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Sprungfedermatratze Die vorliegende Erfindung betrifft eine Matratze
und wird darin gesehen, daß die aus Naturrohr, Peddigrohr, Weide o. dgl. geflochten
und derart ausgebildet ist, daß zwischen einer geflochtenen Untergurtung und einer
ebensolchen Obergurtung Metallmatratzenfedern der bekannten Art angeordnet sind.
Durch diese Einrichtung sollen die lästigen Geräusche vermieden werden, wie sie
bei Metallmatratzen, insbesondere Stahlfedermatratzen, infolge der Reibung der einzelnen
Bespannungsdrähte und Befestigungsmittel auftreten. Die genannte Ausbildung verleiht
der Matratze eine vollkommene Weichheit, die teils auf die große Dehnbarkeit des
naturgewachsenen Materials, teils auf die eigenartige Flechtung der Obergurtung
zurückzuführen ist. Dadurch, daß bei der vorliegenden Matratze die Flechtfäden unmittelbar
mit dem äußeren Holzrahmen verbunden sind, wird eine Hauptfehlerquelle ausgeschaltet.
Bei den bekannten Metalldrahtmatratzen sind nämlich zur Befestigung der einzelnen
Zugglieder am Rahmen Ösen angeordnet, die entweder eingeschraubt oder sonstwie befestigt
sind. Hierbei zeigt sich jedoch nach einiger Gebrauchszeit, daß die große Spannung
der Drähte die Ösen lockert und herausreißt. Dadurch wird natürlich das Drahtgeflecht
oder die Bespannung gelockert, und als Folge davon werden die übrigen Ösen und Klammern
stärker beansprucht, so daß auch diese nach kurzer Zeit ihren Zweck nicht mehr erfüllen
und entweder herausreißen oder sonstwie sich ablösen. Eine auf diese Weise beschädigte
Matratze ist dann in bezug auf ihre Federung verbraucht.
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Bei der vorliegenden Erfindung sind diese Übelstände durch Befestigen
der Zugglieder am Holzrahmen selbst beseitigt. Die Anordnung von Querzügen, welche
die Fäden an verschiedenen Stellen unterstützen, und die besondere Fadenführung,
bei welcher das sogenannte Kreuzgeflecht mit doppelter Parallelfadenführung abwechselt,
bewirken ferner eine dauerhafte und doch nachgiebige Verbindung der Geflechtsfäden
untereinander.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigen Abb. r die Untergurtung der Matratze, Abb. z die Obergurtung, Abb.
3 einen teilweisen Längsschnitt durch die Matratze (Schnitt x-x, Abb. z), und zwar
in etwas größerem Maßstab, Abb. q. ein Stück eines Querzuges im belasteten Zustand.
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In einem Holzrahmen a ist eine aus Naturgeflecht (Peddigrohr; Weide
o. dgl.) bestehende Untergurtungp (Abb. 3) und eine ebensolche Obergurtung g angeordnet.
Die Untergurtung p ist durch Querleisten c verstärkt. Zwischen Unter- und Obergurtung
sind senkrecht stehende Matratzenfedern/ angeordnet, die zweckmäßig verschiedene
Windungsdurchmesser
haben, und zwar auf den Querleisten c kleinere,
in den Zwischenfeldern hingegen größere.
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Die Untergurtung p (Abt. i) ist auf folgende Weise mit Fäden der genannten
Art bespannt: Von der einen Seite des Rahmens a ausgehend, sind parallele Fäden
b nach der anderen Seite gezogen. Die Fadenenden liegen in einer Ausfräsung
tv des Rahmens und sind dort in bekannter Weise befestigt. Die Fäden werden zur
Unterstützung und Versteifung durch die Querzüge d und die Querleisten c hindurchgeführt.
Zwischen den Kimmenstreifen, die die Federn/ tragen, werden Diagonalfäden.e gespannt,
die in den Kinunen befestigt sind. Unter diese mit Diagonalfäden versehenen Felder
werden zwecks Versteifung einfache Gurte g gespannt.
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Die Obergurtung (Abb.2) ist derart mit Fäden bespannt, daß die einzelnen
Fäden an den beiden gegenüberliegenden Seiten des Rahmens a keine Unterbrechung
erfahren. Zu diesem Zwecke ist jeder Faden zu eeiner Schlaufe u (Abt. 3)
geschlungen, die durch ein Loch k der Rahmenleiste r hindurchgesteckt und durch
einen Pflock v gehalten wird. Auf diese Weise kommen aus jedem Loch k zwei
Fadenenden! heraus.
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Die Querzüge lt der Obergurtung g entsprechen nun in ihrer Lage genau
den Querzügen d der Untergurtung p, sie liegen genau über diesen. An Stelle der
Querleisten c in der Untergurtung sind bei der Obergurtung q parallele Kimmen k
angeordnet, die sich mit den Längskanten der Querleisten decken.
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Die beiden aus jedem Locheh herauslkommenden Fadenenden werden auf
folgende Weise miteinander verflochten (Abb.2,unten). Die beiden Fadenenden! werden
über das Parallelfeldo geführt und durch die Querzüge i q. hindurchgesteckt. Nunmehr
werden die Fadenenden über das Gefl.echtfeldn hinweggeführt, und zwar das rechts
liegende Ende schräg nach rechts und,das links liegende Ende schräg nach links.
Die Fäden laufen also auseinander und werden durch den Querzug 13 hindurchgesteckt.
Diese schräg laufenden Fäden ergeben in Verbindung mit den übrigen Fäden das Kreuzgeflecht.
Die aus den Querzügen 13 heraushängenden Fadenenden i werden jetzt über das Parallelfadengeflechtsfeld
o in dem durch die vorhergehende Schrägführung bedingten Abstande weitergezogen
und durch die Querzüge i 2 hindurchgesteckt, - sodann über das Kreuzgeflechtsfeld
u schräg, und zwar wieder zusammenlaufend hinweg, so daß die Fäden! im Querzug
i i sich wieder vereinigen, hierauf parallel nebeneinander herlaufend über das Feld
o hinweg durch den Querzug io hindurch usw. Die auf diese Weise entstehende mehreckige
symmetrische Figur wiederholt sich nun fortlaufend im ganzen Oberteil. Auf der Zeichnung
ist ein Faden i stark gezeichnet, so daß, seine Führung und die Wiederholung der
Abbildung zu erkennen sind. Auf diese -Weise werden auch die anderen aus den Löchern
h herauskommenden DioppeUäden i miteinander verflochten. Eine Ausnahme bilden nur
die ganz am Rande des Rahmens sitzenden Ergänzungsfäden m und t.
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Dieses abwechselnde Parallelfuhren und Kreuzflechten hat den Zweck,
die Flechtung nachgiebig zu gestalten. Es wird nämlich dadurch erreicht, daß bei
Belastung der Matratze die einzelnen Fäden das Bestreben zeigen, sich in die gerade
Linie zu recken, wie an dem in Abb.2 punktiert eingezeichneten Faden s dargestellt.
Weder die bekannte reine Parallel- noch die bekannte reine Kreuzflechtung weist
diesen bedeutenden Fortschritt auf, welcher sich aus der abwechselnden Kreuz- und
Parallelflechtung ergibt.
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Zwischen Ober- und Untergurtung befinden sich innerhalb des Rahmens
die Matratzenfedern f der üblichen Ausführung. Diese sind derart angeordnet, daß
sie mit ihrer Bodenfläche auf den diagonal versteiften Feldern des Unterteils stehen,
während ihre Deckseite von den Kreuzgeflechtfeldern des Oberteiles niedergehalten
wird. Die auf den Querleisten c des Unterteils angeordneten Federn f sind zweckmäßig
mit kleinerem Durchmesser ausgeführt, bedingt durch die kleinere Auflagefläche.
Um eine Wölbung des Oberteils g zu erzielen, werden die Federn f in der Matratzenmitte
höher, nachdem Rahmen hin dagegen niedriger gewählt. Aus Abb. 3 ist diese Anordnung
zu erkennen. Die in Abb. q. dargestellten Querzüge lt sind von bekannter
- Ausführung. Diese Ausbildung läßt nach den Seiten hin genügend Spielraum, damit
die Reckbewegung der Fäden i nicht behindert wird.
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Dadurch, daß bei der Herstellung der vorliegenden Matratze ;sowohl
bei der Oberals auch bei der Untergurtung ausschließlich Naturmaterial der genannten
Art angewendet wird, ist die Reibung an den Federverbindungsstellen und auch an
den Fadenkreuzun- i gen geringer, also die ganze Matratze geräuschloser.