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Einrichtung zur Umkehr der Drehrichtung für Elektromotoren mit Bürstenverschiebung,
insbesondere Drehstrom-Kommutatormotoren Die Erfindung betrifft eine Einrichtung
zur Umkehr der Drehrichtung von Elektromotoren mit Bürstenverschiebung, wie sie
insbesondere z. B. beim Antrieb von -Spinnereimaschinen durch Drehstrom-Kommutatormotoren
verwendet wird. Bei derartigen Antrieben müssen nicht nur die Phasenanschlüsse für
den Motor vertauschbar sein, auch die Bürsten müssen sowohl für den Anlauf in den
beiden Drehrichtungen als auch für die selbsttätige Geschwindigkeitsregelung im
Betriebe in zwei verschiedene Grundstellungen gebracht werden können. Bisher wurde
dies dadurch erreicht, daß ein Verstellhebel mit einer sogenannten Verstellwelle
verbunden und diese durch eine Gelenkstange mit dem Bürstenträger gekuppelt ist.
Zum Umstellen für die verschiedenen Drehrichtungen wird der Verstellhebel umgelegt.
Außerdem muß aber noch der Anschlag für die Kurzschlußstellung verstellt werden,
und bei selbsttätiger Regelung der Bürsteneinstellung im Betriebe muß auch noch
die Antriebsstange vom Regelantrieb utngehängt werden, da -sie für beide Drehrichtungen
in demselben Sinne wirkt. Zu diesen Nachteilen tritt noch der, daß die bedienende
Person bei der Verstellung des Hebels im Betriebe je nach der- Drehrichtung des
Motors den Hebel in verschiedener Richtung bewegen muß.
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Diese Nachteile werden nach der Erfindung dadurch vermieden, daß der
Verstellhebel für seine Bewegungen für die beide Drehrichtungen des Motors mit der
Bürstenbrücke in zwei verschiedenen Lagen so kuppelbar ist, daß diese Bewegungen
des Verstellhebels dieselbe Richtung erhalten. Hierdurch wird erreicht, daß der
Anschlag für die Kurzschlußstellung des Hebels bei der Einstellung des Hebels für
eine andere Bewegungsrichtung nicht verstellt zu werden braucht, ferner braucht
bei selbsttätiger Regelung der Bürsteneinstellung im Betrieb die Antriebsstange
des Regelantriebes nicht umgehängt zu werden, und schließlich kann die bedienende
Person den Hebel für beide Drehrichtungen des Motors in derselben Richtung bewegen,
wodurch die Anforderungen an ihre Aufmerksamkeit verringert werden.
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Ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung ist in Abb. i und a der
Zeichnung in der Achsrichtung des Motors und senkrecht zu
dieser
veranschaulicht. Mit i ist der Verstellhebel bezeichnet, mit 2 die Verstellwelle
und mit 3 der Bürstenträger. Die Verstellwelle besitzt in bekannter Weise einen
Arm 4., der durch eine Gelenkstange 5 mit dem Bürstenträger 3 gelenkig verbunden
ist. Mit R ist die Anfangsstellung am Bürstenträgerkreis bezeichnet, aus der das
Gelenk des Bürstenträgers -und der Stange 5 bewegt wird, wenn der Motor mit der
Drehrichtung nach rechts in Bewegung versetzt werden soll. Von diesem Punkte aus
wird der Bürstenträger in der Richtung des angegebenen Pfeiles nach rechts verschoben,
bis er seine volle Drehzahl erreicht hat. L ist der entsprechende Ausgangspunkt
für die Linksdrehung des Motors. Mit K ist die Mittelstellung zwischen den beiden
Anfangspunkten R und L, die sogenannte Kurzschlußstellung des Bürstenträgers, bezeichnet.
Nach der Erfindung ist nun der Verstellhebel i nicht, wie bisher, fest mit der Verstellachse
verbunden, sondern gegen diese verstellbar, und zwar ist in diesem Beispiel der
Hebel zu diesem Zweck mit einer Zwischenwelle 6 verbunden, die ihrerseits durch
einen Arm 7 und eine Gelenkstange 8 mit einer Scheibe 9, die auf der Verstellwelle
befestigt ist, gelenkig verbunden ist. Die bei dem Hebel i und der Gelenkstange
8 angegebenen Pfeile zeigen die Drehrichtung der gelenkig miteinander verbundenen
Teile für das Anlassen des Motors bei Rechtslauf. Die gelenkige Verbindung zwischen
der Stange 8 und der Scheibe 9 wird durch einen Stift io vermittelt, der, wie in
Abb.3 im einzelnen veranschaulicht, in einer mit der Stange 8 befestigten Hülse
i i beweglich gehalten wird und durch den Druck einer Feder 12 in ein Loch 13
der Scheibe 9 eingreift. Durch Bewegung des Stiftes io gegen den Federdruck kann
der Stift aus der Scheibe herausgezogen und diese mit der Verstellwelle 2 von der
Stange 8 gelöst werden. Will man von einer Umlaufrichtung des Motors in die andere
übergehen, so löst man den Stift io auf die beschriebene Weise, dreht die Scheibe
9 mit der Öffnung 13 in die Stellung, bei der die Stange 5 in die gestrichelt angegebene
Lage kommt, schwingt die Stange 8 uni ihren Drehpunkt am Hebel ? und läßt dann den
Stift io in die Öffnung 14 ein, die aus ihrer Stellung I in die Stellung 1I gewandert
ist. Diese Umstellung ist sehr einfach und kann schnell ausgeführt werden. An den
Verbindungen zwischen der Verstellwelle und der Bürstenbrücke wird dabei nichts
geändert. Diese wird vielmehr durch Verdrehen der Scheibe 9 einfach aus der ursprünglichen
Stellung für beispielsweise Rechtslauf R in die gestrichelt angegebene Stellung
für Linkslauf I_ übergeführt, wobei sie die zwischen beiden liegende Kurzschlußstellung
K überschreitet, die durch dünne volle Linien angedeutet ist. Der Verstellhebel
i ist noch in bekannter Weise durch eine Nase 16 mit der sogenannten Feinstelldose
15 lösbar gekuppelt; diese stellt die Verbindung mit dem Spinnregler her,
der zur Selbstregelung der Geschwindigkeit des Motors dient und sie zwischen zwei
bestimmten Größen hin und her schwanken läßt. Die Dose besteht aus zwei gegeneinander
verstellbaren Teilen, von denen der eine mit dem Verstellhebel i, der andere mit
der Gelenkstange 17 gekuppelt ist, die zum Spinnregler führt. Durch gegenseitige
Verstellung der beiden Teile der Dose 15 kann der Regelbereich des Motors verschoben
werden. Für denselben Bewegungsbereich des Verstellhebels i ergeben sich je nach
der Stellung, die die beiden Dosenteile gegeneinander einnehmen, verschiedene Bewegungsbereiche
des Gelenkes zwischen der Stange 5 und dem Bürstenträger 3 und damit verschiedene
Bereiche für die Geschwindigkeiten des Motors, in denen dieser durch den Regler
gehalten wird. Da der Verstellhebel für beide Drehrichtungen des Motors in derselben
Richtung bewegt wird, ist ein Umhängen der Gelenkstange nicht erforderlich, wodurch
die Einrichtung ebenfalls wesentlich vereinfacht und die Umstellung auf entgegengesetzte
Drehrichtung erleichtert wird.
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Zu der der gewünschten Drehrichtung entsprechenden Einstellung der
Phasen des Motors ist eine Nockenscheibe 18 vorgesehen, die ebenfalls durch den
Stift io mit der Ver-.stellwelle 2 verbunden wird.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in Abb. ¢ und 5 veranschaulicht.
In diesem Falle ist der Verstellhebel i lose auf der Verstellwelle 2 angeordnet,
die wieder eine Scheibe 9 zu ihrer Kupplung mit dem Verstellhebel trägt. Zur Kupplung
dient in diesem Falle ein Riegel i g, der an dem Hebel i gelenkig befestigt ist
und durch den Druck einer Feder 2o -in Schlitzen 2,1 gehalten wird, von denen je
einer für jede Drehrichtung vorgesehen ist. Die Umstellung in die andere Drehrichtung
erfolgt einfach durch Aufheben des Riegels i9, Verdrehung der Verstellwelle mit
Hilfe des Handgriffes 22 an der Scheibe 9 in die zweite Anfahrstellung und Einsetzen
des Riegels in den zweiten in der Zeichnung nicht sichtbaren Schlitz. Wie ersichtlich,
ist diese Einrichtung und ihre Handhabung noch einfacher als die des zuerst angeführten
Beispiels. Die Feinstelldose 15, 17 ist mit dem Verstellhebel i durch einen
Hebel 23 gekuppelt, der ebenfalls durch die Feder 2o in seiner Eingriffstellung
gehalten wird.
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Die zuletzt beschriebene Anordnung hat
gegenüber der
ersten den Vorteil, daß beim `'erstellen überhaupt keine Gelenkstange umgehängt
zu werden braucht. Eine ähnliche Ausführungsform zeigt Abb.6. Bei dieser dient zum
Verriegeln eine am Verstellhebel i verschiebbare Muffe z¢, die durch eine Feder
25 mit einer Nase 26 in Einschnitte eines mit der Verstellwelle 2 verbundenen, mit
Handgriff versehenen Gliedes 27 sowie der Verstelldose 15 gedrückt wird. Um zu verhüten,
daß die Kupplung auch außerhalb der Nullstellung gelöst wird, ist die Kupplung in
allen anderen Stellungen, außer der Nullstellung, verriegelt, und zwar im vorliegenden
Falle mit Hilfe eines Ansatzes 28 an der Muffe 24, dessen Bewegung radial nach außen
durch einen die Verstellwelle 2 umgebenden bogenförmigen Anschlag 29 begrenzt wird.
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Eine besonders einfache Verbindung der Vorrichtung zum Umschalten
der Phasen mit der Verstellwelle ist in Abb. 7 und 8 veranschaulicht. Mit der Verstellwelle
2 sind drei leitende Segmente 30, 31 und 32 auf Isolierringen 33, 34, 35 oder auch
auf einerTrommel verbunden, denen drei Bürstensätze 36, 37, 38, 39, 40, 41
und 42, 43, 4:.1 gegenüberstehen. Der Bürstensatz 36, 37, 38 ist mit den Stromleitungen,
die von außen zu dem Motor führen, verbunden. Die Bürstensätze 39, 4o, 41 und 42,
43, 44 sind mit den Phasen des Motors durch die Leitungen 45, 46, 47 so verbunden,
daß die Phasen des Motors j e nach der Berührung der Segmente mit dem einen oder
dem anderen Bürstensatz der Drehrichtung entsprechen. Die Bürsten sind in ihren
Haltern in der Drehrichtung der Segmente beweglich angeordnet,. so daß der Zeitpunkt
des Ablaufes und Anlaufes der Bürste an den Segmenten und damit der Zeitpunkt des
Einschaltens und Unterbrechens des Stromes nach Bedarf genau eingestellt werden
kann. Außerdem ist der Bürstensatz 36, 37 und 38 abhebbar, um bei der Umstellung
der Einrichtung auf die andere Drehrichtung des Motors beim Durchgang des Bürstenträgers
durch die Kurzschlußstellung abgehoben werden zu können. Das Abheben kann durch
eine besondere Vorrichtung selbsttätig erfolgen.