DE48109C - Gasretorten-Lademulde mit Hebemaschine für Handbetrieb - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die in den beiliegenden Zeichnungen mit M bezeichnete und in Fig. 5 im Querschnitt dargestellte Mulde dient zum Einbringen der Kohlen in Gasretorten. Sie fafst das ganze zur vollständigen Füllung der Retorte nöthige Quantum. Mit der Hebemaschine für Handbetrieb in der in Fig. 1, 2 und 3 gezeigten Art und Weise in Verbindung gebracht, ist ein Arbeiter im Stande, alle zum Einbringen der Mulde in die Retorte, dortigem Entleeren und Herausbringen aus der Retorte nothwendigen Manipulationen ohne weitere Hülfe auszuführen.

Die zwei durch die Bügel α und die' Rückwand b verbundenen Seitenwände c der Mulde M ruhen lose auf dem Boden d, welcher selbst in dem Rahmen R auf den Rollen e ruht. Der Boden d macht nun beim Vorschieben der gefüllten Mulde' in die Retorte die Vorwärtsbewegung nur so lange mit, bis der vordere Theil d¹ in die Retorte eingetreten ist und die an demselben befindlichen seitlichen Vorsprünge f gegen den Rand der Retortenmündung stofsen, so dafs die Rückwand b den von den Seitenwänden c gehaltenen Kohlenstrang auf der unteren Retortenfläche vorwärts schiebt, Fig. 4. Beim Zurückziehen der Mulde macht der Boden d die Rückwärtsbewegung mit, bis der an der unteren Seite desselben festgenietete Vorsprung % gegen den Rahmen R stöfst, wonach dann die Mulde sich allein zurückbewegt, bis sie die zu ihrer Füllung erforderliche Lage wieder eingenommen hat.

Die in den Fig. 1, 2 und 3 in Verbindung mit der Mulde dargestellte Hebemaschine, deren Räder und Ketten in strichpunktirten Linien angedeutet sind, ruht mit ihrem Obertheil mittelst eines Zapfens h, Fig. 2 und 3, und zweier Stützrollen i, Fig. 1, auf einem auf zwei Schienen laufenden Wagengestell A, sowie ferner, um ein Umkippen der Maschine zu verhüten, auf der bei Drehung der Maschine um den Zapfen h sich auf der Schiene k bewegenden Rolle /.

Nachdem die Mulde gefüllt ist, wird dieselbe auf die erforderliche Höhe gehoben, indem das Handrad D in der in Fig. 2 angedeuteten Pfeilrichtung gedreht wird, wodurch die Mulde vermittelst der Kettenräder u und u¹ mit der Gall'sehen Kette κ², der Kegelräder 0 und o¹ und der Kettenräder ρ und q mit den über die Rollen p¹ und ^¹ laufenden und an den die Mulde tragenden Rahmen R befestigten Ketten ohne Ende p¹ und q* gehoben wird. Die an dem Rahmen vorhandenen Leitrollen r halten durch Gleiten auf den Schienen S die Mulde in waagrechter Lage, und durch Eingreifen der Sperrklinke t in das Sperrrad η wird die Mulde auf der gewünschten Höhe festgehalten. Vermittelst des Wagens wird nun die Mulde mit der Hebemaschine durch Drehung der Kurbel B, vermittelst des auf der Kurbelachse befindlichen Kettenrades C, der Kette C² und des auf der Wagenachse m, Fig. ι, sitzenden Kettenrades C¹ vor die zu füllende Retorte gebracht.

Jetzt wird das Handrad H in der in Fig. 2 angedeuteten Pfeilrichtung gedreht, wodurch

vermittelst der Kettenräder E und E¹ und der Gall'sehen Kette I?², der Kettenrolle ν und der über die Rolle w gleitenden Kette ohne Ende . χ die bei y mit dieser verbundene Mulde M in die Retorte, unter Zurücklassung des Bodens d vor der Retortenmündung, wie im Anfang erwähnt, hineingeschoben wird.

Durch Drehen des Handrades H in einer der in Fig. 2 angedeuteten entgegengesetzten Richtung wird die Mulde unter Zurücklassung der Kohlen aus der Retorte zurückgezogen und nimmt hierbei in Bezug auf den Boden d ihre frühere Lage wieder ein.

Nun wird nach Lösung des Gesperres η t das Handrad D in entgegengesetzter Richtung, wie in Fig. 2 angedeutet, gedreht, wodurch dann auch in Bezug auf die Hebemaschine die Mulde in ihre frühere Lage gebracht wird.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Eine Gasretorten-Lademulde, deren Seitenwände c c, verbunden durch die Bügel a a und die Rückwand b, lose auf dem Boden d ruhen, welcher beim Vorschieben der gefüllten Mulde in die Retorte vor deren Mündung zurückbleibt, indem er mit den Vorsprüngen ff gegen den Rand der Retortenmündung stöfst.
   Eine fahrbare Maschine zum Heben, Einschieben und Zurückziehen der im Patent-Anspruch i. bezeichneten Mulde, charakterisirt durch Anwendung:

   a) der beim Heben der Mulde durch Drehen des Handrades D in Wirkung tretenden Kettenräder u und 11¹ mit der Kette u-, der Kegelräder 0 und o¹ und der Kettenräder ρ und q mit den über die Rollen p' und q¹ gleitenden Ketten ohne Ende p² und g²;

   b) der beim Einschieben und Zurückziehen der Mulde durch Drehen des Handrades H in Wirkung tretenden Kettenräder E und E¹ mit der Kette E² und den Rollen ν und w mit der endlosen Kette x.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.