DE47175C

DE47175C - Flossenmotor

Info

Publication number: DE47175C
Application number: DENDAT47175D
Authority: DE
Original assignee: H. PETERSEN in München, Schwanthalerstr. i8'/2
Anticipated expiration: 1908-10-10

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung betrifft eine neue Art von Motoren, welche statt der bisher angewendeten Räder oder 'Schrauben zur Schiffsbewegung dienen soll.

Der Motor besteht aus dem sogen. Flossenhaus a, welches zu beiden Seiten in gleicher Stellung und Lage aufserhalb an der Schiffswand unter der Wasserlinie angebracht ist. In diesem ist eine Flosse b angeordnet, welche durch die Schiffsmaschine bewegt wird.

Fig. ι zeigt einen Querschnitt durch den Schiffsrumpf, Fig. 2 und die folgenden waagrechten Schnitte durch das Flossenhaus zeigen die Reihenfolge der Flossenbewegung, durch welche das Schiff seine Bewegung erhält. Die Flosse b ist um die Stange c drehbar und wird durch diese und auch durch die -Leit- und Führungsstange C¹ in die aus den Fig. 2 bis 6 ersichtlichen Stellungen gebracht.

Fig. 2 stellt den Flossenmotor dar im Ruhezustande. Die Flosse b liegt im Flossenhaus platt am Schiffskörper an. Soll das Schiff in Bewegung gesetzt werden, so wirkt die Maschine in der Art auf die Stangen c und c\ dafs die Flosse zunächst in die Stellung von Fig. 3 kommt und weiter wie Fig. 4. Das Wasser ist dann in der Richtung des Pfeiles hinausgedrängt, das in das Flossenhaus wieder eintretende Wasser wird wiederum hinausgeworfen, indem die Flosse sich in die frühere Lage zurückbewegt, wie es Fig. 5 und 6 zeigen.

Durch die fortgesetzte Thätigkeit der Flossen in angegebener Weise erhält das Schiff seine Bewegung. Die Schnelligkeit der letzteren ist natürlich durch die Geschwindigkeit der Flossenbewegung bestimmt.

Durch das Arbeiten der Flossen in entgegengesetzter Richtung wird auch die Bewegung des Schiffes eine entgegengesetzte, und mit grofser Schnelligkeit kann durch die der Fahrt entgegenarbeitende Bewegung der Flossen das Schiff zum Stillstand und zum Rückwärtsgehen gebracht werden.

Das Schiff läfst sich natürlich auch durch entsprechend verschiedene Bewegung der Flossen drehen und wenden, ohne Beihülfe des Steuers.

Der Motor hat gleich günstige Leistungsfähigkeit bei Vorwärts- wie bei Rückwärtsbewegung des Schiffes, und ist ein mit dem Flossenmotor versehenes Schiff im Stande, ohne Fahrt zu machen, sich um seine, verticale Achse zu drehen und während der Fahrt schnell in dem schärfsten Winkel Steuer- oder Backbord abzuweichen.

Bei Schiffen, welche zugleich für Dampf- und Segelbetrieb eingerichtet sind, gestattet dieser Motor es, ohne Weiteres von der einen Betriebsart in die andere überzugehen.

Pat en τ-Anspruch:

Waagrecht in den' zu beiden Seiten am Schiffsrumpf unter der Wasserlinie angebrachten Gehäusen α schwingende Flossen b für Schiffsbewegung.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.