DE477959C

DE477959C - Verfahren zur Herstellung sulfurierter Produkte des Wollfettes

Info

Publication number: DE477959C
Application number: DEH92965D
Authority: DE
Original assignee: HEINRICH OESTERMANN; REGINALD OLIVER HERZOG DR
Current assignee: HEINRICH OESTERMANN; REGINALD OLIVER HERZOG DR
Priority date: 1923-03-09
Filing date: 1923-03-09
Publication date: 1929-06-17

Description

Verfahren zur Herstellung sulfurierter Produkte des Wollfettes Die Herstellung sulfurierter Öle aus Olivenöl, Ricinusöl usw. ist °=seit langem bekannt. Bekannt ist auch die Sulfurierung von solchen Fetten und Ölen des Pflanzenreiches, die in der Hauptsache aus Glyceriden der Fettsäuren bestehen. Nicht bekannt ist dagegen, daß man auch sowohl ,die wachs- als auch die ölartigen Anteile des Wollfettes, das bekanntlich keine Glycerinester enthält, sulfurieren kann und dadurch zu Produkten gelangt, die mit Wasser Emulsionen von großer Stabilität geben.
Die Bedeutung der Erfindung besteht darin, daß das Wollfett, welches in großen Mengen bei der Wollwäsche anfällt, ein sehr billiges Rohprodukt ist und im Inlande gewonnen wird. Die daraus hergestellten Emulsionen können in der Textilindustrie und in der Lederindustrie vielfache Verwendung finden, so z. B. als Schmelzmittel beim Schmelzen der Wolle und als Appreturmittel beim Fertigmachen der Tuche.
Weichfett, also der flüssige Anteil des Wollfettes, und Hartfett, also der feste Anteil des Wollfettes, werden aus gesättigten Aceton-oder Benzinw ollfettlösungen durch Abkühlen gewonnen. Dabei scheidet sich das Hartfett aus. In der Lösung ist das Weichfett; es wird in .der üblichen Weise unter Benutzung des Vakuums von dem Lösungsmittel getrennt. Bei der Wahl der zur Fraktionierung benutzten Temperaturen ist die Zusammensetzung des Wollfettes, die je nach Alter und Herkunft der Rohwolle wechselt, zu berücksichtigen. Die Fraktionierung kann beispielsweise bei + io° C vorgenommen werden. Aus dem so erhaltenen Zwischenprodukt wird darauf nach dem bei der Sulfurierung des Olivenöls gebräuchlichen Verfahren das Rohprodukt hergestellt. Bei der Weiterbehandlung des letzteren mit Alkalien und organischen Lösungsmitteln erhält man dann äußerst stabile Emulsionen, die sich mit großen Mengen Wasser verdünnen lassen. Beispiel i i kg des in bekannter Weise gewonnenen wachsartigen, auf etwa 6o° C erwärmten Anteils des Wollfettes wird unter Kühlen bis auf etwa 5o° C mit o,2 kg Schwefelsäure von 66 Be allmählich verrührt. Man lä.ßt 12 Stunden stehen, gibt 2 kg Wasser und 0,25 kg 36prozentige Natronlauge hinzu, rührt kräftig und wäscht wiederholt mit Wasser aus. Alsdann wird mit Natronlauge oder Ammoniak neutralisiert. Beispiel ?- i kg des öligen Anteils des Wollfettes wird, bei etwa 151 C beginnend, unter Kühlen bis auf etwa 5° C mit o,2 kg Schwefelsäure von 66 Be tropfenweise verrührt. Nach i2stündigem Stehen wäscht man wiederholt mit Wasser aus und neutralisiert mit konzentrierter Sodalösung.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Wachsarten zu sulfurieren. Dieses bekannte Verfahren läßt sich jedoch nicht auf die Sulfurierung von Wollfett übertragen. Es würde lediglich dazu führen, ,daß stark verkohlte unbrauchbare Sulfurierungsprodukte erhalten werden, weil es nicht die chemische und physikalische Verschiedenartigkeit der verschiedenen Bestandteile des Wollfettes berücksichtigt, wie es bei vorliegender Erfindung der Fall ist.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung sulfurierter Produkte des Wollfettes, dadurch gekennzeichnet, daB, man die nach bekanntem Verfahren gewonnenen wachsartigen oder flüssigen- Anteile des Wollfettes für sich sulfur iert: