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Röhrensenderanordnung Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine
Schaltungsmaßnahme, um Verstimmungen eines in Parallelresonanz (Stromresonanz@ schwingenden
Kreises durch einseitig übertragenen ZZTirlzwiderstand zu verhindern, was zur Folge
hat, daß bei Änderungen des vom Verbraucherkreis übertragenen Wirkwiderstandes die
Abstimmung erhalten-bleibt. Erreicht wird diese Unabhängigkeit der Abstimmung von
der Größe des übertrageneji Widerstandes durch eine Schaltung, wie sie zur näheren
Erläuterung in Abb. i für den Falleines Röhrensenders dargestellt ist. R sei die
Röhre, die auf einen -Schwingungskrem: der aus einer Parallelschaltung der Spule
L und des Kondensators C bestehe, arbeite. Ändert sich die Kopplung zwischen Antenne
und Arbeitskreis, so ,ändert sich der dadurch auf den Arbeitskreis übertragene.
Widerstand. Um min günstiges Arbeiten einer Elektronenröhre zu erzielen, ist es
erforderlich, diesauf einen Ohmschen Widerstand arbeiten ztt lassen. Um diese Bedingungen
zu erreichen, muß demnach der an der Röhre hängende Arbeitskreis auf Parallelresonanz
und nicht auf Serienresonanz (Spannungsresonanz) abgestimmt werden. Diese beiden
Abstimmarten unterscheiden sich darin, daß die Serienresonanz durch einen Serienwiderstand
im Kreise nicht zerstört wird, wohl aber durch einen Widerstand, der entweder dem
Iondensator oder der Spule parallel geschaltet wird, während umgekehrt bei Parallelresonanz
ein ZZ'iderstand, der parallel zum Schwingungskreis ;gelegt ist, die Resonanz nicht
stört, wohl aber ein zusätzlicher Widerstand, der in den einen Zweig eingefügt wird,
dieAbs;timmün gverändert. Im allg emeinen, fallsin denbeidenZweigen die Widerstände
verschieden sind, ist Parallelresonanz dann vorhanden, wenn die Blindkomponenten
der Ströme am L-Zweige und am C-Zweige einander gleich groß und @entgegengesetzt
sind. Da nun im praktischen Betriebe, so wie auch in der Abb. i dargestellt, meistens
der Nutzwiderstand transformatorisch nur in einen der beiden Zweige übertragen wird,
würde in diesem Fall auch bei Abstimmung des Verbraucherkreises auf die Betriebsfrequenz
(wenn also kein übertragener Blindwiderstand vorhanden ist) allein durch den übertragenen
Wirkwiderstand eine Verstimmung des Arbeitskreises hinsichtlich der Parallelresonanzabstimmun.g
auftreten, so dafä der Schwingungskreis, als Ganzes betrach= tet, einen nicht Olunschen
Widerstand darstellt, wodurch -eine Verschlechterung des Wirkungsgrades der Anordnung
auftritt. Um diese Änderung des Charakters des Belastungswiderstandes zu vermeiden,
wird in Serie zum Schwingungskreise ein zusätzlicher Blindwiderstand hinzugefügt,
der vom gleichen Betrage des Blindwiderstandes des Zweiges ist,
in
den der Wirkwiderstand nicht übertragen wird und .der ein entgegengesetztes Vorzeichen
besitzt. Dadurch wird nämlich die induktive oder die kapazitive Belastung, die der
Schwingungskreis darsteJIt, gerade ausgeglichen. Wird der Wirkwiderstand in den
induktiven Zweig übertragen, so stellt der Schwingungskreis eine kapazitiee, wind
er aber xxn den kapazi!-tiven Zweig übertragen, so stellt der Sch.wüigungskreis
eine induktive Belastung dar.
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In der Anordnung nach der Abb. i ist dieser zusätzliche Blindwiderstand
eine Drossel D, deren Selbstinduktion so groß gewählt werden muß, daß sie für die
Betriebsfrequenz einen gleich grdßen, aber entgegengesetzt wirkenden Widerstand
wie der Kondensator darstellt. Die Berechnung ergibt, daß diese Kompensationsmethode
der Blindwiderstände unabhängig von der Größe des Wirkwiderstandes in dem einen
Zweige des Schwingungskreisfes wird. Dieses ist auch verständlich, wenn man überlegt,
daß durch die Veränderung des übertragenen Wirkwiderstandes sich der vom Generator
gelieferte Strom ,ändern muß, und zwar :erfolgt die Veränderung der Stromlieferung
derart, daß die in den in die Anodenleitung eingeschalteten Blindwiderstand erzeugte
Blindspannung immer gleich groß und entgegengesetzt wird wie die Blindspannung,
die durch die Verstimmung des Arbeitskreises entsteht.
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In Abb.2 ist ein anderes Anwendungsbeispiel angegeben. Hier werden,
zwei Röhren R1 und R2 in Gegentaktschaltung verwendet. In diesem Fall sind die Blindwiderstände
(Drossel D, und D2) in die beiden Anodenzweige einzufügen, da der Kathodenzweig
von der Grundfrequenz nicht überbrückt wird, während im Fall der Abb. i es natürlich
gleichgültig ist, ob man die Drossel anodenseitig oder kathodenseitig einfügt.
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Die angegebenen Schaltungen stellen die einfachsten Fälle für die
Anwendung der Erfindung dar. In der Regel ist an die Elektroaen einer Senderöhre
ein aus mehreren Spulen und Kondensatoren bestehendes kompliziertes Gebilde eingeschaltet.
In diesem Fall muß die Kompensationsschaltung gemäß der Erfindung sinngemäß verallgemeinert
werden; beispielsweise bei einer Anordnung, wie sie in Abb. g dargestellt ist und
wie sie z. B. bei Kurzwellenröhrensenclern Verwendung findet, muß der Blindwiderstand;
der in den Anodenstromkreis eingefügt wird, seinem absoluten Betrage nach gleich
dem Blindwiderstand der äquivalenten Selbstinduktion oder'. der äquivalenten Kapazität
sein, die durch sämtliche Spulen und Kondensatoren gebildet wird und die mit dem
Zweige verbunden sind, in welchen der Wirkwiderstand übertragen wird.
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Gemäß Abb.3 wäre folglich der Betrag der Selbstinduktion gleich dem
kapazitiven Betrage des Blindwiderstandes, der durch die Elemente, die mit der gestrichelten
Linie umgeben sind, bestimmt ist. Bei, den komplizierten Fällen muß eben die Anordnung
auf den einfachen Fall reduziert werden, und es ist die resultierende Kapazität
bzw. die resultierende Selbstinduktion zu betrachten.
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Es ist ferner zweckmäßig, für diesen Blindwiderstand nicht einfach
Beine Drossel oder einen Kondensator zu nehmen, sondern eine Parallelschaltung einer
Kapazität und einer Drossel, deren gesamter Blindwiderstand dann erfindungsgemäß
zu dimensionieren ist. Die Verwendung einer solchen Parallelschaltung hat den Vorteil,
daß sie die Ausbildung von Störschwingungen. höherer Frequenz verhindert, da für
diese durch en Kondensator ein Kurzschluß gegeben ist- Es ist günstig dabei, die
Dimensionierung der Drossel und des Parallelkondensators so zu wählen, daß der aus
diesen beiden Elementen gebildete Kreis auf eine Frequenz abgestimmt ist, die zwischen
der Arbeitsfrequenz und der .nächsten Harmonischen liegt.