DE472857C - Verfahren zur Herstellung von in festem Zustand dauernd hochemanierenden Radiumpraeparaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von in festem Zustand dauernd hochemanierenden Radiumpraeparaten

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von in festem Zustand dauernd hochemanierenden Radiumpräparaten Die Radiumemanation wird für medizinische und andere Zwecke vielseitig verwendet. Für gewisse medizinische Zwecke muß sie hierfür so konzentriert wie möglich sein. Dies läßt sich nach dem heutigen Verfahren - Durchblasen oder Auskochen aus Lösungen, Entfernung des Wassers und der Gase durch komplizierte Reinigungsmethoden -nicht in einfacher Weise durchführen. Feste Verbindungen, die dauernd zu einem erheblichen Prozentsatz ihre Emanation bei gewöhnlicher Temperatur abgeben, sind bis jetzt nicht bekannt.
  • Die vorliegende Erfindung zeigt einen-einfachen Weg zur Herstellung von Substanzen, die in festem Zustand hoch emanieren. Es hat sich nämlich gezeigt, daß auch feste Radiumpräparate dauernd stark emanieren. wenn man sie feinst verteilt. Eine derartig feine Verteilung läßt sich einfach dadurch bewirken, daß man Radiumverbindungen gleichzeitig mit anderen Verbindungen oder auch für sich allein chemisch oder physikalisch in der Weise behandelt, daß sie hierbei eine große Oberfläche annehmen. Sie «-erden auf amorphen, mikrokristallinischen Niederschlägen oder auch - kolloidalen Substanzen (einst verteilt abgeschieden, die nicht nur ihre äußere sichtbare Oberfläche, sondern auch ihr inneres oberflächenreiches Gefüge dauernd behalten. Es ist bereits bekannt, Radiumlösungen mit Trägerlösungen gemeinsam auszufällen (z. B. Radiumsulfat mit Bariumsulfat). Aber die dabei erhaltenen Niederschläge sind grobkristalvnisch, und aus den Kristallen kann die Emanation nicht entweichen; emanierende Präparate ergeben sich nicht.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren, wo Niederschläge großer innerer Oberfläche notwendig sind, kommen vor allem in Frage Salze der Erden, des Thoriums usw. In ähnlicher Weise können hierzu Hydroxyde, z. B. des Aluminiums, des Eisens, .der seltenen Erden io. dgl., verwendet werden, die man aus der radiumhaltigen Lösung etwa mittels Ammoniaks oder Alkalis ausfällt. Hierbei ist es zur quantitativen Fällung des Radiums notwendig, daß das Ammoniak oder das AI-kali solche Ammon- oder Alkalisalze enthält, mit denen das Radium schwer lösliche Niederschläge bildet, also etwa Ammoniumsulfat, Alkalichromat und viele andere.
  • Mischt man z. B. ein Radiumsalz mit einem löslichen Lanthansalz und fällt das Gemisch mit Flußsäure, so entsteht bei geeigneten Bedingungen ein amorpher oder fast amorpher Niederschlag von Lanthanfluorid, in dem <las Radiumfluorid fein verteilt ist. Dieses Gemisch emaniert .dauernd und intensiv. An Stelle der Lanthansalze lassen sich naturgemäß beliebige andere Verbindungen benutzen, « eiche die Eigenschaft haben, durch Fällungsmittel fein verteilte und in dieser Form haltbare Niederschläge zu bilden. Gut eignen sich hierzu die Salze der Erden oder des Thoriums. Ebenso lassen sich an Stelle von Flußsäure andere Fällungsmittel mit gleicher Eigenschaft verwenden.
  • Werden statt der schwerlöslichen Salze Hy droxyde zum Mitreißen des Radiums verwendet, so ist -das Verfahren ganz ähnlich. Die Hydroxyde mit ihrer großoberflächigen Beschaffenheit enthalten die mitgefällte Radiumverbindung in äußerster Verteilung und verhindern das Radiumsalz, sich zu größeren Kriställchen zusammenzulagern.
  • In gleicher Weise können als Träger solche Verbindungen benutzt werden, die beim Erhitzen bei gewöhnlichem Druck oder im luftverdünnten Raum voluminösen oder= sönstwie fein verteilten Zustand annehmen. Hierzu gehören gewisse Salze des Thoriums, der Erdalkalimetalle, des Magnesiums und alle Verbindungen, die obigen Anforderungen genüäen. Am besten wird die Radiumverbindung mit den betreffenden Salzen gemeinsam ausgefällt oder sonstivie in innige Vermischung gebracht. Dann wird auf die Temperatur erhitzt, welche für die Erzielung des fein verteilten Zustandes notwendig ist.
  • Auf allen den genannten Wegen erzielt man das gleiche Ergebnis: eine feste, hochemanierende Substanz, die ebenso einfach zu erhalten wie zu verwenden ist.
  • Ein kristallisiertes radiumhaltiges Thoroxalat gibt z. B. nur einen kleinen Bruchteil seiner Emanation ab. Beim Erhitzen sinkt dieser Betrag noch beträchtlich. Wird die Temperatur aber auf etwa 55o° gesteigert, so zerfällt das Oxalat; Kohlensäure und Kohlenoxyd entweichen aus jedem einzigen Molekül und das entstandene Thoroxyd liegt in äußerst feiner Verteilung vor. Aus diesem lNietathoroxyd« kann nun die Emanation wieder entweichen.
  • Beispiel i Eine Lösung von i mg Radiumbromid wird mit einer Lösung von 25 mg Lanthann#trat vermischt, auf 3o ccm aufgefüllt und in einem paraffinierten Becherglas oder eilter Platinschale so lange bei gewöhnlicher Temperatur tropfenweise mit reiner ioproz;ntiger Flußsäure versetzt, bis die Fällung beendigt ist, d. h. bis das Hinzufügen eines weiteren Tropfens Flußsäure keine neue Fällung mehr gibt. Das Radiumfluorid ist mit dem Lanthanfluorid quantitativ ausgefallen und wird nach kurzer Zeit durch einen paräffinierteri Trichter abfiltriert und bis zur neutralen Reaktion des Filtrates ausgewaschen. Der Niederschlag wird bei gewöhnlicher Temperatur trocknen gelassen und ist dann ver wendunasbereit.
  • Beispiel e Einer Lösung von ioo mg Eisenchlorid wird die Lösung von o,5 mg Radiumbromid zugefügt und--die gemeinsame Lösung bei gewöhnlicher Temperatur mit Ammoniak gefällt, das eine 2 prozentige Ammoniumsulfatlösung enthält. Der Niederschlag wird abfiliriert, gut ausgewaschen, bei .gewöhnlicher Temperatur getrocknet und ist dann verwendungsbereit.
  • Beispiel 3 o,i mg Radiumbromid wird mit 5o mg Thariumnitrat in Wasser gelöst und auf denn Wasserbade zur Trockne eingedampft. Daun wird-die -getrocknete Substanz in eineu. elektrischen Ofen zwei Stunden auf 5oo bis 55o' erhitzt, wobei zu beachten ist, daß die l.einperatur auch nicht für kurze Zeit wesentlich höher steigt. Das radiumhaltige Thoriumsalz wird dabei in ein äußerst fein verteiltes Oxyd übergeführt, aus dem die Emanation entweicht.
  • Es empfiehlt sich, die Präparate in einem trockenen, kohlensäurefreien Raume aufzubewahren.

Claims (3)

  1. ,PATENTANSPRÜCIIE: i. Verfahren zur Herstellung von in festem Zustand dauernd hochemanierenden Radiurizpräparaten, dadurch gekennzeichnet, daß Radiumsalzlösungen mit Lösungen solcher Stoffe, die mit einem gemeinsamenFällungsmittelNiederschläge großer innerer Oberflächenausbildung ergeben und nicht nur ihre äußere sichtbare Oberfläche, sondern auch ihr inneres oberflächenreiches Gefüge dauernd behalten, vermischt und gemeinsam ausgefällt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur gemeinsamen Ausfällung solche Fällungsmittel verwendet werden, welche amorphe (z. B. Zirkonhydroxyd) oder mikrokristallinische (z. B. Bariumchromat) bzw. kollai,dale (z. B. Lanthanfluorid) Niederschläge ergeben.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i bzw. 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks gemeinsamer Ausfällung schwer löslicher Träger (z. B. Hydroxyde) und schwer löslicher Radiumsalze (z. B. Radiumsulfat) als Fällungsmittel ein Gemisch aus solchen Fällungsmitteln verwendet wird, welches sowohl den Träger als auch das Radiumsalz quantitativ niederschlägt (z.B. Ammoniak bzw. Ammoniumsülfat). .[. -Verfahren zur Herstellung von in festem Zustand dauernd hochemanierenden Radiumpräparaten, dadurch gekennzeichnet, daß Rad.iumverbindungen mit beim Erhitzen eine große schwammartige Oberfläche annehmenden und ihr oberflächenreiches Gefüge dauernd behaltenden Stoffen vermischt und auf Temperaturen unterhalb der Sinterungstemperatur der letzteren erhitzt werden.
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