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Stangenführungsrohr für Werkzeugmaschinen Bei Werkzeugmaschinen u.
dgl., welche in Form von Stangen o. dgl. zugeführten Werkstoff bearbeiten, wird
der Werkstoff meist i:i einem feststehenden Führungsrohr aus Metall geführt. Die
während der Arbeit schnell umlaufende Stange schlägt hierbei gegen .die Innenwand
des Führungsrohres und verursacht dadurch einen außergewöhnlich störenden Lärm.
.Ferner wird die Werkstoffstange größtenteils, besonders bei eckigem Werkstoff,
beschädigt und auch die Stangenführung selbst entsprechend abgenutzt. Um Abhilfe
zu schaffen, hat man statt Metallröhren solche aus Holz benutzt. Weiterhin hat man
Metallführungsrohre mit Leder u. dgl. stoßdämpfenden Mitteln ausgefüttert. Bei diesen
Röhren ist aber die Abnutzung besonders bei eckigem Werkstoff sehr groß, und nach
eingetretener Abnutzung werden die auf das Rohr treffenden Schläge um so heftiger,
so daß man fast ausnahmslos wieder zur Verwendung gewöhnlicher Metallrohre mit ihren
bekannten Mängeln zurückgekehrt ist. Endlich hat man vorgeschlagen, das Führungsrohr
nicht festzuhalten, sondern es auf Kugellagern drehbar zu lagern, so daß es der
Drehung der Werkstoffstange mit einer gewissen Nacheilung folgen konnte. Auch hierbei
war die Abnutzung der in diesem Falle meistenteils mit einer stoßdämpfenden Ausfütterung
versehenen Metallrohre keineswegs vermieden und der Lärm nur wenig vermindert. Die
letztgenannte Anordnung besaß außerdem in solchen Fällen, wo die Drehrichtung des
Werkstückes und damit der Werkstoffstange, beispielsweise zum Gewindeschneiden,
plötzlich umgeschaltet werden muß, den großen Nachteil, daß sie die Reibflächen
der Umschaltkupplung zunächst stark belastete, weil die in der Drehrichtung umzusteuernden
Massen durch das umlaufende Führungsrohr entsprechend -vergrößert wurden. Denn das
schwere Rohr samt Lagerung macht die Bewegungsumkehr mit, wenn auch eine gewisse
Zeit vergeht, bis wieder der Dauerzustand eingetreten ist. Während dieser ganzen
Zeit hat die Reibkupplung mehr Kraft zu übertragen, wird also stärker beansprucht
als bei ruhendem Führungsrohr. Selbstverständlich ist infolge der schnell aufeinanderfolgenden
Umschaltungen der Drehrichtung jedesmal zur Mitnahme eines derartigen umlaufenden
Führungsrohres ein entsprechender Mehraufwand an Betriebskraft erforderlich.
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Gemäß der Erfindung ist es nun gelungen, durch eine verhältnismäßig
einfache Einrichtung das Schlagen der Werkstoffstange im Führungsrohr und die damit
verbundene Beschädigung der Werkstoffstange bzw. Abnutzung des Führungsrohres sowie
den störenden Lärm bis auf ein sehr geringes, nicht mehr störendes Maß zu verringern,
und zwar durch eine Einrichtung, die selbst außerordentlich dauerhaft ist.
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Ein Ausführungsbeispiel zeigt die beigefügte Zeichnung.
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Abb. i ist ein Längsschnitt durch das Werkstofführungsrohr gemäß der
Erfindung.
Abb. z zeigt in kleinerem Maßstab eine Ansicht der Gesamtanordnung.
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Die Werkstoffstange a liegt, wie üblich, in dem Führungsrohr b, das
in geeigneter Weise, und zwar zweckmäßig leicht abnehmbar oder zwecks Einführung
der Stange von der Maschinenseite aus ausschwenkbar befestigt ist.
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In das Rohr b ist eine Schraubenfeder c aus hartgezogenem Federdraht
von eigenartiger Form eingeschoben, derart, daß sie sich im Rohr selbsttätig durch
Reibung festhält.
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Diese Feder, die bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel flachen,
viereckigen Querschnitt besitzt, ist nicht mit gleichmäßigem Durchmesser gewunden,
sondern der Durchmesser der Windungen nimmt periodisch ab und zu, so daß die Umrißlinie
wellenförmig aussieht. Die größten Windungen sind so groß, daß sie satt am Rohr
von innen anliegen; die engsten Windungen dienen der Werkstoffstange als Auflage.
Die dazwischenliegenden, weder an der Werkstoffstange noch am Führungsrohr unmittelbar
anliegenden Windungen wirken als Pufferfeder dämpfend und ausgleichend.
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Auf diese Weise ist zwischen Werkstoffstange und Rohr eine Pufferung
aus sehr widerstandsfähigem Stoff geschaffen und eine sehr günstige Stoßdämpfung
erreicht. Es treten nun überhaupt keine großen Schwingungen mehr auf und ein hartes
Anschlagen der Stange gegen das Rohr ist vollständig vermieden. Die Dämpfungsfeder
ist maschinell leicht und billig herzustellen und ist in bequemster Weise auswechselbar.
Hat sie sich beispiels--%veise auf der der Maschine zugekehrten Seite im Laufe der
Zeit merklich abgenützt, so kann die Feder aus dem Rohr herausgenommen und in umgekehrter
Richtung in das Rohr wieder eingeführt werden. Auf diese Weise wird ihre Haltbarkeit
ungefähr verdoppelt.
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Es ist keineswegs nötig, daß die Feder aus Flachdraht gewunden ist.
Sie könnte auch aus Rund- oder einem sonstigen Profildraht bestehen. Natürlich läßt
sie sich nicht nur bei einspindligen, sondern auch bei mehrspindligen Maschinen
anwenden.