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Anordnung zur zwangläufigen, gleichzeitigen Einstellung mehrerer Stromkreise
oder veränderbarer Schaltelemente mit einem Bedienungselement Bei elektrischen Einrichtungen
zum Betrieb. oder Messen sind häufig veränderbare Schaltelemente, wie Widerstände,
Kondensatoren, Variometer usw., in Anwendung. Werden in einer geschlossenen Einrichtung
mehrere derartige regelbare Schaltelemente verwendet, so müssen vielfach gleichzeitig
zwei oder mehr betriebsmäßig verändert. werden. Muß .die Bedienung aus Personal--oder
kaumgründen vereinfacht werden, so ist die Beschränkung auf nur ein Bedienungselement
erwünscht. Auch bei Fernbetätigung ist eine Vereinfachung der Bedienung notwendig.
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Bekannt und in Gebrauch sind Einrichtungen, bei denen regelbare Schaltelemente
unmittelbar oder auch unter Zwischenschaltung von Übersetzungen gekuppelt werden..
Alle diese Kupplungen haben zum Ziel, Kleinstwert, Höchstwert und die Zwischenwerte
in gleicher Weise einstellen zu können, derart, daß -bei Bewegung des gemeinsamen
Bedienungselementes von der Anfangs- in die Endstellung alle regelbaren Schaltelemente
einmal den vorgesehenen Bereich durchlaufen. Bei elektrisch feststehenden Einrichtungen
ist ein derartiges Verfahren durchführbar. Ändern sich jedoch ein Schaltelement
der Anordnung oder die seine Einstellung bedingenden Werte und werden durch diese
Änderung ein oder mehrere regelbare Schaltelemente beeinflußt, so ist die Verwendung
mindestens eines weiteren Bedienungselementes erforderlich.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Anordnung, die zum
Ziel hat, auch :in dein zuletzt geschilderten Fall mit nur einem Bedienungselement
auszukommen. Die Anpassung :der beeinflußten Schaltelemente an das veränderliche
Schaltelement erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß für jede mögliche Einstellung
der unbeeinflußten Schaltelemente die beeinflußten oder Teile derselben einmal alle
einstellbaren Werte durchlaufen, was durch eine entsprechende Übersetzung erzielt
wird. Der Begriff »jede mögliche Einstellung« bedarf noch folgender Erläuterung
handelt es sich um schrittweises Verändern, so ist der Begriff eindeutig, werden
jedoch stetig veränderbare Schaltelemente verwendet, so würde sich ohne Einschränkung
die Zwischenschaltung einer Übersetzung r : unendlich ergeben. Die Einschränkung
besteht erfindungsgemäß darin, daß man den Veränderungsbetrag ,bestimmt, um den
die unbeeinflußten veränderbaren Schaltelemente verändert werden können, ohne daß
die Gesamtheit der Einrichtung eine nennenswerte Veränderung erfährt. Die oben erwähnte
Kupplung bzw. Übersetzung ist dann so einzurichten, daß für diesen Betrag der Veränderung
ein ganzer »Umlauf« der beeinflußten veränderbaren Schaltelemente erfolgt.
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Das Bedienungselement muß beim Einbau von Übersetzungstrieben mehrere
volle Umdrehungen gestatten. Wollte man veränderbare Schaltelemente unmittelbar
auf die Achse des Bedienungselementes setzen, so müßten notwendigerweise die Zuleitungen
zu den bewegbaren Teilen der Schaltelemente
durch Schleifringe erfolgen.
Schleifringe bilden jedoch in vielen Fällen mangels hinreichender Konstanz der Übergangswiderstände
Fehlerquellen. Erfindungsgemäß werden die veränderbaren Schaltelemente daher nicht
unmittelbar auf die Achse des Bedienungselementes gesetzt, sondern durch Kurbel-,
Exzenter- oder ähnliche Triebe mit der Welle des Bedienungselementes so gekuppelt,
daß die rotierende Bewegung des Bedienungselementes in eine oszillierende des Schaltelementes
umgesetzt wird. Die Schaltelemente können. also elektrisch unveränderliche Zuleitungen
erhalten.
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Von besonderer Bedeutung ist die vorstehend beschriebene Anordnung
für die Bedienung von Funkempfängern. Hier werden . heute fast durchweg Einrichtungen
mit mehr als einem abgestimmten Kreis verwendet. Infolgedessen beträgt im allgemeinen
die Zahl der Bedienungselemente, mit denen die veränderbaren Abstimmittel bewegt
werden., mindestens zwei. Es sind jedoch auch Apparate mit drei und mehr Bedienungselementen
in Gebrauch. Es muß als technischer Fortschritt bezeichnet werden, wenn es gelingt,
die Zahl der Bedienungselemente zu verringern., womöglich auf ein einziges zu beschränken.
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Die spezielle Anwendung der Anordnung sei im folgenden an zwei Beispielen
erläutert: In Abb. i ist eine Empfängerschaltung dargestellt mit drei abgestimmten
Kreisen. Das gleichzeitige Abstimmen von drei Kreisen, d. h. die gleichzeitige Bedienung
von drei veränderbaren Abstimmitteln (Kondensatoren), macht jedoch die Bedienung
schwierig. Bekannt und in Gebrauch ist eine Konstruktion, bei der die drei veränderbaren
Kondensatoren mechanisch gekuppelt sind und mit einem Bedienungselement eingestellt
werden. Bei Abgleichung des Empfängers auf eine bestimmte Antenne kommt auch dem
veränderbaren Kondensator I eine bestimmte festliegende Eichung zu. Werden jedoch
auch andere Antennen mit abweichenden elektrischen Daten benutzt, so ändert sich
die Eichung des Kondensators I; eine saubere Abstimmung ist infolgedessen mit dem
einen Bedienungselement nach den bisher bekannten Verfahren nicht zu erreichen.
Erfindungsgemäß wird. der Kondensator I aufgeteilt bzw. parallel zur Antenne und
Erde ein Korrektionskondensator I, gelegt. Dieser Kondensator wird unmittelbar mit,
der Achse des Bedienungselementes gekuppelt, das mittels Übersetzung die drei mechanisch
gekuppelten Kondensatoren I bis III antreibt. Die Übersetzung wird erfindungsgemäß
so gewählt, daß auf die Verdrehung der gekuppelten Abstimmkon.densatoren um .eine
Resonanzbreite .der Korrektionskondensator IQ ein- oder mehreremal sämtliche Werte
durchläuft. Unter Resonanzbreite sei hier die Breite der Resonanzkurve in Hertz
verstanden, gemessen in einer Höhe, die z. B. 8o °/o der maximalen Lautstärke entspricht.
Die zahlenmäßige Festlegung ist jeweils abhängig von der geforderten Genauigkeit.
Variiert man den Empfänger durch, so ergibt sich die in Abb. 2 in einem Beispiel
dargestellte Lautstärkenkurve (ausgezogene Linie). Die gestrichelt gezeichnete Kurve
entspricht derjenigen, die man bei Verwendung mehrerer Bedienungselemente erhält.
Aus der Abbildung ist zu ersehen, daß diese Kurve (gestrichelt) von der gezackten,
tatsächlichen Kurve (ausgezogen) hinreichend häufig geschnitten wird, so daß eine
Abstimmung des Empfängers mit einem Bedienungselement auf diese Weise sehr wohl
möglich ist.
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Abb. 3 zeigt ein weiteres Beispiel der Anordnung. Bei Verwendung einer
Zwischenfrequenz für die Hochfrequenzverstärkung wird im allgemeinen nur ein Bedienungselement
(I) für Empfängerabstimmung benutzt, jedoch stets ein nveites (II) für die Abstimmung
des zur Erreichung der Zwischenfrequenz erforderlichen Überlagerers. Grundsätzlich
würde es genügen, die veränderbaren Schaltelemente I und II derart miteinander mechanisch
zu kuppeln, daß die Differenz der Eigenschwingungen. der zugehörigen Kreise auf,den
ganzen Veränderbarkeits1bereich gleich der Zwischenfrequenz ist. Eine derartige
Festlegung erfaßt aber nicht alle .günstigen Einstellmöglichkeiten. Es ist vielmehr
zweckmäßig - was bei zwei Bedienungselementen ohne weiteres durchführbar ist - das
Schaltelement II für jede Stellung des Schaltelementes I über den ganzen Bereich
verändern zu können. Erfindungsgemäß wird dies mit einem Bedienungselement dadurch
erreicht, daß dieses unmittelbar das Schaltelement II betätigt und weiter mittels
einer Übersetzung das Schaltelement I. Die Übersetzung ist so bemessen, daß auf
die Veränderung des Schaltelementes I um eine Resonanzbreite des zugehörigen Kreises
eine volle Veränderung des Schaltelementes II über den ganzen Bereich entfällt.
Resonanzbreite hat hier die gleiche Bedeutung wie in dem zuerst angeführten Beispiel.
Es ist auch möglich, die Bewegungsgrade der Schaltelemente I und II zu vertauschen.
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Es lassen sich auf die gleiche Weise Kopplungen, Rückkopplungen usw.
gemäß der Erfindung mit dem für die eigentliche Abstimmung vorgesehenen Bedienungselement
verbinden, so daß die gesamte Einstellung des Empfangsgeräts nur mit einem einzigen
Be-.dienungselement erfolgt.