DE480345C

DE480345C - Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Bleichen von fetten OElen, Mineraloelen u. dgl. mittels Bleicherde

Info

Publication number: DE480345C
Application number: DEB117484D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-01-07
Filing date: 1925-01-07
Publication date: 1929-08-01

Description

Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Bleichen von `fetten Ölen, Mineralölen u. dgl. mittels Bleicherde Die Erfindung hat ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Bleichen von fetten Ölen, Mineralölen u. dgl. zum Gegenstande, bei welchem die Rohöle nach und nach mit Bleicherde versetzt werden. Das Wesen des. Verfahrens besteht darin, daß die Öle und die Bleicherde kontinuierlich im bestimmten Mischungsverhältnis derart in den Mischbehälter eingeführt werden, daB zunächst nur unbehandeltes Öl mit frischer Bleicherde zusammentrifft, worauf der Abzug des Gemisches aus dem Mischbehälter nach Maßgabe der Zuführung der Rohstoffe geregelt wird.
Bringt man Bleicherde und Öl zusammen, so reißt die Bleicherde die färbenden Stoffe des Öles an sich; außerdem saugt sie sich mit schon gebleichtem Ölvoll und wird hierdurch in ihrer Absorptionsfähigkeit für noch nicht gebleichtes Öl herabgesetzt. Infolgedessen ist eine erheblich größere Menge Bleicherde und längere Einwirkungsdauer erforderlich, wenn nian die Bleicherde in 01 angerührt oder trokken, gegebenenfalls auch nach und nach in die ganze Menge des zu bleichenden Öles unter Umrühren zugibt, wie es seither gehandhabt wurde. Dagegen tritt eine schnellere Bleichung unter Ersparung von Bleicherde und Zeit ein, wenn gemäß dein neuen Verfahren gearbeitet wird.
Zur Ausführung des Verfahrens wird zunächst durch einen Vorversuch ermittelt, wieviel Bleicherde erforderlich ist, um die Gleichung des zu behandelnden Öles durchzuführen. Ergibt sich hierbei z. B., daß ein Sojabohnenöl durch 3 i" Bleicherde in 30 Minuten gebleicht wird, so bringt man das rohe 01 mit der Bleicherde in diesem Verhältnis kontinuierlich zusammen. Dieses kann beispielsweise in einem mit Heizmantel und Rührvorrichtung versehenen, geschlossenen Gefäße geschehen, in welches das Öl über den ganzen Ouerschnitt verteilt oben eintritt, während die frische Bleicherde gleichzeitig mittels eines Luftstromes in dem Verhältnis eingeblasen und mit dem ungebleichten Öl gemischt wird, das der für die Bleichung der zusammentreffenden Anteile erforderlichen Menge entspricht. Die Größe des Gefäßes kann so bemessen sein, daß die Bleichung vollendet ist, wenn das Öl dasselbe verläßt.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens in beispielsweiser Ausführungsform schematisch im Aufriß veranschaulicht.
In das mit Heizmantel 2 und Rührvorrichtung 3 versehene geschlossene Gefäß i wird das zu bleichende, vorgewärmte Öl von oben durch mehrere Düsen q. eingeführt; es verteilt sich hier über den ganzen Querschnitt. Die Bleicherde wird mittels der in einem mit Heizmantel versebenen Rohr 14 umlaufenden Transportschnecke 5 in das Rohr 6 gefördert, dessen Wandung an seinem unteren Teil mit Durchbohrungen versehen und das hier von dem Mantel 7 umgeben ist. In -den Mantel 7 und von diesem durch die Durchbohrungen des Rohres 6 bläst ein Luftstrom, der mittels der Pumpe 8 aus dem Behälter i entnommen wird, um die Zufuhr überflüssiger Mengen Frischluft zu vermeiden. Das Gazesieb 16 verhindert,-daß Bleicherde in die Pumpe 8 gelangt. Der Luftstrom führt die Bleicherde nach unten, die auf den unterhalb des Rohres 6 angebrachten Kegel 9 stößt. Der Kegel 9 sitzt auf der Welle io des Rührwerks 3. Die Bleicherde verteilt sich über den Querschnitt des Gefäßes i und vermischt sich hierbei in dem gewünschten Verhältnis mit dem durch die Düsen q. in das Gefäß eingeführten ÖT.
Nahe am Boden des Gefäßes i befindet sich der Auslaufstutzen i i, welcher mit dem oben geschlossenen Standrohr 12 in Verbindung steht, das mit dem Rührwerk 15 versehen ist. Das Standrohr 12 besitzt eine Anzahl von Hähnen 13, durch welche der Inhalt des Behälters i entleert werden kann: Das durch die Hähne austretende 01 wird zunächst geprüft, um festzustellen, ob die Bleichung vollendet ist. Der Abfluß wird so geregelt, daß Öl und Bleicherde vorher genügend lange in Berührung bleiben.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum kontinuierlichen Bleichen von fetten Ölen, Mineralölen u. dgl., bei welchem die Rohöle nach und nach mit der Bleicherde versetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Öle und die Bleicherde kontinuierlich im bestimmten Mengenverhältnis derart in den Mischbehälter eingeführt werden, daß zunächst stets nur unbehandeltes Öl mit frischer Bleicherde zusammentrifft, worauf der Abzug des Gemisches aus dem Mischbehälter nach Maßgabe der Zuführung der Rohstoffe geregelt wird.
2. Verfahren zum Bleichen fetter Öle, Mineralöle u. dgl. mittels Bleicherde gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleicherde durch eine Transportschnecke (5) in ein Gefäß (i) gefördert und hier mittels eines Luftstromes mit dem durch Düsen (q.) in das Gefäß (i) eingeführten fetten. Öl, Mineralöl u. dgl., in dem gewünschten Verhältnis gemischt wird.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens gemäß Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, dab in ein mit Heizmantel (2) und Rührvorrichtung (3) versehenes geschlossenes Gefäß (i) oben ein Rohr (6) hineinragt, das mit einer in einem mit Heizmantel versehenen Rohr (1q.) umlaufenden Transportschnecke (5) in Verbindung steht und an seinem unteren Ende Durchbohrungen besitzt, sowie von einem Mantel (7) umgeben ist, in welchen eine Pumpe (8) aus dem Gefäß (i) entnommene Luft bläst, die die mittels der Transportschnecke (5) geförderte und in das Rohr (6) eintretende Bleicherde nach unten führt, wo sie auf einen Kegel (9) stößt, sich über den Querschnitt des Behälters (i) verteilt und mit dem durch Düsen (q.) in das Gefäß (i) eingeführten Öl mischt. q.. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß (i) mit einem Standrohr (rz) in Verbindung steht, das mit einer Reihe übereinander angeordneter Hähne (13) für den Austritt des fertig gebleichten fetten Öls, Mineralöls u. dgl. versehen ist.