DE47704C

DE47704C - Selbstthätiges Rückschlagventil für cylindrische Röhren

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Publication number: DE47704C
Application number: DENDAT47704D
Authority: DE
Original assignee: H. A. göll in Chicago, 338 West Van Buren Street, III., V. St. A
Anticipated expiration: 1908-08-02

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der Erfindung ist ein selbst-. thätiges Ventil für das Innere runder Röhren. Der Theil der Röhre, in welchem das Ventil in seinem Durchmesser aufgehängt ist, ist ein Cylinder von ungefähr gleichem Durchmesser. Das Ventil hat zwei Flügel von ungleicher Länge, Form, Gewicht und Flächeninhalt. ,Es öffnet sich, sobald ein Saugen an der einen Seite oder ein Druck von Dampf, Wasser, Gas oder anderen Flüssigkeiten an der anderen Seite stattfindet. Sobald das Saugen bezw. der Druck aufhört, schliefst sich das Ventil von selbst durch sein eigenes Gewicht. Das Ventil gestattet also nur den Durchflufs in der einen und verhindert ihn in der entgegengesetzten Richtung, unabhängig davon, ob die Röhre waagrecht, schräg oder senkrecht liegt.

Fig. ι zeigt das Ventil im Längsschnitt, geöffnet in ausgezogenen, geschlossen in punktirten Linien. Fig. 2 und 3 zeigen die Ventilklappe in Seitenansicht und Längsschnitt mit ihren oval winkligen, sich in G kreuzenden Abschlufsflächen. Nach Fig. 3 ist der Flügel A dünner als der Flügel H, Fig. 4 ist eine perspectivische Ansicht der Klappe. Fig. 5 zeigt die ovale Form der Klappe in einem Längsschnitt der Röhre, sowie die Aufhängung des Ventils mit Setzschrauben, den Achsentheil im Schnitt. Fig. 6 zeigt ein einsitziges Ventil in einer der Länge nach getheilten Röhre, in ausgezogenen Linien geschlossen, in punktirten Linien offen. Fig. 7 ist die ovale Ansicht eines solchen Ventils mit einem Sitz. Der Durchflufs findet in der Richtung von 5 nach D statt. Die Aufhängung im Durchmesser des Cylinders kann statt durch Setzschrauben auch in einer anderen bekannten Weise erfolgen, je nach der Dicke und dem Stoff des Cylinders.

Das Ventil ist winkelförmig, indem die Punkte M-G-K einen stumpfen Winkel bilden, so dafs die Entfernung von G zu M gröfser als die Entfernung von G zu K ist, Fig. 6. An dem Ventil mit doppeltem Sitz, Fig. 1 und 2, bildet die Linie M-G-K den einen, die Linie L-G-O den anderen Sitz, und beide Sitzflächen kreuzen einander.

Der Flügel A ist nach der Seite S von G länger als der halbe Rohrdurchmesser. Der Flügel H ist nach der Seite D noch länger als A. Dementsprechend stehen die Flügel schräg zu der Cylinderachse, wenn das Ventil geschlossen ist, und haben auch schräge Kanten. Diese Schräge der Kanten nimmt nach dem schwingenden Punkt G hin ab, woselbst . sie ganz verschwindet. Sind die Flügel von ungefähr gleicher Dicke, Fig. 6, so sind dieselben auch von ungleichem Gewicht.

An dem doppelsitzigen Ventil ist der lange Flügel H von ungefähr gleicher Dicke, der kurze Flügel A jedoch ist dicker von K zu O als der Flügel H von M zu L; es kann den Cylinder schliefsen mit dem einen oder dem anderen oval winkligen Sitz.

Wäre der Flügel A von G zu O, von O zu K und von K zu G, wie in geraden, ausgezogenen Linien bei Fig. 2 zu sehen, voll gearbeitet, so würde er zu schwer sein; es ist aber nothwendig, dafs der Flügel A leichter sei als der Flügel H. Der Flügel A kann erleichtert werden, indem die Form der Flügel H und A keine bestimmte ist, Fig. 1, 2, 3 und 6, wenn nur die Punkte MGK und LGO in

Claims

den richtigen Stellungen stehen. Der Flügel A kann dünner als der Flügel H oder ausgehöhlt sein, Fig. ι und 3.

Das Ventil kann sich an den Seiten des Cylinders nicht festklemmen, indem es schräge Sitze hat und oval ist. Ein Druck, ob stark oder schwach, von S oder ein Saugen von D her gegen beide Flügel H und A zwingt den Flügel H mit seinem gröfseren Flächeninhalt, sich nach D zu drehen, und der kleinere A wird gezwungen, sich nach S zu drehen; es entstehen zwei Oeffnungen, gerade an der Cylinderseite, stumpfwinklig an der Ventilseite, Fig. ι und 6. Kommt kein Dampf u. dergl. mehr von S, so schliefst das Ventil diese Oeffnungen wieder mit einem seiner Sitze.

Wo kein plötzlicher Druck von Dampf oder dergleichen von S gegen das Ventil kommen kann, gebrauche man, um mehr Raum zu bekommen, das Ventil mit einem Sitz, Fig. 6 und 7. Ist ein doppelsitziges Ventil in einem Cylinder vorhanden, so nehme man, um mehr Raum zu bekommen, einen Theil von O gegen G an dem Flügel A ab, bis wo sich die beiden Sitze von O und K an dem Flügel A treffen, wodurch das doppelsitzige in ein einsitziges Ventil verwandelt wird.

Wo jedoch ein plötzlicher Druck von S gegen das Ventil kommen kann, gebrauche man das Ventil, welches zwei Sitze hat, denn ein plötzlicher Druck von S gegen das Ventil mit einem Sitz würde dasselbe zwingen, mit Schnelligkeit den cylindrischen Theil der Röhre zu öffnen; der Flügel H könnte an die entgegengesetzte Seite des Cylinders anschlagen und bei dem Anschlagen könnte das Ventil brechen. Das Anschlagen und Brechen des Ventils wird verhütet durch Anwendung des doppelsitzigen Ventils. Der Dampf geht durch beide Oeffnungen zu gleicher Zeit und hält das Ventil in der offenen Stellung, Fig. 1.

Die Leisten U, Fig. 6, dienen dazu, das Ventil zu .verstärken, wenn die Flügel H und A zu dünn sind.

Hängt man z.B. das beschriebene Ventil in einen passenden Theil des Auspuffrohres einer Lokomotive oder Dampfmaschine, mit dem Flügel H nach der Ausströmungsöffnüng in der Rauchkammer, so werden Schmutz, Asche, Schlacken abgehalten, welche einfallen könnten, wenn durch das Saugen der Kolben beim Fahren mit Gegendampf die Strömungsrichtung wechselt. Kommt kein Dampf mehr von den Cylinderri, so schliefst das Ventil das Auspuffrohr gleichfalls ab und verhütet, dafs Asche u. dergl. einfallen und den Ventilen und deren Sitzen in den Dampfkästen, den Kolben, Cylindern Schaden thun können. Da das Ventil selbstthätig ist, bedarf es keiner Handhabung oder Bewachung, um den genannten Zweck zu erreichen.

Patent-Ansρrüche:

ι . Ein selbstthätiges Rückschlagventil für cylindrische Röhren, bestehend in einer um einen Durchmesser der Röhre schwingenden Klappe, deren Theile beiderseits der Drehachse ungleich lang, ungleich schwer - und von ungleichem Flächeninhalt sind, und deren Rand so bearbeitet ist, dafs sie das Rohr nach Art einer Drosselklappe abschliefsen kann, angebracht in der Weise, dafs bei Ueberdruck in der einen Richtung der Druck auf den gröfseren Theil die Klappe öffnet und den Durchgang freigiebt, dagegen bei Ueberdruck in der entgegengesetzten Richtung den Durchgang abschliefst, während bei Druckausgleich das Abschliefsen durch das Uebergewicht des gröfseren Theiles erfolgt.
2. An dem unter 1. gekennzeichneten Rückschlagventil die Anordnung zweier Abschlufsränder LGO und MGK, Fig. 1 bis 5, in der Weise, dafs der Abschlufs sowohl in der einen, als auch in der anderen Schräglage richtig erfolgt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.