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Einrichtung zum Sichern von Überstrom-Ölschaltern nach übermäßiger
Beanspruchung Die Schaltstücke eines Überstrom-Olschalters sind im Betrieb Beanspruchungen
unterworfen, die eine mehr oder weniger schnelle Änderung der Kontaktflächen zur
Folge haben. Maßgebend für die Beanspruchung eines Schalters ist diejenige Energiemenge,
die während des Abschaltvorganges zwischen den Schaltstücken frei wird. Diese Energiemenge,
die Schalterarbeit genannt wird, hat wesentlichen Einfluß auf die Beanspruchung
des Schalters: Ein Schalter, der in neuem Zustand der Schaltstücke eine bestimmte
Nennabschaltleistung anstandslos bewältigt, weist nach wiederholten Schaltvorgängen
einen derartigen Abbrand der Schaltstücke auf, daß ein ordnungsgemäßes Unterbrechen
des Lichtbogens in Frage gestellt wird. Die Schaltstücke werden durch den zunehmenden
Abbrand immer mehr verschlechtert und die Schalterarbeit nimmt immer mehr zu. Die
Folge der Verschlechterung der Schaltstücke ist, daß der Lichtbogen an den Schaltstücken
immer länger dauert und daß eine immer größere Gasmenge beim Ausschalten erzeugt
wird, die sich in zunehmendem Überdruck beim Abschältvorgang auswirkt.
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Gegenstand der Erfindung .ist eineJEinrichtung, die den Überstrom-Olschalter
dagegen sichert, daß er ohne weiteres wieder in Betrieb genommen wird, wenn er eine
außergewöhnlich schwere Schaltung hinter sich hat. Sie besteht darin, daß nach einer
sehr starken Beanspruchung also bei einer sehr hohen Schalterarbeit des Schalters,
die Wiedereinschaltung dadurch unmöglich gemacht wird, daß der Schalter nach dem
Auslösen in der Offenstellung verriegelt wird. Durch das Verriegeln. des Schalters
in der Offenstellung nach einem Ausschaltvorgang mit großer Schalterarbeit ist der
Schaltwärter gewarnt und hat die Möglichkeit, den Schalter vor seiner Wiedereinschaltung
auf ordnungsgemäßen Zustand zu prüfen. Es bedarf eines willkürlichen Eingriffes
von außen her, um- ein neues Einschalten zu ermöglichen.
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Jeder Überstrom-Olschalter arbeitet bei Normalschaltleistung mit einer
bestimmten Lichtbogendauer und daher mit einem bestimmten Betriebsdruck. Da die
Lichtbogendauer mit zunehmender Verschlechterung der Schaltstücke wächst, so bildet
der Druck im Ölkessel beim Auslösen des Schalters ein Maß für die Schalterarbeit.
Erfindungsgemäß wird die Verriegelung der Schalter in der Offenstellung von dem
Druck abhängig gemacht.
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In der Abb. r ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Am Deckel 18 des Ölschalters ist die Schalterwelle gelagert, die in
der Abbildung durch die koaxiale Antriebswelle 33 verdeckt ist. Zwischen Schalter-
und Antriebswelle ist eine Freilaufkupplung an sich bekannter Art an-
geordnet. Auf der Antriebswelle 33, die mittel< eines nichtgezeichneten
Handrades gedreht werden kann, sitzt die Kurbel 39, auf der eir doppelarmiger
Klinkenhebel 31 drehbar gelagert ist. Die Klinkennase 2,1 dieses Hebels greift hinter
eine Rolle 22, die an der Kurbel 22 angebracht ist. Diese Kurbel sitzt fest auf
dei Schalterwelle, auf der innerhalb des Ölschalters die Kurbel 2o für das Schaltergestänge
24 angeordnet ist, welches die Schalterbrücke 36 trägt. 35 und 37 sind die Schaltstücke
des Ölschalters.
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Der Klinkenhebel 3i steht mittels seiner Rolle 34 unter dem Einfluß
des Auslösehebels 30, der über die Rolle 28 von dem Klinkendoppelhebe126 in seiner
gewöhnlichen Lage gehalten wird. Wenn beim Auftreten eines Überstroms die Spule
25 ihren Kern anzieht, wird die Verklinkung zwischen Hebel 26- und Auslösehebel
30 gelöst, und die Feder 29 dreht den Auslösehebel rechts herum. Dabei
drückt er mit seinem unteren Ende auf die Rolle 34, der Klinkenhebel 31 wird entklinkt
und die Schalterwelle wird von der nicht gezeichneten Schalterfeder links herumgedreht,
wodurch der Schalterstromkreis an den Schaltstücken 35 und 37 unterbrochen wird.
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Ist die Ursache des Überstroms beseitigt, so kann die Rolle 28 wieder
mit der Nase 27 des Klinkendoppelhebels 26 verklinkt werden und dann der Schalter
mittels des Handrades wieder eingelegt werden.
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Der Klinkendoppelhebe126 steht nicht nur unter dem Einfluß der Überstromspule
25, sondern auch unter dem der Einrichtung nach der Erfindung.
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Am Ölschalterdeckel ist der Doppelhebel ig gelagert, der finit seinem
rechten Ende auf dem Klinkenhebel z6 ruht. Sein anderes linkes Ende steht unter
der Wirkung der Stange 14, die an -dem Kolben 17 am Zylinder 16 angeordnet
ist. Im normalen Betrieb wird der Kolben von der Feder 15 in der dargestellten Lage
gehalten. Die Feder 15 ist so bemessen, da.ß sie bei normalen zulässigen
Drücken im Ölkessel nicht zusammengedrückt wird. Überschreitet der Druck das zulässige
Maß, so dreht der Kolben 17 mittels der Kolbenstange 14 unter Zusammenpressung der
Feder 15 den Doppelhebel ig rechts herum. Dadurch wird der Klinkenloppelhebel26
links herumgedreht, wodurch, wie oben beschrieben, die Freilaufkupplung des Schalters
gelöst und der Sehalter ausgeschaltet wird. Gleichzeitig kommt aber auch die Klinke
13 am Doppelhebel =g mit der Klinke 12 am Sandhebel ii in Eingriff, und dadurch
wird der Klinkendoppelhebel 26 in einer Lage verriegelt, n der seine Klinkennase
27 nicht mit der Rolle 28 des Auslösehebels 30 in Eingriff kom nen kann. Ein Einlegen
des Schalters ist erst sann wieder möglich, wenn der Schalterwärter durch Drehen
des Handhebels =i die Doppelhebel =g und 26 wieder freigibt.
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Ein derartig gesperrter Schalter muß von dem Schaltwärter nach Absenken
des Schalterkessels nachgesehen und überholt werden. Nach Überholen und Säubern
der Schaltstücke von Schmelzperlen ist zu erwarten, daß die Schalterarbeit unter
Voraussetzung gleich großer Ausschaltleistung auf clie gewöhnlichen Werte zurückgeht,
und die Einschaltung kann durch Lösen der Klinken =2, 13 wieder freigegeben werden.
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Anstatt den Druck im Ölschalter unmittelbar mechanisch auf den Doppelhebel
=g wirken zu lassen, kann man auch den Druck zum Schließen eines Stromkreises ausnutzen,
der die Verriegelung des Schalters in der Offenstellung herbeiführt. In Abb. 2 ist
eine solche Anordnung angedeutet. An der Kolbenstange 14 des Zylinders ist eine
Schaltbrücke 39 angeordnet, die beim Auftreten eines starken Überdrucks im
Ölkessel angehoben wird und die Kontakte 38 schließt. Dadurch wird der Stromkreis
der Spule 37 geschlossen, die ihren Kern anzieht und dabei den Hebel =g rechts herumdreht
und in dieser Stellung verklinkt.
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Wenn die Schaltstücke 35 und 37 des Ölschalters von besonderen Druckkammern
umgeben sind, kann man auch den Druck in diesen Kammern zum Verriegeln des Ölschalters
in der Offenstellung ausnutzen, indem man ihn durch ein. Rohr unter den Kolben 17
leitet. Die Verklinkung des Hebels =g kann dann ebenfalls mechanisch oder elektrisch
erfolgen.
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Anstatt des verschiebbaren Kolbens 17 kann zum Verriegeln des
Schalters auch ein anderes federndes Organ z. B. eine gewellte Metall membran oder
eine Gummiplatte verwendet werden. .