DE471807C - Bremsung von Gleisfahrzeugen - Google Patents
Bremsung von GleisfahrzeugenInfo
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- DE471807C DE471807C DEB135090D DEB0135090D DE471807C DE 471807 C DE471807 C DE 471807C DE B135090 D DEB135090 D DE B135090D DE B0135090 D DEB0135090 D DE B0135090D DE 471807 C DE471807 C DE 471807C
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61H—BRAKES OR OTHER RETARDING DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR RAIL VEHICLES; ARRANGEMENT OR DISPOSITION THEREOF IN RAIL VEHICLES
- B61H7/00—Brakes with braking members co-operating with the track
- B61H7/02—Scotch blocks, skids, or like track-engaging shoes
- B61H7/04—Scotch blocks, skids, or like track-engaging shoes attached to railway vehicles
- B61H7/06—Skids
- B61H7/08—Skids electromagnetically operated
Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Bremsung von Gleisfahrzeugen. Es ist für elektrische
Fahrzeuge bereits vorgeschlagen worden, durch stufenweise Einschaltung dter im
Zuge befindlichen Bremsen in den Stromkreis die Bremskräfte den verschiedenen Anforderungen
des Betriebes, insbesondere bei Bergbahnen, anzupassen. Hierbei findet aber nur eine Abstufung der gesamten Brems-
»o kraft statt, so daß im übrigen mit der jeweils
abgestuften Bremskraft alle Achsen des Fahrzeuges wie sonst üblich gleich stark gebremst
werden. Es ist auch schon für die Bremsung von Kraftwagen bekannt, die Vier radbremse
so einzurichten, daß entweder nur zwei oder alle vier Räder gebremst werden können und hierbei die Bremsung jedes Radpaares
noch verstärkt bzw. geändert werden kann zu dem Zwecke, die Steuerfähigkeit des Kraftwagens auch bei scharfem Bremsen zu
erhalten.
Demgegenüber geht die Erfindung davon aus, daß beim Bremsen von Gleisfahrzeugen
die Belastungen der Achsen sich gegenüber den normalen Belastungen (bei Stillstand und
gleichförmiger Bewegung) infolge der bei der Bremsverzögerung auftretenden Kippmomente
ändern, und daß sich außerdem noch diese Veränderungen bei entgegengesetzter
Fahrtrichtung umkehren.
Die Erfindung besteht nun darin, idaß unter Ausnutzung dieser Belastungsverhältnisse
die Bremsstärke der auf die in Betracht kommenden Achsen wirkenden Bremsen, beispielsweise
durch Drosselung, derart geändert werden kann, daß je nach der Fahrtrichtung des Wagens beim Bremsvorgang die von den
einzelnen Bremsein auf die zugehörige Achse ausgeübte Bremskraft der bei der betreffenden
Fahrtrichtung auftretenden Belastung der Achse möglichst angepaßt wird.
Auf diese Weise wird in jeder Fahrtrichtung einerseits bei der jeweils schwach belasteten
Achse ein Feststellen (Blockieren) der Achse infolge der angepaßten Verringerung
der von der zugehörigen Bremse ausgeübten Kraft und die dadurch begründete Gefahr
der Erzeugung flacher Stellen im Radreifen verhindert und andererseits die hohe
Belastung der jeweils stark belasteten Achse durch die angepaßte Erhöhung der von der
zugehörigen Bremse ausgeübten Kraft möglichst voll für die Bremsung wirksam gemacht.
Die vorliegende Bremsanordnung ergibt u.a. auch die Möglichkeit, bei den Vierachswagen
mit elektrischer Bremsung der Triebachsen mittels der beim Bremsen als Stromerzeuger
geschalteten Elektromotoren die Adhäsion der beiden Laufachsen zur Erhöhung der Bremswirkung und Verkürzung
des Bremsweges auszunutzen, indem auch für die Laufachsen elektromagnetisch wirkende
Bremsvorrichtungen verwendet werden, die je nach der Fahrtrichtung beispielsweise durch
Vorschaltwiderstände so beeinflußt werden, daß die Bremsstärken der beiden Bremsen
dem bei der jeweiligen Fahrtrichtung eintretenden Wechsel in den Belastungen der
Laufachsen angepaßt werden.
Ein derartiges Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt.
Abb. ι zeigt schematisch einen elektrischen Triebwagen, und
Abb. 2 zeigt eine Ausführungsform der Schaltanordnung für die elektrischen Bremsen
der beiden Laufachsen dieses Wagens.
Der Abb. ι ist ein Vierachswagen ,mit
Maximum -Traction -Trucks zugrunde gelegt, ίο bei welchem die beiden Radsätze jedes Drehgestelles
einen verschieden großen Durchmesser besitzen, und zwar dienen die größeren
Radsätze I und IV als Trieb- und die kleineren Radsätze II und III als Lauf achsen,
während der Angriffspunkt dies aufgenommenen Wagengewichts bei jedem Drehgestell
nach den Triebachsen hin verlegt ist. Selbstverständlich können auch Vierachswagen mit
anderen Untergestellen verwendet werden. Während der gleichförmigen Fahrtbewegung
sind die Triebachsen I und IV einerseits und die Laufachsen II und III andererseits
im wesentlichen gleich belastet. Wird jedoch der Wagen in der durch den Pfeil bezeichneten
Bewegungsrichtung gebremst, so nimmt infolge der auftretenden Kippwirkung
die Belastung der Laufachse II in hohem Maße ab, während die Belastung der Laufachse
III in beträchtlichem Maße zunimmt. Fährt hingegen der Wagen in der entgegengesetzten
Richtung, so treten beim Bremsen die umgekehrten Belastungsverhältnisse ein, d. h. die Belastung der Laufachse III nimmt
stark ab und die Belastung der Laufachse II stark zu.
Die Triebachsen I und IV, bei welchen auch entsprechende Belastungswechsel eintreten,
werden in bekannter Weise dadurch gebremst, daß ihre Antriebsmotoren als 4a Stromerzeuger geschaltet werden. Für die
beiden Lauf achsen II und III sind hingegen besondere elektromagnetisch wirkende Bremsen,
beispielsweise Solenoid- Brems en oder magnetische Scheibenbremsen, angeordnet, die
durch den beim Bremsen von den als Generatoren geschalteten Elektromotoren der
Triebachsen erzeugten Kurzschlußstrom, gespeist werden oder auch durch eine andere,
beim Bremsen eingeschaltete Stromquelle, z. B. durch Netzstrom.
In Abb. 2 sind die Solenoide der Bremsen für die beiden Laufachsien II und III mit
Su und S/// bezeichnet, B1 bedeutet den
Bremsfinger im Fahrschalter I, B2 den Bremsfinger im Fahrschalter II und ^B^den
üblichen Bremswiderstand, L1 und L· bett
r· zeichnen die üblichen Anschlußdosen zur elektrischen
Verbindung mit dem Anhängewagen. Um je nach der Fahrtrichtung beim Bremsen am betreffenden Fahrschalter die Stärke
des Solenoids der hierbei schwach belasteten Laufachse gegenüber dem Solenoid der anderen
stark belasteten Laufachse entsprechend herabzusetzen, können beide Solenoide mit
Vorschaltwiderständen versehen werden, derart, daß beispielsweise beim Bremsen am
Fahrschalter I der Widerstand des Solenoids Sn der beim Bremsen in dieser Fahrtrichtung
schwach belasteten Laufachse II eingeschaltet wird, während der Widerstand des anderen
Solenoids S/// ausgeschaltet bleibt, dieses Solenoid also seine volle Bremskraft behält,
und umgekehrt.
Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 ist die Anordnung so getroffen, daß für beide
Solenoide nur ein einziger Vorschaltwiderstand verwendet wird. Zu diesem Zweck sind die beidien Solenoj.dc; S// und» 5/// parallel
geschaltet, jedoch in der Weise, daß der Vorschaltwiderstand V immer nur die Bremskraft
des in der jeweiligen. Fahrtrichtung vorderen Solenoids abschwächt.
Wird beispielsweise am Fahrschalter I gebremst, so wird vermittels, des Bremsfingers
B1 der von den in bekannter Weise als Generator geschalteten Elektromotoren der Triebachsen
erzeugte Kurzschlußstrom dem Solenoid S/n in voller Stärke zugeführt, während
der Strom für das Solenoid S// durch den Vorschaltwiderstand V hindurchgeht und entsprechend gedrosselt wird. In umgekehrter
Fahrtrichtung wird hingegen beim Bremsen am Fahrschalter II durch den Bremsfinger
B2 der von den Elektromotoren erzeugte Kurzschlußstrom
dem Solenoid· 5// voll und dem Solenoid S/// über den Vorschaltwiderstand V gedrosselt zugeführt.
Entsprechend wird die Bremsanordnung gemäß der Erfindung für andere Untergestelle
oder anders wirkende Bremsen ausgebildet. Beispielsweise können bei Verwendung
von Druckluftbriemsen in die Zuleitungen
der Druickluftzylinder für die in Betracht kommenden Achsen geeignete Drosselorgane,
z. B. Druckminderventile, eingeschaltet 10s
werden, durch deren Betätigung die verschiedene Bemessung der Bremskräfte je nach
der Fahrtrichtung bewirkt wird.
Die Änderung der Bremsstärke erfolgt zweckmäßig selbsttätig wie auch bei den beschriebenen
Ausführungsbeispielen. Sie kann jedoch gegebenenfalls auch von Hand bewirkt werden, beispielsweise durch eine geeignete
Umschaltvorrichtung, die die Anpassung der Bremskräfte für die jeweilige Fahrtrichtung
herstellt.
Claims (3)
- Patentansprüche:ι . Bremsung von Gleisfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsstärke der auf verschiedene Achsen wir-keiiden Bremsen selbsttätig oder von Hand beispielsweise durch Drosselung derart geändert werden kann, daß je nach der Fahrtrichtung des Wagens beim Bremsvorgang die von den einzelnen Bremsen auf die zugehörige Achseausgeübte Bremskraft der bei der betreffenden Fahrtrichtung auftretenden Belastungsänderung der Achse angepaßt wird. !
- 2. Bremsung nach Anspruch ι für Vierachswagen mit zwei Trieb- und zwei Laufachsen, bei welchen die Triebachsen durch Schaltung ihrer Antriebsmotoren als Stromerzeuger elektrodynamisch gebremst werden, dadurch gekennzeichnet, daß für die Laufachsen elektrische Bremsorgane (insbesondere Bremsspulen oder elektromagnetische Bremsscheiben) verwendet werden, die je nach der Fahrtrichtung beispielsweise durch Vorschaltwiderstände ao so beeinflußt werden, daß die Bremsstärken bei den Bremsen dem bei der jeweiligen Fahrtrichtung eintretenden Wechsel in den Belastungen der Laufachsen angepaßt werden.
- 3. Bremsung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden elektrischen Bremsorgane (S)/ und S///) über einen Vorschaltwiderstand (V) in solcher Weise parallel geschaltet sind, daß der 30= Vorschaltwiderstand (V) beim Bremsen nur in den Stromkreis des Bremsorganes der jeweils vorderen Laufachse eingeschaltet wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB135090D DE471807C (de) | 1927-12-25 | 1927-12-25 | Bremsung von Gleisfahrzeugen |
GB3801628A GB303023A (de) | 1927-12-25 | 1928-12-24 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB135090D DE471807C (de) | 1927-12-25 | 1927-12-25 | Bremsung von Gleisfahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE471807C true DE471807C (de) | 1929-02-18 |
Family
ID=6998689
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB135090D Expired DE471807C (de) | 1927-12-25 | 1927-12-25 | Bremsung von Gleisfahrzeugen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE471807C (de) |
GB (1) | GB303023A (de) |
-
1927
- 1927-12-25 DE DEB135090D patent/DE471807C/de not_active Expired
-
1928
- 1928-12-24 GB GB3801628A patent/GB303023A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB303023A (de) | 1930-04-24 |
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