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Koksofentür Bei Koksofentüren, besonders solchen für neuzeitliche
Öfen von bedeutender Höhe, ist im Betriebe mit der Schwierigkeit zu rechnen, daß
sie sich in ihrer Längsrichtung werfen und dann nur noch schwierig dicht zu halten
sind. Man hat versucht, diesem Übel durch eine sehr schwere Ausbildung der ganzen
Tür, insbesondere des eigentlichen eisernen Türkörpers, abzuhelfen. Der gewünschte
Erfolg konnte damit jedoch auch nur unvollkommen erreicht werden. Darüber hinaus
hat jene Abhilfemaßnahmeeine solche Vergrößerung des Türgewichts und eine solche
Verteuerung der Tür zur Folge, daß man mit ihrer Benutzung bald an eine durch wirtschaftliche
Rücksichten gesteckte Grenze kommt, die im allgemeinen bei niedrigeren als den heutzutage
zu berücksichtigenden Kammerhöhen erreicht wird.
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Nach der . vorliegenden Erfindung werden die genannten Schwierigkeiten
vollkommen und in sehr vorteilhafter Weise ausgeschaltet.
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Bekanntlich bestehen die Koksofentüren im allgemeinen aus einem rahmenförmigen
oder muldenförmigen Türkörper, der auf der Außenseite der Tür gewöhnlich Versteifungsrippen
und Vorrichtungen zum Abheben der Tür usw. trägt, auf der Innenseite der Tür aber
Winkel oder Vorsprünge aufweist, die zum Halten der feuerfesten Steinauskleidung
der Tür dienen. Die in die Ofenkammer hineinragenden Teile der Tür, also in erster
Linie die die feuerfeste Auskleidung tragenden Winkel, Vorsprünge o. dgl., sind
nun während des Betriebes der recht beträchtlichen Temperatur des Ofeninnern und
der heißen Ofenfüllung unmittelbar ausgesetzt, während der eigentliche Türkörper
und die außenliegenden Teile der Tür durch ihre unmittelbare Berührung mit der umgebenden
Luft kühl gehalten werden. Die über dem Quer schnitt der Tür ungleichmäßige Erwärmung
ruft naturgemäß ungleichmäßige Dehnungen ihrer Bauteile hervor, und die damit auftretenden
Spannungsunterschiede führen zu dem eingangs erwähnten Verwerfen und . Krummwerden
der Tür, hauptsächlich in ihrer Längenerstreckung, die praktisch etwa das Zehn-
bis Fünfzehnfache der Breitenerstreckung ausmacht.
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Bei der Koksofentür nach der Erfindung wird von der bekannten Einrichtung
Gebrauch gemacht, daß die unmittelbar dem heißen Ofeninnern ausgesetzten, die feuerfeste
Steinauskleidung haltenden Bauteile der Tür als selbständige, vom Türkörper. unabhängige
Teile ausgebildet und zur Verhinderung der Wärmeübertragung auf den eigentlichen
Türkörper auf diesem unterZwischenschaltung einer wärmeisolierenden Schicht befestigt
werden. Die Erfindung "besteht darin, daß diese zum Halten der feuerfesten Auskleidung
der Tür dienenden Bauteile als in ihrer Längsrichtung angeordnete Winkeleisen ausgebildet
werden, die in Stücke von beschränkter Länge unterteilt sind.
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Es sei hierzu bemerkt, daß es bei Koksofentüren mit einheitlichem
Türkörper bekannt ist, die winkelartig vorspringenden, zum Halten der Steinauskleidung
dienenden Ränder mit Einschnitten zu versehen, die als Dehnschlitze
wirken.
Bei Türen der vorstehend für die Erfindung vorausgesetzten Bauart treten jedoch
zufolge des Vorhandenseins der wärmeisolierenden, den Türkörper schonenden Schicht
so starke Unterschiede der Temperaturen einerseits des Türkörpers und andererseits
der Haltewinkel auf, daß hier die Unterteilung der letzteren eine ganz neue, besondere
Bedeutung erlangt.
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In der Zeichnung ist eine Koksofentür mit den vorstehend beschriebenen
Kennzeichen dargestellt; als Beispiel ist eine sogenannte Stopfentür gewählt worden,
wie solche heute bei fast allen Koksöfen verwendet wird. Die Erfindung kann aber
auch bei einer beliebigen anderen Türbauart angewendet werden. Abb. i stellt einen
senkrechten Längsschnitt der Tür dar; Abb. 2 ist ein wagerechter Querschnitt durch
die Tür und die angrenzenden Mauerwerksteile des Ofens gemäß Linie 2-2 der Abb.
i.
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Die Tür legt sich mit den Randteilen ihres gegen die Ofenkammer q.
hin eben ausgebildeten Türkörpers i auf die Heizwandköpfe 2 auf und ragt mit ihrer
feuerfesten Steinauskleidung 3 in das Innere der Ofenkammer q. ein Stück weit hinein.
Die feuerfesten Steine, welche den Türkörper x auf seiner Innenseite gegen die unmittelbare
Einwirkung des heißen Kammerinhaltes schützen, werden am Fußende der Tür durch einen
Winkel 7 (Abb. i) gestützt und an ihren den Kammerwänden zugekehrten Stirnseiten
durch eine Anzahl Winkel 6 gehalten, die unter Zwischenschaltung einer genügend
starken Schicht von wärmeisolierendem Stoff 5, z. B. Asbest, auf dem Türkörper i
festgenietet oder anderweitig befestigt und nach. der Erfindung durch völlig trennende
Lücken in Stücke von beschränkter Länge unterteilt sind. Diese Länge wird so bemessen,
daß ihre Änderung unter der Einwirkung der Erhitzung vom Ofeninnern her praktisch
keine Beeinträchtigung der ebenen Gestalt des Türkörpers i, d. h. kein Krümmen oder
Verwerfen des letzteren, hervorruft.
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Eine besonders vorteilhafte Anordnung läßt sich dann erreichen, wenn
die Weite der besagten Lücken, wie es dem Zeichnungsbeispiel zugrunde gelegt- worden
ist, mindestens gleich der Höhe eines Steines der feuerfesten Türauskleidung ist.
Man hat in diesem Falle die Möglichkeit, bei vorkommender Zerstörung eines einzelnen
Steines den zerstörten Stein auszuwechseln, ohne die ganze Auskleidung herausnehmen
zu müssen. Es genügt, wenn die Hintermauerung des obersten Steines der Auskleidung
3, die aus leicht entfernbarem Schamottemörtel besteht, herausgestoßen und die Steinsäule
von -dem zerstörten Stein an nach oben verschoben wird, bis man die dem zerstörten
Stein zugehörige wagerechte Steinlage nach der Seite hin durch eine der erwähnten
Lücken zwischen den Winkeln 6 herausbringen kann.
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Die Auflagerung der Winkel 6 auf der wärmeisolierenden Schicht 5 und
ihre beschränkte Länge bewirken, daß die Einflüsse, welche die hohe Temperatur des
Ofeninnern auf die Winkel ausübt, von dem Türkörper ferngehalten werden und dieser
somit keinerlei Beanspruchungen unterworfen wird, die zu einem Verziehen der Tür
führen könnten.
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Die beschriebene Bauart von Koksofentüren ist ersichtlich keinen Beschränkungen
durch die Höhe der Tür bzw. der Ofenkammer unterworfen. Mit der Erfindung ist ein
Weg gezeigt, der die eingangs erwähnten Schwierigkeiten unter allen Umständen ausschaltet.