DE476269C - Verfahren zur Zerlegung von kohlensaeurehaltigen Gasgemischen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Zerlegung von kohlensäurehaltigen Gasgemischen Bei der Zerlegung von kohlensäurehaltigen Gasgemischen mittels einer den Erstarrungspunkt des Kohlendioxyds unterschreitenden Abkühlung und teilweiser oder vollständiger Kondensation bzw. Rektifikation mußte man bisher das in dem Gemisch enthaltene Kohlendioxyd sorgfältig entfernen, weil während der Verflüssigung das etwa vorhandene CO, in fester Form ausfiel und eine Verstopfung der Apparate bewirkte. Die Entfernung der C02, die in bekannter Weise durch Absorption in Natron- oder Kalilauge bewirkt wird, ist kostspielig. Betragen doch die Kosten, selbst wenn man zwecks Verringerung des Laugenverbrauches eine Vorreinigung des Gases durch Waschen mit Wasser unter Druck vornimmt, vielfach mehr als einFünftel der ganzen Betriebskosten.
• Es wurde nun durch Versuche gefunden, daß entgegen allen Erwartungen festes Kohlendioxyd in den flüssigen Kohlenwasserstoffen der Methan- und Äthylenreihe trotz der bedeutenden chemischen und physikalischen Verschiedenheiten in weiten Temperatur- und Konzentrationsgrenzen löslich ist. Von dieser Beobachtung ausgehend, gestattet vorliegende Erfindung die Arbeitsweise bei der Zerlegung von Gasen, welche C02 neben Kohlenwasserstoffen enthalten, erheblich zu vereinfachen, indem man die chemische Absorption des Kohlendioxyds im Gasgemisch entweder ganz unterläßt oder sich mit einer Entfernung der Hauptmengen C02 bis auf einige Zehntel Prozent begnügt, wie sie mittels Druckwasser verhältnismäßig billig und leicht durchführbar ist. Man sorgt nun für die Anwesenheit genügender Mengen lösender Kohlenwasserstoffe und kann das Gemisch ohneBefürchtung einerAusscheidung von fester CO, abkühlen und durch Verflüssigung zerlegen. Den größten Teil des Kohlendioxyds .erhält man hier bei den ausgeschiedenen Kohlenwasserstoffen Äthan, Propan usw. beigemischt. Aus diesen kann erforderlichenfalls die Entfernung des Kohlendioxyds mit sehr viel geringeren Kosten erfolgen, da die Konzentration an C02 groß und das gesamte zu reinigende Gasvolumen gegenüber dem Ausgangsgemisch klein ist.
• Bei Gemischen, welche keine oder nicht die hinreichenden Mengen von Kohlenwasserstoffen enthalten, die zur Lösung der Kohlensäure notwendig sind, werden diese dem zu zerlegenden Gasgemisch an geeigneter Stelle zugeführt und das im Trennungsapparat flüssig abgeschiedene Kohlenwasserstoffgemisch noch vor derEntspannungdes Gasgemisches ineinem :Abscheider gesammelt. Nach Verdampfung der abgeschiedenen Flüssigkeit und Wiedererwärmung im Gegenstromaustauscher wird die Kohlensäure durch ein geeignetes Absorptionsmittel entfernt, und die Kohlenwasser-' stoffe können nun von neuem dem zu zerlegenden Gasgemisch zugeführt werden und beschreiben somit einen Kreislauf. Zweckmäßig führt man diesen Kreislauf unter hohem Druck durch, indem man das durch Druckabsorption von C02 befreite Gas dem Frischgas vor der letzten Stufe des Kompressors zuführt.
• Das Verfähren''läBt sich beispielsweise auf die Verflüssigung von Luft anwenden, indem man ein der CO=-Menge ungefähr gleiches Volumen Propan zusetzt. Das zugesetzte Propan wird zusammen mit C0_, vor der Verflüssigung der Luft praktisch vollständig abgeschieden und eine Verunreinigung der Zerlegungsprodukte durch Propan vermieden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Zerlegung von kohlensäurehaltigen Gasgemischen mittels einer den Erstarrungspunkt des Kohlendioxyds unterschreitenden Abkühlung und teilweiser oder vollständiger Kondensation bzw. Rektifikation, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch mit dem ursprünglichen oder C durcheine Vorreinigungbis auf einigeZehntel Prozent verringerten Kohlendioxydgehalt zusammen mit bei gewöhnlicher Temperatur gasförmigen Kohlenwasserstoffen zur Abkühlung gebracht wird, wobei die letzteren mit dem gleichzeitig sich abscheidenden Kohlendioxyd eine flüssige Lösung bilden, aus der gegebenenfalls nach ihrer Wiederverdampfung und Erwärmung das Kohlendioxyd entfernt werden kann. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch von Kohlendioxyd und Kohlenwasserstoffen flüssig abgeschieden, nach Verdampfung und Wiedererwärmung das Kohlendioxyd aus demselben absorbiert und die verbleibenden Kohlenwasserstoffe sodann ganz oder teilweise dem Frischgas, zweckmäßig vor der letzten Stufe des Kompressors, wieder zugesetzt werden.