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Tiegeldruckpresse_für Mehrfarbendruck Die Herstellung von Mehrfarbendrucken
stellt eine der wichtigsten und schwierigsten Aufgaben der Drucktechnik dar; obwohl
für Mehrfarbendrucke ein sehr großer Bedarf vorliegt, ist es bisher nicht gelungen,
die Aufgabe technisch und wirtschaftlich vollkommen zu lösen. Es wurden bereits
Mehrfarbendruckpressen vorgeschlagen, bei denen zumindest in einer den verschiedenen
Farben entsprechenden Anzahl um eine gemeinsame Achse in gleichen Abständen im Kreise
angeordnete Drucktische oder Tiegel und mit diesen gleichachsig und gleichfalls
in gleichenAbständen im Kreise angeordnete Druckformen vorgesehen waren. Bei der
einen Art dieser Maschinen wurden jedoch die Tiegel um den gemeinsamen Mittelpunkt
gedreht, um das auf jedem Tiegel liegende Werkstück nacheinander zum Zusammenspiel
mit den radial beweglichen Druckformen zu bringen, was aber vom druckereitechnischen
Gesichtspunkte praktisch zu verwerfen ist, da. jeder Tiegel vor dem Druck durch
mühsame und sorgfältigste Vorarbeiten der zugeh5rigen Druckform genau angepaßt werden
muß. Diese Anpassung wird aber beim Fortdrehen des Tiegels gegen eine andere Druckform,
für die wieder eine andere Zurichtung notwendig ist, zunichte, so daß diese Anordnung,
insbesondere bei feineren Mehrfarbendrucksachen, unbrauchbare, fleckige Erzeugnisse
ergibt.
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Bei einer anderen Tiegeldruckpresse für Mehrfarbendruck, bei der zwar
dadurch, daß zum Halten und zum absatzweisen Befördern der Werkstücke im Kreise
von der einen Druckstelle zur nächsten eine besondere drehbare Greiferscheibe mit
der Anzahl der Tiegel entsprechender Anzahl von Greifern vorgesehen worden ist,
ist die erwähnte nachteilige Drehbewegung der Tiegel beseitigt; diese werden aber
bei jedem Druck gegen die darüberliegenden unbeweglichen Druckformen gehoben und
gesenkt. Diese Anordnung hat aber noch immer nachteilige Folgen, indem einesteils
das Gewicht der schon an und für sich schweren Tiegel durch das Hinzufügen von Antriebsteilen
noch mehr erhöht wird und überhaupt die ganze Mas2hine mit Rücksicht auf die größeren
bewegten Massen stärker, daher kostspieliger gebaui werden muß und andernteils die
schweren, bewegten Tiegel eine raschere und größere Abnutzung an den zugehörigen
Lagerteilen verursachen, was sich durch eine empfindliche Änderung in der erwähnten
wichtigen Zurichtung der Tiegel gegenüber den Druckformen fühlbar macht. Schließlich
wurde dadurch, daß die Greiferscheibe außer der Drehbewegung auch mitgehoben und
gesenkt werden mußte, die ganze Anordnung und Antriebsvorrichtung der Maschine verhältnismäßig
sehr verwickelt und teuer.
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Die Erfindung bezweckt nun, eine den praktischen Anforderungen in
jeder Beziehung entsprechende Tiegeldruckpresse für Mehrfarbendruck zu schaffen,
bei der alle angeführten Nachteile vollkommen beseitigt sind. Dies
wird
.zunächst dadurch erreicht, daß die Tiegel feststehen und dementsprechend die Greiferscheibe
ausschließlich in einer Ebene im Kreise bewegt wird. Hierdurch wird einesteils die
Anordnung und der Antrieb der Greiferscheibe wesentlich vereinfacht und anderenteils,
abgesehen davon, daß das Innere des Mittelgestells, um das herum sämtliche bei der
Druckarbeit mitwirkenden Teile angeordnet sind, in an und für sich- bekannter Weise
zur Aufnahme der gemeinsamen Treibstange der im vorliegenden Falle auf- und abwärts
bewegten Druckformen ausgenutzt werden kann, das Äußere des Mittelgestells für verschiedene
Anordnungen frei verfügbar, indem gemäß der Erfindung in zweckmäßigen Vertiefungen
die Steuerungsvorrichtungen der Anlegemarken, der Bogengreifer und Bogenhalter sowie
das -gemeinsame die Farbenauftragswalzen von unten bewegende Antriebsgestänge getragen
bzw. geführt werden.
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All dies führt zu derart wesentlichen Vereinfachungen und unter weitgehender
Raumausnutzung zu einer dermaßen gedrängten Anordnung, daß die Maschine trotz der
ihr aufgebürdeten vielen Aufgaben und hohen Leistungen kaum verwickelter erscheint
`als die meisten gegenwärtigen Einfarbendruckpressen.
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Durch die Erfindung wird noch die weitergehende Aufgabe gelöst, daß
die nötigen Zurichtungsvorarbeiten für den Druck möglichst bequem und rasch durchgeführt
werden können. Dies wird im Sinne der Erfindung dadurch erreicht, daß ein gemeinsamer
ringförmiger Rahmen, durch den die im übrigen während des Druckvorganges beständig
feststehenden Tiegel getragen werden, gewünschtenfalls auch von Hand aus beliebig
drehbar, d. h. nach rechts oder links einstellbar, angeordnet wird, so daß jeder
beliebige Tiegel zu einer ulid derselben Stelle, und zwar zum beständigen Sitz des
Arbeiters, gebracht und demnach das Zurichten sämtlicher Tiegel nacheinander an
einer und derselben Stelle bequem ausgeführt werden kann. Durch Drehen des gemeinsamen
Rahmens der Tiegel werden auch die sonst gegenüber den einzelnen Tiegeln befindlichen
und dabei nicht zugänglichen Druckformen vollkommen frei zugänglich; es erscheint
überflüssig, bei dieser Anordnung die Maschine dadurch verwi:.,kelter zu gestalten,
daß auch der Rahmen der Druckformen drehbar ausgebildet wird, da einesteils in erster
Reihe nur der Umstand Bedeutung hat, daß die Druckformen zwecks Richtens frei zugänglich
werden; anderenteils kann das Richten der Druckformen durch andere Arbeiter zweckmäßig
an der Stelle der Druckformen selbst zu derselben Zeit vorgenommen werden, wenn
beim Arbeitersitz das aufeinanderfolgende Zurichten der verschiedenen Tiegel ungestört
vor sich geht.
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Auf den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform der Maschine
gemäß der Erfindung mit auf- und abwärts bewegten Druckformen, der leichteren Übersicht
halber für Dreifarbendruck, schematisch veranschaulicht, und zwar stellen dar: Abb.
i teils einen senkrechten Mittelschnitt und teils eine Seitenansicht der Maschine,
Abb. z teils eine Draufsicht und teils einen wagerechten Schnitt der Maschine mit
den Tiegeln und der Papierbogenfördervorrichtung unter Weglassung der Druckformen
und Farbvorrichtungen, Abb. 3 teils einen wagerechten Schnitt und teils eine Draufsicht
des unteren Teiles der Maschine, aus der die verschiedenen Antriebe und Steuerungen
ersichtlich sind, Abb.3a in kleinerem Maßstabe eine teilweise Seitenansicht-des
Antriebsgestänges der gemeinsamen Zahnstange zur Steuerung der , Farbenauftragswalzen,
Abb. q. eine Ansicht der Antriebsvorrichtung der Farbenauftragswalzen, Abb. 5 eine
Draufsicht der Antriebsvorrichtungen der Farbenverteiler- und Farbenauftragswalzen,
Abb.6 in größerem Maßstabe eine Seitenansicht der Steuerungen der Bogenanlage und
der Bogengreifer, Abb.7 und 8 eine Seitenansicht und die Draufsicht eines der Bogengreifer,
Abb, 9 das Steuergestänge der Seitenanlage des Papierbogens, Abb. io und i i das
eine Paar der Bogenrückhaltstäbe -in einer Seitenansicht _ bzw. Draufsicht, Abb.
i a die Draufsicht einer Hilfsvorrichtung zur Registereinstellung der Druckfläche
wechselnder Größe im Druckformrahmen.
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Ein Mittelgestell A (Ahb. i) ist an einem .Sockel a befestigt; der
an der Grundplatte i der Maschine angebracht ist. Drei Tiegel: Bi, B2, B3
(Abb. a) sind mit der Arbeitsstelle BO zusammen in gleichen Abständen an einem ringförmigen,
um das Mittelgestell A drehbaren Rahmen B vorgesehen. Darüber sind die Druckformenrahmen
C1, C2, C3 angeordnet, von denen der Druckformenrahmen C2 oberhalb des aus Abb.
a ersichtlichen Tiegels B2 zu denken ist. Durch einen im Innern des Mittelgestells
A geführten gemeinsamen SchieberE (Abb. i) werden sämtliche Druckformen bzw. Druckformenrahmen
Cl, -C2, C3 gleichzeitig oberhalb der Tiegel Bi, B2, Bs auf-und abwärts bewegt..
Durch eine um das Mittelgestell herum sich drehende RingscheibeD werden die zu bedruckenden
Papierbogen mit Hilfe der Bogengreifer F (Abb. z, 7 und 8) absatzweise nacheinander
auf die Tiegel
B1, B2, B3 geschoben, damit die Bogen nacheinander
mit den verschiedenen Farben bedruckt werden; durch eine am oberen Teil des Mittelgestells
A angebrachte örtsfeste Tragplatte G werden die Steuerungsgestänge der Druckformenrahmen
C, C2, C3 sowie die Antriebsvorrichtungen der Farbenverteilerwalzen und Farbenauftragswalzen
Li, L2, L3 (Abb. i, q. und 5) der verschiedenen Farbwerke KI, 1(2, X3 getragen,
wobei sämtliche Farbenauftragsvorrichtungen, durch die die Druckformen mit Farbe
überzogen werden, durch eine gemeinsame Zahnstange H (Abb. q., 5 und 3a) angetrieben
werden, die in einer Vertiefung a-, (Abb. 3) des Mittelgestells A
liegt. Die
mittlere Farbenauftragswalzengruppe L2, die in der Zeichnung nicht ersichtlich ist,
ist oberhalb des Tiegels B2 zu denken. Eine Bogenanlage J (Abb. 2, 6 und 7 ) bestimmt
im Verein mit der Seitenmarke S (Abb.2 und 9) die erforderliche Lage des an der
Arbeitsstelle Bo eingelegten neuen Papierbogens -und bewegt sich, ebenso wie die
Seitenmarke, durch eine eigenartige Steuerung selbsttätig auf- und abwärts, damit
die den Bogen fördernde RingscheibeD ihre Fortbewegung mit den Bogen ungehindert
ausführen kann. Durch Bogenhaltestäbe I? wird der Bogen während jedes Druckvorganges
in an und für sich bekannter Weise niedergedrückt gehalten; die Stäbe R werden nach
erfolgtem Drucken gleichfalls in üblicher Weise aufwärts geschwenkt. Im vorliegenden
Falle geschieht dies aber in der Weise, daß sie aus der Bahn der Ringscheibe D gänzlich
aufklappen und demnach auch eine freie Bahn für den Umlauf der Ringscheibe D bzw.
der Bogen gestatten, wobei die Bewegungsgestänge der Bogenhaltestäbe I2 in Vertiefungen
a1 (Abb.2 und 3) des Mittelgestells A selbst untergebracht werden. Schließlich geht
von einem im unteren Teile der Maschine im Bereiche des Sockels 2 in gedrängter
Anordnung vorgesehenen Hauptantriebswerk 'N, Ml, M2 usw. der Antrieb
bzw. die Steuerung der verschiedenen Teile aus. -Der ringförmige Rahmen B (Abb.
i und 2), durch den der Ein-- und Auslegetisch Bo sowie die Tiegel Bi, B..,
B3 getragen werden, sitzt auf Ständern 3, die auf der Grundplatte i der Maschine
befestigt sind. Der Rahmen B steht während des Betriebes fest, kann aber zum Zwecke
der vor Beginn des Druckvorganges auszuführenden Nebenarbeiten beliebig hin und
her geschwenkt werden. Zu diesem Zwecke ist die Unterseite des Rahmens B mit Querschienen
8 versehen, die auf kreisförmigen, zueinander konzentrischen Rippen g gleiten können,
die am oberen Ende der Ständer 3 vorgesehen sind. Der Umfang- des Ringrahmens B
ist mit einem Zahnkranz i o versehen, mit dem der Zahnkranz i i des aus Abb. 3 ersichtlichen
Handrades 13 in Eingriff steht. Das Handrad 13 hat einen senkrechten Handgriff 12,
durch den das Handrad nach jeder Richtung und in beliebigem Maße gedreht und dadurch
der RahmenB derart geschwenkt werden kann, daß der eine oder andere Tiegel Bi, B2,
B3 an die in Abb. 2 ersichtliche ursprüngliche Stelle des Arbeitstisches B0 gebracht
werden kann, vor dem sich der Sitz O des die Maschine bedienenden Arbeiters befindet,
so daß das Zurichten eines jeden Tiegels nacheinander an einer und derselben Stelle
erfolgen kann, d. h. ohne daß der Arbeiter seinen Sitz zu verlassen braucht. Gleichzeitig
werden die einzelnen Druckformenrahmen C, C, C3 von unten her leicht zugänglich.
Mithin kann das Richten der Druckformen usw. ungehindert, zweckmäßig durch andere
Arbeiter, zur selben Zeit ausgeführt werden, während der der die Maschine bedienende
Arbeiter an seiner Arbeitsstelle die Änderung der Zurichtung der Tiegel B ausführt.
Nach Vollziehung der dem Druckvorgange vorangehenden Nebenarbeiten kann der Ringrahmen
B mittels des Handrades 13 wieder in die Betriebsstellung nach Abb.2 gebracht und
in dieser auf beliebige Weise festgestellt werden.
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Zum absatzweisen Weiterbewegen der Papierbogen dient die Ringscheibe
D (Abb. i und 2), deren Drehachse durch das Mittelgestell A selbst gebildet wird,
dessen Kanten q. zu diesem Zwecke (Abb. 2), der Ringscheibe D entsprechend, abgerundet
sind. Der untere Teil der um das abgerundete Mittelgestell A drehbaren Ringscheibe
D ist mit einem Kegelradkranz 5 versehen (Abb. i), dessen untere Fläche auf Rollen
6 aufruht, die an den Seiten des Mittelgestells A vorgesehen sind. Die Ringscheibe
D rollt daher während ihrer Umdrehung auf den ortsfest gelagerten Rollen 6; um die
Reibung zu verringern. Mit dem Kegelradkranz 5 steht ein auf wagerechter Achse angeordnetes
Kegelrad 7 in Eingriff (Abb. i und 3), das nur stellenweise verzahnt ist, d. h.
es wechseln mit verzahnten Bogenteilen glatte Teile ab, so daß die Ringscheibe D
absatzweise Viertelumdrehungen ausführt, um die Papierbogen, die sie mittels der
weiter unten beschriebenen, an ihrer Oberseite angebrachten Bogengreifer F festhält,
nacheinander auf die Tiegel B1, B2, B3 zu schieben, während des Druckvorganges
darauf zu halten und sodann wieder um eine Viertelumdrehung weiterzubewegen. Für
denselben Zweck können natürlich auch beliebige andere übersetzungen - Sperrklinke
und Sperrad usw. -angewendet werden.
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In einem im Innern des Mittelgestells A vorgesehenen Hohlraum a (Abb.
s) bewegt
sich der Schieber E (Abb. i), der zum gleichzeitigen Auf-
und Abwärtsbewegen sämtlicher Druckformenrabmen dient. Zu diesem Zwecke wird durch
das obere Ende des Schiebers E eine wagerechte Platte i q. getragen, an der für
jede Druckform je ein Zapfen 15 angebracht ist. Der Zapfen 15 liegt in einem Schlitz
am inneren Ende eines zweiarmigen Hebels 16, der um eine Achse 17 drehbar ist, die
an der am oberen Ende des Mittelgestells A angebrachten Tragplatte G ortsfest gelagert
ist. In das äußere Ende des Hebels 16, das gleichfalls geschlitzt ist, greift ein
wagerechter Zapfen 18 ein, der an einer Querstange 22 (Abb. i) befestigt ist, die
zwischen senkrechten Stangen z9 angeordnet ist, durch die der Druckformenrahmen
C getragen wird. Die in dieser Weise senkrecht bewegten Stangen i 9 werden einesteils
in der Platte G und anderenteils in Armen 21 geführt, die an der Unterseite der
Platte G befestigt sind. Ein Querrahmen zwischen den senkrechten Stangen i 9 trägt
einen Exzenterring, der ein Regel- und Abstellexzenter 2o umfaßt. Mittels dieses
Exzenters oder z. B. durch fernrohrartige Ausbildung der Stangen i 9 können diese
mit der Druckform unabhängig von der Steuervorrichtung derart aufwärts verschoben
werden, da.ß die Druckform trotz der Drehung des Hebels 16 den Tiegel nicht erreicht.
Mithin kann die betreffende Druckform aus dem Druckvorgang ausgeschaltet und im
übrigen der Hub der Druckform beliebig geregelt werden. Da diese zum Abstellen und
Regeln dienende Exzentervorrichtung bei anderen Druckpressen bekannt ist, erscheint
deren nähere Beschreibung -;!herflüssig; es ist jedoch zu bemerken, daß der Gebrauch
dieser Stellvorrichtung in Verbindung mit der Maschine gemäß der Erfindung, außer
der bisherigen Verwendung, z. B. auch 'für den Fall in Betracht kommen kann, daß
in der eingangs erwähnten Weise bei Einfarbendruck die rasche Durchführung außergewöhnlicher
Arbeiten notwendig ist. Dann wird die gerade in Arbeit befindliche, weniger dringende
Druckform ohne die Notwendigkeit ihrer Auswechslung und der Abänderung der Zurichtung
des Tiegels einfach ausgeschaltet und die der dringenden Arbeit entsprechende Druckform
in irgendeinen freien Formenrahmen (Cl bzw. C2 oder C3) eingesetzt. Der gemeinsame
Schieber E ist an seinem unteren Ende mit einem Gelenkviereckgestänge 23 versehen,
auf dessen Kniegelenke 24. oder auf Rollen, die an diesen angebracht sind, in unten
beschriebener Weise angetriebene Daumen e zwecks Anhebens einwirken.
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Zur Begrenzung der Lage des am Arbeitstlsch B0 auf die Ringscheibe
D einzulegenden neuen Papierbogens dienen eine Anlage J und eine Seitenmarke S.
Die Anwendung dieser Anschläge ist an und für sich bekannt; bisher standen diese
aber fest, während gemäß der Erfindung regelmäßig gesteuerte Anschläge J, S angewendet
werden, damit die Ringscheibe D nach erfolgtem Einlegen und Erfassen des Bogens
sich mit diesem zusammen ungehindert weiterdrehen kann. Die unter Berücksichtigung
dieses Umstandes getroffene Ausbildung und Steuerung der Anlegemarken J ist in Abb.
6 dargestellt. Die Anlegemarke J, die aus einer auf dem ArbeitstischBo aufruhenden
wagerechten :Stange besteht, wird durch eine unter rechtem Winkel abgebogene Stange
25 getragen, die von einer senkrechten Stange 26 abgezweigt ist (Abb. 2 und 6).
Die Stange 26 ist in einer Vertiefung a2 des Mittelgestells ,4 selbst geführt und
am unteren Ende mit einer Lenkstange 27 verbunden, die an einen zweiarmigen Hebe128
aasgelenkt ist, der am Socke12 der Maschine gelagert ist. Auf die untere Seite des
äußeren Armes des Hebels 28 wirkt eine auf der Welle Ml (Abb. 3 und 6) aufgekeilte
Nockenscheibe j, während das äußere Ende dieses Hebels unter der Wirkung einer Feder
29 steht. Die Ausbildung und der unten näher beschriebene Antrieb der Nöckenscheibe
jist so gewählt, daß, sooft die Freigabe des durch die Ringscheibe D von dem Tiegel
B3 her am Arbeitstisch B0 anlangenden, fertig bedruckten Bogens erfolgt und demnach
der Drucker den fertigen Bogen entfernen kann, der linke Arm des Hebels 28 die Nockenscheibe
j entgegen der Wirkung der Feder 29 angehoben und dadurch die Stange 26 mit der
Anlegemarke J ,abwärts bewegt wird, so daß diese am Arbeitstisch B0 anliegt und
dadurch zur Begrenzung des neuen Bogens bereitsteht. Nach einigen Augenblicken,
während deren das Einlegen des neuen Bogens durch den Arbeiter und das Erfassen
des Bogens durch den Greifer E stattgefunden hat, dreht sich der niedrigere Teil
der Nockenscheibe j unter den Hebe128, wobei der ,äußere Arm dieses Hebels durch
die Feder 29 abwärts geschwenkt wird und dadurch die Stangen 27, 26, 25 mit der
Anlegemarke J angehoben werden, so daß die Bahn des Papierbogens freigegeben wird.
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Gleichzeitig mit der Steuerung der Anlegemarke J erfolgt auch die
Steuerung der Seitenmarke S (Abb. 2 und 9), nur mit dem Unterschiede, daß diese
Seitenmarke nicht durch Anheben, sondern durch Senken unter den Arbeitstisch B0
aus der Arbeitsstellung bzw. aus der Bahn des Bogens entfernt wird. Zu diesem Zwecke
besteht die eigentliche Seitenmarke S aus einem am oberen Ende einer senkrechten
Stange 55 angebrachten Anschlag,
der mit dieser Stange durch einen
Schlitz 54 des Arbeitstisches BO greift. Der Anschlag S kann zwecks Anpassens an
--=die wechselnde Papiergröße in nicht dargestellter Weise in wagerechter, seitlicher
Richtung verschoben und in der eingestellten Lage beliebig festgestellt werden.
Die Stange 55 ist in -senkrechten Führungen, die am Maschinengestell angebracht
sind, geführt und am unteren Ende unter rechtem Winkel abgebogen; sie trägt an diesem
abgebogenen Ende eine Rolle 56, die mit einer aus Abb.3 ersichtlichen, auf der Welle
M1 aufgekeilten Nockenschcibe s zusammenwirkt, so daß die Stange 55, wenn das Einlegen
eines neuen Bogens an die Reihe kommt, mit der Seitenmarke-S durch die Nokkenscheibe
s in die Arbeitsstellung angehoben wird. Unmittelbar vor dem Zeitpunkte, in dem
die RingscheibeD mit dem Papierbogen wieder gegen den Tiegel B1 geschwenkt wird,
gelangt der niedrige Teil der Nockenscheibe s mit der Rolle 56 in Berührung, wobei
die Seitenmarke S mit der Stange 5 5 unter der Wirkung einer Feder oder des Eigengewichtes
des Gestänges unter den Arbeitstisch B0 gesenkt wird.
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Um die zu bedruckenden Bogen zwecks Weiterbewegens zu erfassen, ist
an jeder der vier Platten d (Abb. 2), die an der Ringscheibe D @ in gleichen Abständen
im Kreise angeordnet sind, je ein GreiferF angebracht, der in folgender Weise ausgebildet
ist und gesteuert wird (Abb.7, 8 und 6).
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Jeder Greifer F besteht aus zwei gegeneinander nach Art einer Klemme
beweglichen Backen 37, 38. Die feststehende, untere Backe 38 ist an der Platte
d der Ringscheibe D angebracht; über ihr ist die obere, einen zweiarmigen
Hebel bildende Backe 37 drehbar. Zwischen den Backen 37, 38 sitzt eine Blattfeder
39, die bestrebt ist, den Greifer beständig zusammengedrückt zu halten. Wenn die
Ringscheibe D mit dem fertig bedruckten Bogen vom Tiegel B3 her an--den Arbeitstisch
BO gelangt, kommt die obere Backe 37 unter eine aus der Abb. 7 ersichtliche Rolle
32 zu liegen, die durch eine Stange 3o getragen wird. Die Stange 3o, die zweimal
unter rechtem Winkel abgebogen ist (Abb. 6 und 8), ist auf einer -senkrechten Stange
33 starr befestigt, die in einer Vertiefung a3 (Abb.3) des Mittelgestells A geführt
ist und unten durch eine Lenkstange 34 mit einer der Steuerung der Anlegemarke J
ganz ähnlichen Vorrichtung, nämlich mit einem zweiarmigen Hebel 35, in Verbindung
steht, der gleichfalls am Sockel a der Maschine drehbar gelagert ist und auf dessen
äußeren freien Arm, von unten her, eine Nockenscheibe f und eine Feder 36 derart
einwirken, daß, wenn der Greifer F an den Arbeitstisch Ba anlangt, der äußere Arm
des Hebels 35 durch den Daumen/ angehoben und dadurch die Rolle 32 gesenkt wird,
so daß der Greifer 37, 38 geöffnet wird und demnach der Arbeiter den fertig bedruckten
Bogen aus dem Greifer entfernen kann. Der Greifer bleibt einige Sekunden geöffnet;
inzwischen wurde die Anlegemarke J abwärts bewegt und auf den Arbeitstisch B0 gedrückt.
Gleichzeitig läuft der innere Rand des Bogens, der durch den Arbeiter bis an die
Anlegemarke J eingeschoben worden ist, auf das freie Ende der unteren Backe 38 des
Greifers auf; sodann kommt der niedrigere Teil der Nockenscheibe f unter den äußeren
Arm des Hebels 35 zu liegen, wobei dieser äußere Arm durch die Feder 36 abwärts
geschwenkt und dadurch die Rolle 32 aufwärts bewegt wird. In diesem Augenblick trifft
daher das äußere Ende 3 i der oberen Backe 37 des Greifers unter der Wirkung der
Feder 39 auf den Rand des neu eingelegten Bogens auf, so daß dieser erfaßt wird.
Die obere oder beide Bakken des Greifers F sind (Abb. 8) vorzugsweise doppelt ausgeführt;
so daß der Papierbogen an zwei Stellen durch den Greifer erfaßt wird. Zwecks ungehinderter
Bewegung der freien Enden des Greifers ist die wagerechte Stange, durch die die
Anlegemarke J gebildet wird, in der Mitte etwas nach oben gekröpft (Abb. 6). Die
Nockenscheibe f, die in unten beschriebener Weise angetrieben wird, ist mit der
Nockenscheibe f auf einer gemeinsamen Welle Ml aufgekeilt.
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Die Anordnung der zum Antrieb bzw. zur Steuerung der verschiedenen
beschriebenen Teile vorgesehenen Mittel ist aus der Abb. 3 ersichtlich. Die Welle
einer am unteren Ende des Maschinengestells gelagerten, von einer beliebigen Kraftquelle
her angetriebenen Riemenscheibe N trägt ein Zahnrad 4o, durch das mittels eines
Zahnrades 4 1 die Steuerwelle t41, durch die aber, mit Hilfe von Kettenrädena. oder
Riemenscheiben 42, 44 und eines gekreuzten Riemens oder einer Kette 43 die zu der
Welle M1 parallele zweite Steuerwelle .'Y1 angetrieben wird. Auf den Steuerwellen
M1,111 sind zunächst einander gegenüber die Nokkenscheiben e aufgekeilt, die miteinander
übereinstimmen und durch die symmetrisch der gemeinsame Schieber E (Abb. i) bewegt
wird. Zum Durchführen des Druckvorganges, d. b. zum Senken der DruckformenrahmenCl,C_>,C3,
werden durch die Nockenscheiben e die Seitengelenke 24 des Gelenkvierecks 23 einwärts
i gedrückt; dadurch wird der Schieber B' angehoben. Die Aufwärtsbewegung der Druckformen,
d. h. das Senken des Schiebers E, geht unter der Wirkung des Eigengewichtes des
Schiebergestänges, gegebenenfalls unter An- i wendung von Federn, vor sich.
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Auf der Steuerwelle M1 sind ferner die zur
Steuerung
des Bogengreifers F dienende Nokkenscheibe f, die die Anlegemarke ) steuernde Nockenscheibe
j und die zur Steuerung der Seitenmarke S dienende Nockenscheibe s aufgekeimt.
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Mit jedem TiegelBl, B2, B3 wirkt je ein Paar Bogenhaltestäbe R zusammen,
von denen in Abb. a der besseren Übersicht halber nur ein einziges Paar veranschaulicht
ist. Jedes Paar ,R der Bogenhaltestäbe ist an den Seiten des Mittelgestells A aufklappbar
angeordnet und wird so gesteuert, daß bei jedem Tiegel unmittelbar vor Beginn des
Druckvorganges die Stäbe R auf den Bogen niederklappen und ihn niedergedrückt halten,
damit beim Anheben der Druckform der Papierbogen nicht an der Form haftenbleibt.
Nach erfolgtem Anheben der Druckform werden die Stäbe R wieder aufwärts geschwenkt,
um der Ringscheibe D und den Papierbogen, die sich um eine neue Viertelumdrehung
weiterbewegen, freie Bahn zu geben. Jedes Stabpaar R ist an den Seiten des Mittelgestells
A schwingbar gelagert, und zwar (Abb. io und i i) mittels Stützarme 5 i, die auf
den Seiten des Gestells A angebracht sind, während sämtliche Steuergestänge der
Bogenhaltestäbe R in Vertiefungen a1 des Mittelgestells A selbst angeordnet sind.
Damit der Bogenhalter R den verschiedenen Papierbogenlängen angepaßt werden kann,
können die zu den eigentlichen Stäben rechtwinklig abgebogenen Querstücke z. B.
fernrohrartig ausgebildet werden, so daß der Abstand zwischen den miteinander gleichlaufenden
Längsstäben beliebig eingestellt und das auseinandergezogene oder einander genäherte
Stabpaar in der eingestellten Lage auf beliebige Weise festgestellt werden kann.
Die Steuerung der BogenhalterR besteht zunächst aus einer Rolle3a, die auf die Mitte
des bügelförmig ausgebildeten inneren Armes 53 (Abb. i i) des zweiarmigen Stabpaares
R einwirkt, und die durch einen Arm 5o getragen wird. Dieser ist an. einer in der
Vertiefung a1 geführten lotrechten Stange 49 angebracht, auf die eine der Nokkenscheiben
rl, Y2, r3 (Abb. 3) einwirkt, und. zwar ist die Nockenscheibe r1, durch die
die Steuerstange 49 desjenigen Bogenhalters R gesteuert wird, der dem Tiegel B1
zugeordnet ist, auf der Welle Ml, die Nockenscheible r3 des zum TiegelB3 gehörenden
StabpaaresR auf der Steuerwelle M2 und schließlich die der Daumennockenscheibe r2,
durch die der dem Tiegel B2 zugeordnete Bogenhalter R gesteuert wird, auf einer
Hilfswelle 48 befestigt, die durch die Steuerwelle M2 unter Vermittlung von Kegelrädern
46, 47 angetrieben wird.
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Gewünschtenfalls können die Steuerarme 50 der StabpaareR durch einen
etwa das Mittelgesteh A umgebenden gemeinsamen Rahmen miteinander verbunden und
dieser z. B. mit einem Antriebshebel, der unter der Wirkung einer einzigen Nockenscheibe
steht, versehen werden, wobei demnach sämtliche Stabpaare R durch eine gemeinsame
Nockenscheibe gesteuert werden.
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Die Achse der Riemenscheibe N (Abb. 3) trägt ferner das zum Antrieb
der Ringscheibe D dienende, bereits erwähnte Kegelrad 7. Das zur Nockenscheibe s
entgegengesetzte Ende der Welle Ml trägt ein Kegelrad 57, durch das unter Vermittlung
eines Kegelrades 59a eine lotrechte Welle 58 angetrieben wird, die zur Bewegung--der
Farbenverteilerwalzen dient und zu diesem Zwecke am oberen Ende ein Kegelrad 59U
trägt (Abb. 5), das mit einem Kegelrad 6o in Eingriff steht. Dieses ist auf einer
Welle k2 befestigt, die an der bereits erwähnten oberen Tragplatte GF gelagert
ist. Durch die Welle k2 werden unter Vermittlung eines Stirnrades 61 und weiterer
nicht dargestellter Zahnräder die Farbenverteilerwalzen I<'2 angetrieben, während
an den Enden der Welle k2 Kegelräder 62, 65 vorgesehen sind, von denen das Kegelrad
62 mit einem an der Welle k1 angebrachten Kegelrad 63 und das Kegelrad 65
mit einem auf der Welle k3 befestigten Kegelrad 66 in Eingriff steht. Durch die
Welle k1 werden unter Vermittlung eines Stirnrades 64 und weiterer Zahnräder, durch
die die benachbarten Walzen einander antreiben, die Farbenverteilerwalzen 1(l, und
durch die Welle k3 mit -Hilfe eines Stirnrades 67 und weiterer Zahnräder die Farbenverteilerwalzen
K3 angetrieben. Von der Welle k2 ist also der Antrieb sämtlicher Gruppen KI., K2,
Ks der Farbenverteilerwalzen abgeleitet. Die Farbenverteilerwalzen K1, K2, K3 sind
in ortsfesten Lagern angeordnet, die am Maschinengestell an nicht dargestellten
Armen angebracht sind, die z. B. auf den Ständern 3 (Abb. i) befestigt sind. Die
Farbenverteilerwalzen dienen dem an und für ; sich bekannten Zwecke, die gleichfalls
auf bekannte Weise aufgenommene bzw. verriebene Farbe auf die mittels der Schwinghebelrahmen
1l, L2, L3 hin und her schwingbaren Auftragswalzengruppen L1, L2, L3 zu übertragen,
die unter . die Druckformenrahmen Cl, C2 bzw. C3 schwingen, um die Farbe auf die
unten befindliche Druckfläche der einzelnen Druckformen aufzutragen. Zu diesem Zwecke
sind die Farbenauftragswalzengruppen L, die i in Schlitzen der in Form von mehrzinkigen
Gabeln ausgebildeten unteren Enden der um eine an der Tragplatte 0 ortsfest gelagerte
Achse 68 hin und her schwingbaren Hebel 11,12,13 in an und für sich bekannter Weise
federnd gelagert werden, mit folgender An- " triebsvorrichtung versehen:
In
einer Vertiefung a4 (Abb. 3) des Mittelgestells A ist eine für sämtliche Auftragswalzengruppen
gemeinsame Stange H geführt (Abb. 4 und 5), deren unterer Teil ,(Abb. 3a) mit einem
seitlich hervorragenden Rahmen 45 versehen ist, in dessen Öffnung sich ein auf die
Steuerwelle M2 aufgekeilter Exzenter h
bewegt (Abb.3 und 3a), wobei der Rahmen
45 in lotrechten, nicht dargestellten Führungen gleitet. Unter der Wirkung des Exzenters
h bewegt sich die Stange H in lotrechter Richtung auf- und abwärts.
Die Stange H ist am oberen Ende als Zahnstange ausgebildet, die mit einem Zahnrad
76 (Abb. 4 und 5) in Eingriff steht, das auf eine an der oberen Tragplatte G gelagerte
Welle 77 aufgekeilt ist. Die Welle 77 ist an beiden Enden mit Kegelrädern 78 versehen,
durch die unter Vermittlung von Kegelrädern 79 zwei miteinander gleichlaufende,
gleichfalls an der Tragplatte G gelagerte Wellen 8o angetrieben werden. Jede Welle
8o trägt eine Nockenscheibe 75 (Abb. 4), die auf den oberen Zapfen 74 eines zweiarmigen,
um eine Welle 72 drehbaren Hebels 73 einwirkt; die Welle 72 ist an der Tragplatte
G ortsfest gelagert. Der Hebel 73 steht mittels einer Lenkstange 7 r mit
einem um die an der Platte G ortsfest gelagerte Welle 70a schwingbaren Hebel
70 in Verbindung, mit dessen oberem geschlitzten Ende der kürzere Arm des
bereits erwähnten Schwinghebels 1i bzw. 13 in Eingriff steht. An der Welle
77 (Abb.5) ist ferner ein Kettenrad 8i vorgesehen, durch das unter Vermittlung einer
Kette 82 und eines Kettenrades 83 eine an der Platte G gelagerte Welle 85 und durch
diese, gleichfalls mittels Nockenscheiben 75 und einer mit der soeben beschriebenen
vollkommen übereinstimmenden Vorrichtung 70 bis 74 der Schwinghebell. für die Auftragswalzengruppe-L2
angetrieben wird. Die beschriebenen, mit Nockenscheiben arbeitenden Antriebsvorrichtungen
für die Auftragswalzen L sowie die Schwinghebel h, l2, &sind
doppelt ausgeführt; die zwei Arme fassen die Auftragswalzen L1, L2, L3 zwischen
sich, die unter der Wirkung des Nockens der durch die auf- und abwärts bewegten
Zahnstange H geschwenkten Scheiben 75 in der einen Richtung und unter der Wirkung
von nicht dargestellten Federn in der anderen Richtung ausschwingen, um die Farbe
auf die Druckformen aufzutragen bzw. vor Beginn jedes Druckvorganges in die aus
Abb. 4 ersichtliche ursprüngliche Lage zurückzukehren, in der die- Farbe übernommen
wird.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Maschine ist folgende: Wenn die
Ringscheibe D den in drei Farben fertig bedruckten Bogen vom TiegelB3 her, um eine
Viertelumdrehung zu dem Ei.nlegetischBo, d. h. zum Ausgangspunkt seiner vollen Umdrehung,
zurückbringt, wird die Seitenmarke S angehoben und die Anlegemarke J unter der Wirkung
der beschriebenen Steuerung auf die Oberfläche des Arbeitstisches Bo gedrückt. Unmittelbar
hierauf öffnen sich die Bogengreifer F, und die Farbenauftragswalzen L kommen zur
Wirkung. Während der Zeit, in der die Auftragswalzen L die Farbe auf die Druckformen
auftragen und wieder zu den Farbenverteilerwalzengruppen I(1, I(2,1(3 zurückkehren,
wird der fertige Bogen durch den Arbeiter herausgenommen und auf den AblegetischP2
(Abb.2) gelegt, von dem Vorratstisch ,P, ein neuer Bogen abgenommen und auf den
ArbeitstischBo gebracht. Nach erfolgtem Auftragen der Farbe auf die Druckformen
schließen sich die Bogengreifer F und bleiben geschlossen, bis sie nach einer vollen
Umdrehung der Ringscheibe D zum Einlege- oder Arbeitstisch. B0 zurückgelangen. Beim
ArbeitstischBo wird nach erfolgtem Schließen des Bogengreifers F die Anlegemarke
J angehoben, die Seitenmarke S aber gesenkt, um dem Bogen zum Umlauf freien Weg
zu schaffen. Die Ringscheibe D führt gegenüber dem Arbeitstisch Bo eine Viertelumdrehung
aus und schiebt den im Viertelkreis mitgenommenen Bogen in dessen eigener Ebene
glatt auf den Tiegel Bi auf, worauf die Ringscheibe D zum Stillstand kommt, damit
der Druck mit der einen Farbe vor sich gehen kann. Der hier in einer Farbe bedruckte
Bogen wird auf den TiegelB2, der hier mit der zweiten Farbe bedruckte Bogen wird
auf den TiegelB3 gebracht. Bei jedem Tiegel werden die am ArbeitstischBo nacheinander
eingelegten und zu den einzelnen Tiegeln weiterbewegten Bogen durch die Bogenhaltestäbe
R, die in der beschriebenen Weise gesteuert werden, für die Dauer des Druckvorganges
niedergedrückt. Sooft die Ringscheibe D stehenbleibt, werden durch den gemeinsamen
Schieber E gleichzeitig alle drei Druckformen Cl, C2, C3 in Bewegung gesetzt, so
daß das Bedrucken der auf den einzelnen Tiegeln befindlichen aufeinanderfolgenden
Bogen der Reihe nach mit der ersten, zweiten bzw. dritten Farbe gleichzeitig erfolgt.
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In Abb. 12 ist eine Hilfsvorrichtung schematisch in der Draufsicht
veranschaulicht, durch die bei wechselnder Druckflächengröße deren Einstellung erleichtert,
mithin die Arbeit auch in dieser Hinsicht beschleunigt wird. Diese Einstellung ist
die sogenannte Registereinstellung, wonach der Druck auf das auf dem Tiegel liegende
Papierblatt bei wechselnder zu bedruckender Fläche stets genau die vorgeschriebenen
Stellen zu treffen hat. Zu diesem Zwecke wird der Druckformenrahmen an einer Seite
mit einer ortsfesten
Millimeterskala 86 und einem zu dieser senkrechten,
parallel verschiebbaren Millimeterlineal 87 versehen, das an den Rändern der Druckform
durch beliebige Mittel, z. B. bluten und Zapfen, geführt und in der verschobenen
Lage gleichfalls durch beliebige Mittel, z. B. durch Schrauben mit geriffeltem Kopf,
festgehalten werden kann. Ferner wird das Lineal 87 abnehmbar angebracht, um für
sämtliche Druckformen ein einziges Lineal 87 benutzen zu können.
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Die Gebrauchsweise dieser Hilfsvorrichtung ist folgende: Die jetzt
kleinere Druckform 88, d. h. der in üblicher Weise zusammengehaltene Satz oder eine
Bildform, wird zunächst entlang der ortsfesten Skala 86 bis zum Endpunkt der in
der Werkstätte angegebenen, auf dieser Skala abzulesenden Längenabmessung z. B.
in die gestrichelt gezeichnete Lage 88' verschoben, worauf das Lineal 87 parallel
an die Druckform heran abwärts verschoben und die Form jetzt senkrecht zu der ersteren
Richtung, dem Lineal 87 entlang bis zum Endpunkt der vorgeschriebenen zweiten,
am Lineal 87 abzulesenden Abmessung, in die mit vollen Linien gezeichnete Lage 88
verschoben wird. Danach werden die frei .bleibenden Räume 89 des Druckformenrahmens
mit den üblichen Quadratstücken ausgefüllt und auf diese Weise die Druckform in
der eingestellten Lage fest eingespannt. Hierauf kann das Lineal 87 abgenommen
und zur Einstellung der übrigen Druckformen verwendet werden.
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Um bei unrichtig eingelegten Bogen oder anderen Betriebsstörungen
ein rasches Stillsetzen der Maschine oder einzelner Haupcteile vorzunehmen, können
an und für sich bekannte, durch Hand- oder Fußhebel leicht ein- und ausrückbare
Kupplungen, z. B. an den. Wellen Ml, M2, zum Ausschalten des Schiebers
E und somit der Druckformen, ferner zum Ausschalten des Antriebes der RingscheibeD
und der Farbenauftragswalzen, schließlich auch Bremsvorrichtungen zum Abbremsen
der großen Riemenscheibe N (Abb. 3 ) angewendet werden.