DE4804C - Saumtrenner, auch in Verbindung mit einem Nadeleinfädler - Google Patents

Description

1878.

Klasse S3.

C. F. STAHLECKER in STUTTGART. Saumtrenner, auch in Verbindung mit einem Nadeleinfädler.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. August 1878 ab.

Das Auftrennen von Säumen an Kleidungsstücken, Stoffen etc., was beinahe in jeder Haushaltung täglich vorkommt, geschieht bis jetzt meist mit einem kleinen Taschenmesser, welches in der rechten Hand gehalten wird. Dies ist deshalb höchst unbequem und beschwerlich, weil mit derselben Hand auch die eine Hälfte des zu trennenden Stoffes gehalten werden mufs.

Bei dem hier vorliegenden Saumtrenner ist die natürliche Anwendung des Daumens beibehalten, da ersterer einfach aus einer Art Stahlzwinge besteht. Derselbe hat an seinem oberen Ende die Form eines Fingernagels und ist scharf angeschliffen; er wird beim Gebrauch vorn auf den Daumen aufgesteckt, der dadurch gleichsam mit einem stählernen Nagel versehen wird, mit welchem sich das Trennen in bequemster Weise besorgen läfst. Um diesen neuen Saumtrenner für jede Haushaltung noch brauchbarer zu machen, ist an demselben gleichzeitig eine Vorrichtung zum Einfädeln der Nähnadeln angebracht.

Aus beiliegender Zeichnung ist die Construction und Anwendung des Saumtrenners leicht ersichtlich.

Es zeigt: Fig. 1 denselben von der Rückseite;

Fig. 2 einen Längen durchschnitt durch den Saumtrenner und die Einfädelvorrichtung;

Fig. 3 einen Längendurchschnitt durch die Einfädelvorrichtung und die seitliche Ansicht des Saumtrenners;

Fig. 4 die Handhabung desselben beim Trennen eines Saumes;

Fig. 5 die Form des Stahlbleches vor dem Aufrollen.

Der Saumtrenner besteht, wie schon bemerkt, aus einer Art Stahlzwinge, ähnlich einem Fingerhute. Sie ist jedoch nicht zusammengelöthet, sondern nur aufgerollt, so dafs der Saumtrenner sich, gleichsam als Feder wirkend, auf einen stärkeren oder schwächeren Finger festdrückt.

Die Vorrichtung zum Einfädeln der Nähnadel ist als solche für sich, auch in Verbindung mit einer Nadelbüchse, längst bekannt. Die Nadel wird (s. Fig. 2 und 3) von oben in ein entsprechendes Loch eingesteckt, das unten in Form eines länglichen Schlitzes endigt. So stellen sich die Nadeln, welche in der Gegend des Oehrs alle flach sind, durch Schütteln selbst immer in die richtige Lage. Quer durch das Loch, in dem die Nadel steckt und genau in der Gegend des Nadelöhres, geht ein zweites kleines Loch, das, von beiden Seiten genügend weit, trichterförmig versenkt ist. Durch dieses wird, wie aus Fig. 3 ersichtlich, der Faden gesteckt, der infolge der Führung von allen Seiten das Oehr der Nadel ohne alle Schwierigkeit finden mufs. Das Ganze ist an der Seite des Saumtrenners angelöthet, genirt denselben in keiner Weise und erhöht nur. seinen Werth als nützlichen und praktischen Haushaltungsartikel.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Construction eines auf den Finger aufsteckbaren Saumtrenners und die Combination von Saumtrenner und Nadeleinfädler, wie hier beschrieben und auf beiliegender Zeichnung dargestellt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.