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Haarfärbekamm Es wurde bereits vorgeschlagen, Färbeflüssigkeit aus
dem Hohlraum des Rückens mittels feiner, durch die Zähne laufender Kanäle austreten
zu lassen. Hiermit kommt die Färbeflüssigkeit aber auf die Kopfhaut und wird nicht
durch die Haarsträhne gezogen. Auch die Reinigung ist bei solchen Einrichtungen
sehr erschwert.
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Weiter wurde vorgeschlagen, die Färbeflüssigkeit mit Hilfe eines Aufsaugekörpers
dem Haar zuzuführen. Die Haarsträhnen müssen hierbei an dem aufsaugfähigen Stoff
vorbeigleiten und nehmen Faserteile oder sonstige leicht abtrennbare Stückchen mit
sich, weil ja aufsaugfähige Stoffe aus einem leicht zerstörbaren, zersplitternden
oder zerfasernden Baustoff bestehen. Ein weiterer Grund für die geringe Anwendung
eines solchen Mittels liegt in der ungleichförmigen Durchdringung des Faserstoffes-
mit dem Färbestoff. Auch bei sorgfältigster Durcharbeitung haben die kleinen Teilchen,
Fasern oder sonstigen Körperchen verschiedene Beschaffenheit, so daß eine ungleiche
Färbung eintritt und damit alle unangenehmen Folgen einer solchen. Ein weiterer
Nachteil eines solchen Aufsaugestoffes besteht darin, daß die Stoffe auch bei sehr
verdünnten Flüssigkeiten leicht filterartig wirken können, die Färbeteilchen zurückhalten
und nur die Flüssigkeit abgeben.
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Schließlich hat man auch vorgeschlagen, aus einem Sammelbehälter Kanälchen
in einzelne Zahnlücken zu führen, wobei ebenfalls die bereits erwähnten Unzuträglichkeiten,
ungenügende Durchfärbung und ungleichmässige Färbung, auftreten, welche eine praktische
Anwendung ausschließen. Hierbei soll der Sammelraum durch seitliche Wände abgeschlossen
werden. Die Erfahrung hat gezeigt, daß eine derartige Abdichtung für die verhältnismäßig
leichtflüssigen Färbestoffe nicht in Frage kommen kann,- sondern ein Austreten=-
der Färbeflüssigkeit an Stellen eintritt, die gar nicht zur Einfärbung der Haare
dienen können, während andererseits diese wieder nur unvollkommen und ungleich gefärbt
werden. Diese Kanäle aus dem Flüssigkeitssammelraum sind zudem noch spitz zulaufend
und gehen senkrecht sowie seitlich. Mithin muß die Schnittfläche mit dem Auslaufkanal
immer wieder anders sein und deshalb mehr oder weniger Färbeflüssigkeit zum Austritt
kommen, so daß die Haarsträhne verschieden gefärbt wird.
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All diese Unzuträglichkeiten haben bewirkt, daß noch kleine Bürstchen
zum Verreiben der Farbe benutzt werden. Diese sind natürlich nur ein Notbehelf,
weil eben die bisherigen Einrichtungen sich nicht vorteilhaft anwenden ließen.
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Der Erfindungsgegenstand vermeidet nun alle die Unzuträglichkeiten
der bekannten Einrichtungen dadurch, daß die Zahnlücken in ihrer völligen Breite
selbst unmittelbar auf die ganze Kanallänge in den mit den Zähnen aus einem Stück
bestehenden geschlossenen Flüssigkeitsraun
einihünden, wie es bereits
bei anderen Kämmen zum Aufbringen der Flüssigkeiten auf das Haar der Fall ist, wo
ein die Flüssigkeit aufnehmender Docht in eine Nut des Kammrückens eingelegt wird.
Hiermit ist eine ganze Reihe von Vorteilen gewährt, von denen einige besonders hervorgehoben
werden sollen. Das Einfärben ist unabhängig von der auf der Zahnlücke lastenden
Flüssigkeitssäule, so daß auch bei geringen Flüssigkeitsmengen das Färben in derselben
Weise eintritt, weil die Haarsträhne selbst die Flüssigkeit aus dem Füllraum herausholt,
und zwar nach Maßgabe des Hindurchziehens der Haarsträhne an der Stelle, an welcher
die Zahnlücke in den Flüssigkeitsraum einmündet. Das Haar saugt durch das Hindurchziehen
in einem verhältnismäßig sehr schmalen Schlitze die Flüssigkeit ab und befeuchtet
sich damit, und zwar vollkommen nach Maßgabe des Hindurchziehens, weil der Flüssigkeitsraum
gegen die Zahnlücke keinerlei Verengerung aufweist und die durch die Zahnlücke streichende
Haarsträhne die Färbeflüssigkeit abstreift..
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Dadurch, daß die Zähne `mit dem Flüssigkeitsraum aus einem Stück bestehen,
wird jede seitliche Abdichtung unnötig und damit das Dichthalten nur von den feinen
Zahnlücken abhängig gemacht, die keine seitliche Verbreiterung, sondern höchstens
eine Verlängerung in Richtung des Flüssigkeitsraumes im Lauf der Zeit erlangen können,
wodurch aber die Gebrauchsfähigkeit nicht verringert wird.
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DasHaarnimmtdie Flüssigkeit ohne Zwischenmittel unmittelbar aus dem
Raum, und da die Zahnlücken vom Raum aus ständig mit der Färbeflüssigkeit bedeckt
sind, so ist auch das Einfärben des Haares durchweg gleichmäßig, und das Kämmen
bedarf keiner besonderen Vorsichtsmaßregeln gegenüber der üblichen Arbeitsweise.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigen ihn Abb. i in mittlerem Längsschnitt, Abb. a in Ansicht
und Abb. 3 im Querschnitt nach Linie A-B der Abb. i.
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Der Kamm hat die äußere Gestalt eines üblichen Kammes und besteht
aus einemRückenteil a, den Zähnen b und einem Handgriff c. Der Rückenteil
a enthält einen Hohlraum 1,
der mit einer Füllschraube d versehen ist,
durch welche der Kamm gefüllt und entleert werden kann. Eine Wand e zieht sich waagerecht
durch den ganzen Hohlraum 1 des Kammes und besitzt etwa in der Mitte die Öffnung
f, weiche von einer Stellschraube g abgeschlossen wird. In den unterhalb der Wand
e abgeteilten Hohlraum h münden die Zahnlücken i über die ganze Kaminlänge
in derselben Weise und ohne irgendwelche Zwischenmittel, .ohne Verengerting o. dgl.
Die Zahnlücken besitzen also eine vom Flüssigkeitsraum unterbrochene Kante k (Abb.
3), so daß die durch die Zahnlücke gezogene Haarsträhne aus dem Flüssigkeitsraum
eine bestimmte Menge Flüssigkeit absaugt und sich damit befeuchtet. Dadurch, daß
an allen Zahnlücken genau die gleiche Einrichtung und die gleichen Verhältnisse
bestehen, wird das Haar gleichmäßig eingefärbt.