DE202006019721U1 - Vorrichtung zum Aufbringen von kosmetischen Produkten o.dgl. auf Haaren - Google Patents
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Abstract
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen von kosmetischen Produkten oder dergleichen auf Haaren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Stand der Technik
- Aus der
EP 0 479 320 A1 ist eine Auftragsvorrichtung für flüssige Haarkosmetik, insbesondere Färbemittel, Trocknungsmittel, Mittel zur Haarwellengestaltung, Haarbehandlungsmittel und dergleichen mehr bekannt. Diese Vorrichtung eignet sich zur großflächigen Haarbehandlung, insbesondere zur Behandlung von Kopfhaaren. - Eine zweite derartige Vorrichtung zur großflächigen Behandlung von Haupthaaren ist beispielsweise aus der
FR 2 728 767 - Aufgabe und Vorteile der vorliegenden Erfindung
- Ausgehend vom einleitend dargelegten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aufbringen von kosmetischen Produkten oder dergleichen auf Haaren vorzuschlagen, welche zur Behandlung von vorzugsweise kleinflächigen, zum Teil in exponierter Lage wachsenden Haarbereichen gut geeignet ist.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1. Durch die Unteransprüche werden zweckmäßige und vorteilhafte Weiterbildungen angegeben.
- Dementsprechend betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zum Aufbringen von kosmetischen Produkten oder dergleichen, umfassend ein stiftförmiges Gehäuse und eine Applikationseinrichtung, die eine kammartige Struktur umfasst. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass zwischen den Zinken der kammartigen Struktur und in Längsrichtung der kammartigen Struktur Applikationsmittel zum Auftrag der kosmetischen Produkte oder dergleichen angeordnet sind. Das stiftförmige Gehäuse ermöglicht hierbei eine präzise manuelle Führung der Vorrichtung im Hinblick auf den zu behandelnden, kleinflächigen Haarbereich. Die erfindungsgemäße Anordnung der Applikationsmittel zwischen den Zinken der kammartigen Struktur ermöglicht somit die Erfassung, Führung und Behandlung einzelner Haare, wie z. B. Augenbrauen, Barthaare, Haare von Koteletten und dergleichen mehr. Hierbei können neben der durch den Auftrag des Produktes vorgesehenen Behandlung die einzelnen Haare in ihrer Lage gleichzeitig ausgerichtet werden und ggf. fixiert.
- Unter einem stiftförmigen Gehäuse wird vorrangig ein längliches, gut handhabbares Gehäuse verstanden, in dessen Endbereich die Applikationseinrichtung vorgesehen ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die kammartige Struktur dieser Applikationseinrichtung im Wesentlichen in Längsrichtung des Gehäuses ausgerichtet. Dadurch kann die Vorrichtung zur Haarbehandlung in Richtung ihrer Längsachse auf die zu behandelnde Haarfläche hin und über sie hinweggeführt werden, so dass neben dem Produktauftrag gleichzeitig eine entsprechende Ausrichtung der Haare in sehr präziser Form, beispielsweise geführt durch das Handgelenk, erfolgen kann.
- In einer davon abweichenden Ausführungsform kann die Applikationseinrichtung aber auch schräg oder quer zur Gehäuselängsachse ausgerichtet sein. Bevorzugt jedoch wiederum an einem Ende bzw. einer Spitze des zugehörigen Gehäuses. Die oben dargelegte, präzise Führung bei der Haarbehandlung über das Handgelenk gilt auch für diese Ausführungsformen.
- Besonders bevorzugt wird es, wenn die Zinken zumindest teilweise über die Applikationsmittel überstehen, insbesondere in deren Längsrichtung. Dadurch ist ein einfaches Erfassung und sicheres Führen der zu behandelnden, z. B. zu färbenden oder zu tönenden Haare möglich, bei deren gleichzeitiger Ausrichtung in gewünschte Lage. Unterstützt kann dies zusätzlich dadurch werden, dass die Zinken zumindest teilweise auch seitlich über die Applikationsmittel überstehen. Dadurch kann eine mit den Spitzen eingeleitete Haarführung, bei einer kreisförmigen Bewegung der Vorrichtung zur Haarbehandlung, übernommen und weitergeführt werden. So ist in vorteilhafter Weise über einen entsprechend langen Kontaktbereich zwischen dem zu behandelnden Haar und den Auftragsmitteln der Applikationseinrichtung eine gleichzeitig permanente Haarausrichtung in die gewünschte Lage möglich.
- Insbesondere bevorzugt ist es hierbei, wenn die Applikationsmittel vom Ansatzbereich der Zinken nach oben verlaufen, also sozusagen in deren Wurzelbereich liegen. Dadurch sind die Applikationsmittel zentral angeordnet, so dass die zu behandelnden Haare gut damit in Kontakt kommen können, die Applikationsmittel selbst aber nichts anderes berühren können, und auch von nichts anderem berührt werden können, als von in vorgesehener Weise bewusst durch die Zinken hindurchgeführte Haare. Dadurch besteht einerseits ein Schutz für die Applikationsmittel vor Beschädigung und andererseits ein Schutz für den Anwender oder für andere Gegenstände vor Kontakt mit dem durch die Applikationseinrichtung aufzutragenden Haarbehandlungsmittel.
- Als weiter vorteilhaft für eine gute Übertragung des Haarbehandlungsproduktes auf das zu behandelnde Haar wird es angesehen, wenn die Applikationsmittel eine abgerundete Kontur aufweisen und somit eine stetige bzw. gleichmäßige Produktauftragung auf das zu behandelnde Haar unterstützen. Um eine überwiegend gleichmäßige Zufuhr des Haarbehandlungsmittels an das zu behandelnde Haar zu ermöglichen, können die Applikationsmittel im Weiteren eine saugfähige, insbesondere schwammartige Struktur aufweisen. Dadurch kann aus dem Inneren der Applikationsmittel Haarbehandlungsmittel an die äußere Auftragsfläche nachfließen. Insbesondere erfolgt dies durch eine Kapillarfunktion von beteiligten Elementen selbstständig.
- Besonders bevorzugt kann dies aus einem in vorteilhafter Weise im Gehäuse untergebrachten Produktreservoir geschehen. Ein derartiges Produktreservoir kann z. B. als einmal bei der Herstellung zu füllendes Volumen ausgebildet sein, als nachfüllbares Volumen, es kann als Wechselpatrone, als wiederauffüllbare Patrone oder dergleichen mehr ausgebildet sein. Aus dem Produktreservoir kann z. B. durch Kapillarwirkung Behandlungsmittel zu den Applikationsmitteln und vorzugsweise in den Applikationsmitteln ebenfalls durch kapillare Kräfte an die Oberfläche der Applikationsmittel fließen.
- Zur weiteren Optimierung der Handhabbarkeit bei der Behandlung kleinflächiger und/oder exponierter Haarbereiche, insbesondere für sehr kurzer Haare, wie dies bei Augenbrauen, Wimpern, Barthaaren, Haaren von Koteletten und dergleichen mehr der Fall ist, weisen die Zinken der kammartigen Struktur bevorzugt eine Höhe H von > etwa 5 mm auf.
- Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn die Zinken der kammartigen Struktur zwischen ihren Spitzen und den Applikationsmitteln eine freie Höhe von h > etwa 2 mm, insbesondere etwa 1 mm aufweisen. Dann kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine ganz exakte Haarbehandlung einiger weniger oder sogar einzelner zu behandelnden Haare in einem ganz genau definierten, kleinflächigen Bereich durchgeführt werden.
- Weiterhin vorteilhaft ist es hierbei, wenn die Zinken in Kämmrichtung flach, insbesondere messerartig ausgebildet sind, so dass sie eine besonders gute Führung sogar jeweils einzelner Haare zwischen den Zinken ermöglichen.
- In einer vorteilhaften Ausführungsform kann die kammartige Struktur hierbei genau eine Zinkenreihe aufweisen. Hierdurch ist ein symmetrischer Aufbau der Vorrichtung realisierbar, der auch ein Wenden der Vorrichtung während der Behandlung ermöglicht. Dadurch kann bei gegebenenfalls zu schwachem Nachfließen des Behandlungsmittels an die Auftragsoberfläche der Auftragsmittel einmal die eine Seite und einmal die andere Seite des Applikationsmittels mit dem zu behandelnden Haar in Berührung gebracht werden. Dadurch kann in der Zwischenzeit zur nicht benutzten Seite des Auftragsmittels wiederum Behandlungsmittel insbesondere durch Kapillarwirkung nachfließen und dann für eine weitere Anwendung zur Verfügung stehen.
- Eine Behandlung z. B. Färbung kann durch einen leichten Druck oder durch Erhöhung eines Drucks auf das zu behandelnde Haar intensiviert werden, wobei die dadurch stärkere „Entladung" der Applikationsmittel einen Nachfließeffekt aufgrund von kapillaren Eigenschaften vorzugsweise ebenfalls verstärkt.
- Als besonders vorteilhafte Querschnittsform für die kammartige Struktur hat sich eine etwa zuckerhutförmige Struktur herausgestellt. Durch den so flach abgerundeten Spitzenbereich stellt sie eine größere Auftragsfläche für die zu behandelnden Haare dar, welche über den abgerundeten Kantenbereich hin zu einem weiteren, ebenfalls großflächigen und damit sehr wirksamen Auftragsbereich übergeht.
- Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Zinken der kammartigen Struktur < etwa 15 ist, und insbesondere zwischen drei und acht Zinken liegt. Durch diese geringe Zinkenzahl der kammartigen Struktur können sogar kleinste Haarbereiche einfach und exakt mit dem gewünschten Haarbehandlungsmittel behandelt werden. Unmittelbar benachbarte Haarbereiche können, sofern dies gewünscht wird, zuverlässig von dieser Haarbehandlung ausgeschlossen und somit eine saubere, exakte Trennlinie zwischen behandelten und unbehandelten Haaren definiert werden.
- In einer überdies bevorzugten Ausführungsform ist über eine Länge von 6 mm der kammartigen Struktur eine Anzahl von etwa fünf Zinken mit dazwischenliegenden Zwischenräumen vorgesehen.
- Figurenbeschreibung
- Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 bis5 beispielhaft eine Vorrichtung zum Aufbringen von kosmetischen Produkten oder dergleichen auf Haaren in unterschiedlichen Perspektiven. - Dementsprechend zeigt die
1 beispielhaft eine Draufsicht auf eine Vorrichtung1 zum Aufbringen von kosmetischen Produkten oder gleichen auf Haaren. Diese umfasst ein Gehäuse2 , eine kammartige Struktur5 und ein quer zur Längsrichtung der kammartigen Struktur5 zwischen deren Zinken5 in Längsrichtung der kammartigen Struktur angeordnetes Applikationsmittel7 . - Die Zinken
5 stehen dabei über die Applikationsmittel7 hervor, und zwar sowohl in ihrer Längsrichtung8 als auch seitlich, wie dies besser durch die2 bis4 zu erkennen ist. - Die Applikationsmittel
7 verlaufen vom Ansatzbereich9 nach oben hin in Richtung zu deren Spitzen, bleiben jedoch immer innerhalb der durch die kammartige Struktur4 gebildeten Hüllkurve. Durch diese Anordnung der Applikationsmittel7 im sogenannten Wurzelbereich der Zinken5 der kammartigen Struktur4 können diese einerseits im Großen und Ganzen vor ungewollter Beschädigung geschützt werden und andererseits können sie nur an zwischen den Zinken hindurchreichende Gegenstände, im Normalfall sind dies die behandelnden Haare, das aufzutragende Haarbehandlungsprodukt abgeben. Dieser Aufbau realisiert somit sowohl einen Vorrichtungsschutz als auch einen Schutz des Anwenders und weiterer Gegenstände vor Verunreinigung. - Die abgerundete Kontur des Applikationsmittels
7 ist besonders gut aus den Darstellungen in den2 und3 erkennbar. Das Applikationsmittel7 selbst weist eine saugfähige und insbesondere schwammartige Struktur auf, die im Inneren des Gehäuses2 mit einem entsprechend ausgebildeten Produktreservoir11 (nicht gezeigt) in produktleitender Verbindung steht. - Dadurch, dass die Zinken
5 der kammartigen Struktur4 eine Höhe H von > etwa 5 mm aufweisen, insbesondere aber > etwa 3 mm und eine freie Höhe h zwischen ihren Spitzen und den Applikationsmitteln7 von > etwa 2 mm, insbesondere etwa 1 mm, ist eine exakte Führung der Vorrichtung für die Behandlung einzelner, ganz gezielt ausgewählter Haare, wie z. B. Augenbrauen, Barthaare, Wimpern, Haare von Koteletten oder dergleichen mehr möglich. - Durch die Ausbildung einer in etwa zuckerhutförmigen Struktur, im Querschnitt der Zinken in Längsrichtung der kammartigen Struktur gesehen, ist eine exakte und saubere Führung der zu behandelnden Haare möglich, insbesondere durch eine Führung der Vorrichtung aus dem Handgelenk heraus. Dabei kann beginnend mit der vergleichsweise großflächigen Spitze, auf Grund der abgerundeten Kontur der Applikationsmittel
7 , die Berührung des zu behandelnden Haares eingeleitet werden, und durch Verschwenken um die Spitze der Vorrichtung und Entlangführung in Längsrichtung ein zusätzlicher Produktauftrag und eine fortgeführte Ausrichtung der behandelnden Haare entlang der Längsseite der Applikationseinrichtung3 auf der Basis einer natürlichen Handbewegung erfolgen. - Die im Querschnitt zur Längsrichtung der kammartigen Struktur
4 betrachtet in etwa zuckerhutförmige Struktur der Zinken5 , und im Grunde auch der Applikationsmittel7 , ist am Besten in den2 ,4 und5 erkennbar. - Die
2 zeigt eine schräge Draufsicht auf die Spitze der erfindungsgemäßen Vorrichtung und die3 eine beispielhafte Gesamtdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. - Die
4 und5 zeigen wiederum zwei Ansichten der Spitze der Applikationseinrichtung3 . Die4 in Seitenansicht, leicht schräg von vorne, so dass die fünf Zinken erkennbar sind. Die5 dagegen in exakt ausgerichteter Seitenansicht, zur Verdeutlichung der zuckerhutförmigen Querschnittsform der Zinken5 . - Um möglichst kleine Bereiche eines zu behandelnden Haarbereiches einer Behandlung unterziehen zu können, weist die kammartige Struktur lediglich eine einzige Zinkenreihe
12 auf, welche ihrerseits wiederum mit einer geringen Anzahl von Zinken versehen ist. In der hier dargestellten, beispielhaften Ausführungsform sind dafür fünf Zinken vorgesehen, die sich in etwa über eine Länge von 6 mm erstrecken. Die zwischen den Zinken5 ausgebildeten Zwischenräumen sind in den2 und3 beispielhaft mit der Position13 bezeichnet. - Zum Schutz der Vorrichtung
1 kann im Weiteren eine Verschlusskappe vorgesehen sein (nicht dargestellt), zu deren Befestigung eine Arretierung14 in der Form eines rundumlaufenden Einstichs im Gehäuse2 vorgesehen ist. -
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Applikationseinrichtung
- 4
- Kammartige Struktur
- 5
- Zinken
- 6
- Längsrichtung
- 7
- Applikationsmittel
- 8
- Längsrichtung
- 9
- Ansatzbereich
- 10
- Nut
- 11
- Reservoir
- 12
- Zinkenreihe
- 13
- Zwischenraum
- 14
- Arretierung
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