Temperatur, der das Gemenge ausgesetzt wird, von vornherein eine sehr hohe. Das führt zu einer Reihe von Mängeln. Durch die plötzliche überaus starke Erhitzung gehen die Reaktionen zwischen den Gemengebestandteilen sehr ungleichmäßig vor sich. An der Außenseite der frischen Einlage gehen sie stürmisch vonstatten, im Innern bleibt der von der Einlage gebildete Kegel kalt. Die rasch sich bildenden leicht flüssigen Verbindungen fließen aus dem Gemenge, entmischen dies und erschweren die spätere Homogenisierung des zu erschmelzenden Glases. Sie sind alkalireich und fressen besonders stark Hafen-7und Wannenwandung an. Besonders aber wird für den ganzen Vorgang der Überführung des Gemenges in ausarbeitbares Glas außerordentlich viel Zeit in Anspruch genommen. Infolgedessen ist die Glasmenge, die in einer bestimmten Zeit aus einem gegebenen Ofen ausgearbeitet werden kann, beschränkt, und damit werden die Gestehungskosten durch zu hohen Kohlenverbrauch, zu hohe Quote- für Amortisation und Verzinsung, Verschleiß an feuerfestem Material usw. unnötig hoch.
  • Der Leitgedanke der vorliegenden Erfindung ist nun der, dieÜberführung des Gemenges, in dem Alkalisalze oder ähnlich leicht schmelzbaren Stoffe mit Ausnahme der Chloride enthalten sind, in Glas nicht vollkommen von Anfang an bei der für das endgültige Durchschmelzen notwendigen Temperatur zu vollziehen, sondern ein das Schmelzen nur einleitendes Vorstadium einzuschalten, so zwar, daß diese Einleitung des Schmelzvorganges bei entsprechend ganz allmählich gesteigerter aber nicht bis zur Schmelzung unter Glasbildung ausreichender Temperatur schrittweise so vor sich geht, daß das Gemenge sich ziemlich gleichmäßig durch die ganze Masse ändert, wobei eine Bindung der einzelnen Bestandteile des Gemenges eintritt. Es zeigt sich nämlich, daß ein so erhitztes Glasgemenge durch die ganze Masse hindurch die bei den durchlaufenen Temperaturen möglichen Umsetzungen gleichmäßig erfährt und die etwa entstehenden Reaktionsgase, wie z.B.dieKohlensäure der Carbonate, nahezu vollkommen entweichen, bevor dann nach weiterer Temperatursteigerung ein eigentliches Schmelzen eintritt. Diese Umsetzungen zwischen den Bestandteilen machen sich auch dadurch kund, daß das Gemenge schwindet ujid sintert, d. h. sich verdichtet, ähnlich wie eine keramische Masse beim Brand. Während ein Gemenge bei der Schmelzung, wie sie jetzt üblich ist, unruhiges und ungleichmäßiges Schmelzen unter starkem Aufblähen und Aufbrausen zeigt, vollzieht das gleiche Gemenge, im Sinne der vorliegenden Erfindung, den Übergang zur Schmelze ruhig, ohne Aufblähen, ohne daß die Gasentwicklung sichtbar wird, nur unter deutlichem Sintern (Verdichten und Schwinden). Man könnte, wie gesagt, wenn man weiter so langsam erhitzt, daß das sich in Glas umwandelnde Gemenge mit seinen inneren Umsetzungen der jeweils herrschenden Temperatur vollkommen folgt, die ganze Überführung in das gewünschte Glas in der geschilderten Weise vornehmen. Aber das hat sich nicht für alle Zwecke praktisch erwiesen. Es empfieht sich, das Verfahren im wesentlichen als Maßnahme zur Vorbereitung der Schmelze zu verwenden, so daß man es, gemäß der vorwiegend . auftretenden Erscheinung, am besten als Vorsintern bezeichnen dürfte. .
  • Die grundsätzliche Art der Ausführung des vorliegenden Verfahrens ergibt sich aus dem Vorstehenden ohne weiters. Das gut gemischte Gemenge wird in einer Einrichtung, die gestattet, die Erhitzung-allmählich vorzunehmen, langsam so weit erhitzt, bis eine vollkommene Durchsinterung eingetreten ist. Diese Erhitzung geschieht am besten im Gegenstrom von Gut und Wärme, z. B: in der Weise, daß das Gemenge auf einem Förderband oder Wagen in einem geeigneten Kanal den Heizgasen entgegengeführt wird. Das auf diese Weise vorgesinterte Gemenge wird am besten noch im heißen Zustande dem Schmelzraum zugeführt.
  • Um die Vorsinterung zu beschleunigen, wird das Gemenge mit Vorteil durch Schlagen -oder Pressen verdichtet. Am besten ist es, die Verdichtung in verhältnismäßig kleinen Posten so stark zu wählen, daß die gepressten Teile Zusammenhalt bekommen, also Formlinge oder Preßlinge herzustellen.
  • Die Brikettierung des Gemenges ist ja schon häufiger vorgeschlagen, aber immer nur im Hinblick auf die unmittelbare Beschickung des Schmelzraumes mit den Briketts. Man wollte dabei vor allem eine kontinuierliche Beschickung für die Wannen ohne die Gefahr des Staubens erreichen. Für das vorliegende Verfahren werden diese Vorteile ebenfalls erreicht, aber die Brikettierung ist nur Mittel, den Hauptteil des Verfahrens, das Vorsintern, zu fördern. Infolge der Brikettierung kann die Oberfläche, die bei der Vorsinterung sich der Wärmezufuhr zum Gemenge darbietet, größer gemacht werden als beim geschlossenen Haufen. Natürlich dürfen die Briketts nicht in dichten lückenlosen Haufen erhitzt werden. Ebenso erfolgt die Durchwärmung der Briketts rascher. Vor allem aber ist die Berührung der Einzelteilchen viel stärker und infolgedessen der Verlauf der Reaktion im festen Zustande viel rascher. Kurzum, der Vorgang des Vorsinterns wird unter sonst gleichen Verhältnissen wesentlich beschleunigt.
  • Im allgemeinen läßt sich das Gemenge bei verhältnismäßiggeringenDrucken zu ausreichend haltbaren Stücken zusammenpressen. Oft kann dies durch schwache gleichmäßige Anfeuchtung erleichtert werden. In Fällen, wo organische Bestandteile zum Zwecke der Reduktion dem Gemenge zugefügt werden, kann dieser Zusatz in der Form von Pech, Teer, Öl und ähnlichen Stoffen gemacht werden, die dann die Brikettierung erleichtern.
  • Was die Erhitzung betrifft, so kann diese in Öfen jeder Art geschehen. Am besten wählt man- Tunnelöfen oder kanalartige Öfen, die entweder direkt oder indirekt beheizt werden. Nun ist aber zu beachten, daß die Wärmewirtschaft der Glasschmelzöfen sehr im, argen liegt. Nur 12 bis 15% der aufgewandten Wärme werden für den eigentlichen Schmelzvorgang ausgenutzt. Daher kommt es auch, daß eine große Menge Abwärme bei jedem Glasschmelzofen zur Verfügung steht. Einerlei ob Regeneratoren oder Rekuperatoren für die Wiedergewinnung der Wärme verwandt werden, immer ziehen die Heizgase mit mindestens 6oo ° ab.
  • Das vorliegende Verfahren, das Glasschmelzen durch den Vorsinterungsgang einzuleiten, gibt nun die Möglichkeit, in wirtschaftlicher Weise die Abhitze der Glasschmelzöfen zu verwerten. So besteht z. B. der Weg, daß man zwischen Schornstein und Rekuperator oder Regenerator einen Kanal einschaltet, durch den das brikettierte Gemenge zum Zwecke des Vorsinterns geführt wird.
  • Zu der Verbesserung der Wärmewirtschaft des Glasschmelzens, die sich aus den öben bereits erwähnten Gesichtspunkten ergibt, tritt also noch die Möglichkeit einer außerordentlich wirtschaftlichen Abhitzeverwertung hinzu.
  • Das Verfahren kann natürlich auch in der Weise durchgeführt werden, daß Vorsinterung und Schmelzen nacheinander in demselben Ofen vorgenommen werden. Es kann zu diesem Zweck das Gemenge, am besten in verdichtetem Zustande in einem Kanalofen, etwa in Häfen, allmählich der Stelle höchster Temperatur zugeführt werden, aus der dann das Ausarbeiten der Masse erfolgt.
  • Wenn oben gesagt ist, daß in dem Gemenge Alkalisalze oder ähnlich leicht schmelzbare Stoffe mit Ausnahme der Chloride enthalten sind, so schließt das die Verwendung von Stoffen nicht aus, in denen sich Chloride in unwesentlichen Mengen, z. B. als Verunreinigungen, befinden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Schmelzen von Glas unter Verwendung von Alkalisalzen oder ähnlich leicht schmelzbaren Stoffen mit Ausnahme der Chloride, dadurch gekennzeichnet, daß das pulvrige Gemenge nicht sogleich der zur Schmelzung unter Glasbildung ausreichenden Temperatur, sondern nur einer zur Bindung des Pulvers ausreichenden Erhitzung mit so langsamem und bis zu solchem Betrage geführtem Temperaturanstieg unterworfen wird, daß die unterhalb der Bildungstemperatur des Glases möglichen Umsetzungen durch die ganze Masse hindurch gleichmäßig eintreten und etwa entstehende Reaktionsgase nahezu vollständig entweichen, bevor das eigentliche Schmelzen eintritt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das pulvrige Gemenge vor der Erhitzung in bekannter Weise brikettiert wird.
DEK99446D 1926-06-16 1926-06-16 Verfahren zum Schmelzen von Glas Expired DE484594C (de)

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DEK99446D DE484594C (de) 1926-06-16 1926-06-16 Verfahren zum Schmelzen von Glas
DE675519X 1928-11-12

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE884400C (de) * 1949-11-01 1953-07-27 Metallgesellschaft Ag Verfahren zum Sintern von Glasgemengen
DE930946C (de) * 1949-09-23 1955-07-28 Actien Ges Der Gerresheimer Gl Verfahren zum Betrieb von Glas- od. dgl. Schmelzoefen mit vorgesintertem Gemenge
DE1207557B (de) * 1961-01-16 1965-12-23 Ernst Holger Bertil Nystroem Verfahren zur Vorbehandlung des Gemenges beim Herstellen von Glas oder glasartigen Stoffen
DE1235528B (de) * 1959-05-12 1967-03-02 Glaverbel Verfahren und Vorrichtung zum Vorwaermen, Eintragen und Schmelzen eines Gemenges in einem Glasschmelzofen

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DE884400C (de) * 1949-11-01 1953-07-27 Metallgesellschaft Ag Verfahren zum Sintern von Glasgemengen
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DE1207557B (de) * 1961-01-16 1965-12-23 Ernst Holger Bertil Nystroem Verfahren zur Vorbehandlung des Gemenges beim Herstellen von Glas oder glasartigen Stoffen

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