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Ausballvorrichtung für Schuhwerk Die zum Ausballen gewöhnlich benutzte
Mischung aus Korkschrot und einem Bindemittel bedarf, um streichfähig zu werden,
der Erwärmung. Hierzu benutzt man der Regel nach Dampf und hat auch schon einen
Teil dieses Heizdampfes zur Beschleunigung der Erwärmung unmittelbar auf die Ausballmasse
einwirken lassen. Wenn man Elektrizität für das Erwärmen benutzt, so kann leicht
eine überhitzung eintreten, wodurch die Ausballmasse verdirbt.
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Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung zum Erwärmen der Ausballmasse
durch Elektrizität, bei welcher der elektrische Strom selbsttätig unterbrochen wird,
ehe die Temperatur zu hoch steigt. Solange die Vorrichtung noch Wasser enthält,
welches. durch den Strom zum Verdunsten gebracht wird, kann die Temperatur eine
mäßige Höhe nicht überschreiten Gemäß der Erfindung wird der Strom für die elektrische
Heizvorrichtung selbsttätig unterbrochen, sobald der Wasserkasten, aus dem der Bodenraum
des Kessels mit Wasser versorgt wird, leergelaufen ist. @ Dadurch wird ein Verbrennen
und Verfärben der Ausballmasse verhindert. Die Stromunterbrechung geschieht dadurch,
daß der leergelaufene Wasserkasten., der leichter geworden ist, durch eine Feder
zur Seite gedrückt wird, wodurch der elektrische Strom unterbrochen wird.
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In der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform des Gegenstandes
der Erfindung dargestellt.
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Abb. i ist eine Seitenansicht der mit elektrischer Heizung versehenen
Ausballvorrichtung teilweise im Schnitt.
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Abb.2 zeigt in kleinerem Maßstabe einen Schnitt nach Linie 2-2 der
Abb. i.
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Abb. 3 ist ein Grundriß, Abb. 4 ein senkrechter Schnitt durch einen
Teil der Vorrichtung.
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Abb.5 zeigt das Leitungsschema für die elektrische Heizung.
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Abb.6 zeigt in größerem Maßstabe einen Teil des Kessels.
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Die Vorrichtung besitzt einen oben offenen Kessel z2, der aus Kupfer
oder Aluminium oder anderem geeigneten weichen Material von großer Leitfähigkeit
besteht. Der Kessel hat zweckmäßig die Form eines Trichters mit schrägen Wänden,
und seine Vorderwand 13 ist hohl ausgeführt. Der Boden 14 des Kessels ist mit einer
Muffe 16 versehen, mit der der Kessel auf einer Stütze i8 aufgeschraubt ist, die
die Vorrichtung in der richtigen, dem Arbeiter bequemen Höhenlage hält.
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Auf der Innenseite hat der Kessel über dem Boden einen herumlaufenden
Flansch, auf
dem eine Platte 22 aufliegt, die durch Schrauben o.
dgl: abnehmbar befestigt ist und den Kessel in einen oberen offenen Raum 24 zur
Aufnahme der Füllmasse und einen unteren abgeschlossenen Dampfraum a6 teilt, der
sich bis in den Hohlraum der Vorderseite 13 des Kessels erstreckt.
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Die Platte 22 ist mit engen -Öffnungen 30 (Abb. 6) versehen, die trichterförmig
in Bohrungen 3 i übergehen, derart, daß etwa in die Löcher eintretende Korkstückchen
nicht darin steckenbleiben, sondern in den Dampfraum fallen. Die Löcher
30 haben einen erheblichen Abstand, damit nicht zuviel Dampf in die Masse
eindringt.
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Der Kessel wird mittels Elektrizität geheizt.
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Zwei flache Widerstandsheizelemente 6o gewöhnlicher Konstruktion (Abb.3
und 5) sind am Boden des Behälters 14 befestigt (vgl. Abb. i und 3), während ein
rohrförmiges Heizelement 62 über dem Behälter angeordnet ist, um die übliche Rolle
42 zum Eindrücken der Ausballmasse in das Schuhwerk und den Messerkasten 40 zum
Warmhalten des Streichmessers zu erhitzen. Alle diese Heizelemente sind in einem
Stromkreis eingeschaltet, wie aus Abb. 5 ersichtlich ist. In dieser Abbildung bedeuten
64, 66 und' 68 die Leiter, die mit einer Quelle elektrischer Energie verbunden sind.
Ein Schalter 7o geeigneter Konstruktion, kann angewandt werden, um den Stromkreis
zu öffnen und zu schließen. Schalter und eine Prüflampe io5 können in einem Schalterkasten
72 eingeschlossen sein, während die Leiter in geeigneten biegsamen Isolierrohren'
7q., 75, 76 und in festen Isolierrohren 77, 78 untergebracht sind. Das rohrförmige
Heizelement 62 kann durch Schrauben 63 mit den Leitern 64, 66 verbunden und in einem
Rohr 67 eingeschlossen sein, welches die Rolle 4z und den Messerkasten 40 trägt
und über dem Behälter mittels zweier Paare halbkreisförmiger geflanschter Endplatten
8o, 82 gehalten wird. Die Platten jedes Paares sind durch Schrauben 84 (Abb. i)
an den Flanschen verbunden. Die untere Platte 82 jedes Paares ist mit einem Gewindeloch
versehen, um das Ende eines der festen Stützrohre 77 oder 78 aufzunehmen. Klemmschrauben
83 verhindern eine Drehung' des Rohres 67 in den Endplatten. Der Messerkasten kann
auf dem Heizelement 62 durch eine Klemmschraube 86 gesichert werden. Vermöge dieser
Konstruktion kann der ganze obere Teil der elektrischen Heizvorrichtung als Ganzes
behandelt und in diesem Zustande von der Vorrichtung erforderlichenfalls entfernt
werden, indem lediglich die biegsamen Rohre 75, 76 gelöst und durch Anheben die
Rohre 77, 78 aus Augen 37, 39 am Behälter herausgezogen werden. Jederzeit jedoch
wird das Heizelement 62 durch bloße Entfernung der oberen Endplatte So zugänglich.
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Es ist notwendig, eine geringe Menge Wasser in den Boden des Behälters
einzubringen, das sich in Dampf verwandelt, und zu diesem Zweck ist der Boden 14
mit einer Verbreiterung go versehen, die einen nach oben gebogenen Rand 9r besitzt,
während ein geschlossener Wasserkasten 92, durch Scharniere g3 an der oberen Kante
des Behälters über der Verbreiterung angebracht ist. Ein Mundstück 94 an derjenigen
Seite des Kastens, die normalerweise unten liegt, ragt in die Verbreiterung bis
in die Nähe der unteren Fläche hinein, um Wasser aus dem Kasten in die schalenförmige
Verbreiterung übertreten zu lassen, sobald der Wasserspiegel hierin bis unter das
Mundstück sinkt. Der Kasten wird nachgefüllt, indem er um die Scharniere
93 in- die in Abb. 2 strichpunktiert gezeichnete Lage gedreht wird, worauf
das'Mundstück entfernt werden kann. Durch ein Loch 95 tritt das Wasser von
der Schale in die Dampfkammer 26. Eine durch Stopfen 97 verschlossene Öffnung
95 im Boden 14 dient zur Entleerung.
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Um den Strom abzuschalten,' wenn der Wasserkasten leer ist, wird ein.
Schalter 98
(Abb. 5) vorgesehen, der unter gewöhnlichen Umständen durch eine
innere Feder 9g offen gehalten wird und in einem Gehäuse ioo uxitergebracht ist,
welches durch Schrauben ioi an der Hinterwand des Behälters in solcher Lage angebracht
ist, daß der Wasserkosten (Abb. 2) gegen das Ende des herausstehenden Schaltknopfes
98 drückt. Solange der Wasserkasten eine genügende Menge von Wasser enthält,
drückt er den Druckknopf 98
einwärts, um den Stromkreis zu schließen, während
bei einer Leerung des Wasserbehälters die Feder 9g den leicht gewordenen Wasserkasten
beiseite drückt und den Stromkreis unterbricht. Damit hört sofort die Erwärmung
auf, und der bedienende Arbeiter wird darauf aufmerksam gemacht, daß eine Nachfüllung
des Wasserkastens erforderlich ist.
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Bei der Anwendung der Vorrichtung wird eine genügende Menge der Ausballmasse
in die Kammer 24 auf dem gelochten Boden 22 aufgebracht und die Heizvorrichtung
angestellt. Man kann auch den Behälter vorher erhitzen und dann erst die Ausballmasse
einbringen. Nachdem die Vorrichtung betriebsbereit geworden ist, wird die Ausballmasse
in plastischem verarbeitbarem Zustand durch die geringe Menge von Dampf erhalten,
welche durch die Löcher im Boden hindurchfiltriert.
Bei der Anwendung
der Vorrichtung zum Ausballen von Schuhwerk nimmt der Arbeiter seinen Stand vor
der Vorrichtung ein, indem er den auszuballenden Schuh mit der Sohlenfläche nach
oben in der linken Hand hält. Mit der rechten Hand nimmt er ein heißes Messer oder
Spachteleisen aus dem Messer-1Lasten heraus und schöpft damit Füllmasse aus dem
Behälter und füllt den Boden des Schuhes an. Die Rolle wird benutzt, um die Füllmasse
zu glätten.
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Die Erhitzung des Messers und der Rolle verhindert, daß die Ausballmasse
anklebt. Bei der Entnahme der Korkmasse bewegt der Arbeiter im allgemeinen die Ausballmasse
nach vorn gegen die Wand 13 des Behälters, wo sie bequem mit dem Messer ausgeschöpft
werden kann und wo sie durch den Dampf, der sich im Hohlraum der Vorderwand befindet,
in richtiger Beschaffenheit gehalten und gegen Abkühlung gesichert wird. .