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Handbürste
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Die.Erfindung bezieht sich auf eine Handbürste mit steifen Borsten,
die an Ihrem einen Ende an einem hohlen, mit Flüssigkeit auffüllbaren Bürstenkörper
befestigt slnd.
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Solche Bürsten werden auf den verschiedensten Anwendungsgebieten
zum Verteilen bzw. Einarbeiten fließfähiger Stoffe verwendet: als Reinlgungsbürsten
beispielsweise zum Einarbeiten einer Reinigungsflüssigkeit mit den Borstenspitzen
in eine verschmutzte Oberfläche, oder als Klelnbürsten zum Auftragen und Verteilen
von Klebstoff. Auch in Medizin und Körperpflege verwendet man solche Bürsten, um
ein fließfähiges Medium auf die Haut zu verteilen, wobei die Borsten der Bürste
dieses Mittel gleichermaßen zum Auftragen auf wie zum Einmassieren in die Haut brlngen
können.
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In vielen dieser Fälle ist es wünschenswert, daß das aufzubringende
bzw.
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zu vertellende flüssige Medium mögllchst gleichmäßig von den Borsten
auf die entsprechende Oberfläche aufgetragen werden sollte, wobei oftmals - so z.
B. bei vielen medizinischen Anwendungsfällen auf erkrankter Haut - eine möglichst
gerlnge Druckauswirkung von den Borsten auf die zu bürstende Fläche (z. B. Haut)
übertragen werden sollte. Dieses Erfordernis steht nun aber im Widerspruch zu dem
einer möglichst kontinuierllchen und gleichmäßigen Flüs s igkeitsauftragung, da
hierfür wiederum die Borsten als Auftrage- bzw. Übertragungsglieder für die zu verteilende
Flüssigkeit eine gewisse Andrückkraft aufweisen müssen, um den Fltissigkeitsfilm
gezielt auf die gewünschte Fläche zu bringen.
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Eln ganz besonderes Problem stellt sich Jedoch auch noch in den Fällen,
wo - wte etwa beim Aufbringen von Haarwasser auf die Kopfhaut durch einen dichten
Haarwuchs hindurch - eine ganz gezielte örtllche Flüssigkeltsverteilung von den
Borsten der Bürste gefordert wird. Eine glelchmäßige Auftragung der Flüssigkeit
ist in solchen Fällen oftmals nur dadurch zu erreichen, daß man die Borsten möglichst
steif ausgebildet (damit z. B. die störenden Haare beiseite gedrückt werden können)
und die Flüssigkeit längs dieser Borsten von oben nach unten außen um die Borste
herum ausfließen läßt. Dies ist jedoch Insofern unbefriedigend, als dabel die Flüssigkeit
nur seitlich an der Borste nach unten abströmt, am Borstenende jedoch wegen der
Druckspitze verdrängt bleibt und damit nicht unter Ausnutzung der Borstenandrückkraft
etwa In die Hautoberfläche einmassiert werden kann. Überdies ist hier wte auch in
den anderen oben genannten Anwendungsfällen das Auftragen elnes gleichmäßigen Flüssigkeitsfilmes
so gut wie nicht möglich, da die an der einzelnen Borste entlangfließende Flüssigkeitsmenge
kaum steuerbar und überdies vielfach auch noch vom Borstenauflagedruck abhängig
ist.
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Manchmal ist es auch unerwünscht, daß die Borsten über ihre ganze
Länge von dem aufzutragenden flüssigen Medium benetzt werden (etwa bei Auftragen
von Klebstoff), weil sich nach der Benutzung der Bürste unangenehme Begleiterscheinungen
ergeben, die einen weiteren Einsatz der Handbürste verhlndern (etwa durch Erstarren
von an den Borsten anhaftendem Klebemlttel). In
solchen Fällen sah
man sich dann bisher gezwungen, entweder in einem ersten Arbeitsgang die entsprechende
Oberfläche zunächst mit Kleber zu versehen und diesen anschließend mit Hilfe einer
Bürste gleichmäßig zu verteilen, oder man benetzte die Bürste zunächst nur an den
Borstenspitzen mit der Flüssigkeit und übertrug anschließend das anhaftende fließfähige
Material auf die Oberfläche.
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In beiden Fällen war ein nicht unerheblicher Zeitaufwand erforderlich,
so daß z. B. Kleber mit kurzen Abblndezelten auf diese Art und Weise nur auf relativ
klelnen Flächen In einem Arbeitsgang aufgetragen werden konnten.
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Besondere Probleme entstehen auch bei medikamentöser Flüs s igke itsauftragung,
bei der stets eine ganz genaue Dosierung erwünscht ist, die meist möglichst unabhänglg
vom Druck, mit dem die Bürste gegen die Haut angedrückt wird, sein sollte. Oftmals
ist - insbesondere bei Auftragung auf eine erkrankte Hautstelle -eine ganz genaue
Dosierung bei möglichst geringem Auflagedruck gewünscht.
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Eine zufriedenstellende Bürste konnte hierfür bei vertretbarem Aufwand
und der erwünschten Handlichkeit bislang nicht gefunden werden.
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Es sind bereits Bürsten bekannt, die einen hohlen Bürstenkörper aufweisen,
der auf der Borstenseite eine Öffnung aufweist, durch die Flüssigkeit von oben her
auf das Borstenbüschel geführt und außen längs der Borsten zum Borstenende hin weitergeleitet
werden kann. Hierbei wird jedoch nur eine oder elnzelne, jeweils relativ große Öffnungen
Im Bürstenkörper zum Austritt der Flüssigkeit benutzt und die Borsten sind biischelweise
um diese Öffnungen herum angeordnet.
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Hierbei wird zwar ein unerwünschtes vorheriges Auftragen des fließfähigen
Mediums auf die zu behandelnde Oberfläche vermleden, jedoch Ist eine gute Dosiermöglichkeit
der Auftragung über die Elnzelborste nicht gegeben. Daher werden solche Bürsten
auch nur In solchen Bereichen verwendet, wo es auf eine gute Dosierbarkeit nicht
ankommt und wo die Außenbenetzung des gesamten Borstenschaftes unschädlich ist (z.
B. Autowaschbürsten mit Wasseranschluß, Teppichreinigungsbürsten mit Reinigungsmittel-Reservoir
u. ä.).
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Gegenüber diesem Stand der Technik setzt sich nun die Erfindung die
Aufgabe,
eine gattungsgemäße Bürste derart zu verbessern, daß eine
gut dosierbare, gleichmäßige und vom Borstenanpreßdruck unabhängige Auftragung von
fließfähigem Medlum auf die gewünschte Oberfläche bei Vermeidung einer Außenbenetzung
des ganzen Borstenschaftes ermöglicht wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die einzelnen
Borsten In Ihrem Inneren einen in Borstenlängsrichtung verlaufenden, mit dem Hohlraum
des Bürstenkörpers zur Ableitung der dort vorhandenen Flüssigkeit verbundenen Kanal
aufweisen, von dem aus jeweils über eine an der betreffenden Borste angebrachte
Einrichtung die Flüssigkeit bei einer Bewegung der Bürste aus dem Borsteninneren
auf die zu bürstende Oberfläche ableitbar ist.
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Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird eine Bürste geschaffen,
mittels derer unabhängig von der Größe des Borstenanpreßdruckes allein in Abhängigkeit
von einer zwlschen Bürste und zu behandelnder Oberfläche auftretenden Relativbewegung
der Flüssigkeitsaustritt steuerbar ist. Die Flüssigkeit fließt vom Bürstenkörper
aus zunächst oben in einen innen in der Borste angeordneten Kanal. Hlerdurch wird
nicht nur eine Benetzung der Borstenaußenseite im oberen Berelch der Borsten vermieden,
sondern gleichzeltig sichergestellt, daß jede Borste elnzeln als Übertragungsglied
für die Flüssigkeit dient. Jede Borste wird aus dem Bürstenkörper heraus einzeln
mit Flüssigkeit versorgt, wodurch bereits die Anordnung der Elnzelborste am Bürstenkörper
unabhängig von einem bestimmten 1,Flüssigkeits-Ausfrittsloch" gewählt werden kann.
Durch die individuelle Flüssigkeitszuführung an jede Borste wird Jedoch auch noch
die Glelchmäßigkeit der Auftragung des Flüssigkeitsfilmes verbessert, da die Flüssigkeitszufuhr
einer Borste nicht mehr etwa von der Lage o. ä. der Nachbarborsten abhängig ist.
Durch den Kanal im Borsteninneren wird gleichzeltig - wenn man den Kanalquerschnitt
entsprechend wählt, was bei kleineren Handbürsten wohl stets der Fall sein dürfte
- die Kapillarwirkung ausgenützt, durch die eine weitere Doslerwirkung eintritt:
unkontrolliertes Auslaufen aus einer Borste ist dabei wegen des Kapillareffektes
nicht möglich, sondern es findet eine gute Vergleichmäßigung des Flüssigkeltsdurchflusses
statt, die allein von der Menge der unten
an Jeder Borste abgeführten,
d. h. auf die Oberfläche abgegebenen Flüsslgkeltsmenge abhängt. Das ist auch dann
ganz besonders vorteilhaft, wenn mit möglicht gerlngen Borstenanpreßdrücken gearbeitet
werden soll (z. B. bei Hauterkrankungen): sobald elnmal unten aus der Borste eine
Flüssigkeit ausgetreten und auf die zu behandelnde Oberfläche weitergeleitet ist,
wird infolge des Kaplllareffektes sogleich wettere Flüssigkeit aus der Borste nachgezogen
und auf die Oberfläche übergeführt usw. Hierbei kann beinahe drucklos eine dünne
Schicht von genau dosiertem Heilmittel o. ä. aufgetragen werden.
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Andererseits ist jedoch auch die Möglichkeit gegeben, selbst bei starkem
Borstenanpreßdruck eine ungestörte Flüss igkeltsauftragung auch an der Borstenspitze
zu bewirken und dadurch neben dieser Flüsslgkeltsauftragung auch noch eine durch
die Steifigkeit der Borsten mögliche Massagewirkung bzw. Knetwirkung auszunützen,
wie dtes etwa bei der Auftragung von Haarwuchsmitteln der Fall ist. Da die Flüsslgkeltsausleltung
aus der Borste allein von der Relatlvbewegung der Bürste zur zu behandelnden Oberfläche
und nicht vom Anpreßdruck abhängig ist, ist somit neben der Massagewirkung zusätzlich
eine genaue Dos lerbarkeit des aufzutragenden FlUss igke itsfilmes gewährleistet.
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Der Begriff "Handbürste" ist hierbei Jeweils so zu verstehen, daß
die Bürste mit Hand betätlgbar sein soll. So eine Bürste kann z. B. ein festes oder
ein elastisches Griffteil aufweisen, das als hohles Bürstenkörperteil ausgeführt
Ist.
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Bei elastischer Ausblldung hat man z. B. den Vorteil, daß etwa die
Hand, die z. B. den solchermaßen ausgeführten Bürstenkörper hält, durch langsames
Zusammendrücken dieses Bürstenkörpers eine zwangswelse Austragung der im Hohlraum
des Bürstenkörpers befindlichen Flüssigkeit bewirkten kann. Hlerbel ist der Bürstenkörper
also vorteilhafterwetse gleich als Griffteil für die Hand ausgeführt. Dtes ist Jedoch
nicht notwendigerweise erforderlich. Es kann neben dem eigentlichen Bürstenkörper
auch ein extra Griffteil vorgesehen sein, das z. B. besonders günstig und leicht
handhabbar angeordnet ist. Es kann sich auch als vorteilhaft erwelsen, den Bürstenkörper
ganz besonders zu formen, damlt er etwa sehr viel Flüssigkeit aufnehmen kann, damlt
er besondere leicht mit Flüssigkeit auffffllbar ist, damit er nur einen kurzen Durchgangskörper
für die Flüssigkeit darstellt oder damit die Borsten in besonderer Weise an
ihm
befestigt werden können. Die elastische Ausbildung des Bürstenkörpers als Griffteil
gibt auch noch den zusätzlichen Vorteil, daß damit eine Anpassung von Hand an z.
B. die Form der zu behandelnden Oberfläche ermögllcht wird.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß der Kanal innerhalb der einzelnen Borste über die ganze Länge der Borste verläuft
und die Einrichtung zum Ableiten der Flüssigkeit aus dem Borsteninneren auf die
Oberfläche, die behandelt werden soll, aus einer im unbefestigten Borstenende frel
drehbaren Kugel besteht, die das dortige Ende des Borstenkanales verschließt und
mlttels deren Drehung kanalseltlg zugeführte Flüssigkeit auf die zu bürstende Oberfläche
als an der Kugel haftender Flüssigkeitsfilm überleitbar ist.
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Bei dieser Ausführungsform der erfin dungsgemäßen Handbürste wird
in besonders vorteilhafter Welse eine gleichmäßige Doslerung des Flüs s igkeitsfilmes
ermögllcht.
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Denn durch die Verwendung einer im Borstenende frel drehbar gelagerten
Kugel als Übertragungselement für die Flüssigkeit kann stets ein gleichmäßiger Film
von an dieser Kugel anhaftender Flüssigkeit aus dem Borstenkanal ausgeführt und
auf die Oberfläche übertragen werden. Allein die Bewegung der Bürste, die eine Drehung
der Kugel nach sich zieht, bewirkt die Flüssigkeitsübertragung.
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Der Anpreßdruck der Kugel selbst gibt weder die Flüssigkeitsübertragung
frei noch beeinflußt er die Dicke bzw. Menge des übertragenen Filmes.
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Bei einer anderen, weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Handbürste
ist der Borstenkanal am freien Borstenende verschlossen. Die Einrichtung zum Übertragen
der Flüssigkeit besteht dabei aus einem oder mehreren, am Borstenumfang angebrachten,
die Borstenmantelfläche mit dem Kanal verblndenden Elnschnltt(en), die sich nur
beim Abbiegen der Borste öffnen und durch die dann die Kanalflüssigkeit auf die
Borstenmantelfläche ableitbar ist. Hierbei wird allerdings im unteren Borstenberelch
eine Außenbenetzung der Borstenmantelfläche bewußt in Kauf genommen; der größte
Teil der Borstenaußenfläche blelbt jedoch nach wie vor von der Flüssigkeit unbenetzt.
Sobald die Handbürste bewegt wird, biegen sich die einzelnen Borsten etwas entgegen
der Bewegungsrichtung ab.
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Hierdurch werden die klelnen Schlitze In den Borsten, die von der
Borstenmantelfläche außen bls hlneln zum inneren Borstenkanal gehen, etwas geöffnet,
sodaß
wieder die gewünschte Flüssigkeit austreten kann. Sobald
die Handbürste jedoch wieder von der zu behandelnden Oberfläche entfernt wird und
sich die Borsten auf Grund ihrer Eigensteifigkelt wieder geraderichten, werden die
kleinen Schlitze wieder verschlossen und der Austritt weiterer Flüssigkeit aus dem
Borsteninneren ist nicht mehr mögllch. Auch bei dieser besonders einfachen Ausgestaltung
der erfinderischen Handbürste wird wiederum die Kapillarwirkung ausgenützt, die
sich infolge eines entsprechend gewählten Querschnittes des Borsten-Innenkanales
zwangsläufig ergibt. Es kann also bei einer Benützung einer so ausgelegten erfindungsgemäßen
Handbürste immer jeweils nur so viel Flüssigkeit aus dem Borstenkanal austreten,
wie dies auf Grund der Kapillarwirkung möglich ist. Hlerdurch wird wiederum ein
kontinuierlicher, gleichmäßiger und durch die Auslegung des Kanalquerschnittes in
der Borste leicht dosierbarer Flüssigkeitsaustritt gewährleistet.
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Bel der erfindungsgemäßen Bürste können die Borsten aus jedem geeigneten
Material hergestellt sein, z. B. aus Perlon, Nylon o. ä.
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Die Erfindung ermöglicht es, auch solche Flüssigkeiten mit der Handbürste
zu benützen, bei denen ein Luftzutritt irgendwie unerwünscht ist. So können z. B.
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lufthärtende Klebeflüssigkeiten leicht benutzt werden, da durch den
hermetischen Verschluß der Borsten-Innenkanäle nach der Benutzung der Kleber stets
flLeßfähig gehalten wird. Ebenso ist es möglich, z. B. eine vlskose salbenähnliche
Flüssigkeit auf eine Kopfhaut aufzutragen, ohne daß in wesentlochem Maße die Haare
unerwünscht hiervon benetzt werden; denn die Borsten der Bürste dringen durch die
Behaarung hindurch und die Flüssigkeit wird dann erst dlrekt auf die gewünschten
Stellen der Kopfhaut direkt aufgetragen.
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DLe Erfindung wird nachfolgend beispielshalber anhand der Zeichnung
noch näher erläutert. Es zeigen: die Fig. 1 mit 3 jeweils eine Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Bürstenkörpers, und Fig. 4 mit 9 verschiedene Ausführungsbeispiele
von Einrichtungen
zum Aus- und Weiterleiten der Flüssigkeit von
den Borsten auf die zu behandelnde Oberfläche Fig. 10 eine weitere Form einer erfindungegemäßen
Bürste (Borsten-Ausschnitt).
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In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Haar-Handbürste dargestellt. Der
Bürstenkörper 1 Ist mit dem Griffstüek 2 einstückig ausgebildet und weist in seinem
Inneren einen Voratsraum 3 auf, der eine Flüssigkeitsfüllung 4 - hier: Haarwasser
enthält. Auf der Unterseite des Bürstenkörpers 1 sind Hohlborsten 5 befestigt, die
in ihrem Inneren einen Längskanal 8 aufweisen. Dieser Längskanal 8 steht einerseits
mit der Flüssigkeitsfüllung 4 und andererseits mit einer Verschluß-und Abgabe-Einrichtung
6 in Verbindung, die am freien, nicht eingespannten Ende der Hohlborsten 5 angeordnet
ist.
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Die Abgabe-Einrichtung 6 wird in den Figuren 4 bis 9 noch näher dargestellt.
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An der Oberseite des Vorratsraumes 3 (Fig. 1 und 3) wird der Hohlraum
des Bürstenkörpers von der Innenwandung des Griffstückes 2 abgeschlossen. Bei dem
in Flug. 1 dargestellten Beispiel wird das Griffstück über dem Vorratsraum mit einer
Einfüllöffnung 9 versehen, die von einem Druckausglelchsventll 7 verschlossen ist,
das im einfachsten Fall besonders vorteilhaft durch eine oder mehrere Kapillarbohrungen
gebildet wird, durch die dann Luft in den Vorratsraum 3 gelangen kann, ohne daß
umgekehrt etwas von der Flüssigkeitsfüllung auslaufen könnte. In anderen Fällen
kann es dagegen von Vorteil selen, wenn man als Druckausglelchsventil ein Rückschlagventil
verwendet. Wählt mann dann gleichzeitig auch noch ein dünnwandiges Grlffstück 2
aus flexiblem Material, so kann durch einfaches Zusammendrücken per Hand ein Druck
Im Hohlraum des Griffstückes 2 aufgebaut werden, durch den das Ausströmen der Flüssigkeitsfüllung
4 In die Hohlborsten 5 begünstigt wird.
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Von weiterem Vorteil ist es, wenn man den Querschnitt des Kanales
8 Innerhalb der Hohlborsten 5 derart auslegt, daß Flüssigkeit In seinem Inneren
auf Grund Ihrer Oberflächenspannung nur verzögert aus dem Vorratsraum 3 ausfließen
kann, wenn beispielsweise die dargestellte Handbürste mit ihrem Griffstück nach
unten gehalten wird und die Flüssigkeit bereits nahezu verbraflcht Ist.
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Da in diesem Fall der Kanal 8 innerhalb der Hohlborsten 5 weiterhin
mit Flüssigkeit gefüllt bleibt, die von den Verschlußeinrichtungen 6 abgegeben werden
kann, bleibt die Funktion der erfindungsgemäßen Handbürste voll erhalten.
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Auf Grund der besonders einfachen Ausführung eignet sich die in Fig.
1 dargestellte Bürste besonders gut als Haarbürste (kleiner Platzbedarf, einfache
Ausführung und somit besonders preisgünstige Herstellung möglich).
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Das in Fig. 2 gezeigte Beispiel einer erfindungsgemäßen Handbürste
unterscheldet sich von dem Beispiel aus Fig. 1 prinzipiell dadurch, daß die Abgabeeinrichtung
einerseits Abgabeöffnungen 19, die jeder Hohlborste zugeordnet sind, und eine eigentliche
Verschlußeinrichtung aufweiset, die alle Borsten gemeinsam vom Vorratsbehäiter trennt.
Flug. 2 zeigt Lm einzelnen eine Bürste zum Auftragen und Verteilen von z. B. Reinigungsschaum
auf Vorhänge, PortLèren, Wandbespannungen o. ä. Eln Bürstenkörper 1 ist einstückig
mit einem Griffbügel 2 ausgebildet, wobei Ln diesem eine Mulde 11 enthalten ist,
in die von der Oberseite der Bürste her eine Aerosoldose 10 einführbar Lst. Diese
weist in üblicher Weise ein Auslaßrohr 17 auf, das mit einem Anschlagflansch 18
versehen ist. Wird Auslaßrohr 17 und Anschlagflansch 18 in Richtung zur Aerosoldose
hin eingedrückt, dann tritt Relnlgungsschaum aus dieser aus. Der Bürstenkörper 1
weist weiterhin eine Verteilleitung 13 auf, die an Ihrem Ende von dem Anschlagflansch
18 der Aerosoldose unter Zwischenschaltung einer Dlchtung 12 verschlossen wird.
Weiterhin ist die Verteilleitung 13 mit dem Innenkanal der Hohlbosten 5 verbunden
Im Bürstenkörper ist ferner ein um einen Bolzen 15 drehbar gelagerter Abzug 14 vorgesehen,
über den mittels einer Nase 16 eine Betätigung der Aerosoldose erfolgen kann. Bel
einer Betätigung des Hebels 14 wird der aus der Aerosoldose austretende Reintgungsschaum
über den Kanal der Verteilleitung 13 in die Innenkanäle der Hohlborsten 5 und von
dort her auf die zu reinigende Fläche gebracht.
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Dabei wird dleser Schaum unmittelbar in den zu reinigenden Teppich,
Vorhang o. ä. eingebürstet, was einen besonderen Vorteil darstellt.
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Das Ausführungsbeispiel, das in Fig. 3 dargestellt ist, kann etwa
für eine Bürste, mit der Klebstoff aufgetragen werden soll, verwendet werden. Bürstenkörper
1 und Griffteil 2 sind wieder einstückig ausgebildet und weisen einen gemelnsamen
Vorratsraum
3 auf, in dem die Flüssigkeitsfüllung 4 (z. B. Klebstoff) enthalten ist.Über eine
Einfüllöffnung 9, die mit einem Schraubdeckel verschließbar ist (Schraubdeckel 20),
ist der Vorratsraum auffüllbar. Das Griffteil 2 weist eine Bohrung zum Anschluß
an ein Druckmittel (z. B. Preßluft) auf, das über einen Anschlußstutzen 22 zugeführt
werden kann. In den profiliert ausgebildeten Hohlkörper 1 der Handbürste sind Borsten
5 mit Innenbohrung derart angebracht, daß sie in verschiedene Richtungen weisen.
Der Innenkanal 8 der Hohlborsten 5 enthält an seinem freien Ende jeweils eine Verschlußeinrichtung
6, die auf Druck oder Berührung hin Klebstoff an die zu behandelnde Oberfläche abgibt.
Solche Verschlußeinrichtungen sind in den Figuren 4 mit 9 dargestellt.
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Durch die unterschiedliche Orientierung der Hohlborsten 5 wird beim
Bürsten ein ausreichender Kleberauftrag auch dann noch gewährleistet, wenn einzelne
Hohlborsten 5 wegen Unebenheiten der zu behandelnden Fläche so stark abgeknickt
sein sollten, daß die zugehörige Verschlußeinrichtung 6 nicht mehr imstande ist,
Klebstoff abzugeben.
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DLe Druckbeaufschlagung durch die Preßluftbohrung 21 ermöglicht trotz
der Verwendung zähen Klebstoffes ein rasches Arbeiten mit der dargestellten Handbürste.
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Die in Flug. 4 dargestellte Verschlußelnrichtung 6 ist am unteren,
freien Ende einer Hohlborste 5 angeordnet, die einen Längskanal 8 9m Inneren aufweist.
Das Ende dieses Kanales wird von einer Kugel 23 verschlossen, die von einem Haltekragen
24 gehalten wird. Dieser Lst einstückig mit der Borste ausgebildet. Zwischen Haltekragen
24 und Kugel 23 besteht ein Spiel, das es ermöglicht, daß sich unter allen Umständen
an der Kugel 23 ein Flüssigkeitsfilm an der Oberfläche absetzen kann. Dieser wird
bei einer Bewegung der Bürste und der dadurch ausgelösten Umdrehung der Kugel 23
auf die zu beschichtende Oberfläche übertragen.
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Da die Dicke des gebildeten Flüssigkeitsfilmes allein von der Größe
des konstuktiv vorgebbaren Spleles abhängt, nicht jedoch-z. B. vomAuflagedruckderBorsten,
ist gewährlsietet, daß die Dicke des übertragenen Flüssigkeitsfilmes stets gleich
blelbt, wodurch eine genau doslerbare Übertragung der Flüssigkeit gewährleistet
Wird.
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Bei der in Fig. 5 gezeigten Verschlußeinrichtung wird die Kugel 23
nicht - wie beim Beispiel aus Fig. 4 - mit Spielpassung in das kugelig eingeformte
Ende der
Hohlborste 5 eingesetzt, sondern mittels einer kanalseitig
angeor(lneten Anclruckfeder 25 gegen den Ilaltekragen 24 angedrückt wird. Dicser
ist so ausgebildet, daß er nur längs einer schmalen, ringförmigen Berührungszone
an der Kugel 23 anliegt. Diese Ausbiltlung besonders bei der Verwendung zäher Flüssigkeiten
anzuwenden, ist besonders vorteilhafl.
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Zur Verbesserung der Fliiss iglte itsiU,crtragunfi kann es empfehlenswert
sein die Oberfläche der Kugel 23 etwas aufzurauhen oder mit Haar-Riefein zu versehen.
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In Fig. 6 ist die Spitze einer Borste 5 dargestellt, deren Innenkanal
8 stumpf endet. Durch peripher angeordnete Kapillaröffnungen 26 ist ein Austreten
der im Kanal 8 vorhandenen Flüssigkeit auf die die Hohlborste 5 kontaktierende Gegenfläche
möglich, sobald die Borste 5 bei einer Bewegung leicht umgebogen wird und dann die
entsprechende Kapillaröffnung 26 direkt über der Gegenfläche zu liegen kommt. Der
Querschnitt der Kapillaröffnungen 26 ist so ausgelegt, daß beim Aufsetzen der Handbiirste
keinerlei Flüssigkeit unerwünscht austreten kann.
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Erst beim Bürsten kontaktieren die Kapillaröffnungen 26 die zu behandelnde
Oberfläche, wobei dann auf Grund der Viskositiit der noch außen am Borstenende anhaftenden
Flüssigkeit diese abgezogen und aus dem Borsteninneren nachgezogen wird.
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Wenn es gewiinscht wird, dann kann es in bestimmten Anwendungsfällen
ganz besonders vorteilhaft sein, daß man die Kapillaröffnungen 26 nur über einen
Teil des Umfanges der Borstenspitzen anordnet, so daß sie nur dann mit der Gegenfläche
-in Wirkverbindung treten könnten, wenn die IIohlborste 5 in eine bestimmte Richtung
verbogen wird.
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Bei der in Fig. 7 gezeigten Ausführungsvariante steht der Innenkanal
8 der Elohlborste 5 über Einschnitte 27 mit der Borsten-Außenmantelfläche in Verbindung.
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Diese Einschnitte 27 sind so angebracht, daß sie sich nur bei einem
entsprechenden Abbiegen der Borste 5 öffnen könnten, wodurch dann fiir die Kanalflüssigkeit
ein Durchtritt auf die Borstenaußenseite möglich wird. Sobal(l die Borsten 5 jedoch
von der Gegenfläche wieder entfernt werden, versteifen sie sich auf Grund ihrer
Eigensteifigkeit wieder, wodurch sie sich gera(lerichten und die Einschnitte 27
sich wieder verschließen.
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Unter bestimmten Umständen kann es auch von Vorteil sein, wenn die
Einschnitte 27 nicht über den ganzen Borstenumfang verteilt angeordnet sind, sondern
z. B.
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nur einseitig aufgebracht werden. Dabei können sie in ihrer Gestaltung
so ausgelegt sein, daß sie sich bei Bewegung in einer Richtung (Pfeil) hin stark
erweitern und dabei eine relativ große Flüssigkeits-Durechtrittsöffnung bilden (z.
13.
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Flg . 8), bei Bewegung in die entgegengesetze Richtung hingegen (Fig.
9) sich völlig verschließen.
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Bei dem in Fig. 10 ge%eigten-Ausfiihrungsbeisl)iel ist wiederum die
Efohlborste 5 mit einem Innenkanal 8 versehen, der jedoch nicht ganz tlurch die
Borste hindurch verläuft, sondern kurz vor dem freien Borstenende ebenfalls endet
("Stumpfer" At)-schluß). Am Ende der Borste 5 sind verschiedene Faserbüschel 30
angebracht, die z. B. Glasfasern, Perlonfasern, Nylonfasern, Kunststoffasern oder
Haarborsten enthalten können. Am Ende der Hohlborste 5 sind weiterhin kleine Kapillarkanäle
31 vorgesehen, die den Innenkanal 8 mit dem Borste?nen(le verbinden. Durch diese
Kanäle kann Flüssigkeit vom Kanal 8 an die Borstenaußenseite treten, von wo aus
sie über die Faserbüschel 30 auf die zu behandelnde Oberfiliche abgeführt wird.
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Das bei Filzschreibern bereits angewandte Prinzip läßt sich hierbei
überraschend und völlig unerwartet vorteilhaft ebenfalls verwenden.
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Falls hierbei jedoch sich die Verwendung von Kapillarbohrungen 31
im Einzelfall als eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr nicht gewährleistend erweisen
sollte, so Ist es völlig unbenommen, diese Bohrungen (ebenso wie in allen anderen
entsprechenden Fällen z. B. aus den anderen Figuren) ausreichend groß auszuführen.
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Die Verwendung von Kapillarbohrungen kann, muß jedoch nicht in jedem
Fall vorteilhaft sein.
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- Ansprüche -