DE473873C - Magnetelektrisches Getriebe fuer Vor- und Rueckwaertsgang - Google Patents

Description

• lV[agnetelektrisches Getriebe für Vor- und Rückwärtsgang Die bisher bekannten magnetelektrischen Getriebe für Fahrzeuge sind im allgemeinen nur für Vorwärtsgang geeignet. Der Rückwärtsgang bedingt bei diesen Anordnungen sehr große Arbeitsverluste. Er ist daher unwirtschaftlich und nur für ganz kurze Momente möglich, wenn man nicht mit Rücksicht hierauf dem Getriebe besonders große Abmessungen gibt. Diese Getriebe eignen sich daher wohl im allgemeinen für Straßenfahrzeuge, wie Automobile und Omnibusse, bei welchen Rückwärtsfahrt nur gelegentlich momentan erforderlich ist, nicht dagegen für Schienenfahrzeuge, welche in beiden Fahrtrichtungen im Dauerbetriebe beansprucht werden.
• Gegenstand der Erfindung ist eine Bauart eines derartigen Getriebes, welche ohne Vergrößerung der Abmessungen die Benutzung des Getriebes in beiden Fahrtrichtungen gestattet. Das Wesen der Anordnung besteht darin, daß der Anker des Hintermotors als Doppelanker ausgebildet ist, dessen beide Teile je die Hälfte der Windungen erhalten, welche für den einfachen Anker nötig wären. Diese beiden Ankerteile sind so verbunden, daß sie für Vorwärtsgang parallel, für Rückwärtsgang dagegen hintereinander geschaltet werden, wodurch den verschiedenen Spannungs- und Stromverhältnissen bei Vorwärts- und Rückwärtsgang Rechnung getragen wird.
• Die beiliegenden Abbildungen veranschaulichen schematisch Bauart und Schaltungsanordnung eines derartigen Getriebes, und zwar zeigt Abb. i einen Schnitt durch ein Getriebe mit radial ineinander angeordneten Wicklungssystemen, Abb. 2 die Schaltung für Vorwärtsgang, Abb.3 jene für Rückwärtsgang.
• In Abb. i bedeutet i die mit dem Antriebsmotor gekuppelte Welle, 2 den mit dieser umlaufenden Anker des Vozdermotors, 3 die Feldwicklungen des Vordermotors, die ebenso wie der Anker q. des Hintermotors mit der getriebenen Welle 5 umlaufen, 6 die Feldwicklungen des Hintermotors, die mit dem feststehenden Gehäuse 7 verbunden sind. Der Anker q. ist in zwei getrennte Teile unterteilt, die mit zwei voneinander unabhängigen Kollektoren 8 und 9 verbunden sind.
• Di: Arbeitsweise des Getriebes ist folgende: Bei Vorwärtsgang sind die beiden Ankerwicklungen io und i i parallel geschaltet (Abb. 2). Diese Schaltung entspricht dem bei Vorwärtsgang verhältnismäßig kleinen Drehzahlunterschied zwischen Magnetkupplung und Hintermotor und der dadurch bedingten geringen Spannung im Generator. Bei dieser kleinen Spannung muß zur Übertragung einer bestimmten Leistung die Stromstärke -entsprechend groß sein, was durch die Parallelschaltung der beiden Teile des Doppelankers ermöglicht wird. Ein Teil des erforderlichen Drehmomentes wird bei dieser Schaltung ufirnittelbar durch die Magnetkupplung übertragen.
• Bei Rückwärtsgang wirken die beiden Drehmomente von Kupplung und Hintermotor einander entgegengesetzt, da erstere mit dem in unveränderter Drehrichtung umlaufenden Antriebsmotor verbunden ist, letzterer dagegen jetzt die umgekehrte Drehrichtung erhalten muß. Das vom Hintermotor zu übertragende Drehmoment ist daher in diesem Falle bedeutend größer als bei Vorwärtsgang. Würde die Spannung unverändert bleiben, so wäre zur Übertragung dieses Drehmomentes vom Generator auf den Hintermotor eine erheblich größere Stromstärke erforderlich, welche zu bedeutend größeren Abmessungen des Generators zwingen würde. Diese Notwendigkeit wird nun gemäß der Erfindung dadurch umgangen, daß die beiden Ankerteile io und ii des Hintermotors für Rückwärtsgang hintereinander geschaltet werden (Abb.3). Dadurch wird an Stelle größerer Stromstärke die Aufnahme einer entsprechend höheren Spannung durch den Hintermotor und damit gleichfalls die Übertragung eines größeren Drehmomentes ermöglicht. Diese höhere Spannung ergibt sich aus der bedeutend größeren Schlupfdrehzahl, das ist der größere Drehzahlunterschied zwischen Hintermotor und Kupplung, der dadurch entsteht, daß bei Rückwärtsgang die Wellen i und 5 in entgegengesetzter Richtung umlaufen.
• Die Anordnung gemäß der Erfindung ist natürlich nicht auf das hier beschriebene Beispiel eines Getriebes mit radial ineinander angeordneten Wicklungssystemen beschränkt; sie kann vielmehr bei jeder Bauart derartiger Getriebe, auch bei getrennter Anordnung von Vorder- und Hintermotor, Anwendung finden. Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, den Anker des Hintermotors statt in zwei in eine größere Anzahl von Ankerwicklungen aufzuteilen, die nach Bedarf geschaltet werden können.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Magnetelektrisches Getriebe für Vor-und Rückwärtsgang, dadurch gekennzeichnet, daß der Hintermotor mit mehreren Ankerwicklungen versehen ist, die entsprechend der höheren oder niedrigeren Schlupfdrehzahl hintereinander oder parallel geschaltet werden.
2. 2. Getriebe nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerwicklungen des Hintermotors im Vorwärtsgang parallel, im Rückwärtsgang hintereinander geschaltet werden.